Nikolaus/Christkind/Weihnachtsmann/Osterhase/Zahnfee - Wie handhabt ihr das?

Ich wollte mal wissen wie es andere Eltern so handhaben. Das ist nämlich Neuland für uns. Wir möchten unseren Kindern gerne sagen, dass jeder Mensch an etwas Anderes glaubt und Manche eben an den Weihnachtsmann oder die Zahnfee glauben. Wir möchten ihnen nicht sagen, dass es sowas nicht gibt (nicht, dass es dann im Kindergarten mal eine unschöne Situation für ein anderes Kind gibt). Wir möchte sie allerdings auch nicht belügen und sagen, dass es sowas gibt #schwitz

Da wir Weihnachten sowieso nicht feiern (andere Religion) hatten wir uns darüber nie wirklich Gedanken gemacht. Unsere Kinder werden aber mit ganz vielen anderen Kindern aufwachsen die dieses Fest feiern. Wir möchten ihnen auch irgendwo nicht verbieten an sowas zu glauben. Wenn sie daran glauben wollen, dann dürfen sie das gerne tun. Wir zwingen unseren Kindern auch nicht unsere Religion auf und lassen sie einmal frei entscheiden, ob sie unseren Glauben teilen wollen oder eben nicht.

So und jetzt bin ich mal gespannt wie andere Eltern das so handhaben. Danke schonmal für eure Antworten!

Wie handhabt ihr sowas?

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Bei uns gibt es das alles, auch die Zahnfee. Meine Kinder sind so clever, dass sie ab einem gewissen Alter schon kapieren, dass z.B. der Nikolaus im Kindergarten ein verkleideter Mann ist.

Ich behaupte trotzdem weiter, dass das natürlich echt ist. Mit dem gewissen Unterton und Augenzwinkern, der besagt, dass es einfach schön ist, wenn man sich sowas als echt vorstellt.

Die meisten Menschen haben irgendwann keine Magie mehr in ihrem Leben, also sollten wenigstens Kinder sie haben dürfen.

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"Ich behaupte trotzdem weiter, dass das natürlich echt ist. Mit dem gewissen Unterton und Augenzwinkern, der besagt, dass es einfach schön ist, wenn man sich sowas als echt vorstellt." :-D Kinder sollte so lange wie möglich Kinder sein dürfen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Ich bin gespannt ob meine Kinder mal an den Weihnachtsmann glauben wollen/werden.

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Mein Sohn sagte irgendwann zu mir: "Mama, ich weiss doch, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt!" - "Bist Du Dir da gaaanz sicher? Nicht, dass man nichts mehr bekommt, wenn man nicht mehr an ihn glaubt?" und er dann so: "Äh okay okay, dann gibts den halt doch."

Ich hab so gelacht. #rofl

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Wir sind gläubige Christen und Weihnachtsmann, Osterhase, Zahnfee, Christkind gibt es bei uns nicht.

Die Geschichte vom Nikolaus als historische Person kennen sie und es kommt auch was in den Stiefel, aber nicht als "das hat der Nikolaus gebracht" sondern als Erinnerung an das was damals passiert ist.
Unsere Kinder wissen aber auch das andere Kinder an z.B. den Weihnachtsmann oder Osterhasen glauben und sie es deswegen nicht verraten sollen.

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Danke für deine Antwort! Ich finde es toll wie ihr es so handhabt!

