"Ich kann nicht mehr."

...Im Moment ist das ein Satz, der so so so oft in meinem Kopf schwirrt, dass ich ab und an das Gefühl habe daran zu ersticken. Mini ist einfach so so so anstrengend.. Und ich bin mit allem allein.. Zwei Kindern, davon ein Schulkind und der Nachwuchs,..übermorgen 4 Monate. Haushalt, Tiere, Termine. Ich weiß.. andere bekommen das ja auch ganz locker hin. Aber ich schaffe es zur Zeit einfach nicht. Ich habe seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen.. das Maximum sind 2 Stunden am Stück - Wenn es hoch kommt waren es in den letzten 7 Tagen 21 Stunden... Ich kann einfach nciht mehr. Er schreit und schreit - oder verschluckt sich so sehr an der Flasche, dass er nicht richtig Luft holt... ich bekomme jedes Mal Panik..
Meine Große kommt viel zu kurz, weil ich dauermüde und gestresst bin..
Mein Haushalt versinkt im Chaos, weil ich es einfach nicht schaffe, allen hinterher zu räumen..
Ich habe seit seiner Geburt genau einen Tag für mich gehabt.. einen, der mir bis jetzt noch vorgehalten wird. Ich habe, um es gnz krass auszudrücken, an manchen Tagen nicht mal Zeit um aufs Klo zu gehen.

Ich kann einfach nicht mehr... ich möchte schlafen, möchte mal Zeit für mich.. einfach für mich.

Mein Mann geht nachts arbeiten, kommt vormittags wieder - schläft, besucht das Fitnessstudio, geht zu Freunden und lässt sich 'den Arsch nachtragen'... Ich versuche alles unter einen Hut zu bekommen - schaffe es aber nicht. Eigentlich könnte ich nur noch heulen, sobald der Kleine wieder anfängt zu motzen.. ich kann es nicht mehr hören. Ich verzweifle einfach langsam.. ich fühl mich hilflos, machtlos und mit allem allein gelassen.

Und heute habe ich zum ersten Mal gedacht, dass ich einfach keine Mutter mehr sein möchte...

Eigentlich bin ich alleinerziehend, ohne es zu sein...

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Ich könnte brechen bei so viel Egoismus von deinem Kerl. Eigentlich müsstest du ihm den kreischenden Zwerg in den Arm drücken, dir die gepackte Tasche greifen und mal ein Wochenende verschwinden mit den Worten "Montag früh bin ich wieder da!"

Ich bin gerade stellvertretend für dich wütend und möchte ihn gerne auf den Pott setzen.

Ehrlich. Geht gar nicht. Dann lieber richtig AE und sich nicht über diesen miesen Familienboykott ärgern müssen.

Grüße Küstenkönigin

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Ich danke dir sehr...
Klingt es blöd, wenn ich sage, ich hatte tatsächlich ein bisschen Angst vor den Antworten, die mich hier erwarten könnten?

Ich glaube,.. er gibt sich schon Mühe. Aber eben in die verkehrte Richtung.
Vielleicht hat er ein zweites kind auch einfach unterschätzt.. aber dennoch war es unsere gemeinsame Entscheidung. Letzte Woche sagte er mir, ich könne mir Abends frei nehmen.. er würde die "Nachtschicht" schon übernehmen. 2 Minuten hat der Kleine die ganze Bude zusammen geschrien - er hat geschlafen wie ein Stein.
Ich war sauer.. sehr... sehr sehr sehr. Also habe ich es wieder allein gemacht..

Vielleicht denkt er auch, ich simuliere? Keine Ahnung...

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Ich denke, er guckt wie weit er gehen kann. Also kommt mir so vor. Und er vertraut darauf, dass du schon machen wirst. Warum weckst du ihn nicht? Kind brüllt! Es ist deine Nacht!

Kannst du nicht mal beide Kinder wegorganisieren und mit ihm reden? Ihm sagen, dass du jetzt seine Unterstützung brauchst und wenn er dir die nicht gibt, dann bist du alleine besser dran?

