Mutter-Kind-Kur

Hallo

mein Hausarzt rät mir dringend zu einer Mutter-Kind-Kur.

Ich weiß überhaupt nicht was ich davon halten soll. Wir haben 3 Kinder. Ein Schulkind, ein Kindergartenkind und ein Kleinkind.

Wie läuft so ein Antrag ab?
Wann und wohin, kann man mitreden?
Wonach richtet sich das wo man hinkommt?
Wie ist das mit den Kindern?
Wie ist der Tagesablauf / Wochenablauf?
Was muss man bei der Planung berücksichtigen?
Wie sind eure Erfahrungen, vor allem mit mehreren Kindern?

LG

1

Hallo,

Wenn es um Dich geht, dann rate ich Dir zu einer reinen Mütter Kur.

LG

2

Ja. Das wäre vermutlich sinnvoll. Ist aber nicht realisierbar. Mein Mann arbeitet sehr viel, ist selbstständig und hat nicht die Möglichkeit das unter einen Hut zu bekommen. Familiäre Unterstützung ist leider auch nicht wirklich nennenswert.

Danke!

3

Dann gehe doch zum Jugendamt und lass Dir eine Tagesmutter für 8-10 Std. täglich vermitteln. Für solche Notfälle gibt es immer Hilfe.

Ansonsten muss Dein Mann Urlaub nehmen, das kann man lange im Voraus planen. Wenn Du mal komplett ausfällst und noch zu Hause betreut werden mußt, schaut es viel schlimmer aus!

LG
Lisa

weitere Kommentare laden
10

Hallo,

ich hab dieses Jahr meine erste Mutter-Kind-Kur beantragt. War 2013 zur familienorientierten Reha und letztes Jahr zur Kinderreha. Kann Dir ja mal von meinen bisherigen Erfahrungen berichten:

Den Antrag bekommst Du auf Anfrage von Deiner KK geschickt. Dann musst Du schauen, ob Deine Kinder als Therapiekinder, also auch mit Behandlung, oder als reine Begleitkinder mitfahren sollen. Den Antrag für die Kinder füllt bei Bedarf der Kinderarzt aus, Deinen Dein Hausarzt und den Rest Du z.B. mit Hilfe der Caritas. