Länderfinanzausgleich und Kitas....

Hallo liebes Forum,

ich hoffe ich bin hier richtig mit meiner Diskussion.

Zum Thema: wir wohnen in einem Bundesland, das schon immer beim Länderfinanzausgleich zahlt. Soweit so gut, andere Länder empfangen schon immer.
Aber was ich nicht verstehe und mich aktuell wirklich wütend macht ist, dass diverse "Empfängerländer" kostenfreie Kita- oder Krippenplätze anbieten, unser "Zahlbundesland" jedoch nicht. Wie kann denn so etwas sein? Sollten solche Dinge, die Familien wirklich finanziell belasten, nicht wenigstens bundesweit geregelt werden? Warum kann unser Bundesland nicht auch für die Kita-Plätze aufkommen? Weil dann weniger Geld zum abgeben da ist??? Das kann es doch nicht sein?!
Wir wohnen noch recht ländlich und zahlen für beide Kinder derzeit zusammen etwa 450€, in Städten sind das aber andere Dimensionen.

Wie seht ihr das? Ich würde mich auf eine gemeinsame Diskussion freuen!

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Nehmerland,

Krippe und Kita kostenpflichtig, einkommensabhängig, letztes Kitajahr frei.
Schule: keine Lernmittelfreiheit, Fahrkarte muss selbst gezahlt werden.

Das ist eben Föderalismusprinzip. Jeder entscheidet selbst, wie er solche Dinge finanziert.

Und die These "wir müssen zahlen, damit es andere kostenlos bekommen" finde ich so stringent wie "deutsche Oma kriegt zu wenig Rente weil Deutschland Flüchtlinge finanziert".

LG

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Oh ja, da bin ich ganz bei dir. Wir dürfen auch zahlen. Im Vergleich zu anderen Gemeinden um uns herum gehobenes Mittelfeld was für einen Platz aufzubringen ist. (Niedersachsen)
In Hamburg sind die ersten 5 Stunden kostenlos. Toll!
Ach und was mich noch ärgert bei dieser bezahlarie sind nicht nur die Unterschiede von Bundesland zu Bundesland was wirklich nicht sein sollte, sondern auch noch, dass es einkommensabhängig ist was gezahlt wird. Begreife ich wirklich nicht, denn wer viel verdient zahlt bereits viele Steuern und Sozialabgaben. Warum dann auch noch bei den Plätzen mehr.

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Richtig, oftmals wird auch noch einkommensabhängig gezahlt, das ist auch ne Sauerei in meinen Augen. is bei uns zwar nicht der Fall, aber da kommen bei besser Verdienenden ja auch horrende Summen zusammen!

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Und unter'm Strich zahlen dann alle vielleicht 10% ihres Einkommens. Wo Du da Unfairness erkennst, erschliesst sich mir nicht wirklich.

Oder regt Dich das auch bei Steuern, Krankenkassenbeiträgen auf?

Grüsse
BiDi

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Wir wohnen in Bayern, also auch einem Geber-Land. Als unsere beiden Großen noch im Kindergarten waren, habe ich mich über die Gebühren auch aufgeregt. Anderswo waren die Kindergärten kostenlos oder zumindest nach Elterneinkommen gestaffelt. Bei uns nicht. War ein ziemlicher Brocken immer.

Aber jetzt gehen meine Kinder in die Schule. Ich muss keine Schulbücher kaufen. Die drei Großen bekommen ihre Busfahrkarte kostenlos und das sechs Jahre lang. Müsste ich die selbst bezahlen, wäre das monatlich eine Menge Geld.

Deswegen ärgere ich mich schon geraume Zeit nicht mehr über die Kindergarten-Gebühren. Wir bekommen ja später irgendwo was 'zurück'.

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Ich finde, das kann man alles nicht pauschal über einen Kamm scheren. Ich wohne in einem sog. "Empfängerland", von kostenfreien Kigaplätzen (nicht mal das sog. 3. Jahr) sind wir aber weit entfernt. Hier ist das genauso nach Einkommen gestaffelt, wie auch teilweise woanders. 240 € habe ich immer für einen 6-Stunden-Platz zahlen dürfen. Für 1 Kind !

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Hallo,

also in unserem Bundeland bestimmen die Träger der Einrichtungen (meist die Gemeinden oder die Kirche) die Gebühren (Geberland), so dass völlig unterschiedliche Gebühren innerhalb des Landes zustande kommen. Ich dee so ist es auch in den anderen Bundesländern, da in er Regel die Länder nicht die Träger der Kitas sind. Wir bezahlen einmalig rund 70 € im Monat, egal wieviele Kinder über 3 Jahre im Kindergarten sind (also wer 3 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren hat, bezahlt 70€). Für jüngere Kinder sind es 190 € im Monat, allerdings zahlt man den Betrag immer nur für das teuerste Kind und es sind maximal 30 h Betreuung in der Woche. Mehr Betreuung gibt es hier nicht. Das finde ich viel schlimmer. Wir wohnen ländlich. Betreuungszeit ist entweder von 7-13 Uhr oder von 8-12 und dann von 13.30 Uhr bis 16.00 Uhr. Mittagessen gibt es keines. Das ist oft schwierig und stressig, wenn man keine Familie im Ort hat, selbst wenn man nur halb arbeitet.

Ich würde gerne mehr bezahlen, wenn es etwas flexiblere Zeiten und ein Mittagessen gäbe.

Viele liebe Grüße
svala

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Dir ist schon klar das alle Bundesländer in den Pot einzahlen? Und mal ehrlich du findest es nicht gerecht das die Kitagebüren einkommensgestaffelt berechnet werden? Sorry aber schon mal was von Sozialergerechtigkeit gehört? Wenn alle den gleichen Beitrag zahlen müssten, könnten sich nicht alle den Kitabesuch leisten.