Konkrete Forderungen:
- jede Nacht von Samstag auf Sonntag kümmert er sich und du schläfst aus
- jeden Mittwoch gehst du abends zum Sport (oder wohin auch immer)
- jeder bringt abends ein Kind ins Bett
- jeden Abend eine halbe Stunde Auszeit für dich, in der du nicht gestört wirst, außer das Haus brennt

Wie ich das verabscheue, dass bei diesen klassischen Rollengeschichten oft einer einen 8h/5Tage Job hat und der Andere 24/7. Das geht so nicht. Das muss so einem an sich doch logisch strukturierten y-Chromosomen-Träger doch einleuchten.

Wehr dich!

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Das klingt wirklich nach einem Riesenpacken. Vielleicht kannst Du damit anfangen, Dir kein schlechtes Gewissen mehr zu machen, wenn Du es nicht schaffst "allen hinterher zu räumen" und Deinem Mann "den Arsch nachzutragen".

Wie deutlich hast Du schon mit Deinem Mann gesprochen? Hast Du ihm klipp und klar gesagt, was er Dir abnehmen soll? "Ich brauche Deine Hilfe!" ist vermutlich zu unspezifisch.

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Wir haben lange gesprochen,..

Seitdem der Kleine da ist, ist es ohnehin sehr kompliziert zwischen uns geworden, wie ich finde. Er nimmt sich immer mehr Freiheiten - ich hingegen bin deswegen immer mehr eingesperrt. All diese kleinen Dinge, die für mich eine Partnerschaft ausmachen, bleiben auf der Strecke.
Für mich ein Trennungsgrund - er weiß das.
Dinge, die er erledigen soll, bleiben liegen... Immer. Wenn ich ihn um etwas bitte, wird es verschoben. Im Endeffekt mache ich es doch wieder selbst.
Letzte Woche sagte ich abends, als die Waschmaschine piepte... die muss ich gleich auch noch aufhängen. Seine Antwort war.. ich mach das schon,.. mach doch mal Pause. Er hat es nicht getan, - sondern ich. Nur als Beispiel.
Er bringt seine Arbeitswäsche des Abends hoch, nachdem er mit dem Hund war mit den Worten.. hab ich vergessen, brauch ich heut Abend.
Ich fühle mich von ihm weder ernst genommen, noch verstanden, noch geliebt.
Das ist kein Zustand für mich.
Er bat um zeit, damit er sich ändern könnte... ich weiß nur nicht, wie lang diese Zeit sein soll.
Heute.. hat er das Wohnzimmer aufgeräumt. Ich liebe ihn - immer noch,.. auch nach 11 Jahren. Aber ich erwarte einfach mehr.. ich erwarte, dass wir uns die Verantwortung teilen... im Grunde aber habe ich irgndwie 3 Kinder, für die ich jeweils an alles denken und für die ich alles tun muss.

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Er legt Dir die Wäsche hin mit den Worten "brauch ich heute abend!" und Du wäschst die Wäsche für ihn? Beim nächste Mal lässt sagst Du ihm: "Du weißt, wo die Maschine steht, udn wenn Du schon dabei bist, pack doch den Rest aus dem Wäschekorb auch gleich mit rein!"

Aus Deinen andern Beiträgen hab ich schon rausgelesen, dass Ihr vermutlich in einem ganz häufigen Muster steckt. Du möchtest, dass er Dich unterstützt, aber Du möchtest, dass er es auf Deine Weise tut. Da das quasi unmöglich ist, ist es Dir nie gut genug, was er macht. Also macht er einfach gar nichts mehr und sitzt es aus, weil er ja weiß, dass Du zwar ein bisschen meckerst, es dann aber doch übernimmst.

Und Du möchtest zwar seine Unterstützung, gleichzeitig bist Du aber auch überzeugt davon, dass das alles Deine Aufgaben sind.

Du solltest versuchen, nicht nur um (konkrete) Hilfe zu bitten, sonder Hilfe vor allem auch zuzulassen. Und das auch dann, wenn das Ergebnis vielleicht nicht Deinen Ansprüchen genügt.

