Konkurrenzkampf unter Geschwistern wie damit umgehen?

Hallo ihr lieben,

wir haben 2 Kinder. Unser Sohn ist 7 Jahre und unsere Tochter knapp 4 Jahre alt. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie lange das schon so geht, aber so langsam liegen meine Nerven echt blank #aerger.

Gefühlt geht es den ganzen Tag so:

- ich bin erster, nein ich
- ich will den ersten Eierkuchen, nein ich
- ich will die Nudeln aufessen, nein ich
- ich mach die Tür auf, nein ich
- ich muss auf Toilette, nein ich (wohlbemerkt, wir haben 2 Toiletten)

Das sind nur einige Bsp. Nur wegen solchen "Kleinigkeiten" #augen#augen#augen. Ich weiß, aus Kindersicht sieht das anders aus, aber es ist nur noch anstrengend. Die beiden können sowieso nicht wirklich miteinander spielen und dann kommt das noch dazu.

Ich habe schon versucht zu erklären, Alternativen angeboten etc. aber einer muss immer besser sein als der andere. Es zerrt an den Nerven. Sicher bekommen sie nicht immer zeitgleich Aufmerksamkeit und auch die kleine (nicht nur der große wie man vielleicht denken würde) muss zurückstecken. Und wehe sie hat mehr Smarties bekommen oder einen Gummibär mehr gegessen, dann muss der große oder eben auch umgekehrt genauso viele haben. Aber nur um sie zu haben, nicht weil er sie auch essen will. Bloß nicht zu kurz kommen.

Es muss alles haargenau aufgeteilt werden. Abwechseln (z.B. beim Tür aufmachen Mo-Fr) funktioniert auch nicht mehr. Dann geht es schon darum wer die kurze Woche (Die & Do) und wer die lange Woche (Mo, Mi & Fr) hat #schwitz.
Wir haben es ja nun schon länger und nach etlichen Erklärungsversuchen dass hier keiner verhungert und genug von allem da ist, bzw. wenn beide sich nicht einigen ich nun imer die Tür aufmache besert es sich nicht. Wenn ich dann die Tür aufmache, geht es schon wieder darum, wer erster unten ist um dort die Tür zu öffnen #augen.

Auch beim abholen. Der Hort des großen ist in unserer Kita. Jetzt in der schönen Jahreszeit sind beide draußen, da ist es kein Problem. Wenn sie aber drin sind, ist der große unten im Hort, die kleine oben in der Kita. Dann schreit schon wieder der erste mich sollst du zuerst abholen #zitter.

Wie ist das bei euch? Kennt ihr das auch? Wenn ja wie reagiert ihr? Soll/kann/muss man das aushalten?

Lg Annika

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Zum Glück ist das bei uns nicht so ausgeprägt, liegt mit Sicherheit am größeren Altersabstand (dafür gibt's aber durchaus andere "Kampfschauplätze"). Allerdings kann ich, auch als ich noch keine eigenen Kinder hatte, diese extreme "Gerechtigkeit=akribisches Aufrechnen" überhaupt nicht leiden. Meinen Nichten, die ich wirklich sehr, sehr viel bei mir gehabt habe, von ganz klein auf und die sozusagen meine Quasi-Kinder sind, habe ich direkt immer beigebracht, dass es bei mir nicht so läuft, dass wenn ich mit der einen Eis-essen war, beim nächsten Mal auch die andere Eis-essen muss und möglichst mit der gleichen Kugel-Anzahl;-). Da hab ich mit der einen mal dies, mit der anderen mal das, mal mit beiden was gemacht. Genauso mit zwischendurch-Geschenken, Anzahl von Schoko-Riegeln, Anschaffungen, Pflichten, Vorrechten (Sport, Freizeiten, Urlaube außerhalb der Familie) auch da wurde und wird auch heute bei meinen Töchtern nicht aufgerechnet. Mit Sicherheit kommt keiner zu kurz, mal braucht es halt der eine mehr, mal der andere.
Daher gibt es bei mir kein "ich krieg den ersten Pfannkuchen", der landet einfach auf einem Teller und dann ist gut. Würde auch nie einer nach fragen, außer er ist eilig und hat den nächsten Termin in Sichtweite!
Zur Not, wenns bei euch eingerissen ist, Pfannkuchen alle auf einen Teller und dann wird gewartet, bis alle essen, kann man gut im Herd warm stellen und ist auch gemütlicher, als wenn Muttern bis zum letzten am Herd steht..
Wer zuerst abgeholt wird, entscheidest du aus dem Bauch und du sagtst einfach, wer am lautesten schreit, wird eh letzter! Das mit dem Tür aufmachen, da wirst du dich wundern, hört am schnellsten auf, ich höre hier meist "och nööö, muss ich?"
Mein Tip: versuchen, das auszubremsen und selber nicht zum Thema machen, also nicht die Schokoriegel genauestens aufteilen;-)
LG und hoffentlich etwas mehr Entspannung für dich!!!

