Kann man die eigene Schwester von der Feier wieder ausladen?

Hallo zusammen,

meine Tochter hat demnächst Einschulung und ich grübele seit einiger Zeit darüber nach, ob und wie ich meine Schwester sagen kann, dass sie bitte nicht kommen möchte.

Hintergrund ist der folgende: Meine Schwester ist neun Jahre älter. Unser Verhältnis war schon immer sehr angespannt. In den letzten Jahren verschlechterte sich das jedoch immer mehr. Zu Geburtstagen wurde bis vor 1,5 Jahren gegenseitig eingeladen, vermutlich mehr aus Verpflichtung als aus ehrlichem Interesse, den anderen dabei zu haben (beiderseitig). Im letzten Jahr hat sie einen großen Streit vom Zaun gebrochen, in dem sie sich mir gegenüber sehr unfair benommen hat. Ich hatte daraufhin den Kontakt abgebrochen und es herrschte Funkstille. Ab da an gab es auch keine Geburtstagseinladungen mehr - nachvollziehbar.

Das Verhältnis besserte sich kurzzeitig zum Ende des Jahres (das ging von ihr aus), wir feierten wie jedes Jahr das Weihnachtsfest bei uns zu hause aus (Eltern, Schwiegereltern, Familie meiner Schwester - jeder beteiligt sich daran, nur die Feier findet eben bei uns statt) und natürlich wollte ich ihr nicht absagen, war ja schließlich Weihnachten.

Nun ist es so, dass ich das Gefühl habe, die Feiern passen ihr nicht. sie beschwert sich über die Männer, die ihr alle zu laut und zu viel über Fußball reden, sie legt vorher fest, dass wir uns gegenseitig bitte nichts schenken mögen und für die Kinder bitte nicht mehr als 20€. Sie schreibt per whatsapp am Geburtstag meiner Kleinen (letztes Jahr, da gab es den Streit noch nicht), ich soll doch nicht so viel Aufwand machen da es mitten in der Woche wäre, wären eh alle müde und würden nicht so lange bleiben. Sie hat wirklich bei jeder Feier Kopfschmerzen (ungelogen) und geht dann eher nach Hause, weil sie "Kopf hat". Der Wein, den ich kaufe, schmeckt ihr nicht und kaufe ich beim nächsten Mal anderen, war das doch nicht nötig. Mein Mann kann nicht richtig grillen... Kurzum... es macht mir eigentlich keinen Spaß, sie dabei zu haben. Den Geburtstag meiner Tochter hat sie im diesen Jahr ganz vergessen und sich gar nicht gemeldet.
Vermutlich weil es meine Schwester ist, versuche ich dennoch das Verhältnis irgendwie aufrechtzuerhalten (bis jetzt jedenfalls). Ich lade sie zum Beispiel zum Essen mit zu meinen Freundinnen ein (sie kennt die auch), aber auch hier haut sie nach 1,5 Stunden ab, weil sie angeblich Kopfschmerzen hat. Nachdem sie eine weitere Einladung zu einer "Dorffeier" erst zugesagt und dann doch auch ohne Begründung abgesagt hat, habe ich es gelassen.

Eine Gegeneinladung dieser Art kommt nicht. Im Gegenteil. besuche ich sie und meine Eltern (sie wohnen beide in einem Haus), fühle ich mich immer wie ein Störfaktor, wenn wir alle im Garten sitzen. so kommt regelmäßig vor, dass sie sich z.B. etwas zu trinken mitbringt und beim Einschenken dann sagt, wenn ich auch was will, soll ich mir doch ein Glas holen. Ich persönliche handhabe es zu hause anders. Gäste werden gefragt, was sie trinken/essen möchten und wir holen es dann auch, selbst, wenn sie sich wie meine Eltern auskennen.