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Scheinbar gibt es viele Männer, die so sind oder ähnlich. Es ist irgendwie oft noch die alte Rolle, dass die Frau alleine für alles im Haushalt und für die Kinder verantwortlich ist- selbst wenn es der Frau auch mal zuviel wird. Das ist traurig, denn ich vermute mal, dass Du mit Deinem Freund schon gesprochen hast?

Gibt es keine Familie und keine Freunde, die Dich unterstützen könnten??! Das Wichtigste sind erstmal Deine Kinder. Auch wenn es sich ganz blöde anfühlt, wenn es unordentlich ist.

In wenigen Wochen ist sicherlich auch schon mehr Schlafrythmus vorhanden.

Tritt Deinem Freund nochmal gehörig auf die Füße. Alles Gute.

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Eigentlich habe ich auch nichts gegn dieses Muster.. ich habe aber etwas dagegen, dass er alles was ich tue und irgendwie auch mich, als absolut selbstverständlich erachtet..
Ich fühle mich so erschlagen zur Zeit und soll aber trotzdem noch parat stehen, wenn er denn will - ich bin sicher, man weiß, was ich meine..weise ich ihn ab, bin ich die böse.. die, die ihm keine Chance lässt. Das zählt für mich aber nicht dazu. Wie soll ich denn entspannen, wenn ich einfach fertig bin?!..

Ich bin niemand, der sich gern helfen lässt.. und niemand, der sich gern Schwächen eingesteht. Das ist alles neu für mich.. ich glaube,.. da brauche ich selbst jemanden, der mir in den Hintern tritt.

Danke.. :)

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Hast du schon mal über eine Therapeutin nachgedacht

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Hallo Pusteblume,

ich denke viele Mütter geht es ähnlich. Die wenigsten trauen sich aber darüber zu reden.

Du tust alles was du kannst, kümmerst dich um deine Kinder und und um deinen Mann. Aber leider bleibst du dabei auf der Strecke. So wie ich es lese bist du Mutter, Haushalterin usw. Ich kann aber nicht erkennen wie und in welcher Form du von deinem Mann unterstützt wirst.

Dein Mann sollte dich mehr unterstützen.

Versuch mehr an dich zu denken, er sollte dich nach Kräften unterstützen und nicht alles auf dich schieben.

Du brauchst ganz dringend Zeit für dich, Zeit in der du dich erholen kannst.

Freundliche Grüße

blaue-Rose

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Wenn er mal die Kiddis hat, ist er nach einer halben Stunde oft schon so geladen, dass ich es dann doch wieder mach.. Tag ein, Tag aus..
Er ist immer der Meinung, er kann es mir nicht recht machen... und ich der Meinung, er gibt sich einfach keine Mühe.
Der ganze Zustand ist einfach sehr.. ermüdend.

Danke.. für die Worte..

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Der Zustand bei euch macht dich kaputt. Versuch ihm klare Ansagen zu machen wie er dich unterstützen kann.

Folgende Situation: " Er bringt seine Arbeitswäsche des Abends hoch, nachdem er mit dem Hund war mit den Worten.. hab ich vergessen, brauch ich heut Abend."

Du hast selbstverständlich keine Zeit dich noch um seine Arbeitswäsche zu kümmern. Ich denke es wird Empörung bei ihm auslösen, aber so merkt er das es so nicht weiter gehen kann.

So lange alles so läuft wie es es möchte hat er keinen Grund etwas zu ändern.

Übrigens Männer können auch Waschmaschinen bedienen und auch lernen wie man Wäsche bügelt.

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Hallo.

Ich glaube das Hauptproblem ist Dein Mann und das er Dich nicht unterstützt! Warum hält er Dir den einen freien Tag vor?? Das ist doch Irrsinn.

So wie aussieht hat er doch genügend Zeit Dich zu unterstützen oder? Warum hilft er Dir nicht?

Kuck mal nach Unterstützung von außen. Wellcome oder ähnliches, damit Du mal zur Ruhe kommst!

4 Monate ist halt noch sehr klein.

Wünsche euch alles Gute!

Vg Miriam

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Weil er der Meinung ist, dass das doch genug auftanken war für die nächste Zeit..

