Neubausiedlung oder Hof im Grünen???

Hallo ihr Lieben,
ich brauche einmal euren Rat.
Wir, das sind mein Mann, unsere zwei Jungs (3 und 6) und ich, wohnen in einer Neubausiedlung.
Wir fühlen uns hier soweit ganz wohl. Auch wenn wir damals lieber ein Grundstück im Grünen gewählt hätten, welches etwas abgelegener gelegen hätte.
Wir haben zwei Hunde und zwei Pferde, die zur Zeit in einem Selbstversorgerstall untergebracht sind. Es war immer ein Traum, eines Tages einen kleinen Hof bzw. einfach mehr Platz zu haben, um die Pferde mit am Haus zu haben.
Auch mein großer Sohn spricht immer davon, dass er so gerne auf einem "Bauernhof" wohnen möchte, wo er sich Hühner halten dürfte und auch am Sonntag morgen hämmern dürfte. ;-)
Mir ist völlig klar, dass die Kinder die Tragweite eines Umzugs nicht begreifen können.
Und für mich steht fest, dass ich den Großen nicht aus der Schule nehmen würde um ihm keinen Wechsel zu zumuten.
Jetzt ist es so, dass wir unser absolutes Traumhaus gefunden haben.
Ein großes Wohnhaus mit viel Platz, zwei Scheunen und ein bisschen Weideland. Wirklich alles ist toll und überzeugt, bis auf den Standort. Der Hof ist 13 km von unserem jetzigen Haus entfernt. Die Fahrten zur Schule und Kiga betragen 20 min.
Ich bin mir so unsicher und weiß gerade gar nicht was richtig ist. Ich möchte meinen Wunsch nicht über die der Kinder stellen und habe Angst mich falsch zu entscheiden. Hier sind sie es gewohnt, aus dem Haus zu gehen und Spielpartner zu haben. Das wäre am neuen Haus nicht gegeben. Aber natürlich könnte man sich verabreden.
Was meint ihr zu der Situation??

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Guten Morgen

Hof!

Wir leben abseits. Und ich persönlich finde die Vorteile wiegen die Nachteile mehr als auf.
Bus fahren zur Schule. Gewöhnt man sich schnell, machen unsere Kinder tatsächlich gerne.
Einkaufen. Ich plane und kombiniere Touren. Für ein einzelnes Teil fahre ich nicht los.
Freunde. Kommen bisher am liebsten zu uns. Die haben eine Strohburg und ein Baumhaus. Hier kann man richtig weit spielen ohne gefährliche Straßen. Es gibt einen kleinen Wald. Hunde, Pferde, Kaninchen... Die älteren (10 mit fast ausschließlich älteren Freunden) bauen sich eine 'Base' in einem Nebengebäude und chillen da, hören Musik, spielen ein wenig Wii.
Fahren. Wir bilden Fahrgemeinschaften. Da sind hier alle offen. Es fährt jeder mal einen Umweg und braucht dafür an anderen Tagen nicht zu fahren.
Wir können so laut sein wie wir wollen knd wann wir wollen. Sonntags Rasen mähen wenn uns danach ist. Mittags oder spätabends im Garten machen was wir wollen, keiner beschwert sich über Besuch, Grillgeruch, Kinderlärm...

Neubaugebiet, bzw generell innerorts ist für mich beklemmend. Ich habe so gewohnt. Freistehend und auch in im Mehrfamilienhaus. Das ist nicht meins.

Das einzige was mich stört ist die viele Arbeit. Wir sind NIE fertig.

LG

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Ach so. Ich glaube Kinder sind da flexibel. Und wenn nicht mal ein Schulwechsel notwendig ist, sondern lediglich ein geänderter Schulweg. Da würde ich meine Wünsche klar größer gewichten.

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Guten Morgen,
Ich kann dir unsere Situation schildern. Wir wohnen abseits in einem großen Haus mit viel Grün rundherum. Unsere Tochter ist 6 und sie muss mit dem Bus zur Schule fahren. Sie hat nie gleich wen zum Spielen, entsprechend auch noch keine so richtig beste Freundin. Alles muss immer genau ausgemacht werden. Ich muss sie immer bringen. Wobei unsere Fahrzeiten wesentlich kürzer sind, aber trotzdem kann sie nirgends alleine schnell mal hin.

Garten und Co sind super, aber ich schätze in 2 bis 3 Jahren ist ihr der egal und sie will lieber mit Freunden rumhängen.

Wenn sie von der Schule kommt ist sie ganz allein. Da gibt's auch keine Nachbarn für den Notfall.