Jetzt hatte sie vor 2 Tagen Geburtstag und meine Eltern zum Essen eingeladen. Zu meiner Mutter sagte sie, sie würde uns nicht einladen, weil sie ja von uns auch keine Einladung zum Geburtstag bekommen hat. Das stimmt soweit und ist grundsätzlich auch ok. Nur stört mich eigentlich diese Begründung und Erwatungshaltung, die sie an den Tag legt. Das eigene Verhalten reflektiert sie nicht. Man kann doch nicht Dinge erwarten, wenn man selbst nichts dazu beiträgt.
Warum ich sie ungern einlade, habe ich ja oben schon geschrieben. Ich möchte es mir einfach ersparen, an ihrem Gesicht zu sehen, dass die Feier und die Gäste sie nerven. Hinzu kommt außerdem, dass wir wie oben beschrieben fast keinen Kontakt unterjährig haben. Und wäre ich kleinlich, dann müsste ich jedes Jahr mindestens eine Feier von ihr erwarten (evtl so eine Art Mitbringparty), damit ich sie dann wieder Weihnachten zu uns einlade könnte. Hab ich natürlich nicht gemacht.

Jetzt überlege ich tatsächlich, eine bereits ausgesprochene zur Einschulung meiner Tochter wieder abzusagen. Denn sind wir ehrlich: Im Prinzip besteht da beiderseitig überhaupt kein Interesse . Sie wurde eingeladen, weil man das so macht. Weil sie ja zur Familie gehört. aber wenn ich daran denke, habe ich jetzt schon wieder ein schlechtes Gefühl, woran sie diesmal etwas auszusetzen hat. Ich weiß nur nicht, wie es anstellen soll. Denn obwohl ich eigentlich nicht auf den Mund gefallen bin, fällt es mir bei meiner Schwester schwer, Tacheless zu reden. Und über Whatsapp macht man so etwas vermutlich nicht.#schein

Also... lange Rede. Würdet ihr wieder ausladen und wenn ja, wie?

vg, m.

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Jemanden wieder ausladen, den ich zuvor eingeladen habe, finde ich mehr als daneben.
Statt dessen könntest du das Gespräch zu ihr suchen und vorsichtig (!) nachfragen, ob sie denn wirklich gern kommen mag (und nicht nur aus Pflichtbewusstsein) und ihr sagen, dass du es verstehen würdest, wenn sie aus den und den Gründen vielleicht nicht kommen mag. Ihr könntet euch ja nach der Einschulung vielleicht lieber mal zu dritt treffen.
Aber offiziell ausladen? Nein, definitiv nicht!

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ok. Danke für deine Meinung.

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Ganz klar nein. Das hättest du dir früher überlegen müssen und sie erst gar nicht einladen. Wenn du sie jetzt auslädst, gleicht das ja einer kriegserklärung.

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" gleicht das ja einer kriegserklärung."

Das ist richtig. Danke für deine Meinung

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Hallo,

deine Schwester liest sich anstrengend du aber auch.

WARUM lädst du sie zum Essen ein, wenn deine Freundinnen kommen? Das würde ich nicht machen. Und auch sonst würde ich keine Einladung mehr aussprechen.

ABER die Einschulung ist das Fest deiner Tochter und damit sagt sie wer kommt und wer nicht. Und wenn deine Tochter sich freut, ertrag es.

Du kannst und solltest dich zu einem anderen Zeitpunkt von deiner Schwester emanzipieren. Und das scheint überfällig zu sein.

Gruß Sol

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Warum ich sie einlade? Eventuell, um es nochmal zu probieren... für ein besseres Verhältnis.

"deine Schwester liest sich anstrengend du aber auch" Wie genau meinst du das?

"Du kannst und solltest dich zu einem anderen Zeitpunkt von deiner Schwester emanzipieren. Und das scheint überfällig zu sein."

Da hast du vermutlich Recht. Bedeutet emanzipieren, dass man das Verhältnis auf das nötigste beschränkt? Es fällt mir schwer, zu entscheiden, was man machen muss und was nicht. Zum Beispiel würde ich dieses Jahr sie nicht an Weihnachten einladen wollen. Das hat aber unmittelbar Auswirkungen auf meine Eltern, die dann zwischen den Stühlen stehen. wie macht man das?

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Die Beschreibung deiner Schwester ist die Beschreibung einer 15 jährigen pubertierenden Zicke.
Du beschreibst dich im Verhältnis zu deiner Schwester als 6 jährige ( Vorschulegöre), die sich eine Menge Dinge von ihrer Schwester gefallen lässt.
Würde ich euch im realen Leben beobachten, wäre es anstrengend für mich nicht mit den Kopf zu schütteln.

