Au pair?

Hallo zusammen. Wir haben ein Sechsjährige Tochter, die diesen Sommer eingeschult wird. Außerdem haben wir noch sechs Monate alte Zwillinge. Unsere Elternzeit geht bis November, danach möchte und muss ich wieder halbtags arbeiten gehen.

Die Betreuungssituation für U3-Kinder in unserer Gemeinde ist sehr, sehr schlecht. Dazu kommt noch, dass wir zwei Plätze benötigen. Die städtischen Einrichtungen sind ziemlich miserabel, dort würden wir die Kleinen sowieso nicht hingeben. Die Elterninitiative Einrichtung nimmt Kinder erst ab anderthalb Jahren. Tagesmütter gibt es nur sehr wenige, und die haben meist auch nur einen Platz frei. Echt schwierig.

Gerade denken wir darüber nach, ob wir ein Au-Pair in unserer Familie aufnehmen. Haltet ihr diese Idee für realistisch? Kann eine so junge Frau Halbtags mit zwei dann einjährigen Kindern klarkommen?

Es wäre schön, wenn wir ein paar Erfahrungen lesen könnten von Familien, die ein Au-Pair bei sich hatten oder haben. Wie funktioniert das? Findet ihr dieses Modell empfehlenswert? Welche Schwierigkeiten könnte es geben?

Danke und liebe Grüße
Julie

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Hi, ich kann Dir nur von Erfahrungen von Freunden berichten, kenne welche, die selber mal Au Pair waren und auch Familien, die Au Pairs dort hatten.

Kommt wohl sehr darauf an, ob man 'Glück' mit seinem Au Pair hat oder nicht. Man muss sich aber bewusst sein, dass es meistens recht junge Mädels sind, die oft direkt von zuhause kommen und nicht unbedingt viel von Haushalt und Kinderbetreuung verstehen, das müssen sie oft noch lernen.

Klappt meistens besser, wenn die Kinder der Familie schon älter sind. Ich würde nicht zu hohe Ansprüche an ein Au Pair stellen, die können im seltensten Fall eine gelernte Nanny oder Haushaltshilfe ersetzen.

In deinem Fall würde ich eher jemand professionellen suchen, zwei Einjährige sind schon viel Arbeit.

Denk dran, Au pairs sind junge Leute, die können, um die Sprache zu lernen und ein neues Land kennenzulernen, ich würde behaupten, den meisten ist nicht bewusst, was die Arbeit Au Pair eigentlich bedeutet - nämlich Kinder hüten und eventuell im Haushalt helfen.

Lg Carol

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Ich habe als Teenager meine gesamten Ferien bei einer Bauernfamilie verbracht, welche auch immer Au Pairs hatten. Ich weiss noch, dass sie immer darauf geachtet haben eine junge Frau zu nehmen aus einem ähnlichen Kulturkreis (was in der Schweiz mit den mehreren Landessprachen natürlich sehr einfach zu finden ist), zudem suchten sie gezielt nach Au Pairs welche mehrere jüngere Geschwister hatten. Dadurch kamen die immer prima mit Kleinkindern und Haushalt klar.

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Habt ihr genug Platz? Also eigenes Zimmer fürs Au Pair? Habt ihr die Kosten kalkuliert? (Kost, Logi, Ausflüge, Sprachkurs, Taschengeld, Urlaub etc.)

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Ja, haben wir alles.

Wir haben auch über eine Kinderfrau nachgedacht. Wir würden jemanden aber nur angemeldet und angemessen bezahlt beschäftigen wollen. Und dann macht das wirtschaftlich gar keinen Sinn mehr.

Echt schwierig...

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Hallo,
mit Au Pair kenne ich mich nicht aus. Wir hatten einen Kinderfrau für 2 Jahre für 25-30 Stunden pro Woche. Es handelte sich um eine Bekannte der Familie ohne Berufsabschluss aber mit Erfahrung mit eigenen Kindern. Wir haben keine Zwillinge. Aber unsere beiden jüngsten Kinder sind nur 13 Monate auseinander. Wir haben damals den gesetzlichen Mindestlohn gezahlt mit einigen kleinen Zusätzen wie Tankgutschein (40,- pro Monat), Kindergartenzuschuss für die Kinder und Erholungsbeihilfe für den Urlaub. Das sind dann Möglichkeiten das Gehalt aufzubessern ohne unnötig Steuern und Sozialabgaben zu zahlen. So hat sich das ganze für uns schon gerechnet zumal wir in unserer U3-Einrichtung vor Ort auch mit ca. 300,- pro Kind hätten rechnen müssen. Die Kinderfrau war dann etwas teuerer, hat aber auch noch gekocht, gebügelt und geputzt (wenn es die Kinder zugelassen haben).

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Hallo Julie,

ich kann nicht aus Erfahrung sprechen, aber idR kommen die Aupairs ja im August/September, oder? Dh da bist du ja noch in EZ, dh ihr könntet einige Wochen zusammen "proben" und du kannst sie "einlernen". Wie lange wärst du denn jeden Tag weg? Und würden die Kinder dann mit 1,5 in die KiTa / zur TaMu gehen? Also wäre es dann eben diese 6 Monate, die es zu überbrücken gilt? In der Elterninitiative ist eure Große jetzt?