Er hilft - manchmal. Dann räumt er z.B die Küche auf.. oder.. nun,.. er versucht es.
Ich rechne es ihm wirklich hoch an... aber... es genügt eben nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu anspruchsvoll...?!

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Hallo, ich habe mir jetzt deine Beiträge durchgelesen. Wie ist denn dein Tagesablauf? Habt ihr ein Laufgitter, schläft er morgens nach der Flasche nochmal? Geht die große tagsüber in die schule und den Hort?

Bei uns läuft das so :
Ich habe ein großes Kind in der zweiten klasse, dass morgens mit Papa das Haus verlässt und halb fünf aus dem Hort zurück kommt. Ich bin also von sieben bis halb fünf mit dem kleinen, jetzt 9 Monate, allein. Wir stehen halb acht auf, nachdem er im Bett bei mir ein bisschen herum geturnt ist. Ich laufe ins Bad, er krabbelt mir hinterher. Als er noch nicht krabbeln konnte, habe ich ihn in sein Laufgitter gesteckt, wo er sich selbst beschäftigt hat.

Nach dem Bad esse ich erstmal und er krabbelt in der Stube herum. Danach Räume ich auf. Er beschäftigt sich die ganze Zeit allein. Wenn ich dann merke, dass er müde wird, lege ich mich mit ihm auf die Couch, er schläft dort recht schnell ein. Das ist vielleicht nicht unbedingt der beste Weg, aber so zwinge ich mich selbst auch zu einer Pause, da er ja auf mir schläft. Ich habe nebenbei auch noch einen Minijob im Homeoffice zu verrichten und brauche die Pause.
Ich denke, du müsstest deinem Bub ein bisschen angewöhnen, auch mal für sich selbst zu sein, damit du in Ruhe etwas Haushalten kannst.

Mein Mann tut auch nichts im Haushalt, weil er wegen seiner Arbeit 10 Stunden des Tages weg ist. Außerdem binde ich mein großes Kind in den Haushalt ein, das dürfte auch bei deinem gehen: Müll runter bringen, die eigene Wäsche wegräumen. Ich lasse ihn auch den Abendtisch decken und wieder wegräumen. Er ist dafür alt genug, auch arbeiten mit zu übernehmen, um die Mama zu entlasten. Mein Mann macht allerdings, wenn ich ihn um etwas bitte, das ist der Unterschied...

Geh zu ihm hin und sag: "Pass auf, ich bring jetzt die Kinder ins Bett. Kannst du währenddessen bitte (Beispiel) erledigen? Das würde mich sehr entlasten." Ein guter Mann macht das dann einfach. Wenn deiner das ignoriert, ist ganz deutlich was falsch.

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Hallo!
Zuerst einmal würde ich an deiner Stelle mit deiner Hebamme/Gyn darüber reden.
Dann mit deinem Mann, dass solange es keinen Rhythmus gibt und ein Baby/2 Kinder so anstrengend sind er auf jeden Fall mitmachen muss.
Kann er Elternzeit nehmen? Hast du Unterstützung von außerhalb? Deine Eltern die mal Spazieren gehen können mit beiden Kindern?
Ich kenne dein Gefühl! Meine 2 sind 19 Monate auseinander und wir haben null Unterstützung. Dafür kann ich mich zu 100% auf meinen Mann verlassen.
LG lapierre

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Er hatte bereits Elternzeit von 2 Monaten. Viel gesehen habe ich ihn da allerdings auch nicht wirklich.. er war jedes Wochenende von Freitag bis Sonntag arbeiten, jeden zweiten Tag im Gym.. und hat viel Freunden geholfen... Das fällt also flach.

Die Große geht, wann immer die Zeit da ist, zur Omi..
Den Kleinen kann ich allerdings nicht abgeben... er klebt an mir und schreit, bis er keine Luft bekommt, wenn er bei anderen ist..

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Dann hat er sich ja schön 2 Monate Urlaub von der Familie gegönnt! Wundert mich dass du in der Zeit durchgehalten hast. Hol dir Hilfe!

