"Falsche" Freunde

Hi zusammen,

ich weiß nicht mehr so recht weiter....
Meine Tochter (bald 11) zieht es immer zu "falschen" Freunden hin. Die derzeitige Situation ist so dass sie zwei Freundinnen hat auf die sie sich komplett eingefahren hat und dadurch ihre "normalen" Freunde hinten anstehen lässt.

Ich kenn das eine Mädel seit sie 2 Jahre ist, das andere seit sie 4 Jahre alt ist. Die familiären Situationen sind der Wahnsinn. Nr 1 war schon mit vier Jahren immer wieder allein zuhause, die andere hat sehr viel Gewalt unter ihren Eltern mitbekommen. Ich habe damals die Kinder immer wieder bei mir aufgenommen, zum größten Teil einfach aus Mitleid. Da kam es schon vor dass Mutter von Kind Nr. 1 nach einer Übernachtung ihr Kind nicht abgeholt hat weil sie noch Party machen wollte oder immer wieder was anderes dazwischen gekommen ist... Mutter von Kind Nr 2 war nicht immer ganz so schlimm, auf sie hat man sich (was Absprachen belangt) verlassen können zumindest was ihr Kind betroffen hat. Familie von Kind Nr. 2 hat eine Tür weiter gewohnt und dadurch wurde ich auch in verschiedene Situationen hineingezogen (Polizeieinsätze, Gerichtsvollzieher). Ich hab, wohlwissend dass sie zuhause waren, immer für sie gelogen (Nein, gerade nicht anwesend, ich weiß nicht wann sie wiederkommen usw) Einmal hat ihr Mann sie so sehr verprügelt dass die Kinder schreiend, weinend und verängstigt in den Flur gerannt sind. Da bricht einem das Herz... Nun denn, sie hat sich für den Mann entschieden und auch durchaus in Kauf genommen dass die Kinder vielleicht dann weg sind. Kinder wurden ihr nicht abgezogen, soviel Info mal dazu.
Mit der Zeit stellte sich heraus dass Kind Nr 2 gerne mal Sachen mitgehen hat lassen (kennt wer von euch die Filly Pony´s, meine Tochter war ganz vernarrt in sie und hat sofort gemerkt wenn eines gefehlt hat). Wir haben immer alles gemeinsam durchsucht aber leider sind sie nicht mehr aufgetaucht. Nein, ich hab das Kind und die Mutter nicht darauf angesprochen, wahrscheinlich hätten sie mich in dem Moment eh gefressen... Hab es auf sich beruhen lassen. Meine Tochter lief, als sie älter wurden, gerne mit Kind Nr 2 auf den Spielplatz um sich dort auszutoben, in meinen Augen hat auch nichts dagegen gesprochen. Einmal, ja einmal kam sie tränenüberströmt nachhause weil Kind Nr 2 sie auf das Wüstete beschimpft (wohl um sich vor anderen, älteren Kindern zu profilieren) und auf sie eingeschlagen hat. Ich hab den Kontakt daraufhin einschlafen lassen (Nein, keine Zeit usw). Noch dazu stieg ich da gerade wieder ins Berufsleben ein und war auch wirklich zeitlich nicht mehr so flexibel.
Bei Kind Nr 1 sind die Zustände noch katastrophaler, einmal bin sogar ich mit ihr ins KH weil die Mutter mit irgendeinem Typen beschäftigt war und die Verletzung ja nicht so schlimm wäre, Pflaster drauf und ok... #schock (hat sich beim großen Zeh den kompletten Nagel abgerissen). Im KH wurde mir mitgeteilt dass die Zustände eh seit längerem bekannt sind...
Den Kontakt zu Kind Nr 1 und deren Mutter hab ich von einem auf den anderen Tag gekappt weil mir von mehreren Müttern berichtet wurde wie sie beide über meine Tochter (fette Sau usw) herziehen.

Nun denn, gute 2 Jahre war jetzt wirklich Ruhe.