Ich glaube, mir wäre das aber irgendwie doch zu heikel, was, wenn es nicht klappt? Das Aupair total überfordert ist? Mein Kleiner ist gerade 2 und ich finde so zwischen 1 und 2 sind die Kinder echt anstrengend und dann 2 davon und dann ist man das nicht gewohnt, pu? Ich weiß nicht, mir würde das Bauchschmerzen bereiten. Ich (!) würde meine EZ um 1 Jahr verlängern und versuchen, dass die Kinder dann mit 1,5 in die KiTa / zur TaMu gehen und dann wieder arbeiten. Aber klar, wenn das finanziell nicht drin ist bei euch ... Aber wenn man jeden Tag mit Bauchweh zur Arbeit geht, ist ja auch nicht gut. Ich denke, es kann gut werden mit dem Aupair (Erfahrung mit kleinen Geschwistern oder so) oder auch nicht, man weiß halt nicht, wer da kommt ...

Alles Gute

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soweit ich weis ist das extrem kostspielig.

Da lohnt sich doch eine Teilzeit stelle gar nicht mehr ....

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Hallo,

wir haben eine Aupair. Das klappt ganz gut. Natuerlich muss man sich mit Privatsphaere einschraenken, also in unterhose durchs haus rennen is nicht :-)

Wir haben uns angemeldet bei verschiedenen webseiten, die die mir am besten getaugt hat war aupairworld.com. Da kann man auch suchen, kann alter, erfahrung, sprache etc. alles eingeben, so wie bei ner partnerboerse. Ich hab dann ein paar skype interviews gefuehrt und wir haben uns fuer ein italiener entschieden. Sie konnte kein deutsch und etwas english aber da unser kleiner damals erst 7 monate war spielte das keine rolle. Wie gesagt, du kannst dir ja einen wunschkandidaten so aussuchen. Wir haben wir ein kleines gaestezimmer gegeben und verkostung. Zusaetzlich 100 euro pro woche taschengeld. Wir hatten "feste" arbeitszeiten fuer sie aber sie hat auch mal so abends oder am wochenende mit angepackt oder mit ihm gespielt. Haushalt nur das noetigste mit dem kleinen. Wieder, das hatten wir ausgemacht weil ich wollte dass sie sich voll und ganz dem kleinen wittmet. essen machen und flaschen spuelen etc natuerlich hat sie gemacht. Ich wuerde es wieder machen. Mein mann sagt allerding er wuerde lieber ein kindermaedchen tagsueber bezahlen, also ne tagesmutti die kommt weil er abends niemanden fremdes da haben will.

Wenn du noch was wissen magst meld dich einfach. Viel glueck

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Ich hatte selbst kein AuPair, sondern kann nur von einer Freundin berichten, die mal in Amerika AuPair war. Sie hat sich dort um drei Kinder (vom Kleinkind bis zum Schulkind) mehr oder weniger alleine gekümmert, zumindest vormittags. Das klappte sehr gut, obwohl meine Freundin selbst noch nicht volljährig war.

Die Mädchen (und wenigen Jungs), die AuPair machen wollen wissen ja auch, dass Kinderbetreuung enthalten ist. Sicher ist aller Anfang schwer, dennoch spielt sich irgendwann alles ein und man kommt miteinander zurecht.

Schwierigkeiten kann es dann geben, wenn die Familien überhaupt nicht mit dem AuPair harmonieren und wenn die Familien das AuPair als Arbeitstier sehen. Je nach Situation muss man dem AuPair sicherlich auch ein Auto stellen, ein Zimmer auf jeden Fall und man muss den Bedürfnissen des AuPair gerecht werden. Die kommen ja, weil sie das Land und die Menschen kennen lernen wollen, also muss man auch Zeit in das AuPair investieren und kann es nicht nur "nebenher" laufen lassen.

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Hallo,

ich war selbst knapp ein Jahr Au-pair in GB und fand die Zeit super. Hätte ich den Platz (ein eigenes Zimmer, am besten noch mit Bad), hätte ich sicherlich auch eins.

Allerdings waren die Kinder, die ich betreute, schon 6 und 7 Jahre. Bei Kleinkindern würde ich in jedem Fall darauf achten, dass die Person schon Erfahrung mit so jungen Kindern hat.

Der Riesenvorteil eines Au-pair ist, dass immer jemand für die Kinder da ist - also auch am WE wenn Du mal einen Babysitter (natürlich nur nach Rücksprache) benötigst.
Zudem habe ich damals noch leichte Hausarbeit wie Wischen und Aufräumen erledigt - so eine Hilfe würde ich mir jetzt echt wünschen.

Wenn Ihr Euch ein Au-pair finanziell leisten könnt, würde ich auf jeden Fall einen Versuch wagen.