Thema fehlende Verwandtschaft

Hallo ihr lieben ,
Ich bin völlig verzweifelt und muss einfach mal es von der Seele schreiben .
Ich bin 32,weiblich und verheiratet.

Habe drei wundervolle Kinder von 9 und 7 Jahren und von 10 Monaten.

Ich habe seit 14 Jahren kein Kontakt mehr zu meiner HerkunftsFamilie,Gewalt und Lügen waren an erster Stelle.

Unsere Mutter (hab noch zwei Geschwister)hat uns als ich 16 war für einen Mann einfach verlassen .
Meine Geschwister kamen zu Pflegefamilien und ich zog zu meinen Mann .
Seine Eltern haben mich ganz lieb aufgenommen .
Zu meinen Geschwistern besteht seit zwei Jahren auch kein Kontakt,weil die kleinste ständig irgendwelche hinterhältigen Sachen abzieht und irgendwann hat man einfach keine kraft mehr .
Vorallem möchte ich meinen Kindern das nicht antun .
Trotzdem fühle ich mich schlecht und einsam .hab nur noch meine Schwiegereltern.

Ich hab keine Verwandtschaft mehr ,ich habe große Angst das meine Kinder irgendwann darunter leiden

Weil ich ihnen leider keine Verwandtschaft bieten kann wie es andere haben .
Und irgendwann haben sie nur noch uns....Der Gedanke macht mir irgendwie angst .
Kennt das jemand ?
Oder macht das gleiche durch und kann mich aufbauen ?bitte lieb bleiben ????

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Hi,

was machen Kinder, deren Eltern Einzelkinder sind und keine Eltern mehr haben?
Was machen Kinder, deren Eltern weit weggezogen sind und dementsprechend keinen Kontakt zu den Verwandten mehr haben...?

Mein Gott, DU leidest und wirst es Deinem Kind beibringen etwas zu vermissen, was es nicht kennt.

Meine Verwandtschaft wohnt 800-1000 km entfernt...habe von 5 Geschwistern nur noch sporadisch mit zweien Kontakt, zu meiner Mutter 0,0, die kennen meine Kids nicht.

Und? Sie haben deswegen kein Trauma oder dergleichen.
Die Verwandtschaft von meinem Mann sehen wir 1x im Jahr....da gibt es auch kein enges Verhältnis.

Wichtig sind doch die eigene kleine Familie und die soziale Umgebung, sprich Freunde.

lg
lisa

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Hallo!

Ich habe auch nur wenige Verwandtschaft. Meine Mutter war ein einzelkind, ihr vater noch vor ihrer Geburt gestorben, ihre Mutter starb, als ich ein Kleinkind war. Mein Vater hatte einen Bruder, der kinderlos starb, als ich 12 war. Auch die großmutter väterlicherseits starb als ich sehr klein war. Ich hatte also nur einen Opa, der mittlerweile auch verstorben ist, meine Eltern, wobei mein Vater auch schon gestorben ist, und meine beiden Brüder, wobei ich da auch nur mit einem Kontakt habe. dam anderen schicke ich zum Geburtstag ne SMS, das wars. Mein mann hat auch mit seiner Familie gebrochen, weil die immer nur gegen seinen Vater waren, wer will schon ständig da zwischen den Stühlen sitzen? sein vater ist mittlerweile gestorben, aber die leute können uns echt gestohlen bleiben.

Man muss doch keine große Familie haben, man kann auch einfach Freunde haben. Klar gibt es keine großen Familienfeiern ohne Familie. Aber wir haben Freunde, wir haben uns, und das reicht auch.

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Hallo,

ich glaube nicht, dass Deine Kinder den Kontakt zu Leuten vermissen, wie Deine Verwandten es offenbar sind. Lieber keine Verwandte, als solche.

Unsere Kinder haben auch wenig Verwandten-Kontakte. Meine Eltern und meine Großeltern leben alle nicht mehr. Geschwister habe ich keine.

Regelmäßig sehen die Kinder meine Schwiegereltern und den Bruder meines Mannes.

Dann gibt es noch ein paar Verwandte, die wir sporadisch mal sehen (ihre Großonkel, Großtanten und Großcousins und -cousinen).

Dafür haben wir eine Reihe von Freunden mit Kindern, die wir häufig sehen. Ich würde sagen, die stehen unseren Kindern näher als die Verwandten jenseits von Oma, Opa und dem Onkel.

LG

Heike

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Viel besser als eine nervige Verwandtschaft sind liebe, ausgewählte Freunde der Familie.
Warum sollte ein Kind einen Onkel/Tante/Cousin vermissen, wenn es eh seit Geburt ohne sie aufgewachsen ist?
Solange ihr als Familie ausreichend soziale Kontakte zu Freunden/Bekannten/Kindergarten/Schule/Nachbarn/etc. habt, ist für die soziale Entwicklung eurer Kinder bestens gesorgt.

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Hallo!

Du warst doch auch mit Familie allein so wie du das beschreibst.

Ich habe auch schon lange keinen Kontakt mehr zur Ursprungsfamilie. Das hat diverse Gründe, es ging nicht um Gewalt und Lügen etc. Mir hat aber schon als Kind die Sicherheit gefehlt, dass ich nicht allein bin.

Ich bin dann tatsächlich "allein" groß geworden, habe mein Ding gemacht und habe auf einmal eine eigene Familie, in der ich mich bemühe, es anders zu machen. Mal sehen, ob es mir gelingt.