Aber der Schulwechsel stand an und sie kam mit beiden Mädels in eine Klasse. Das hab ich schon mit Bauchweh aufgenommen aber ist halt nicht zu ändern. Das erste Halbjahr wurde sie auch von den zweien immer wieder mal bedrängt, beschimpft, gehauen, sie wurde von Kind Nr 2 beschuldigt Geld eingesteckt zu haben wo sich später herausgestellt hat dass Kind Nr 2 in Wirklichkeit das Geld eingesackt hat usw.
Aber seit 2 Monaten macht meine Tochter auf BFF mit den zweien und ich komm, auch aufgrund der ganzen Vorgeschichten, damit nicht klar. Ich bin mir sicher, dass die Beiden sie ans Messer liefern werden. Sie werden sie wieder so massiv seelisch verletzen...
Ich will ihr eigentlich gar nicht vorschreiben mit wem sie sich zu treffen hat, es ist von mir aus auch ok wenn sie in der Stadt mit ihnen bummeln geht oder sie gemeinsam das Freibad besuchen und dergleichen (und das macht sie auch 3 mal die Woche mit ihnen), aber ich will diese Kinder nicht mehr bei mir zuhause haben und ich will auch nicht dass meine Tochter zu ihnen nachhause geht. Klar gibt es deswegen manchmal Stunk zuhause weil sie gerade nur die Beiden haben will. Erst gestern hab ich zu ihr gesagt dass ich mich sofort ins Auto setze und ich sie zu einer Freundin bringe sofern es nicht die Beiden sind....

Jetzt steht ihr Geburtstag an und ratet mal wer ganz oben auf der Liste steht... Echt mir graut schon vor der Vorstellung.. Und vielleicht auch wieder die Mütter bei mir zuhause...

Im Grunde weiß ich auch dass die Kinder wenig dafür können... Aber wenn ich wieder an meine Tochter denke... Und sie den Mist ausbaden muss....

Wenn ich das alles so reflektiere trage ich wohl eine gewisse Mitschuld daran, damals haben mir die Leute immer gesagt lass die Finger von denen... Aber mein Mitgefühl war viel größer und ich dachte mir wenn ich Zeit und Platz habe... Vielleicht ist dieser Schuss auch nach hinten losgegangen und die beiden sind einfach mega eifersüchtig auf das "normale" Leben meiner Tochter.

Was soll ich nur tun? Meine Tochter wieder in das offene Messer laufen lassen? Dasitzen und abwarten? Eingreifen? Aber wie? Wie erreiche ich eine Pubertierende? Je mehr ich dagegen spreche umso mehr will sie es...

Danke für´s Lesen und liebe Grüße

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Meine Tochter ist erst 3 Jahre alt, ich kann aber aus eigener Erfahrung sprechen.

Ich habe als Jugendliche auch Kontakte gepflegt, die meiner Mutter nicht gefielen. Sie wusste aber, dass ich immer mehr an dieser Freundschaft festhielt - je mehr sie dagegen sprach. Also sagte sie einfach nicht mehr besonders viel dazu und schaute nur, dass alles in einem vernünftigen Rahmen verlief. Sie achtete darauf, dass ich mich nicht betrank und sowas aber sie wusste auch nicht immer, mit wem und wo ich so unterwegs war.

Ich fürchte, du musst deiner Tochter ihren Willen lassen. Eine Freundschaft verbieten zu wollen ist wenig sinnvoll und diesen Schritt würde ich auch erst gehen, wenn "etwas vorfällt". Leider muss deine Tochter ihre Erfahrungen selbst machen.

Wichtig war mir als Kind / Jugendliche, dass ich wusste, dass meine Eltern IMMER für mich da sind. Sie haben regelmäßig zu mir gesagt, dass ich sie in allen Situationen und zu jeder Uhrzeit anrufen kann. Auch als wir später mit 16/17 feiern gegangen sind, sagten meine Eltern immer, bevor ich bei einem Betrunkenen ins Auto steige, solle ich sie anrufen und sei es mitten in der Nacht.