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Hallo,
darf ich fragen, was ihr als "Erinnerung an damals" in den Stiefel tut?
LG

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Huhu,

der Weihnachtsmann hat doch - mal ganz offen gesprochen - nicht viel mit Religion zu tun. Auch Weihnachten an sich ist doch inzwischen mehr eine Sache der westlichen Kultur als eine von Religion. Das Christkind wurde von Martin Luther "erfunden" als Gegenpart zum Nikolaus. Der Weihnachtsmann hat sich aus dem Nikolaus und auch aus heidnischen Figuren entwickelt (vgl. Väterchen Frost in Russland), der Osterhase (und vermutlich auch der Weihnachtsbaum) sind eh Überbleibsel anderer Religionen.
Es sind Gebräuche und Sitten ("Brauchtum"), die viele Menschen auch ohne die dazu passende christliche Religion begehen, z. B. Südkorea, Libanon oder Japan.
https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten_weltweit#Japan

Die Zahnfee?
Ich stelle alle diese Fabelwesen in eine Reihe. Kinder lieben Märchen und glauben an mythische Wesen wie Geister, Feen, Elfen, Hexen, Drachen... Der Weihnachtsmann gehört dazu genauso wie der Osterhase oder der Krampus. Ich glaube, Kinder haben mit "Glauben" überhaupt kein Problem, denn sie haben eine ganz andere Vorstellungswelt als Erwachsene. Für Kinder ist sowas kein Widerspruch.

Ich glaube nicht an Gott aber feiere Weihnachten als traditionelles Familienfest. Warum Weihnachten gefeiert wird, weiß ich natürlich, genauso wie auch mein Sohn, es ist die Ehrung der Geburt von Jesus Christus. Nikolaus an Nikolaus von Myra, St. Martin ist das Gedenken an den Bischof gleichen Namens. Man kann das Gedenken an diese Menschen an den entsprechenden Tagen durchaus begehen, ohne an einen Gott zu glauben.

"Frei entscheiden" ist so eine Sache. Dazu muss man erst einmal mit verschiedenen Möglichkeiten in Berührung kommen, und das möglichst unvoreingenommen. Das Elternhaus ist immer prägend... Mein Sohn war in einem christlichen Kindergarten und findet das Konzept "Gott" sehr seltsam. Die Bildung bzgl. christlicher Werte und dem dazugehörigen Allgemeinwissen finde ich aber wichtig, deshalb besucht er auch den Religionsunterricht.
Ich habe den wissenschaftlichen Ansatz gewählt und von Anfang an erläutert, wie Religionen entstanden sind und wie sich verschiedene Religionen entwickelt haben.

Ich sage meinem Sohn aber auch immer, dass jeder an etwas anderes glaubt und alles gleich richtig/falsch ist. :-p (Glauben heißt ja bekanntlich "nicht wissen", also ist alles Ansichtssache;-))

Fazit: die Brauchtumsfeiern und die dazugehörigen Gestalten sind für mich persönlich eher kulturell und weniger religiös und daher kein Widerspruch zu Glaube/Religion.

LG

Hanna

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"Ich sage meinem Sohn aber auch immer, dass jeder an etwas anderes glaubt und alles gleich richtig/falsch ist." #pro

Für mich hat Weihnachten übrigens nichts mit Religion zu tun. Die "christlichen" Kinder (sind getauft, gehen aber nicht in die Kirche und praktizieren auch nichts) die wir in der näheren Umgebung haben wissen nicht wieso man Weihnachten feiert. Ich hatte ein Kind mal gefragt (12 Jahre) und seine Antwort war "damit ich Geschenke bekomme". Sowas finde ich dann schade. Ich finde es besser, wenn man seine Kinder auch aufklärt wieso es solche Feste gibt, aber gut...

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Hallo,

wichtig finde ich, sich mit den einzelnen Festen auseinander zu setzten um den Kindern sinnvolle Antworten zu geben.

Als Junior klein war habe ich viele Bücher aus der Rica Reihe gekauft und mit ihm zusammen gelesen und anhand dieser immer tiefer gehende Gespräche geführt.

Wir haben außerdem ein Hausbuch zu den einzelnen Festen (christl., jüdisch, muslimisch), dieses habe ich einmal für mein Wartezimmer gekauft und wurde von den wartenden Eltern immer gerne in die Hand genommen.

Feen gab und gibt es bei uns nicht (Windel, Schnuller etc.), hier sind wir die rationale bzw. entwicklungstechnische Schiene gefahren.