Und mach deinem Partner klar was sich ändern muss, damit es der Familie und dir gut geht. Ein:die Wäsche muss ich auch noch aufhängen!...ist keine Aufforderung an ihn, sondern dein Versuch ihn darauf zu stoßen dass er sich von alleine rührt. Das kann leider nicht funktionieren. Sag klar und deutlich was du möchtest.
Und beim nächsten Mal zu spät gebrachte Arbeitskleidung soll er selbst fertig machen.

Such dir Auszeiten!

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Schlafentzug und Überforderung sind heftig, du musst dringend etwas an eurer Situation ändern. Deshalb möchte ich die eine sehr simple, aber effiziente Methode nennen, wie man Mann ans helfen bekommt.

Mein Mann meinte mal zu mir: Männer sind im Grunde einfach strukturiert. Anspielungen durch die Blume verstehen sie oft schlichtweg nicht. Wenn man etwas von Ihnen will, muss man es klar formulieren.

Bei uns funktioniert es jedenfalls. Mir ging es in letzter Zeit auch oft so, dass ich mich überfordert fühlte. Wir haben drei Kinder. Die Große ist jetzt aufs Gymnasium gewechselt und macht plötzlich sie Erfahrung, dass man für gute Noten auf einmal lernen muss. Da sie das bisher nicht kannte, braucht sie dabei noch Unterstützung. Mein Mittlerer hat eine LRS und braucht sowieso viel Unterstützung bei Hausaufgaben und Lernen. Dazu kommt eine sehr quirlige 5jährige, die ständig nach Aufmerksamkeit giert.

Da ich mich schlicht nicht teilen kann, habe ich meinem Mann gesagt, ich brauche mehr Unterstützung. Er hat nun seine Arbeitszeiten geändert und ist 4x die Woche schon um 16 Uhr hier (bisher ca. 19 Uhr). 1 Tag arbeitet er dafür richtig lange. Seit dem läuft es hier super.

Mir ist schon klar, dass dein Mann nicht einfach seine Arbeitszeiten ändern kann, dass ist bestimmt auch nicht möglich, aber ihr müsst euren gemeinsamen Familienalltag gemeinsam neu strukturieren.

Wenn er so früh aufsteht könnte er doch sicher zu dieser Zeit dem Kleinen ein Fläschchen machen, das wäre für eine Fütterung weniger und direkt gut doppelt soviel Schlaf in der Nacht. Für ihn ist es nicht so aufwändig da er eh schon auf ist. Außerdem hätte er so mal Exklusivzeit nur mit seinem Sohn. Erzähl ihm einfach wie toll das für die Bindung ist.

Dann würde ich sagen: 1x die Woche Sport und Weggehen reicht momentan. Das ist mit kleinen Kindern halt so, die Zeiten werden wieder besser. Du solltest diese Auszeiten allerdings auch bekommen.

Und dann geb ich denen Recht, die sagen, wenn er was macht, halte dich mit Kritik zurück. Besser es ist nicht perfekt gemacht als gar nicht. Du kannst ja hier und da mal einen Tipp einfließen lassen.

Und mein letzter Ratschlag: nimm die Hilfe deiner Mama an. Sie hatte auch mindestens ein Kind und glaub mir, sie kann verstehen wenn nicht alles perfekt ist.

Es wird alles wieder leichter wenn der Kleine durch schläft.

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Ich kann ohne Schlaf einfach nicht richtig funktionieren,.. das wird imme deutlicher. Wenn ich allerdings mal mitteile, dass ich einfach müde bin kommt eine sehr lapidare Antwort ala.. ich auch... Dazu fällt mir schließlich einfach nichts mehr ein.

Der Kleine geht abends zwischen 19:30 und 20:30 ins Bett. Beides sind Zeiten, in denen mein Mann auch schläft - er steht nämlich erst 20 Minuten eher auf, als er fahren muss. Bis vor 3 Wochen habe ich ihn geweckt und mir einen Wecker gestellt, damit er nicht verschläft.. das tue ich nicht mehr. Außerdem hat er nun bereits ein "eigenes" Zimmer.. er schläft nun abends im Gästezimmer und nicht mehr im Schlafzimmer.
Es ist nicht so, dass ich mich nie durchsetze... wenn man allerdings immer das Gefühl hat gegen eine Wand zu sprechen, resigniert man einfach irgendwann. Ich jedenfalls..