Du kannst eben nur für deine Tochter da sein und zusehen, dass alles in vernünftigem Rahmen läuft. Kommt es zu Alkoholmissbrauch, Rauchen, Diebstahl, etc. würde ich die Freundschaft soweit möglich unterbinden.

Eventuell kannst du deine Tochter auch mit einem ihrer Interessen in eine andere Richtung locken. Wenn sie auf Pferde steht, bringe sie im Reitverein unter oder sowas. Dann lernt sie andere Mädels kennen und hat vielleicht ein neues Interesse, auf das sie mehr Wert legt als auf die beiden Mädchen.

Zum Kindergeburtstag würde ich die beiden kommen lassen, sie aber "rausschmeißen", wenn sie sich nicht benehmen. Die Mütter würde ich nicht mit einladen, die Kinder sind ja keine 2 Jahre alt.

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Sehe ich auch so.

Aber natürlich möchte man als Mutter sein Kind vor "schlechtem Einfluss" oder seelischen Verletzungen bewahren, aber das ist - zumindest was diese Sache angeht - kaum möglich und gehört zum normalen Lernprozess.
Sie wird irgendwann wissen, mit wem sie sich anfreundet und wen sie mit Vorsicht genießt.
Schwierig nur, wenn alle in eine Klasse gehen ...

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Ja, das hat für mich auch oberste Priorität dass mein Kind immer zu mir kommen kann. Und derzeit schaut es auch noch gut aus. Wenn sie Probleme hat ist ihr erster Weg zu mir oder zu ihrer Oma wenn ich gerade arbeiten bin. Auch bei den sozialen Netzwerken lässt sie mich momentan noch mitschauen, wenn ich sie um ihr Handy bitte um mal wieder kurz durchzuchecken was da alles abgeht, macht sie das auch ohne großes Murren. Zumindest derzeit noch. Ich hoffe halt dass das mit fortgeschrittenem Alter nicht verloren geht... Ich weiß auch dass ich mit "Dagegenreden" nur das Gegenteil bewirke und deswegen lass ich sie auch 3 mal die Woche ziehen bis zu einer gewissen Uhrzeit (18 Uhr). Und das klappt auch noch ganz gut. Aber gestern kam aus heiterem Himmel der Vorwurf dass ich sie ja nicht mit ihren Freundinnen machen lasse denn sie will sie bei uns zu hause haben. Und das will ich nicht (mehr). Ich hab mir auch überlegt dass ich es besser kontrollieren könnte wenn sie bei mir zuhause sind aber ehrlich ich pack das einfach nicht. Die Kinder lösen in mir einfach einen gewissen "Zorn" aus auf alles was schon war und was vielleicht noch kommen wird... Ich weiß aber auch dass das nicht fair ist, aber trotzdem.... Die Kinder bei mir zu haben und immer ein Ohr darauf zu haben was und wie sie es gesagt haben würd mich glaub ich um den Verstand bringen...

Bei der Geb Party ist es so dass ich die Eltern nicht miteinlade, aber es durchaus als normal angesehen wird danach noch sitzen zu bleiben und zu reden wenn sie ihre Kinder abholen. Letztes Jahr waren die letzten Eltern um 21:30 Uhr weg, obwohl am nächsten Tag Schule war. Es stört mich auch im Grunde genommen nicht, nein ich genieße es auch danach noch zu sitzen und zu quatschen, vielleicht gehen sie auch deswegen nicht heim ;-)

Liebe Grüße und Danke für deine Antwort

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Hi,

sei für sie da wenn es so weit ist. Die Erfahrung muss sie leider selber machen. Behalte sie so weit es geht im Auge, auch was soziale Netzwerke angeht. Sollte es ausufern, geh auf Lehrer und Vertrauenslehrer zu. Versuch sie mittags für Sportvereine oder Musikschule oder so zu begeistern. Damit holst du sie von der Straße. Auch ein Pflegepferd (bei den Pferdeverrückten) kostet Zeit.