Und das es unterschiedliche Beiträge bei den Kitagebüren gibt, liegt an unserem föderalen System und ist mit Sicherheit nicht gerecht. Doch die neuen Bundesländer dafür verantwortlich zu machen, das du andere Kitagebüren zahlen musst als in der Stadt oder in einem anderen Bundesland, ist einfach nur lächerlich und zeigt deutlich das du unser Soziales System nicht verstanden hast.

Und die Betreuung der unter 3 jährigen muss in den alten Bundesländern erst flächendeckend ausgebaut werden, das heißt es muss erst mal mehr investiert werden als in den anderen Bundesländern. Das kommt daher das es nicht üblich war die Kinder früher zubetreuen. Also sei lieber sauer auf dein Bundesland und die Regierung der letzten Jahre die lieber Banken rettet als Geld in die Kinderbetreuung zu stecken.

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Erstmal ist die Finanzierung der KiTas kommunale Angelegenheit, weniger das Bundesland denn die Stadt / das Dorf / der Landkreis entscheidet über den Beitrag. In Nordrhein-Westfalen ist z.B. zwischen 0 und 800€ alles vertreten.

Zweitens soll der Länderfinanzausgleich für einen Ausgleich der unterschiedlichen Steuereinnahmen der Länder sorgen. Diese unterschiedlichen Einnahmen resultieren keinesfalls immer daraus, das die einen schlechter oder besser wirtschaften können als die anderen, sondern auch daraus, das ein Unternehmen oft nicht nur auf ein Bundesland beschränkt ist. Die Körperschaftsteuer z.B. kommt dem Bundesland zugute, indem sich der Firmensitz befindet - völlig egal ob die Produktionsstandorte in ganz anderen Bundesländern sitzen.
WIR zahlen für DIE ist also nicht unbedingt richtig. Der Länderfinanzausgleich bügelt einige Ungerechtigkeiten wieder aus.

Drittens macht es durchaus Sinn, in Kommunen mit geringem Durchschnittseinkommen die KiTa - Gebühren 'runterzuschrauben. Gerade wenn ein oder beide Elternteile ALG1 oder ALG2 beziehen, sind KiTa-Kosten zwischen 200€ - 500€ schlicht nicht bezahlbar. Und das es der Chancengleichheit nicht förderlich ist, nur Kinder von Familien mit höheren Einkommen einen KiTaplatz zukommen zu lassen, ist ja nunmal erwiesen.

Viertens steckt hinter der Subventionierung von kommunalen KiTa-Plätzen durch das jeweilige Bundesland natürlich politische Absicht. Wenn also NRW oder Niedersachsen ein kostenfreies KiTa-Jahr einführen dann ist das politisch gewollt. Wenn Bayern das nicht tut, ebenso. Ich bezweifle, das Bayern die Einführung forcieren würde, wenn es nichts mehr in den Länderfinanzausgleich zahlen müsste.

Grüsse
BiDi

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ich mach es grundsätzlich nicht an den gebühren für KIGA fest

sondern generell sollten sich die Geberländer abkoppeln von den anderen

damit diese mal wieder lernen selber für ihren Unterhalt aufzukommen ( das muß jeder normale auch )

und wenn ich dann immer hör ja sozialer Gleichheit usw ( leben wir im Kommunismus ?? )

wenn man einen gewissen Lebensstandard will kann man dafür arbeiten ( ja ich hab in Ländern gelebt wo man wirklich dafür selber aufkommen mußte und muß !! wo nicht für andere zahlen müssen damit sie 3 Jahre oder mehr zuhause sitzen nur weil ein kind groß ziehen usw ( wenn die fam es selber stemmt kein Thema aber sich das von Staat bezahlen lassen ein no go ) usw

ja diese Meinung ist unpopulär das weiß ich sehr genau

aber ich sehe es sehr realtisich das das ganze Gebilde EU und DTL über kurz oder lang auseinander fällt

wieso sollte man als Bayern dann immer für andere aufkommen

wir können das geld hier auch sehr gut gebraucht ( franken sag ich nur oder die ganzen sanirungsbedürften Kita`S und schulen, Strassen usw )

und dann wenn die bay Politiker das aussprechen was viele denken ( nein ich meine nicht Bezug auf Flüchtlinge ) sondern das was innenpolitisch oder eu usw zutun hat dann werden sie als die doofen Bayern hingestellt ( wobei die bisher ja so doof sind für die anderen zahlen zu dürfen ( seltsam aber das gute geld verdienen können sie ))

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>>>wieso sollte man als Bayern dann immer für andere aufkommen<<<

Vielleicht weil Bayern selber 37 Jahre lang ein Nehmerland war?

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Danke :-) Das vergessen sie nämlich gerne.

Geht mir dieser Futterneid auf den Sack!!!

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Ich finde es auch sehr ärgerlich dass es so unterschiedlich geregelt ist. Wir zahlen mittlerweile den Höchstsatz von 445 Euro für eine 6 Stunden Betreuung für ein Kind.

Ehrlich, da vergeht mir die Lust arbeiten zu gehen. #schmoll

Und nein, wir schwimmen nicht im Geld. Den Höchstsatz zahlt man schon wenn man zu dritt über 3900 Euro Netto hat..

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Hallo,
bei uns liegt der Höchstsatz bei 800€ pro Kind!

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Das ist ja heftig. Aber da habt ihr sicher eine andere Staffelung? Ich finde auch den Mindestsatz hier heftig im Vergleich zu dem Einkommen. Und wir haben auch Freunde und Bekannte die gar keine Gebühren zahlen müssen. Das ist schon ein wenig unfair...

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