LG Reina

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"wichtig finde ich, sich mit den einzelnen Festen auseinander zu setzten um den Kindern sinnvolle Antworten zu geben." Dem stimme ich zu!

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Hallo,

unsere Zwillinge sind jetzt drei und ich habe ihnen noch nichts von einem Weihnachtsmann erzählt. Sie wissen, dass es Weihnachten Geschenke von den Menschen, die einen lieb haben gibt und ich habe mit ihnen im letzten Jahr auch für Oma und Opa Geschenkpapier bemalt. Sie wissen auch, dass an Nikolaus eine kleine Überraschung in ihre Stiefel kommt, weil der Bischof Nikolaus, auch kleine Geschenke gemacht hat und warum wir Ostern feiern (Pfarrerhaushalt) und dass da Eier versteckt werden. Falls sie aber plötzlich durch Freunde oder diese seltsamen Weihnachtsmänner, die überall rumlaufen daran glauben würden, dass die Geschenke daher kommen, würde ich ihnen das auch nicht ausreden. Ich lasse ihnen zwar den Glauben, dass es Feen gibt, aber keine Zahn- oder Schnullerfeen. Zum Abgeben des Schnullers haben sie ein Geschenk bekommen, weil sie schon so gross sind und zum ersten Wackelzahn wird das genau so sein.

Liebe Grüsse
Rike

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Ich finde es gut wie du es so handhabst. Ich weiß noch nicht ob es bei uns den Weihnachtsmann geben wird (kommt darauf an woran die Kinder glauben wollen), aber eine Zahn- oder Schnullerfee wird es bei uns nie geben

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Hallo,

Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt.

Bei uns kommt der Nikolaus und der Osterhase. Weihnachten teilen sich Christkind und Weihnachtsmann die Arbeit, wobei das Christkind bei uns "zuständig" ist.

Die christlichen Geschichten hinter den Festen erklären wir natürlich auch entsprechend.

Ehrlich gesagt kenne ich kein Kind in dem Alter, dass nicht an Christkind & Co glaubt.

Einen Schnuller hatte mein Sohn nicht und er hat noch sein Milchgebiss. Insofern habe ich mir über die Feen noch keine Gedanken gemacht.

LG

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Hallo,
genauso ist es bei uns. Bei uns kommt auch das Christkind, den Weihnachtsmann gibt es, weil das Christkind das unmöglich alles alleine schaffen kann... Der Kleine ist jetzt 8 und ich muss mich noch mit ihm zusammen setzen und ihn drüber aufklären, wie es sich mit dem Christkind verhält. Die ersten Gerüchte laufen nämlich schon wieder über den Schulhof. Und die Hintergründe der Feste kennen die Kinder auch (o.k., der Große ist auch 12....in dem Alter sollte man sowieso wissen, warum es bestimmte Feste gibt).

Der Schnuller war irgendwann von selbst weg bzw. der Große hatte überhaupt keinen. Und die Zahnfee kam auch nur, weil sie bei den anderen Kindern auch kam. Da gab es aber bei beiden Kindern nur eine Kleinigkeit.

LG
Martina75

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"Ehrlich gesagt kenne ich kein Kind in dem Alter, dass nicht an Christkind & Co glaubt."

Na, da kennst du meine Kinder und mich selbst aber nicht. Ich habe nie an daran geglaubt, und für unsere Kinder wollten wir das auch nicht. Wir sind zwar in der Kirche, wir feiern auch christliche Feste, aber eben als schöne Familientraditionen. Selbst wenn ich an Gott glauben würde, hätte ich ihnen niemals erzählt, dass Weihnachtsmann/Christkind die Geschenke bringen.

Und magisch ist die ganze Zeit vor und zu Weihnachten dennoch für sie und auch mich.