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Danke für deine Antwort ;-). Das mit der Tür haben wir schon ewig #rofl. Gerade morgens ist es nervog, wenn sie noch ausdiskutieren wer es macht. Wenn es dann reicht, mache ich es.

Was mich dabei am meisten stört ist, dass es sich meiner Meinung nach um Kleinigkeiten handelt. Ich meine wir reden hier von Essen, Türen aufmachen zuerst was zu trinken bekommen etc.

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Ich hab zwar keinen Tipp für dich, aber ich bin froh das es nicht nur bei uns so ist :-)). Meine Tochter (fast 7) und Sohnemann (fast 5) sind ganz genauso. Wer hat mehr trinken im Glas, wer darf zuerst auf die Schaukel usw. Es nervt mich so tierisch. Wobei die große da noch schlimmer ist als der kleine

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Puh nicht alleine damit #rofl. Bei uns ist der große insofern schlimmer, dass er es dann auch haben muss obwohl er es nicht braucht bzw. in dem Moment gar nicht essen will (besonders bei Süßigkeiten).

Ich hoffe es hört bald auf #schwitz

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Ich habe zwar keine Erfahrungen mit eigenen Kindern (mein erstes Kind lernt gerade krabbeln ;D), aber Erfahrungen als Aupair und Grundschullehrerin und für mich hört sich das total normal an. Ich würde wohl bei manchen Sachen darauf Wert legen, dass es tatsächlich genau gleich aufgeteilt ist (bei Süßigkeiten zum Beispiel) und bei anderen Sachen versuchen, auszubremsen. Mit der Tür würde ich einfach immer abwechselnd arbeiten und nicht auf die Wochentage achten, genauso vielleicht beim Abholen. Bei den Eierkuchen würde ich es auch so machen, dass dann halt alle auf einen Teller kommen und warm gehalten werden. Und ansonsten: wenn zwei sich streiten, freut sich eben der Dritte. ;)

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Hey, nein, ich kenne das so nicht, würde das Theater auch nicht mitmachen, vielleicht liegt's am geringeren Altersabstand (24 Monate) oder dass beide das gleiche Geschlecht haben (2 Mädchen). Die Große war früher neidisch, weil die Jüngere fast genauso groß ist wie die Ältere und dazu noch mehr Milchzähne verloren hat bisher. Ist aber gar kein Thema mehr. Mit dem vorne Sitzen im Auto hatten wir das mal eine zeitlang, ich habe dann gesagt, sie sollen es alleine klären, mir ist es egal.
Ich würde sagen, das wächst sich aus und bis dahin würde ich da keine Aufmerksamkeit drauf legen. Stell ihnen 1 Schüssel Gummibärchen hin und dann sollen sie alleine klarkommen. Oder beim Brötchen: 1 teilt, der andere darf aussuchen. VG

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<<<<Wie ist das bei euch? Kennt ihr das auch? Wenn ja wie reagiert ihr? Soll/kann/muss man das aushalten?<<<<

JAAAA ich erkenne mich und meine ältere Schwester wieder#rofl Genau so war das bei uns.
Jedes Teil wurde penibel abgezählt und aufgeteilt.Notfalls wurde ein Gummibärchen durchgeschnitten.
Meine Eltern haben gar nichts gemacht sie haben das ignoriert. Regeln wie heute darf die eine morgen darf die andere damit spielen brachten nichts, weil eine wie ein dampfendes Walross hinter der spielenden gestanden und gestänkert, gezickt hat bis es zur Rauferei kam.
Gegeben hat sich das erst als wir langsam Erwachsen wurden.

Da wir beide beim Spazieren gehen gleichzeitig die gleiche Hand unserer Mutter halten wollten mussten alle Kinder vorn weggehen.Gar keine wurde an die Hand genommen.
Das Problem mit abholen gab es nicht aber jede wollte die erste sein egal wo und da gab es immer rangeleien.Die Stärkere (meine Schwester)gewinnt.