Der Plan war eigentlich, dass er nun jeden Abend um 22:00 Uhr zu arbeiten beginnt, damit er Morgens dann eher zu Hause ist. Das hat genau 2x funktioniert. .... Mein Mann hat dort die stellv. Leitung der Backstube - ist also Leitung nicht da, was oft vorkommt, muss er ran. Die Arbeit nimmt mehr Zeit ein, als die Familie. Ungewollt... auch von meinem Mann, wie ich denke. Oder.. hoffe.

Was die 'Ess'-Gewohnheiten von Mini angeht, sind die Zeiten doch schon recht geregelt... die nächste Flasche wäre um 11. Da ist er längst weg..
Die angepriesene Qualitätszeit habe ich tatsächlich auch schon versucht... es endete in einem "Boah.. kannst du auch mal ruhig sein?!"

Auch gab es bereits Momente, in denen ich sehr deutlich formuliert habe, was ich erwarte.. anhalten tun diese allerdings meist nie länger, als maximal drei Tage. Es ist einfach.. frustrierend.

Ich glaube, die Tatsache allein zu sein - ohne es augenscheinlich zu sein, macht das ganze so... ätzend. Eigentlich ist jemand da, mit dem man die Arbeit teilen könnte.. aber eben auch nur eigentlich. Nach außen bilden wir wohl die perfekte kleine Familie.. nach innen ist es einfach für den Hintern. Bislang habe ich immer versucht alles von der Großen fern zu halten.. gelingt mir auch ncht mehr. Ich fühle mich mehr und mehr als schlechte Mutter, die nichts auf die Reihe bekommt - und als Frau, die einfach nicht genügt... oder.. nein, anders. Ich genüge schon - wenn ich mache und den Mund halte...

Entschuldige die Länge und vielen Dank für deine Antwort..
Ich werd mir das alles mal durch den Kopf gehen lassen..

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Na, aber es ist doch schon ein Anfang, wenn Du ihn um Hilfe bittest, und es dann drei, vier Tage klappt. Dann erinnerst Du ihn nach den drei Tagen an seine Aufgabe, und dann gehts weiter. Gewohnheiten ändern sich, wenn man 20-30 Mal die neue Handlung ausgeführt hat. Je nachdem, ob es sich um tägliche Aufgaben oder welche, mit längerer Taktung handelt, musst Du also am Ball bleiben. Du kannst Dich entscheiden, ob Du Deine Energie dafür aufwenden willst, Deinen Mann regelmäßig an seine neuen Aufgaben zu erinnern oder dafür, die Sachen doch wieder selbst zu machen.

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Hallo,

Die Streitereien kenne ich und genau das gleiche ist bei zig anderen Familien auch das Hauptproblem.
So wie du habe ich auch oft gedacht, ich mache Anspielungen und dann wird er schon mal was merken und helfen, ich erwähne die Nacht war echt mies und ich bin müde- er wird mir schon anbieten die Kinder zu übernehmen damit ich ins Bett kann, ich erwähne ich bräuchte mal Zeit für mich- er wird schon irgendwie was frei räumen an Zeit für mich....

Weißt du... es funktioniert NICHT, er merkt es nicht und er bekommt die eigentliche Aussage auch nicht mit, hat er auch schon mehrfach selbst so gesagt.
Wenn ich Hilfe brauche fordere ich ihn dazu auf und zwar deutlich mit "häng bitte die Wäsche auf, Saug bitte mal eben durch" etc.
Wenn ich müde bin drücke ich ihm die Kinder in die Hand und verabschiede mich 2 std ins Bett und zwar ohne frage ob das jetzt grad passt und ok ist.
Brauche ich Zeit auswärts, bekommt er halt die Information das ich dann und dann was vor habe und er dann bitte zuhause ist.
Und genau so funktioniert es.
Wir haben 4 Kinder und eines davon ein Baby von 8 Monaten.
Klar bleibt da viel auf der Strecke, ich habe mir angewöhnt den perfekten Haushalt haben zu wollen.
Man hat unendlich viele Termine und muss sich organisieren, dennoch achte ich penibel darauf selbst nicht unterzugehen und das funktioniert nur wenn beide anpacken.
Aber reden nützt einfach nichts, da wird es in 10 Jahren immernoch nicht anders zwischen euch sein, höchstens geht ihr getrennte Wege weil du irgendwann das Handtuch schmeißt und er immernoch nicht weiß warum.