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Bei uns gibt es den Nikolaus, das Christkind und den Osterhasen (ich befürchte, daß meine beiden auch eine "Zahnfee" wollen, da sie ´nun schon in einigen Büchern gelesen habe).
Wenn jemand vom Weihnachtsmann spricht, dann sag ich meinen halt, daß zu manchen Familien der Weihnachtsmann und zu anderen halt das Chriskind kommt.

ABER meine Kinder kennen auch die religiösen Hintergründe der jeweiligen Feste.

lg

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"ABER meine Kinder kennen auch die religiösen Hintergründe der jeweiligen Feste." Sehr gut! #pro

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Pädagogik und was weiß ich hin und her: Bei uns gibt es seit Generationen den Nikolaus (NICHT den Weihnachtsmann) und das Christkind. War sooo schön, als die Kinder und meine Enkelin noch dran glaubten, aber als sie in die Schule kamen, wurde es eben in das Reich der Fabeln und Märchen versetzt.
Genauso gabs den Osterhasen - das Suchen war doch eigentlich ZU schön und ich glaube fest, meine Enkelin WOLLTE länger an den Osterhasen glauben, um auch suchen zu können.#verliebt
Zahnfee war Sache der Mama - aber nur beim ersten Zahn, nicht bei allen. Da wusste aber Leonie wohl schon, dass das ein augenzwinkerndes Märchen der Mama war. :-)
Ich glaube, weder meine Kinder noch meine Enkelin hätten auf die alle verzichten wollen - und das ist auch in Ordnung so und ich hoffe, das wird von ihr in die nächste Generation weitergegeben, auch die Geschichte vom "heiligen Nikolaus" und nicht von einem "hohoho"brüllenden Weihnachtsmann #kratz
Aber das kann jeder halten, wie er möchte.
LG Moni

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Es klingt für mich so als hätten deine Kinder und Enkel durch diese Bräuche eine wunderschöne Kindheit gehabt :-)

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Ich denke auch - ja! Ich hab es genauso gemacht, wie ich auch schon das Christkindl erleben durfte samt Nikolaus....nur - früher war da noch ein Knecht Ruprecht dabei und vor dem hatte ich schon ein bißl Schiß. Aber den gibt es heute eigentlich bei uns (leider;-)) nicht mehr.
Ich finde es SEHR!!!! schade, wenn man nun vor lauter "political correctness" = ich will meine Kinder nicht anlügen..... diese schönen Bräuche untergehen lassen will.
Wie arm wäre da die Kinderzeit, denn LÜGE ist für mich was ganz anderes - sonst müsste man auch alle wunderschönen Märchen, Sagen und Fabeln ab sofort wegwerfen. Und damit nähme man den Kindern sehr viel Schönes.
LG Moni

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Wir sind Atheisten. Glauben an keine Religion.

Und trotzdem gibt es Weihnachtsmann und co. Für uns ist das ein Brauch.

Wir lassen den Kindern ihre Fantasie. Wir hatten das als Kinder auch und es ist schön zu sehen etwas weiterzugeben was man als Tradition betrachten kann.

Ich kenne Familien mit muslimischen Hintergrund die auch Weihnachten feiern... so wie wir... ohne Kirche, aber mit Baum und guten essen und Geschenken für die Kinder.

Sicherlich erwähne ich den Kindern gegenüber dass bei manchen Familien Ein glaube dahinter steckt... aber verstehen tun sie es bisher noch nicht.

ich kenne auch zeugen Jehovas die nichts dergleichen feiern. Begründung ist ihre Religion. Das ist schade.besonders für Kinder die in keiner Glaskugel leben. Denn für uns als NICHT-Gläubige ist gerade Weihnachten ein Fest der Familie und kein religiöses fest. Es ist Tradition und Teil unserer Kultur. Und ja... mit Weihnachtsmann... solange die Kinder daran glauben wollen.

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Bei uns in der Familie gibt es sehr viele Glaubensrichtungen. Ich denke, dass wir falls meine Kinder Weihnachten feiern wollen würden zu Oma und Opa gehen und Weihnukka feiern :-D