Kinder auf Beerdigung mitnehmen?

Hallo,

in meinem Heimatort (ca. 700 km weit weg von unserem jetzigen Wonhort) ist durch Suizid der Sohn einer Freundin meiner Eltern gestorben.
Früher hatte ich regelmäßigen Kontakt zur Familie der Freundin. Seit unserem Wegzug hatten wir keinen direkten Kontakt, wenn, dann nur über meine Eltern. Das letzte Mal haben wir sie vor ca. 3 oder 4 Jahren gesehen.

Meinen Kinder (11 und 9 Jahre alt) habe ich noch nichts von diesem Todesfall erzählt. Sie kennen diese Familie nicht so gut. An den Verstorbenen erinnern sie sich wahrscheinlich nicht, aber sie kennen den jüngsten Bruder, mit dem sie öfter im Haus meiner Eltern gespielt haben, wenn wir dort waren.

In wenigen Wochen ist die Beerdigung, zu der ich gerne hingehen würde. Aber soll ich die Kinder mitnehmen? Sie waren bisher noch nie auf einer Beerdigung. Wenn ich ihnen davon erzähle werden sie bestimmt fragen, wie dieser junge Mann gestorben ist. Würdet ihr an meiner Stelle bei der Wahrheit bleiben?

Hat jemand Erfahrung im Umgang mit Themen wie Suizid oder unerwartete Todesfälle?

LG,

ez

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Hallo,

in dieser Konstellation würde ich sie nicht mitnehmen.
Evtl. würde ich auch einfach nur sagen, das sie den Verstorbenen nicht kannten und nur du fährst. Also gar nicht darauf eingehen wer gestorben ist, dann entfällt auch das "wie".

Bei engen Angehörigend und guten Freunden /Bekannten würde ich sie entscheiden lassen, aber in diesem Fall nicht.

LG
Tanja

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Vielen Dank für deine Antwort.
Ich tendiere auch eher dazu, sie nicht mitzunehmen.

LG,

ez

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Ich persönlich würde die kinder definitiv nicht mit nehmen....
Grund dafür wäre für mich das die kinder den verstorbenen quasi nicht kennen, keinerlei Bindung da ist.
Kinder haben für mich etwas auf der Beerdigung von nahen verwandten "zu suchen" und kindgerecht erklärt zu bekommen aber nicht von einer Freundin der Eltern und deren Sohn.....

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Ich würde alleine ohne Kinder gehen, da es sich bei dem Verstorbenen weder um einen Verwandten noch guten Freund handelt.

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Grundsätzlich finde ich, dass deine Kinder in einem Alter sind, wo sie das selbst entscheiden sollten. Es sind ja keine kleinen Kinder mehr. Und ihr werdet ja sicherlich schon über das Thema "Tod" gesprochen haben. Ich würde ihnen noch einmal erklären, wie so eine Beerdigung abläuft, das viele Menschen dort sehr traurig sein werden und ggf. weinen werden und dann selbst entscheiden lassen, ob sie dabei sein wollen oder nicht.

Und selbstverständlich würde ich ihnen die Wahrheit erzählen, zumindest, wenn die Sprache auf die Todesursache kommt. Ich meine, Deine Kinder sind ja nun nicht 3 oder 4 Jahre alt, wo sie das nicht verstehen könnten. Auch das Thema Suizid kann man größeren Kindern kurz erklären.
Ich bin eher verwundert, warum man bei 11 und 9 jährigen Schulkindern überlegt, das Thema zu verheimlichen. Soetwas gehört zum Leben dazu, genauso wie schlimme Nachrichten über Unfälle und Krieg.

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Nachtrag: ich finde es sogar, entgegen der hier geäußerten Meinungen, GERADE einen wichtigen Grund, dass die Kinder an der Beerdigung teilnehmen, weil sie den Verstorbenen nicht gut gekannt haben. So werden sie ohne viel eigene Trauer mit diesem Thema konfrontiert. Viel schlimmer fände ich es, wenn Kinder zum allerersten mal an einer Beerdigung teilnehmen müssen und es sich um einen Menschen handelt, der ihnen besonders nahe stand.
Nur, sofern sie es wollen, natürlich.

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Naja,
DAFÜR braucht man dann aber keine 1400km mit den Kindern zu fahren, sondern geht einfach auf irgend eine Beerdigung. Termine werden üblicherweise im Gemeindeblättchen veröffentlicht.

ICH würde mir und den Kindern den Stress nicht antun.

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Die Kinder würde ich nicht mitnehmen. Ehrlich gesagt würde ich in der Konstellation selber auch keine 700km fahren. Stattdessen würde ich einen persönlichen Brief schreiben, darin meine Anteilnahme ausdrücken.

Das Thema Suizid und unerwartete Todesfälle würde ich immer dann angehen, wenn Kinder mit entsprechenden Fragen auftauchen, sei es, dass das Thema aus den Nachrichten präsent ist oder weil es in der Umgebung einen plötzlichen Todesfall gegeben hat.

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Eigentlich bin ich immer sehr dafür, Kinder mit auf Beerdigungen zu nehmen, damit auch sie Abschied nehmen können.

Aber sie kannten den jungen Mann nicht, haben auch keine Beziehung zu seiner Familie... Was sollen sie dann da?

Ich würde die Kinder zu Hause lassen und alleine fahren.

lg

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Hi,
ehrlich, da würde ich noch nicht einmal hinfahren, wenn seit vielen Jahren überhaupt kein Kontakt mehr bestand, geschweige denn die Kinder mitnehmen.

lg
lisa

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In diesem Fall würde ich die Kinder nicht mitnehmen.

Generell war mein Kind schon auf einigen Beerdigungen dabei. Allerdings kannte sie die Verstorbenen.

Bei den Todesursachen gehe ich nicht so genau darauf ein. Schwere Krankheit, schwerer Unfall. Sie weiß, dass es heilbare und unheilbare Krankheiten gibt. Das wie und warum interessiert sie nicht sooo sehr. Sie fragt eher, ob ich die Person kannte, wie die Person so war usw.

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In der Situation würde ich die Kinder nicht mitnehmen. Klar würde ich sagen, warum ich hinfahre, aber auch das mit dem Selbstmord würde ich nicht wirklich erzählen. Nein, lügen auch nicht, aber man kann ja sagen, der ist gestorben und wird jetzt beerdigt.