Wenn ich jetzt so nachdenke hat meine Mutter gar nichts gemacht. Waren wir lieb durften wir beide zu ihr kuscheln, haben wir gezickt hatten wir pech, durfte keine hin.
Wir waren vier Kinder und hat sie mal etwas mit meiner "Zickenschwester " mit einer anderen Schwester unternommen, dann war ich sauer auf meine "Zickenschwester"weil sie nun Mamas Liebling war aber absolut nicht sauer nicht auf die andere Schwester.

Ich weiß nicht warum wir so waren.Aber als wir dann in der Schule waren dann waren wir wie Pech und Schwefel solange jemand gegen eine von uns war, aber wehe wir waren zu Hause und eine andere Schwester oder die Eltern/Oma/Tante war da, dann waren wir wieder wie Hund und Katze.

Ich denke mal da kannst du nicht viel machen. Lege dir starke Nerven zu und warte bis sich das ausgewachsen hat:-)

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Also zum Thema Tür aufmachen. Versuche doch mal Alternativen zu finden. Der eine macht die Tür auf, der andere darf die Tasche tragen und am nächsten Tag umgekehrt. Nudeln werden geteilt, Eierkuchen auch. Wenn beide beschäftigt sind finde ich das eigentlich nicht das Problem. Wir hatten gestern auch das "Problem". Es wollten beide die Pflanzen gießen. Es hat jeder eine Gießkanne bekommen und jeder seinen Bereich den er gießen durfte. :-) Das funktioniert echt gut. Es müssen aber klare Regeln aufgestellt werden.

Wenn es bei uns ausartet mache ICH die Tür auf. (Was sehr selten vorkommt). Teile ICH die letzten Nudeln auf, auf beide Teller, zerschneide ICH den Eierkuchen. Der der zuerst auf Toilette sitzt bzw. es gesagt hat darf gehen, der andere geht zur anderen Toilette. Punkt! ;-) #rofl

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Meine Schwester ist 28 und ich 25. Wenn wir uns alle sehen, inklusive Eltern und Partner, zanken wir uns immer noch, um unsere Eltern zu ärgern :p.
Nach dem Motto:"Du hast Anna viel lieber als mich, sie bekommt mehr Spargel als ich!"

Nun, nachdem wir alle erwachsen sind, meine Schwester selbst Mutter ist und ich in zwei Monate mit dem Nachwuchs nachziehe, ist das definitiv witzig und alle verstehen den Spass dahinter.

Mit 5,8 oder 14 Jahren, haben wir meine Eltern damit zur Verzweiflung gebracht.

Aber ganz ehrlich, irgendwie hat meine Schwester und mich das ziemlich weit in unserer Entwicklung gebracht. Denn wir mussten Teilen, Konflikte austragen, Kompromisse eingehen und auch mal akzeptieren, dass einer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Das tat uns gut (auch wenn wir das damals so garantiert nicht sahen).

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Ein gewisses Maß an Rivalität ist ja unter Geschwistern völlig normal, aber dieses Theater jeden Tag würde mir tierisch auf den Zeiger gehen, und würde ich nicht tolerieren. Mit 7 und 4 Jahren sind sie durchaus schon in einem Alter, wo sie gewisse deutliche Ansagen verstehen können.

So aus dem Bauch heraus würde ich jetzt vermuten, dass du vielleicht ungewollt dieses Verhalten noch verstärkst. Du achtest vermutlich so peinlich genau darauf, dass alles gerecht abläuft und ja kein Kind zu kurz kommt, dass die Kiddies eben deshalb so drauf sind. So nach dem Motto: Wenn Mama das so wichtig ist, dann muss es ganz wichtig sein dass ich ja nicht zu kurz komme.

Ich würde da mal wirklich drastisch zurück schrauben. Also entweder dich komplett raushalten, wenn sie zb wegen Tür öffnen streiten, oder auch dass dann eben keiner der beiden öffnen darf.
Oder wenn sie wegen der Gummibärchen streiten, bekommt keiner mehr was. Und eben bis zu einem gewissen Grad sie das selber regeln lassen. Bei diesem Gerangel bist du viel zu viel involviert, wenn du jedesmal den Schiedsrichter machst, wird erst Recht darum gebuhlt.

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Danke für deine Antwort. Ja das kann auch sein, dass ich das ungewollt sogar fördere. Das werde ich mir mal zu Herzen nehmen ;-).