Meine Kinder vermissen nichts, weil sie es nichts anders kennen. Die Familie meines Mannes ist dadurch, dass seine Eltern früh verstorben sind, nur noch minimal vorhanden, aber den Kontakt pflegen wir auch über hunderte von Kilometern gut.

Jetzt fühle ich mich endlich nicht mehr allein. Meine Kinder sind es auch nicht. Es ist ganz großartig, wenn Familien über die Generationen hinweg funktionieren. In meiner Ursprungsfamilie klappt das schon seit Generationen nicht. Ist dann so. Meine einzige Angst ist, dass ich zu viele Verhaltensmuster übernommen habe und es mir nicht gelingt, den Kontakt zu den Kindern zu halten.
Mein Mann sagt dann immer: "Ich bin ja auch noch da!"

Stimmt auch wieder. Der würde das nicht zulassen.

Wenn du Kontakt zu deinen Eltern und Geschwistern hättest, würde es früher oder später nur Stress geben. Den gab es früher, warum sollte das jetzt anders sein?

LG

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Bei mir ist das genauso

Seit Generationen ist jeder mit jedem zerstritten.

Das ist das traurige .

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Diese Angst habe ich auch, das ich zuviel Verhaltensmuster an den Tag bringe .
Versuche mich immer zur Ordnung zu rufen .
Wenn nicht ist mein Mann auch noch da .

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Hallo

Ich kann dich verstehen. Ich sage oft "am Ende der Zeit bleibt nur die Familie". Daher verstehe ich exakt was du fühlst.

Aber tröste dich etwas. Der Spruch stimmt ja so nicht. Man kann Familie ja auch anders definieren. Zum einen: Du hast die Familie deines Mannes. Das ist bereits Familie - dann haben die Kids ja Geschwister... So einsam stehen sie gar nicht da.

Du musst zu deinen Geschwistern nicht wegen der Kinder Kontakt aufbauen. Ich würde sagen, wenn du den Kontakt wieder aufleben lassen willst - auf Augenhöhe und als Erwachsene, dann tu das am Besten vorerst ganz ohne Kinder. Wenn du die Schwestern wieder kennen lernst und merkst wie sie sind, dann kannst du die Kinder an diese Familie heranführen.

Wer wann mal gelogen oder was falsch gemacht oder hintendurch gemacht hat, musst du nicht mehr analysieren. Ihr seid zum Teil auch das Produkt eurer Geschichte. Während du die Chance hattest, direkt zu deinem Mann zu ziehen, haben sie in den Pflegefamilien sicher nicht dieselbe Erfüllung erlebt. Sie mussten dahin - du konntest zu deinem heutigen Mann. Das hat die auch geprägt - und sie fühlten sich von dir ggf. auch noch zusätzlich verlassen...

Das hast du nicht getan, aber je nach Alter und Reife können sie es so aufgefasst haben.

Weiter ist der Freundeskreis ja auch noch wichtig. Paten und Patinnen haben die Kinder dann wohl ausserhalb des Familienkreises? Prima - bau diesen Kontakt aus. Dann hast du sicher durch die Kinder ein paar Frauen / Familien kennen gelernt, die dir entsprechen. Bau zu denen einen tieferen Bezug her. Zu Nachbarn...

Deine Kinder haben euch, deine Schwiegereltern - und später vielleicht auch mal wieder Tanten. Ganz so traurig schaut deren Umfeld gar nicht aus.

Was genau soll ihnen den fehlen? Das ist wie bei Einzelkindern oder Kindern, die herzlich gerne eine Schwester statt einen Bruder haben - es ist halt wie es ist. Und was man nicht hat, fehlt auch meistens nicht wirklich. Es ist doch besser, sie haben diese kleine Kernfamilie, die ihnen Sicherheit un Kraft gibt, als einen grossen Verwandtenkreis, in dem Gewalt und Lügen herrschen.

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Dankeschön

Ja ich versuche es aber es ist so schwer Freunde zu finden ,die auch so denken .
Leider ist viel oberflächlich .

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Hallo,

ehrlich gesagt verstehe ich das Drama nicht. Ich bin 24, Einzelkind und habe keine Eltern mehr. Ich hab nur noch meine Oma und meinen Opa. Ungefähr einmal im Jahr sehe ich meinen Onkel. Familie ist doch nicht nur Blutsverwandschaft. Meine "Familie" besteht aus Leuten, die mir nahe stehen, die fest zu meinem Leben gehören , die für mich da sind und ungekehrt. Meine Tochter ist jetzt 6 Monate und natürlich bin ich traurig, dass sie meine Mama nie kennenlernen kann, aber sie wird definitiv nicht zu wenig Menschen in ihrem Leben haben, die sie lieben.
Das wird bei eich sicher auch so sein!

Viele Grüße

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Danke für deine Ehrlichkeit

Ich habe anscheinend eher Probleme damit ,als meine Kinder

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Warum sollen denn deine Kinder darunter leiden? Sie können doch nicht Verwandte vermissen, die es nicht gibt oder die es gibt, aber kein Kontakt besteht.

Wenn du darunter leidest, dann ist es was anderes und du könntest eine Therapie machen und dann über deine Ängste und Sorgen sprechen.

Mach dir nicht so einen Kopf...

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Vielen Dank,für deine ehrliche Meinung LG julia