Mein Sohn 8 Jahre kann Wut nicht kontrollieren / wird von ihr überrollt!

Hallo,

So langsam kommen wir mit der Situation an unsere Grenzen!

Unser Sohn ist gerade 8 Jahre geworden und seine Wut nimmt immer mehr zu!
In der Schule ( er geht in die dritte Klasse) ist es zur Zeit sehr schlimm er Eckt immer mehr an und bekommt oft Strafen oder Einträge in Hausaufgaben Heft. Es gibt Lehrer da macht er nichts und da läuft alles gut und dann gibt es Unterricht und Lehrerinnen da macht er nur Stress.
Er ist ein guter Schüler und die Fächer die im Spaß machen sind auch ok.
Zu Hause haben wir bis jetzt eine gute Möglichkeit gefunden mit der Wut Umzug gegen da geht er einfach ins WC oder in sein Zimmer beruhigt sich und kommt dann wieder. Dies ist leider in der Schule ja nicht so einfach möglich.
Wem geht es ähnlich und hat ein paar Tipps für uns.

Gruß teufel

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Habt ihr schon versucht herauszufinden, was genau seine Wut in der Schule auslöst? Wäre aus meiner Sicht wichtig, denn wenn euer Sohn seine Wutanfälle generell in den griff bekommen kann, dann liegt das Problem vielleicht an der Schule, an den Lehrern?

Oder sind es ganz allgemeine Situationen, wo es ok ist, unzufrieden zu sein, und weil dein Sohn in der Schule kein Ventil findet (kurz rausgehen), steigert er sich hinein?Vielleicht braucht er weitere Tricks, um mit der Wut umzugehen, die er in der Schule anwenden kann?

Ich selbst bin ein sehr aufbrausender, emotionaler Mensch, was im privaten Kreis ok ist#schein Da kennt man mich einfach so. Im beruflichen Umfeld kann ich mir aufbrausendes/emotionales Verhalten nie und nimmer erlauben, daher nutze ich selbst oft den Trick mit Rausgehen (Toilette, Kaffee, Getränke holen, Notizen machen etc.) Wenn das nicht geht, z.B. in Meetings die mich auf die Palme bringen, dann knete ich Finger #rofl Hab nach jahrelangem Berufsleben sogar eine Art Finger-Knet-Spiel entwickelt #rofl #rofl #rofl

Würde es euch helfen, wenn ihr mit eurem Sohn Strategien für die Schule überlegt, wie er da mit seiner Wut umgehen kann?

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Hallo!

Das ist ein Problem das wir auch in einer gewissen Form haben/hatten.
Meine Tochter ist sehr emotional, wenn sie was nicht will, will sie nicht. Mit der Wut gehts (früher ist sie auch ausgerastet, jetzt gehts das), aber sie kann auch gewisse Gefühle nicht kontrollieren. Sie hat Also auch Theater gemacht.
Wir sind dann zu einem Kinderpsychologen gegangen. Der schaut sich halt auch die Verhältnisse an, die Ursache (falls es eine gibt). Bei uns ist es so, das meine Tochter einfach so ist, sie aber lernen muss das sie auch mal Dinge machen muss, die sie nicht so mag (Gruppenarbeiten). Das sie auch davon Profitiert und es nicht alles blöd ist.
Die Psychologin arbeitet mit ihr daran. Sie kann es wesentlich besser als wir. Wichtig ist das sie auch Zuhause immer mal wieder über ihren Schatten springen muss. Wir fordern sie Quasi auch Zuhause auf und sie wird dann auch sauer, darf aber dann nicht gehen, sondern muss lernen ruhig zu bleiben. Sie ist früher auch abgedampft, aber das ist nicht richtig. Wichtig ist, das sie lernt das unter Kontrolle zu halten.

Wir haben da gute Fortschritte gemacht.
Bei meiner Tochter konnte das in jeder Stunde auftreten. Wenn sie also etwas machen sollte was sie nicht wollte (Trotz, Wut, Verweigerung kam dann zum Vorschein).
Jetzt findet sich sich mehr damit ab. Wenn eure Sohn es mal geschafft hat sich zu 'benehmen', nicht wegzulaufen (Zuhause), dann solltet ihr ihn dafür loben.