Zum Geburtstag würde ich mit den Mädchen ins Kino und Eis essen gehen. Auf dem Rückweg werden alle daheim raus gelassen. Dann hast du gar niemand Zuhause.

Gruß Ornella

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Danke für deine Antwort.

Dass haben wir alles schon durch. Als das mit dem Geld stehlen losging hab ich auch die Lehrer miteinbezogen und da hat sich eben herausgestellt das Kind Nr 2 es selber eingesteckt hat und meine Tochter halt einfach beschuldigt hat.

Sie macht 2 mal wöchentlich abends Kampfsport, besuchen tut sie eine Musikschule und sie spielt Klavier (und das mit einer Leidenschaft und Lernfähigkeit, es geht ihr wirklich alleine von der Hand, es ist so wunderbar ihr zuzuhören).

Beim Geburtstag hat sie sich auf eine Poolparty eingefahren, dass haben wir alle Jahre gemacht. Wir besitzen neben einer Wohnung ein großes Gartengrundstück wo wir alles für die Kinder drauf stehen haben. Und die Poolparty ist immer der Renner, ihre anderen Freundinnen freuen sich schon riesig darauf, genauso wie sie selber.

Ach es ist alles so verfahren...

Aber du hast Recht, sie wird die Erfahrung wieder selber machen müssen, es hilft eh nichts darüber zu reden...

Danke und liebe Grüße

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Hallo,

das hört sich ja wirklich schlimm an.

Leider glaube ich, dass Du gar nicht viel machen kannst. :-( Meine Tochter hat sich leider auch schon mehrmals auf "falsche Freundinnen" fixiert. Meine Tochter wollte sich da aber auch überhaupt nicht reinreden lassen, obwohl sie mit den beiden auch schon schlechte Erfahrungen in der Grundschulzeit gemacht hatte. Und so musste sie dann eben noch eine sehr schmerzhafte, aber - ich glaube - lehrreiche Erfahrung machen. Zum Glück hat meine Tochter sich wenigstens nicht mit in kriminelle Sachen ziehen lassen, das war eine meiner größten Sorgen (die eine "falsche Freundin" ist schon mehrmals beim Ladendiebstahl erwischt worden...).

Bei uns ist die Situation so, dass der Vater meine Tochter und ich getrennt sind, uns aber immer noch bzw. wieder ganz gut verstehen, und sie auch immer regelmäßig bei ihm war. Wir haben dann versucht, meine Tochter mehr Zeit, besonders an den Wochenenden, bei ihm verbringen zu lassen (ca. 30 km entfernt).

Alles Gute wünscht Dir
H.

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Hallo.

Ich würde den Kontakt rigoros untersagen ... kein Bummeln, kein Freibad, keine Besuche.
Dass sie sich in der Schule begegnen, lässt sich nicht ändern (leider ... wie kommt es eigentlich, dass Eure Tochter mit solchem Gesocks auf eine Schule geht?), aber privat gibt es gar nichts mehr ... das ist ein Kampf, den ich mit meinem Kind auch ausfechten würde (auch wenn ich ansonsten bei eher wenig Themen in den Ring steigen) und ihr unmissverstehlich klar machen, dass solche Kontakte ihr nur nachhaltig schaden und sie damit zudem ihren Ruf ruiniert.

LG

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Normale öffentliche Schule in die sie eigentlich auch sehr gerne geht und ich mit dem U-Stil und dergleichen auch ganz zufrieden bin. Dort gibt es auch eine eigene Psychologin die in einem Sprechzimmer sitzt und zu der die Kinder immer kommen können. Bei schwerwiegenden Problemen werden die Eltern von der Psychologin verständigt. Auch als das mit dem Geld losging ist sofort die Schule und die Psychologin miteingesprungen und sie haben sich hier um eine Lösung bemüht. Was man ja leider nicht mehr von jeder Schule behaupten kann. Also gegen die Schule kann ich echt nichts sagen... Bin sogar sehr froh dass wir auf dieser noch einen Platz bekommen haben. Es gibt auch bei Fehlverhalten ein Punkte Warnsystem für die Schüler damit sie wissen wo sie sich im sozialen Bereich bewegen und das durchaus auch die Möglichkeit besteht dass sie bei gegebenen Anlass eine Versetzung beantragen (aber auch nur im Extremfall, weil ja öffentliche Schule).
Und ja, ein Kind und auch seine Familie können sich sehr süß anstellen für eine gewisse Zeit und als Lehrer und/oder Direktor ist es nicht immer gleich ersichtlich was man da aufnimmt. Aber die Probleme nehmen derzeit über Hand und jeder freut sich schon auf die Ferien und hofft auf ein besseres Schuljahr nächstes Jahr.

