Alkoholkranker nachbar.was soll ich tun

Hallo,

ich brauche eure Meinung.Ich wohne seit Jahren in einem Mehrfamilienhaus.Unser Nachbar wohnt alleine ,hat erwachsene söhne.
Und er hat ein Alkoholproblem.Gesundheitlich sehr amgeschlagen (herz ops und diabetis).
Mehrmals in der woche geht er in den nahe gelegenen Getränke markt und holt sich seinen Alkohol(bier und flaschen weise wodka) mit seinem handwagen.
Ich habe ihm ein paar mal geholfen den wagen die treppen raufzutragen.Der Fahrstuhl geht nur bis zur 6sten etage und er wohnt in der 7ten.
Nachdem er merkte das ich das immer für ihn mache ,wurde der Wagen immer voller.Selbst ich hatte schon Probleme ihn hochzutragen.Eine Freundin (wohnt auch im haus)meinte dann irgendwann wieso ich das mache.Das ist der Punkt,sie hat recht.>Ich unterstütze seine Alkoholsucht noch,wenn ich ihm immer helfe.Allso habe ich mir eine ausrede einfallen lassen.Und von da an holte er ihn wieder alleine.Vor ca 2 Monaten dann hörte ich im hausflur einen lauten Knall.da war er betrunken mit seinem wagen gefallen.Ich habe ihm aufgeholfen,ist auch nichts weiter passiert.
Bis vorgestern..Da rief meine Nachbarin an komm mal bitte runter.Da saß er im hausflur auf dem boden mit einer Kopfplatzwunde.Der ganze boden voller blut .Er war wieder gefallen(betrunken).Allso Notarzt kam,nahm ihn mit.Er bekam nicht mehr soviel mit weil er anständig getrunken hatte.Der notarzt fragte auch sofort,wieviel er denn wieder getrunken habe.
Als er da so saß ,bekam ich auch ein schlechtes gewissen.würde ich ihm den wagen hoch und runter tragen,wäre dies nicht passiert.Aber wenn ich es mache unterstütze ich das doch noch.Und nein hilfe will er nicht.Auch nicht von der Familie.Er sieht nicht ein das er ein Problem hat.
Die frage ist was würdet ihr machen?Tragen helfen oder es sein lassen.

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Es ist völlig egal was du tust.

Der Mann wird auch nicht zu trinken aufhören, wenn er seine Flaschen selbst tragen muss, kann er ja auch nicht.
Und, so leid er dir auch tut, du wirst ihm nicht helfen können solange die Einsicht fehlt.
Und generell finde ich, ein Stockwerk ist immer zu schaffen. Dann muss er eben mehrmals gehen. Du brauchst da bestimmt kein schlechtes Gewissen haben.

Und vielleicht kommt er mit jedem Sturz der Einsicht nähner...

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Hallo,
so ein Schicksal zu "ertragen und nichts machen können" fällt vielen Menschen schwer.
Und das ist ja auch gut so. Mitgefühl und Anteilnahme sind ja auch gute Eigenschaften.

Warum, wieso, wieviel oder wie oft dein Nachbar trinkt ist aber leider seine Sache.
Du kannst ihm Hilfe anbieten.
Aber entscheiden muss er. Er trägt ja die Konsequenzen auch selbst.

Ich würde ihm die Tasche hochtragen.
Notarzt bei Bedarf rufen und einfach etwas genauer hinschauen.
Gruß

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Guten Abend Chipwoman!

Ich wollte dir sagen das du dich lieber gleich von dem Gedanken verabschieden sollst das es nicht passiert wäre, hättest du ihm den Wagen getragen! Möglicherweise wäre er dann vor lauter Suff vorher schon gestolpert und du kannst schließlich nicht auch noch seine Begleitung sein. Er hört eh nicht das Trinken auf weil er süchtig ist. So böse es klingt aber es wird ihn eines Tages erwischen. ABer nicht vom Stolpern sondern weil der Körper diesen Missbrauch nicht mehr mitmacht! Und solange er nicht selbst aufhören will, wird es eh nicht klappen. Da spielt es keine Rolle wer ihm beim Tragen von irgendwas hilft!

Ela

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Hallo,

wie du schriebst - Alkoholkranke sind krank und abhängig. Die brauchen ihren Alkohol. Und weil das so ein starker Trieb ist, werden sie auch alles dran setzen, ihn zu bekommen. Zur Not werden alkoholische Dinge konsumiert, die gar nicht für den Konsum vorgesehen sind. Dabei ist die Tatsache, ob er die Flaschen selbst trägt oder nicht unerheblich. Du hilfst also nicht, dass er Alkoholiker bleibt. Es ist nett, dass du nach ihm schaust. Alkoholiker sind oft entsetzlich vereinsamt.

GLG
Miss Mary

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Würde er nicht trinken wäre es auch nicht passiert.

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Wenn es eine Dame wäre, die super übergewichtig wäre und sie würde Colaflaschen kaufen und chips und Eis und Süßkram... würdest du dieser Frau helfen, die Sachen hochzutragen? Du würdest damit ihre Fettleibigkeit und evtl. ihren Diabetes unterstützen?! Hättest du dann auch ein schlechtes Gewissen?

Im Grunde kann dir da niemand helfen, es ist ein klassisches Dilemma.

Ich versuch edie Alkoholiker in meiner Umgebung in Liebe loszulassen, dass kann bedeuten, das ich mal helfe, wenn es für mich okay ist und nicht helfe, wenn es für mich nicht passt.

Weiß nicht, ob dir das weiter hilft.

Der Mann trinkt sowieso, wenn du ihm hilfst mit den Flaschen, dann unterstützt du damit in meinen Augen nicht seine Alkoholsucht, sondern hilfst einem kranken Menschen bei etwas, was er nicht alleine kann.

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Hallo,
aus einem gelegentlichen Flaschenhochtragen ableiten zu wollen, dass Du seine Sucht unterstützt, finde ich ein bisschen sehr weit her geholt. Um wirklich von einer Coabhängikeit zu sprechen, die ihn in seiner Sucht hält, müsstest Du ganz andere Dinge tun. So bist Du einfach nur nett zu einer ganz armen Sau. Also, wenn es Dir nicht allzuviele Umstände macht, hilf ihm ruhig.

LG, Cherish