Ihr sitzt alle draußen in Garten von deinem Elternhaus und deine Schwester benimmt sich wie ein Pubi. Sie holt nur sich etwas.
Du würdest dich in diesem Fall emanzipieren wenn du wie eine Erwachsene und nicht wie eine kleine "Göre" handelst.
Würde ein anderer Pubi am Tisch sitzen und sich so verhalten, würdest du doch bestimmt als Erwachsene reagieren oder?

Orakel Orakel, als du in der Pubertät warst hat es nicht zwischen euch gekracht. Das hätte euch beiden aber vielleicht ganz gut getan. :-)

Wenn eine Erwachsene das nach holen will wird es anstrengend für alle drumherum herum.

Göre und Pubi sind drastische Wörter für Erwachsene aber ich finde sie passend, sorry.

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Nein, ich würde sie nicht ausladen.

Du hast sie eingeladen, es ist nichts Besonderes vorgefallen, sie hat dir nichts getan, warum solltest du sie jetzt wieder ausladen?

Ihr seid euch einfach nicht grün, nicht auf einer Wellenlänge. Sie hat ihre Eigenheiten, aber ich glaube da gebt ihr euch nicht viel. Vielleicht seid ihr euch auch gar nicht so unähnlich...#schein

Wie dem auch sei, sie ist deine Schwester und ihr werdet euch weiterhin ein bisschen arrangieren müssen, gerade wenn sie bei deinen Eltern wohnt. Wenn du sie jetzt auslädst, verhärten sich die Fronten doch erst so richtig.

Und vielleicht hast du ja Glück und sie geht wirklich nach 1,5 Stunden mit Kopfschmerzen nach Hause...

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"Vielleicht seid ihr euch auch gar nicht so unähnlich"

Glaub mir, wir sind uns in den meisten Dingen absolut unähnlich

"Und vielleicht hast du ja Glück und sie geht wirklich nach 1,5 Stunden mit Kopfschmerzen nach Hause..."

Gar kein schlechter Gedanke. Hoffentlcih behält sie in der Zeit für sich, was sie alles doof findet#schein

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"Hoffentlcih behält sie in der Zeit für sich, was sie alles doof findet."

Das kann man ihr sagen.... Also ich würde jetzt auch nicht mehr die Einladung zurück ziehen (mir aber schwören, sie nie nie nie wieder einzuladen... Und für Weihnachten findet sich auch eine Lösung.), aber ich würde beim leiseten Ansatz von Gemaule ihr vor allen Leuten erklären, dass das die Feier meines Kindes ist und dass, es absolut unmöglich ist, dass sie diese Feier crashen will. Und dass ich das nicht hinnehmen werde. Wenn es ihr nicht gefällt, darf sie gerne gehen.

Damit wäre für mich alles gesagt, sie hätte dann ja noch genau 2 Möglichkeiten, sich benehmen oder gehen. Und ich bin sicher, niemand der Anwesenden wird sich daran stören.

Liebe Grüße

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#winke

ich finde man kann durchaus jemanden auch wieder ausladen, nur weil ich einmal eine Entscheidung getroffen habe, bin ich ja nicht auf ewig verpflichtet, sondern kann meine Meinung auch ändern.
Die Frage ist aber, ob du mit den Konsequenzen leben möchtest...wenn ja, dann würde ich sie ausladen.

LG
Deleyla

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"Die Frage ist aber, ob du mit den Konsequenzen leben möchtest"

Das ist eine sehr gute Frage....

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Sie wird doch wegen Kopfschmerzen eh nicht lange bleiben.

Ausladen würde ich nicht.

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Danke für deine Antwort. Dann wird es das erste Mal sein, dass ich hoffe, dass sie Kopfschmerzen hat;-)

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Habt ihr über das, was du hier schreibst, mal geredet?

Dass du es nicht magst, dass sie Vorgaben für Feiern macht (Geschenke).

Dass sie meist mit Kopfschmerzen nach Hause geht und du den Eindruck hast, dass sie eigentlich gar nicht kommen will.

Es war nicht besonders geschickt von dir eine Feier deines Kindes als weiteren Testballon zu nutzen.

Ausladen würde ich sie auf keinen Fall. Das wäre wie mit einem brennenden Streichholz gucken, ob noch Benzin im Tank ist.

Aber triff dich doch mal mit ihr alleine zum Kaffee und sprich mit ihr über alles. Entweder erledigt sich das Ganze dann oder aber ihr konntet Dinge ausräumen und feiert die Einschulung gemeinsam.