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>>> Normale öffentliche Schule <<<

Normal scheint ja relativ zu sein, wenn derart viele Psychologen mitarbeiten und es diverse Punktesysteme für Fehlverhalten geben muss ... fehlt nur noch das Durchleuchten und Abtasten auf Waffen, wenn man die Schule betritt ...

... was ist das für eine Schule ... IGS, Hauptschule oder, oder, oder ... und auch Euer Wohnumfeld klingt eher nach Brennpunkt, denn nach gutbürgerlich ... Schule und Wohnumfeld sind die beiden Punkte, mit denen man wirklich gut das Klientel steuern kann, mit dem sich das Kind umgibt ... habt Ihr das versäumt?

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Hm, ich finde das schwierig - mein Sohn ist erst acht, aber ich kann mir schon bei ihm nicht vorstellen, dass ich ihn komplett von bestimmten Freunden fernhalten könnte. Ich sehe da in Verboten nicht den besten Weg.
Hat sie noch andere Freundinnen? Vielleicht kann man alternative Kontakte stärken.

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Ja hat sie und sogar sehr gute!

Aber sie lässt momentan alles liegen und stehen für die Beiden. Ich glaub einfach dass die momentan "die Coolen" in der Schule sind und sie unbedingt dazugehören will, sei es wegen einem Jungen oder dergleichen, ich weiß es einfach nicht.
Auch hab ich mit ihr das Gespräch gesucht ob sie denn vergessen hätte was vor ein paar Monaten noch los war, aber darüber will sie nicht mehr reden. Das ist ja Vergangenheit.... Und Fehler muss man verzeihen.... Ja, sollte man schon aber eben auch nicht alles.

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Wie wäre es denn mit einem neuen coolen Hobby? Irgendwas total Tolles, worauf sie total abfährt. Und wo auch in ihren Augen coole Kinder sind.

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Das Risiko des falschen Umgangs hat man überall. Ich denke nicht, daß man seine Kinder davor bewahren kann und vielleicht sollte man das auch garnicht. Schließlich muß man mit einem gewissen Querschnitt der Bevölkerung umzugehen lernen. Die trifft man immer wieder und an manchen kommt man auch schlecht vorbei.

Meine Gerechtigkeit allerdings wäre für diese beiden Mädchen gesperrt. Jemand, der meiner Brut ungerechtfertigt kriminelle Energie unterstellt ist bei uns zu Hause nicht willkommen. Alles andere würde ich wohl zähneknirschend mitspielen aber auf jedenfall engmaschig ein Auge darauf haben. Shoppingtouren wären z. B. etwas, was ich untersagen würde, da hier die Gefahr besteht, daß ein evtl. Ladendiebstahl der anderen Beiden meiner Tochter angelastet würde. Wäre mir zu brenzlig.

Über kurz oder lang wird sich das totlaufen - wenn Deine Tochter erkennt, daß diese Beiden ihr im Grunde nicht wohlgesonnen sind. Meine Tochter war immer schon sehr klar in ihren Ansagen und hat recht streng sortiert, strenger als ich #cool. Daher kommt meine Idee hier mehr aus dem Bauch als aus einem Erfahrungswert.

Die Schule und die Wohngegend sind wohl weniger für das Sozialverhalten dieser Mädels verantwortlich zu machen wenn ihr Euch ansonsten wohl dort fühlt. Schwierige Fälle gibt es überall, selbst auf Internaten auf welchen man ne Menge Kohle lassen kann.

