Vaterschaftanfechtung

Ihr Lieben. Ich bräuchte Auskunft geltend für Österreich bezüglich Anfechtung der Vaterschaft vor Gericht.

Mein Sohn würde April 2016 geboren.

Ich hatte nach der Trennung 2015 von meinen Partner, ungesch. GVK und würde Schwanger. Wir wussten nicht wer der Vater ist und mein damaliger Partner von dem ich mich getrennt habe, würde wieder mein Partner. Der andere vom One nicht stand wollte nichts von wissen bis man weiß wer der Vater ist. Nun wir haben einen Test lassen machen und der vom One nicht Stand ist der Vater. Ich habe mich jetzt 2 Jahre eingesetzt das mein Kind seinen leiblichen Vater kennen lernen kann und wir evtl in die Richtung Patchwork gehen. Leider hat der biologische Vater bis dato ein Drogenproblem und ist erst seit ein paar Tagen angeblich Clean. Jetzt möchte er allerdings anfechten weil mein Partner und ich meinten das es vielleicht besser wäre in der Volksschule weil unser Sohn momentan noch zu klein ist. Noch dazu haben wir sehr gr. Ängste weil er oft Wutanfälle hat und er auch ein Aggresionsproblem hat. Wir meinten, er soll uns beweisen daß er es Ernst meint. Daraufhin eskalierte es natürlich und jetzt möchte er anfechten. Wir wollen für unseren Sohn nur das Beste und führen ein intaktes Familienleben. Mittlerweile hat unser Sohn auch schon eine kleine Schwester. Das alles fällt mir wahnsinnig schwer und ich leide sehr unter unserem Schicksal! Allerdings bin ich auch sehr froh daß ich meinen Partner habe, den ihm war es von der SS an egal wer der Vater ist, er stand trotzdem immer hinter mir auch als er erfahren hat das er nicht der biologische Vater ist.. er sieht Louis als seinen Sohn an und behandelt ihm auch so, liebt ihn über alles. Ich hatte lange Zeit Schuldgefühle gegenüber dem biologischen Vater und meinen Sohm. Ich wollte es richtig machen und dachte mir sie müssen irgendwie Kontakt haben, ich kann ihn diesen doch nicht verbieten... Doch jetzt ist mir bewusst wie wichtig es ist das Louis sich normal entwickeln soll und seine Sicherheit vorgeht.

Bitte verurteilt mich nicht. Ohne diesem Schicksal wäre ich heute nicht der Mensch und Mutter geworden, der ich bin. Ich habe daraus gelernt und gebe mein Bestes mit der Situation umzugehen.

Welche Chancen hat der Biologische Vater? Mein Lebenspartner hat die Vaterschaft damals bei seiner Geburt anerkannt. Mittlerweile sind mehr als 2 Jahre vergangen.

Danke euch vielmals! Alles LIEBE!

Liebe Grüße.

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Ich denke ihr solltet euch dringend beraten lassen. Auch bezüglich eigener Einschätzung.
Beispielsweise ist man nicht "seit ein paar Tagen clean", wenn dem so wäre, könnte sich jeder Raucher zwischen zwei Zigaretten als Nichtraucher bezeichnen.
Ebenso wirkt diese Betonung auf "Schicksal" so als ob ihr/du passiv die Opfer eines Ereignisses geworden wärt. Dem ist aber nicht so, die Situation in der ihr steckt ist die Summe eurer Handlungen/Entscheidungen (One Night Stand, Feststellung der Vaterschaft, Kontaktaufnahme zum biologischen Vater, zweites Kind usw.), ihr habt euch aktiv und in meinen Augen x mal unüberlegt in eure aktuelle Lage gebracht.

Deshalb rate ich dir dringlich, zwar aktiv, eigenverantwortlich mit der Situation umzugehen, aber dich dabei beratend begleiten zu lassen, um nicht die nächste Katastrophe herbei zu führen. Mit Angeboten in Österreich kenne ich mich nicht aus, aber versuchs einfach mal an einer Anlauf-/Beratungsstelle und frag dich durch.

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Auf ein Umgangsrecht wird er als bewiesener, biologischer Vater klagen können und es auch erreichen, falls ihm seine Wutanfälle, Aggressionsproblem, sowie seine noch nicht wirkliche überwundene Drogenprobleme einen Strick draraus drehen. Entweder euch von einem Anwalt für Familienrecht oder Jugendamt beraten lassen.

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In Deutschland wäre es so, dass der leibliche Vater keine Chance hätte, weil es bereits eine Vaterschaftsanerkennung durch Deinen Partner gab. Er wäre jetzt offiziell der rechtliche Vater nach deutschem Recht.

Du musst Dich also jetzt nur noch erkundigen, ob eine bestehende Vaterschaftsanerkennung vom biologischen Vater in Österreich überhaupt angefochten werden kann. Woher weisst Du denn, dass er das machen will? Hat er das nur euch mitgeteilt oder liegt euch ein Anwaltsschreiben oder gar ein Antrag vor Gericht vor?

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Wikipedia behauptet dazu: Die österreichischen Regelungen zur Vaterschaftsanerkennung entsprechen weitgehend den deutschen. Sie ergeben sich aus dem ABGB.

Das würde also bedeuten, dass auch in Deinem Fall der leibliche Vater keine Rechtsgrundlage zur Anfechtung hat. Falls also kein offiziell anderslautendes Schreiben von Anwalt oder Gericht vorliegt, würde ich mich jetzt erstmal gelassen zurücklehnen. Oder mich eben zur Beruhigung noch kurz bei einem Rechtskundigen rückversichern.

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Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat dein Partner das Kind als seins anerkannt. Nun wurde zwar festgestellt, dass er nicht der Vater ist, aber eine Anfechtung ist von deinem Partner aus nicht geplant?

Tja, dann würde ich warten, bis der biologische Vater die Anerkennung seiner Vaterschaft durchsetzt. Das kann dauern und bis dahin hat er keine rechtliche Position.

Nicht schön, wäre aber das friedlichste.

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Unter Help.gv.at findest du Beratungsstellen in deiner Nähe und auch Invormationen zur Vaterschaftsanfechtung. (Hat dein Partner eine Vaterschaftsanerkennung gemacht?)
Lass dich von einem Fachmann beraten. Sollte der leibliche Vater etwas offizielles Unternehmen, nimm dir einen Anwalt.
Alles Gute

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Moin,

ich würde Dir empfehlen Dir erst mal endgültig klar zu werden was Du für Dein Kind willst und was für es am Besten ist. Besprich mit Familienhilfe und Kinderpsychologen welche Formen es geben kann und wie sich welche auf das Kind auswirken. Wichtig ist dass Du ne feste Linie findest und die überzeugt durchziehst, ich denke egal wie du Dich entscheidest, am schädlichsten wäre es wenn du nicht hinter der Entscheidung stehst und schwimmst, sprich mal wieder den Umgang forcierst, man wieder eher verhindern willst.
Aus dem was ich in meinem Umfeld mit Pflegekindern von solchen Vätern/Müttern weiß wird Dein Ex eh schwanken, gerade bei Drogenproblemen ist es normalerweise so dass mal gute Zeiten vorherrschen in denen sie Umgang forcieren und dann wieder schlechte kommen wo es ihnen egal ist.

Also erst mal genau abklären was wie laufen kann und was das Beste für Dein Kind ist und DANN den Anwalt einschalten. Der berät dich nämlich nur rechtlich und nicht in Hinblick darauf was welches Modell für Dein Kind bedeutet.

LG
WuschElke