Oft ist das Problem einfach hausgemacht und dein Mann ist es gewohnt das du alles für ihn übernimmst. Mit einem Kind ist auch alles noch einfach und leicht zu managen, mit jedem weiteren Kind wächst aber das Pensum an Arbeit.
Wenn er abends mit Wäsche kommt erinnere ihn daran wo die Waschmaschine steht, kann er nicht waschen, schreib ihn ne Anleitung und kleb ihm die an die Maschine.
Bei dem Baby musst du einfach mal ein Stück weit los lassen.
Wie sollen das Kind und der Papa sich denn annähern und kennenlernen, wenn du beim kleinsten Geräusch doch wieder dazwischen läufst?
Geh einfach ne Stunde spazieren oder zum Friseur.
Baby wird das überleben und der Papa auch, auch wenn das Kind schreit, du musst da schließlich auch täglich durch.
Da ich stille und mein Kind die Flasche ablehnt ist das bei mir immer ein wenig schwieriger, ich muss einfach öfter abrufbar sein, aber auch ich suche mir meine Freizeit.

Probier es einfach mal auf die Art aus ;-)

LG

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Hallo,

erstmal: Deine Gefühle sind ganz normal und so wie dir geht es LEIDER LEIDER LEIDER vielen Frauen.

Einer guten Freundin von mir ging es ähnlich: Sie hat DREI Kinder, und als Nummer drei ein Baby war, ist sie auch an den Rand der Belastung gekommen, der Mann hat NICHTS gemacht.

Mittlerweile sagt sie von sich selbst: Ich bin alleinerziehend. Ob das allerdings der richtige Weg ist...naja, der Mann bringt viel Geld mit nach Hause (Arzt) und sie kümmert sich halt um den Rest....

Zu dir:

Hol dir Hilfe. Geh zum Hausarzt, schildere deine Situation. Frag nach den Möglichkeiten, um erstmal wieder zu Kraft zu kommen: Kur, Haushaltshilfe usw...
Wenn dein Mann nichts mit übernehmen kann, soll er dir eine Hilfe bezahlen!
Was ist mit Großeltern / Babysitter? Nimm dir einen Tag in der Woche frei für DICH. Bestehe darauf - erkläre deinem Mann, dass du sonst zusammenbrichst - kenne durchaus den Fall, dass eine "Hausfrau" mit zwei Kindern einen Burn-Out hatte und der Manne ann plötzlich alleine für drei Wochen da stand, weil sie akut in eine Klinik musste!!!!
Wie gesagt, deine Situation ist nicht neu und es geht leider vielen Frauen so, dass sie am Rand des Abgrundes stehen.

Ist eine Krankheit unserer Zeit. Früher war eine Familie ein Netzwerk, in dem die Aufgaben verteilt waren. Es gab Omas, Opas, Tanten, Onkels, Brüder, Schwestern...die Mutter musste nie alles auf einmal tun. Keine Sorge, die anderen kriegen das auch nicht einfach so gewuppt. Die sinken abends auch todmüde ins Bett. Die haben einfach akzeptiert und können vielleicht ein bisschen besser aushalten als du, aber das ist auch alles.

Und: Akzeptiere, dass nicht alles perfekt sein muss. Es kann ausschauen wie SAU zuhause. Das ändert sich auch wieder. Kinder werden groß - und zwar RASEND schnell. Und dann ist wieder mehr Zeit für alles, auch für dich.

Denk mal über das Thema KUR nach. Scheint mir sehr aktuell für dich zu sein,
Alles Gute
K. (die zum Glück einen Mann hat, der sich viel kümmert - außer Haushalt ;-) aber der sieht halt dann nicht so perfekt aus...)