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#schock Oh man bin ich blauäugig, du hast vollkommen recht wegen Ladendiebstahl. Ich muss ehrlich sagen soweit hab ich noch gar nicht gedacht #schock

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Stimmt, die ehemalige "Freundin" meines Sohnes ist auch ein sozialer und psychischer Problemfall.

Beide Kids besuchen seit dem 5. Lebensjahr eine Privatschule, die 5-stellige Gebühren jährlich kostet. Gehobenes finanzielles Niveau heisst nicht immer auch gut erzogene Kinder mit vernünftigem Sozialverhalten.

LG

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Falsche Freunde können sich Deine Kinder überall "einsammeln" - leider.
Mein Sohn kam mit ca. 14/15 in einen Freundeskreis "gut betuchter Söhne von Geschäftsleuten" unserer Stadt - die alle miteinander ein Hobby hatten. Spielautomaten und um Geld Karten spielen, wovon sie genug hatten. Den Lokalbesitzern war es vollkommen egal, dass Kinder dort spielten. Als ich eeeendlich darauf kam durch Hinterherfahren, wo er sich herumtreibt, war es schon zu spät, er hatte an den Automaten Gefallen gefunden und das Taschengeld reichte dafür nicht mehr und die "Geldeintreiber" standen vor meiner Tür. Ich habe gekämpft wie ein Löwe zusammen mit der Polizei, dass die Jugendlichen in den Lokalen nicht mehr spielen dürfen - dann trafen sie sich halt woanders.
Die Clique war ja sooo cool - und Beratungsstellen gab es damals nicht dafür.
Ich würde wieder so handeln und eingreifen, meine Familie hatte keinen ruhigen Tag mehr und es dauerte Jahre, bis er davon weg war. Ich stand auch immer hinter ihm - auch, als er mit dem Jugendgericht Bekanntschaft machte.

Ich würde wohl auch mit Deiner Tochter immer und immer wieder reden, dass es so nicht geht - nicht alles verbieten, aber sie auf dies und das hinweisen, was ihr selber vielleicht auch nicht so gefällt. Und die Mütter wollte ich schon garnicht bei mir zuhause - ganz sicher nicht.
Mitgefühl ist gut, meine Enkelin hat auch Freundinnen aus einem Kinderheim unserer Stadt - wie meine Tochter früher auch schon- den Kindern sagte ich aber schon beim ersten Besuch, dass MEINE Spielregeln und UNSER Umgangston einzuhalten sind, dann sind sie herzlich willkommen. Und das hat auch immer geklappt. Bei meiner Enkelin auch. Die Mädels sind bei den Besuchen wirklich lieb. Gäbe es Diebstahlprobleme oder ähnliches, gäbs eine geharnischte Verwarnung meiner Tochter - und bei Wiederholung keinen Besuch mehr. Sie kennt das ja von sich.
Du wirst tätig werden müssen - mit anschauen würde ich das nicht. Ja, die Mädchen werden wohl eifersüchtig sein auf Deine Tochter und wer weiß, was die noch anstellen.
LG Moni

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Hallo,

das ist ja furchtbar, solche Zustände. Klar, dass die Kids das aufschnappen und als "normales" Verhalten abspulen.

Mein Sohn ist auch 11 - vor 2 Jahren gab es eine Situation, da wollte er unbedingt mit einem Mädchen wieder befreundet sein.

Die Situation ist nicht ganz so krass, wie bei euch und ich weiß auch nicht viel darüber, aber ich weiß, dass das Mädchen von seiner Mutter immer wieder seelische Grausamkeit erfährt.

Bereits als mein Sohn klein war (die Kids kennen sich, seit sei 5 sind) gab es immer mal wieder Probleme zwischen den beiden. Mein Sohn sah irgendwann ein, dass das nix wird, nach einer Lügenaktion ohnegleichen.

Ich war total erleichtert.