Ich muss wegen jedem Liter Milch wegfahren.

Das ist vielleicht jetzt etwas schwarz gemalt aber darüber haben wir uns beim Einzug keine Gedanken gemacht. Ich kompensiere viel weil ich halt viel fahre und viele Kinder einlade, aber anders ist es unkomplizierter. Das sehen wir bei den Schulkollegen.

Es hat alles zwei Seiten. Alles Gute!

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Vielen Dank für deine Antwort.
Die Dinge die du schilderst, sind schon nicht von der Hand zu weisen und ich kann nachvollziehen, was du meinst.
Trotzdem gibt es ja auch durch aus Vorteile. Würdest du dich anders entscheiden, wenn du diese Dinge vorher gewusst hättest?
Für die Kinder ist es sicherlich toll immer jemanden zum Spielen zu haben. Allerdings ist es mir selbst manchmal schon fast zu viel. Gerade im Sommer. Man ist quasi nie alleine. Selbst wenn wir Besuch haben, stehen meist die anderen Kinder vor dem Gartentor. Mir fällt es oft schwer da eine Grenze zu ziehen. Versteh mich bitte nicht falsch, natürlich ist das genau so schön, wie es mir eben manchmal auch zu viel ist. Im Sinne von zu "nah". Ich kann das schlecht erklären. Manchmal fühle ich mich hier einfach ein bisschen wie der bunte Hund in der Siedlung.
Wir haben zwei Hunde, wir haben Meerschweinchen, eine Schildkröte und um Himmels Willen auch noch zwei Pferde.
Ich glaube wir sind einfach anders. Ich will nicht sagen, dass die Nachbarn uns deswegen schief anschauen aber man bemerkt einfach den Unterschied.
Wir sind eine sehr gesellige Familie, sprich haben viele Freunde, Bekannte, etc. Wir haben viel Besuch und unternehmen viel. Und unsere Freunde wohnen auch nicht in Fußnähe. Ich muss mir ständig Sprüche anhören, wie ach, schon wieder unterwegs?? Oder na, mal wieder Besuch!!?? Manchmal nervt es.

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Hallo,
Ja wir hätten vielleicht anders entschieden, aber so eine Reihenhaussiedlung wo dir der Nachbar in den Teller spuckt wär's auch nicht gewesen....

Ich verstehe dich. Zu eng wäre für uns auch nichts. Drum vereinbare ich eben unsere Wohnsituation mit den Bedürfnissen unserer Tochter indem ich fahre und organisiere. Das mach ich halt die nächsten Jahre. Alles ist irgendwie ein Kompromiss...

Lasst es euch noch ein bisschen durch den Kopf gehen und hört auf euer Herz. Wenn ihr es wollt wird es bestimmt gut passen.

Alles Gute!

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Hey,

bei solchen Gedanken frage ich mich immer, was wohl der wirkliche Ursprung des großen Veränderungswunsches ist obwohl ihr doch ein tolles Leben zu führen scheint. Kann es wirklich "noch besser" sein? Und wenn ihr denkt es könnte besser sein: ist es diesen großen Umzugsstress mit all seinen einhergehenden Veränderungen für Euch und die Kinder wirklich wert?
Manchmal keimen solche Ideen, weil man das aktuelle Leben als zu langweilig empfindet 😉 Grade die abenteuerlustigen Persönlichkeiten sind gar nicht so gemacht für 40 Jahre Haus und Garten. 😅
Die Frage ist, ob nicht tolle Reisen auch diese Abenteuerlust stillen könnten? Muss es so eine gravierende Lebensänderung sein?
Bzgl der Kinder: Kinder lieben Beständigkeit. Kein Kind zieht gern aus seiner gewohnten Umgebung weg.
Es wäre also EURE vermeintliche Selbstverwirklichung und nie im Sinne oder Interesse der Kinder. Na klar würden sie es mitmachen aber wünschen würden sie es sicher nicht.

Liebe Grüße

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Also ich glaube gerade das Thema Reisen ist schon mal raus bei so vielen Tieren. #gruebel

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Das einzige, was mich von einem Umzug abhalten würde, ist u.U. der öffentliche Nahverkehr...
Sprich, wenn die Kinder sich ab einem gewissen Alter dann aufgrund einer schlechten Busanbindung kaum selbständig fortbewegen können. (Oft werden Busanbindungen im ländlichen Raum zB ausgerechnet am Wochenende oder in den Ferien schlechter!)

