unglücklich auf der neuen Schule

Hallo zusammen
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben. Ich habe eine 16 jährige Tochter, welche im Sommer die Realschule mit Realschulabschluss abgeschlossen hat. Da sie keine weiteren Ideen für den weiteren Lebensweg hatte, hat sie sich am kaufmännischen Berufskolleg angemeldet. Dort ist sie jetzt seit dem Sommer bis jetzt sprich zu den Herbstferien gerade mal 6 Wochen. Schon nach drei Wochen gab es Probleme, dass ihr das alles nicht gefällt. Sie wollte teilweise gar nicht aufstehen und zur Schule gehen. Jetzt sind die Ferien fast zu Ende und die letzten Tage fing es wieder an, dass sie da nicht hin will. Zwei Tage vor Schulbeginn ist sie jetzt krank mit Fieber. Ich weiß einfach nicht weiter. Was kann sie denn machen? Einfach abbrechen kommt einfach nicht in Frage, aber Ideen hat sie auch nicht. Sie will einfach nur zurück auf ihre alte Schule, aber das geht ja nicht. Kennt das zufällig jemand mit seinem Kind und kann helfen.

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Mit ging es damals ähnlich, der Wechsel von der normalen Schule zur Berufsschule war krass, zudem waren die Lehrer recht unmotiviert, die Mitschüler großteils ebenso. Ich habe damals abgebrochen und habe ein freiwilliges soziales Jahr gemacht, die beste Entscheidung meines Lebens! Es hat meinen beruflichen weg bestimmt und ich bin nach dem FSJ viel motivierter und stärker an die Sache ran gegangen :)
Deine Tochter kann auch ein FSJ machen, es gibt da viele Bereiche. Auch ein ökologisches freiwilliges Jahr ist möglich. Es gibt viele Möglichkeiten, sich einfach mal in der Welt der Arbeit umzuschauen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn sie nicht mehr hin möchte, dann überlegt gemeinsam, was sie stattdessen machen möchte. Es ist kein Drama, wenn man etwas abbricht. Dann hat man halt erkannt, dass das nichts für einen ist. Aber es sollte vorher für Ersatz gesorgt sein.

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Hallo
Meine Tochter ging es auf dem WG sehr ähnlich. Die Umstellung von der allgemeinbildend Schule auf die berufliche, mit teils doch sehr anderen Fächern die wirklich intensiv sind, ist schon groß. Zudem wird am Anfang natürlich auch schön ausgesiebt. Viele müssen gehen, andere gehen freiwillig. Liegt einem das Profil nicht, ist es schwer.
Was genau ist es bei deiner Tochter? Bei meiner war es auch die Klasse. Diese war etwas speziell.

LG

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Sie sagt, dass die Fächer total langweilig sind. Die Unstellung ist schon echt groß. Was ist aus deiner Tochter geworden? Hat es sich gelegt oder was habt ihr gemacht?

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Sie ist letztendlich auf das Berufskolleg gewechselt. Es war schon eine harte Zeit für sie. Das ist jetzt einige Jahre her, sie ist jetzt 21. Sie hatte eine ungefähre Ahnung davon, was sie mal machen wollte und wollte auch den höheren Schulabschluss. Im Nachheinein wäre vielleicht ein anderer Zweig besser gewesen Bzw. sie hat sich zumindest mir BWL zu spät angefreundet. Oberstufen Mathe war auch hart für sie. Aber das wäre überall der Fall gewesen. Da hätten wir im Rückblick schon vor dem Wechsel mit wöchentlicher Nachhilfe angefangen.
Uns hat auch die Schule selbst sehr geholfen. Die kennen die Problemchen ja und können individuell beraten.

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Welche Vorbereitungen gab es im Vorfeld? Schulisch, Praktikum, Berufsberatung?

Manchmal ist es schwer zu wissen, was man machen möchte, wenn man oft nicht weiß, was es gibt.

Wie geht die Schule damit um?

Ansatzpunkte wären
- schulische Beratung
- Berufsberatung
- Beratung beim Arbeitsamt
- Check beim Arzt. Lustlosigkeit kann vom Infekt kommen. Wenn es schon länger ist auch Mangel an Vitaminen, Eisen oder Tendenzen zu Depression. Muss nicht sein, kommt hin und wieder vor.
- Selbstvertrauen stärken, was kann sie gut, was könnte sie machen.

Nicht erwarten, dass sie Ideen entwickelt, von denen sie selbst nicht weiß, was es gibt.
Man muss ihr nicht alles abnehmen. Begleitung kann auch sein, sie dorthin zu bringen, wo sie Beratung/Unterstützung bekommt, damit sie selbst aktiv werden kann. Damit sie das tun kann, wozu ihr jetzt die Informationen fehlen.

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Huhu! Ein Problem, das ich sehe ist, dass sie kein Ziel hat. Ohne konkretes Ziel ist schule/Ausbildung/Studium immer eine Qual.
Ich selber habe streckenweise die Uni gehasst und fand es auf meinem alten Gymnasium auch schöner. Mein Ziel, einen Job zu haben, der finanzielle Sicherheit bietet und trotzdem familienfreundlich ist, hat mich durch jede Phase durchkommen lassen. Ich rate das auch allen meinen Schülern: nutzt die nächsten Ferien für ein Praktikum in einem Job, der euch gefallen könnte. Unterstütze deine Tochter bei der Zielfindung, indem du mit ihr ein Berufsinformationszentrum besuchst, ihr Literatur zu dem Thema besorgst und Gespräche mit ihr führst, wo sie im Leben hin will. Viel Glück euch beiden🌸

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Ich bin aus Ö und kenn mich da leider nicht so gut aus mit den Schulen und der Ausbildung in D. Aber ganz generell würde ich sagen: Deine Tochter hat sehr schnell fest gestellt, dass diese Ausbildung nicht ihrer Neigung entspricht!

Mein Tip: Sucht schnell gemeinsam nach einer Alternative und wechselt. Es bringt nichts, eine ungewollte Ausbildung auf Biegen und Brechen durchzuziehen!