Nun ja, vor 2 Jahren dann ging es wieder los. Die kleine kann nix dafür, sie war da ja erst 9, aber so hinterhältig und grausam - da kam mein "Blümchen" nicht so recht gegen an.

Ich hab ihn damals zu mir genommen und mit ihm darüber gesprochen. Ich hab ihm nicht den Kontakt verboten. Aber meine Erfahrung dazu gesagt und wie ich mich verhalten würde. Das Thema Selbstrespekt und Selbstvertrauen kam auch nochmal auf.

Er hat nach unserem Gespräch entschieden, dass er ihr nochmal eine Chance geben will, weil sie "niemanden hat" und "traurig ist" und "jeder eine zweite Chance verdient hat".

Ende vom Lied: Der Psychoterror, diesmal auch wieder mit körperlichen Auseinandersetzungen, ging wieder los - aber diesmal war mein Sohn vorbereitet und hat seine Konsequenzen gezogen.

Er hat ihr wohl sehr deutlich gesagt, was er von ihr hält und dass bei ihm jetzt der Ofen aus ist (hat mir die Klassenleiterin erzählt).

Unsere Kinder treffen ihre Entscheidungen, ob wir wollen oder nicht. Wir können ihnen mit unseren Erfahrungswerten zur Seite stehen und ihnen den Rücken stärken, wenn es doch nach hinten los geht.

Das ist alles was wir tun können und auch alles, was die Kids brauchen. Einstehen müssen sie für sich selbst. Es ist wichtig, dass sie das so früh wie möglich, am besten halt als Kinder, lernen, damit sie in unserer Leistungsgesellschaft später nicht total zerrieben werden.

Ich wünsch euch alles Gute. Stärk Deine Tochter und sei für sie da, wenn es so weit ist.

LG

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ich finde ,deine Tochter ist alt genug um selber zu merken, wer ihr gut tut und wer nicht.

Meine Tochter hatte auch seit sie 6 war, eine Freundin aus schwierigem Elternhaus. Die Familie wohnt im Haus der Tante und Onkel, die auch schon früh das Sorgerecht für das Mädel und deren Schwester hatten. Da ist nicht Gewalt, sondern Alkohol das Problem.

Dieses Mädchen wollte ich auch anfangs aufgrund des Elternhauses nicht als Freundin für meine Tochter haben. Aber sie darf Kontakt haben, weil sie das Mädchen sehr mag und die beiden auch gut zusammen pass(t)en. Ich hab Töchterchen nur immer wieder sensibilisiert, was dort sein kann und sie haben viel mehr bei uns als dort gespielt.

"Haben" schreibe ich, weil jetzt nach 10 Jahren meine Tochter den Kontakt nicht mehr so haben will, einfach, weil die Mädchen sich in verschiedene Richtungen entwickelt haben und die Freundin sie immer abwimmelt, wenn der Freund da ist. Aber ganz fallen lassen,das bringt sie nicht übers Herz und daher hält sie noch lockeren Kontakt per Chat/SMSs.

Was ich damit sagen will, die Freunde kann man seinem Kind nicht ausreden, aber man sollte sie immer wieder aufmerksam machen, was da gerade abläuft. Ich habe meinen Kindern oft ganz ehrlich gesagt wie ich von außen die Freundschaft sehe, habe die Dinge beim Namen genannt.

So würde ich das, was du hier schreibst auch deiner Tochter sagen und sie vor allem darin bestärken, dass sie auch "nein" sagen kann, wenn ihr was nicht passt.
Sieh es auch mal so, deine Tochter ist sehr sozial, sie ist auch mit Menschen zusammen, die sozial benachteiligt zu sein scheinen und hält zu ihren Freundinnen, die vom Charakter her nicht immer einfach sind.
Irgendwann wird sie vielleicht merken,dass es nicht klappt auf Dauer. Aber verbieten, das bewirkt oft das Gegenteil; nämlich, dass sie dann erst recht den Kontakt zu den beiden sucht: Aus Trotz gegen Mamas Meinung.