LG

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Es wurde in der Vergangenheit sehr oft von meiner Seite versucht, Dinge anzusprechen und zu klären. Du siehst ja, wo wir jetzt stehen. Meine Schwester hat mir mal gesagt, dass ich ja schon immer von meinen Eltern bevorzugt wurde. Und dieser Meinung ist sie auch heute noch. Ich kann da nur verlieren mit meinen Argumenten, denn schlussendlich läuft es immer wieder darauf hinaus.

Und vermutlich ist es eher mein Problem, dass ich mich nicht abgrenzen kann. Das ich eben nicht sage, sie soll bitte ihren eigenen Wein mitbringen, sondern es hinehme, dass sie meckert, weil es nur Hugo gibt und ich ja wissen muss, dass sie nur Weißwein trinkt, Beim nächsten Mal dann einen dran kriege, weil der Weißwein nur halbtrocken ist, obwohl sie trocken mag, darauf hin dann der trockene Weißwein nicht schmeckt und ich dann schlußendlich mir doch nicht solche Umstände hätte machen müssen, ihr Weißwein zu besorgen. wie man es macht...;-)

aber du hast Recht... ich werde nicht die Feier meines kindes nutzen, um das zu klären. Ich werde mich freuen und ihr Launen ignorieren und dann ggf entscheiden, wie es Weihnachten laufen wird. Ich danke dir für deine Antwort

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Hey. Vielleicht ist genau das ihr Problem? Das sie eifersüchtig ist, dass du von deinen Eltern "bevorzugt" wurdest?
Das Problem hatte ich mit meiner grossen Schwester auch (6jahre älter).
Sie war immer eifersüchtig weil ich in Ihrem Augen "Mamas Liebling" war.
Hat lange gedauert das sie sich einkriegt und unser Verhalten endlich besser wird.

LG

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Hallo,

nein, aber führe eine Gespräch mit ihr. Wenn es ihr zu viel wird oder nicht gefällt, hat sie jederzeit die Möglichkeit sich zu verabschieden.

LG
Mistel

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Ein Gespräch zu führen mit ihr, ist eine schwierige Angelegenheit. Ist ja nicht so, dass ich es in der Vergangenheit nicht schon versucht hätte. Aber ich werde versuchen, es nicht mehr zu meinem Problem zu machen, ob ihr unser Feier gefällt oder nicht. Ich lade sie nicht aus. Und je nachdem, was in der Zukunft noch vorfällt, werde ich eine Entscheidung für Weihnachten treffen. Nicht, um ihr es heimzuzahlen, sondern einfach um mir und uns eine entspannte Feier zu ermöglichen.

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Genau, Du bist nicht für ihre Befindlichkeiten verantwortlich. Deine Tochter steht an diesem Tag im Mittelpunkt.

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Wenn deine Tochter sie dabei haben möchte, würde ich es bei der Einladung lassen und auch wieder einladen. Ist die Feier deiner Tochter.
Wenn es deiner Tochter egal ist, würde ich die Einladung lassen wie sie ist - umgekehrt deiner Schwester die Entscheidung ob sie kommt oder nicht. Wenn nicht, ihre Entscheidung. Wenn doch, kann sie gehen wann sie will. Wenn sie von allem genervt ist, ist das IHRE Laune. Da würde ich versuchen mich abzugrenzen und mich selbst an der Feier erfreuen.

Eigene Einladungen würde ich nicht mehr machen (wenn es um mich geht)
Einladungen zu Kinderfesten nur auf Kinderwunsch. Nicht aus Verpflichtung, sondern dann, wenn die Kinder ihre Tante sehen wollen.

Wenn Einladungen kommen, würde ich entscheiden, wie es in dem Moment passt.

Wenn sie jedes Mal Kopfschmerzen hat, ihr Pech. So lange du nichts vorsätzlich machst, um diese zu verursachen, ist sie selbst alt genug zu entscheiden. Ob sie zum Arzt geht, ob sie zur Feier kommt, ob sie früher geht (ist manchmal besser als ein maulender Gast :-p oder ob sie bleibt (und sich nicht völlig daneben benimmt)

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Danke für deine Antwort. so werde ich es handhaben und versuchen, mich bewusster von ihren Launen abzugrenzen.