Ich würde also dazu dendieren einen Kinderspsychologen zu suchen und mich da eingehend beraten zu lassen. Mich wundert es, das dies von der Schule nicht vorgeschlagen wurde. Wenn er doch so auffällig ist.

LG Sonja

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Hallo Teufel,

meinem Sohn hat damals ein "Wutball" geholfen. Dies wurde von seinem Therapeuten empfohlen.
Dieser Knautschball befand sich immer in seiner Hosentasche und er durfte geknetet und gedrückt werden, wenn ihn mal wieder die unkontrollierte Wut übermannte ;-).
Wir hatten dies im Vorfeld mit den Lehrern abgesprochen.
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für Deinen Sohn.

Alles Gute
Lorino

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Hallo Teufel,

wir hatten bis vor eineinhalb Jahren massive Probleme mit unserem 9-jährigen Sohn. Das haben wir hauptsächlich mit Therapie aber auch mit Verhaltensänderungen auf unserer Seite weitestgehend in den Griff bekommen. Damit meine ich zum Beispiel, dass man in einem ruhigen Ton mit ihm spricht, auch wenn man genervt, verletzt o.ä. ist. Sonst potenziert sich das bis ins Unendliche.

Bei uns war es so, dass mein Sohn sich woanders wunderbar im Griff hatte, aber alle Unzufriedenheiten, Enttäuschungen runtergeschluckt und zu Hause - hauptsächlich körperlich an mir - raus gelassen hat. Mittlerweile schlägt er eher auf das Sofa oder sein Bett ein, statt auf mich. Oder er geht auch mal aus der Situation raus.

Geholfen hat uns auch besonders gut autogenes Training zu Hause. Jeden Abend haben wir aus dem Buch "Mein Freund der Baum" eine Geschichte vorgelesen. Der Baum war dann gedanklich auch in der Schule bei ihm, wenn er in Problemsituationen war oder Konzentrationsprobleme hatte. Das klappte natürlich nicht sofort und auch nicht immer, aber es ist wesentlich besser geworden.

Generell ist es aber der beste Weg sich Hilfe zu suchen und Modelle zu finden, die für Euch und Euren Sohn richtig sind. Das ist auch ein bisschen trial and error. Manches funktioniert bei Euch und manches sicher nicht.

Viel Erfolg

mauretania

5

Bei meinem Sohn war das in der Grundschule und auch zu Beginn der weiterführenden Schule auch so, als hätte man einen Knopf gedrückt: Er war dann gar nicht mehr ansprechbar, fühlte sich schnell provoziert von anderen oder kam nicht damit klar, dass ihm etwas nicht gelang.

In der Grundschule fühlte er sich generell unwohl, und erst als er das Gefühl harte (durch uns, mit Unterstützung des KJP), dass er ok ist, wurde es besser. Auf der weiterführenden Schule hat die Sozialarbeiterin viel mit ihm gesprochen und ihm auch so einen Wutball gegeben - ein wenig hat das geholfen. Wichtiger war für ihn aber, die aufkommende Wut rechtzeitig zu erkennen und dann für kurze Zeit die Klasse verlassen zu dürfen. Oft musste er diese Möglichkeit nicht nutzen, aber es war für ihn hilfreich, dass er die hat.

Zu Hause wird er, gerade jetzt in der Pubertät, immer noch schnell wütend, und da ich auch ein emotionaler Typ bin, kracht es dann schon manchmal. Er ist gelassener, wenn er körperlich ausgelastet ist, und fährt jetzt manchmal eine Runde Fahrrad, wenn es ihm zuviel wird. Wichtig ist, dass auch wir als Eltern ruhig bleiben und keine Tiraden loslassen (gelingt nicht immer, aber wir arbeiten dran).

Liebe Grüße
Anja

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Meine Jungs haben einen Wutball, der große mit Gel, der kleine einen mit Sand gefüllten Luftballon zum kneten und Frust ablassen
lg