Wenn die Kinder klein sind ist die Fahrerei ja noch in Ordnung, aber ich weiß aus eigener Erfahrung als Teenie und weil ich es jetzt von den Töchtern guter Freundinnen mitkriege, wie ätzend es ist, zwischen - sagen wir mal - 12 und 18 ständig auf fahrbereite Eltern angewiesen zu sein.
Das ist stressig für alle Beteiligten.

Ich war damals irgendwann kaum noch zuhause und bin mit 17 ausgezogen, weil der Schulweg zu den weiterführenden Schulen immens war. Da ich noch jüngere Geschwister hatte, die auch alle rumgefahren werden mussten, hat es irgendwann auch nicht mehr gut geklappt, mit "Touren zusammenlegen". Meine Mutter saß so schon teilweise den ganzen Tag im Auto.

Das würde ich also vorher so gut wie möglich abklären!
Aber wenn die Anbindung eine gute ist, dann klingt das Haus im Grünen doch toll!

LG!

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Ob es das richtige für Euch ist, müsst ihr entscheiden. Ich finde es nur für die Kinder nicht wirklich prickelnd dass sie jeden Tag 20 Minuten gefarehn werden müssen. Das bedeutet vor allem für deinen Großen riesige Einschränkungen was Verabredungen etc. angeht. Es wird viel mehr konrekt was ausgemacht werden müssen. Und zu Anfang werden die Eltern auch die Freunde fahren, aber nach und nach wird es bei 20 Minuten einfacher Fahrzeit irgendwie schon weniger werden. D.h ja selbst wenn Du die Kinder direkt von der Kita und Schule mitnimmst sind die Eltern abends zum Abholen locker eine Stunde unterwegs. Außerdem nimmst Du ihm wenn Du ihn immer fahren musst jegliches selbständig werden. Wenn Umzug würde ich schauen, dass er zum nächsten Schuljahr die Schule wechselt. Ein Kind findet doch meist schnell Anschluss und der Kleine dann auch in Wohnort Nähe in einen Kindergarten kommt.

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Ich würde den Hof nehmen, aber ich bin auch eine sehr freiheitsliebende Frau mit Pferde- und Hunde- Liebe. ;-) Für mich gibt es nichts Schöneres als eine Scheune voll Heu und Felder und Wiesen hinter dem Haus.
Mit den Verabredungen hätte ich kein Problem, auch hier bei uns im Dorf sind Verabredungen die Regel, "einfach so vorbei" schaut keiner mehr, das ist anders als in meiner Kindheit.

Neubaugebiet finde ich ehrlich gesagt schrecklich, ich würde so nicht mein Leben "fristen" wollen.

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Mal ne andere Sichtweise: In ein paar Jahren geht der Große in die weiterführende Schule wer weiß wo das ist und was da dann an Fahrzeit ansteht. Wie nah ist der nächste Nachbar. Du schreibst nur 20 Min. Zur Schule und Kiga. Aber wenn der nächste Ort nur 1 km weg ist und Deine Kids da Freunde finden ist es ja gar nicht so viel Fahrerei. Und ab der 2. oder 3. Klasse kann man locker mit dem Roller da hin fahren. Mit 16 gibts nen Roller inkl. Führerschein und schon sind die Kids mobil.

Und irgendwann sind die Kids auch ausgezogen und da ist es wichtig, dass Dein Mann und Du sich wohlfühlen.

Ich würd es machen.

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Wir haben selbst mal auf dem Land gewohnt, für Kinder ist das eine sehr einsame Geschichte.
Die Eltern der Kinder, mit denen man sich verabredet, haben irgendwann auch keine Lust mehr, da ganz rauszufahren, zumindest war es bei uns so.
Ich würde das Projekt "Hof" auf später vertagen, wenn Du mit Deinem Mann allein lebst.
Für die Kinder ist das jetzige zu Hause ideal!

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Es wurde ja schon viel geschrieben und ich möchte noch das Argument in den Raum werfen, dass du oder dein Mann auch wegen Krankheit kein Auto mehr fahren könnten.
Wir haben uns damals für ein Haus entschieden, wo man alles auch per Pedes oder Bus/Bahn erreichen kann.
Und siehe da, 6 Jahre nach dem Kauf wurde ich krank und kann seit dem nicht mehr fahren.

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Solche Orte gibt es hier nicht. Die Kleinstädte sind auch nicht gut angebunden. Alle 2 Stunden ein Bus. Dann könnte man in unserer Region nicht mehr leben.

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Sowas sollte es eigentlich nicht geben, finde ich. Aber Bäcker/Metzger/Supermarkt sind doch hoffentlich zu Fuß erreichbar, oder #zitter

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