Auch hier: Frage an Männer: Vaterschaftstests und ihre Folgen

Frage an Männer: Leibliche Vaterschaft - wie wichtig?

Hallo Männer,

ich verstehe irgendwie was nicht, vielleicht weil ich eben eine Frau bin. Ich weiß, die Antworten sind individuell, wie jeder Mensch es ja auch ist. Aber vielleicht hilft es mir bei einem Problem. Ich habe ein Pflegekind, dessen leiblicher Vater nun nicht mehr solcher ist, lt. gerichtsverwertbarem Test. Seit er das weiß, gehen die Umgangstermine trotz vorheriger gegenteiliger Absichtsbekundungen rapide zurück.

Wie wichtig ist für euch, dass ihr super sicher leiblicher Vater eures Kindes seid? Was, außer Geld, nutzt euch das Wissen um die Vaterschaft, insbesondere wenn das Kind nicht bei euch lebt?
Wie beurteilt ihr das: Ihr habt das Kind nicht bei euch, aber drei Jahre seid ihr dennoch als Papa aufgetreten, nun ist es nicht das leibeigene Kind. Wie seht ihr so eine Entwicklung, was passiert da, psychologisch?
Und wie wäre es für euch, wenn ihr die Vaterschaft nicht mehr wirksam anfechten könnt, weil alle Fristen längst verstrichen: Ihr müsst weiter zahlen, habt weiter Sorgerecht, ist aber nicht euers?

Ich weiß, viele Fragen. Bin gespannt. Erhellt mein Hirn und Gemüt bitte.

Nur wer versteht, kann vernünftig mit der Situation umgehen.

(Für mich als Frau und Pflegemutter ist es egal. Es ist mein Kind, ob aus mir geschlüpft oder von einer anderen Frau geboren - meins)

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Hallo,

ich bin zwar kein Mann, antworte aber trotzdem mal.

Du schreibst, für dich spielt es keine Rolle, ob es nun dein leibliches Kind ist oder ein angenommenes. Deine Situation ist aber nicht mit der des "Vaters" vergleichbar. Du hast dich ja bewusst für ein Pflegekind entschieden, es angenommen und lieben gelernt.

Ein Pflegekind ist nicht "einfach so" Pflegekind. Da ist in der Familie etwas vorgefallen, weshalb es dort nicht leben kann. Eure Situation ist daher überhaupt nicht beispielhaft. Die Beziehung zwischen Vater und Kind ist ganz unabhängig davon, ob es nun der leibliches Vater ist oder nicht, anders / schwierig. Jetzt erfährt der Mann, dass er ohnehin nicht der Vater ist, da lässt er den Kontakt, der ja nur eingeschränkt stattfinden kann, eben einschlafen.

Unabhängig von eurer Situation: Auch ein Mann kann sich bewusst für Pflegekinder entscheiden und diese lieben, für sie da sein. Er kann sich für eine Frau mit Kindern aus einer anderen Beziehung entscheiden und in der Vaterrolle aufgehen, eine tolle Beziehung zu den Kindern aufbauen. Wer viele Jahre ein Kuckuckskind mit großzieht und plötzlich erfährt, dass er nicht der Vater ist, verliert in der Regel auch nicht ganz plötzlich die Vatergefühle, weil diese über lange Zeit gewachsen sind und sich gar nicht abschalten lassen.

LG

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Ganz kurz dazwischen: Ich will auch gar nicht beispielhaft sein, ich will verstehen wie Männer diesbezüglich ticken.

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Du hast euch als Beispiel angeführt, da habe ich angenommen, dass du nicht verstehen kanst, warum der "Vater" deines Pflegekindes nun den Kontakt einschlafen lässt.

Verallgemeinern kann man das ohnehin nicht. Es kommt darauf an, ob Mann sich bewusst für Kinder entscheidet, die nicht die eigenen sind und es kommt unabhängig davon auf die Bindung/Beziehung zum Kind an.

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>>>(Für mich als Frau und Pflegemutter ist es egal. Es ist mein Kind, ob aus mir geschlüpft oder von einer anderen Frau geboren - meins)<<<

Das ist aber deine Entscheidung gewesen.

Männern kann man ein Kind als "leiblich" unterschieben, bei Frauen funktioniert das natürlich nicht.