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Moin!
Ich habe zwei Töchter (7&9), kenne Geschwisterrivalität also ganz gut.
So extrem wie bei euch ist es zum Glück nicht. Wie Moni schon schrieb, glaube ich auch, dass du dieses Verhalten unbewusst förderst.
Wenn T1 hier rummault weil ich mit T2 ein Eis essen war, während sie bei ihrer Freundin gespielt hat, sage ich ihr nur, dass sich das irgendwann ausgleichen wird und wir auch mal etwas schönes machen wenn T2 nicht dabei ist (nicht als Versprechen, sondern nur als Hinweis auf die Realität) oder ich erinnere sie an vergangene Situationen in denen sie vermeintlich bevorzugt wurde.

Wenn sie sich über so Kleinigkeiten wie die Farbe der Gummibärchen streiten, sage ich kurz und knapp „Die Welt ist groß und ungerecht, findet euch damit ab.“

Früher habe ich ihnen noch öfter versichert, dass ich sie beide sehr liebe und niemanden absichtlich benachteilige, manche Abläufe wie Abholreinfolge oder -zeiten aber einfach organisatorisch sinnvoller sind.
Inzwischen sind sie alt (und abgehärtet) genug, dass ich gerne mal sage „Ja, ich gehe jetzt nur noch mit T2 Eis essen, weil ich sie viel lieber mag. Und mit dir werde ich niiie wieder irgendwas Schönes machen.“ Sie erkennen dann, wie überzogen ihre Eifersucht war und wir lachen gemeinsam darüber.

Also: Geh weniger auf dieses Heckmeck ein, lass sie lernen mit Ungerechtigkeit im Kleinen umzugehen und mach ihnen klar, dass jeder seinen unanfechtbaren Platz in deinem Herzen hat und dass jeder in der Familie gleich wichtig ist (feste Aufgaben im Haushalt helfen Kindern übrigens dieses Gefühl zu entwickeln).

LG nobyna

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Ich kann DIr nur grooooooße Gelassenheit empfehlen und das Können, die Ohren komplett auf Durchzug zu stellen. Diskussionen sind ohnehin sinnlos - also gibts klare Anordnungen. Bei Knatsch gehts ab in die eigenen Zimmer - anders hab ich es auch nicht geschafft.
Das kommt noch besser, wenn Du Glück hast. Im Pubertätsalter hab ich meinen beiden Sprößlingen einen Erledigungsplan für die ganze Woche an den Kühlschrank gepinnt - anders ging es nicht - es wurde alles "vergessen" #schein Mein Sohn stand mal mit dem Taschenrechner davor und rechnete die Minuten aus, was er zu machen hatte und was seine Schwester -es kam seltsamerweise IMMER eine Differenz zu seinen Ungunsten raus( den lautstarken Protest konnte ich nicht mehr hören). Bis er mal seine Wäsche einige Wochen selber waschen/bügeln/flicken durfte (was sonst seine Schwester und ich machten) - dann war Ruhe mit der Aufrechnerei, der Knabe glaubte garnicht, wie zeitraubend das sein kann.
Ich wünsche Dir gute Nerven - und ich würde einen Teufel tun und Smarties abzählen - wenn sie sich nicht einigen, kriegt keiner welche - fertig.
Meine junge Nachbarin mit vier Kindern macht es übrigens genauso - hab ich erst am Wochenende im Garten mitbekommen - da flogen auch die Fetzen #schein und sämtliche Süßigkeiten wurden eingesammelt wegen Knatsch. Den Protest überhörte sie vollkommen ungerührt :-D
LG Moni

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Vielen Dank für deine Antwort ;-). Das mit dem ins eigene Zimmer haben wir vor kurzem auch eingeührt. Klappt auch ganz gut.

Was mich eben am meisten stört ist, dass es sich (zumindest) aus meiner Sicht um Kleinigkeiten handelt. Und auf eine Art macht es mich auch ein wenig traurig, weil ich dabei das Gefühl habe, dass ich beide Kinder unterschiedlich behandele. Andererseits denke ich auch, die beiden wissen ganz genau, dass mich das nervt und provozieren es auch gelegentlich, wenn auch nicht immer.

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Also meine Nachbarin formulierte es so "ist mir vollkommen wurscht, wenn es mal einen mehr trifft und den anderen weniger, spätestens 2 Stunden später gleicht sich das schon wieder aus" Ich denke mal sie hat recht ; und jaaaa die provozieren auch. Meine Kinder damals - und die heutigen Kinder hier überall auch. Da lässt Du Dir mal keine grauen Haare wachsen;-) Je schneller die merken, dass Du Dich nicht mehr ärgern lässt, desto schneller ist der Spuk vielleicht vorbei. LG Moni