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Zum einen finde ich ein Kind, das man vielleicht nur einmal wöchentlich oder noch seltener sieht, zu dem fehlt der alltägliche Umgang. Klar, nach einer Trennung ist das halt gezwungenermaßen oft so, aber es IST was anderes, als wenn man in einem Haushalt lebt. Es ist (oft) "organisierter", "künstlicher", "gewollter" als das Leben im gleichen Haushalt. Und in dieser Situation ist das Wissen, dass es das "eigene" Kind ist sicher ein nicht zu unterschätzender "Kitt", warum man das auf sich nimmt. Ich muss ganz ehrlich sagen, auch Kinder, die ich wirklich mag und lebenslang kenne, meine Neffen- und Nichtenkinder z.B., auch bei denen bin ich froh, wenn sie nach den Ferien wieder nach Hause fahren und der Alltag wieder einkehrt. Mit den Kindern im eigenen Haushalt ist man eingespielt, man kann sie sich "ziehen" und findet einen weniger anstrengenden Umgang. Das ist bei deinem Pflegekind auch so, WEIL es bei Euch lebt. Hättest du das Kind nur sporadisch, könnte sich das (beim gleichen Kind!) ganz anders anfühlen. (An vertrauten Lärm/Eigenheiten etc. gewöhnt man sich, und kommt nach einer Weile damit zurecht. Generell SIND Kinder nun mal laut, ich-bezogen und daher auch anstrengend.


Das zweite ist, dass ein Kuckuckskind ja immer auch ein Betrug ist. Was hat alles gestimmt in der Vergangenheit und was war gelogen? Da kann zwar das Kind nichts dafür, aber wer so richtig hintergangen worden ist, dem hinterlässt das natürlich auch eine Kränkung. Das merkt man am Anfang vielleicht nicht gleich, und vertraut auf die Tragfähigkeit der Beziehung zum Kind. Aber - wie schon oben beschrieben - mit Kindern gibt es immer auch Durststrecken, wo man als Elternteil mehr Mühe reinsteckt als Zuwendung zurückbekommt, und diese Durststrecken übersteht man bei nicht-eigenen Kindern halt vermutlich schlechter.
(Meine subjektive Meinung zum Thema.)

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Möglicherweise ist es für den Vater in Deinem Beispiel einfach jetzt schwierig geworden, Umgang mit dem Kind zu haben, weil er jedesmal intensiv daran denken muss, dass es nicht sein Erbgutsträger ist und der Betrug, der damit zu tun hat (nicht der sexuelle, sondern der emotionale) extrem belastend ist.

Gerade weil es sich um einen realen Fall handelt, wäre es aus meiner Sicht sinnvoller, den Vater nach seinen Gefühlen zu fragen und ihm jegliche Hilfe anzubieten, statt theoretische Standpunkte von nichtbetroffenen Männern anzuhören.

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Ich habe selbstverständlich versucht, mit ihm darüber zu sprechen!!!
Wenn ein vernünftiges offenes Gespräch möglich gewesen wäre, müsste ich hier nicht fragen. Muss ich aber. Klar soweit?

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Im Übrigen: Sollte dies ein rein theoretisches Forum für Wissenschaftler sein, in dem es sich keineswegs um reale Fälle handeln sollte, dann möchte ich herzlich bitten, mir das erstens formal mitzuteilen und zweitens etwa 80% aller Threads des Forums zu löschen. Die scheinen auch alle irgendwie auf realen Situationen im persönlichen Erleben der Threadersteller zu basieren.... ;-)

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Was bist du denn so pampig? So ein Fall passiert doch so gut wie nie!

Ich bin kein Mann, aber wenn es um ein Kind ginge, das nicht meines ist, das ich nicht aufgezogen habe und überhaupt, würde ich die Vaterschaft anfechten und mich dann verabschieden.

Der Mann in deinem Fall zieht das Kind ja nicht einmal groß, d. h. so unbedingt wollte er es eh nicht.

Für die Väter hängt an dem ganzen Umgangs- und Unterhaltszeug nur ein Haufen Stress, da wäre jeder froh, wenn er es loshätte bei einem fremden Kind.

Genug leibliche Väter wollen das auch nicht.

Soweit ich weiß, läuft die Frist zur Vaterschaftsanfechtung ab Kenntnis, nicht ab Geburt.

Auch du hast dann einen Stress weniger, sei doch froh!

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Wenn aber die Kenntnis 5 Monate VOR der Geburt lag....

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Dann sind nach der Geburt noch neunzehn Monate Zeit. So schlecht in Mathe gewesen?

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,,kann die Baterschaft nicht mehr wirksam anfechten, weil fristen verstrichen“ dorry, aber woher nimmst du dasdas? Eine Vaterschaft lässt sich mit notwendigen beweisen im Zweifelsfall IMMER anfechten.

Zum Thema: Er wird mit der Situation zu kämpfen haben.

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3 Jahre nach Kenntnis nicht mehr, aber dann hatte man ja auch drei Jahre lang Zeit eine Entscheidung zu fällen.

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Wichtigtuerische Crossposterei und als Pflegemutter eine sehr zweifelhafte Einstellung!

https://www.urbia.de/forum/57-forum-fuer-vaeter/5067546-frage-an-manner-leibliche-vaterschaft-wie-wichtig#p-34939464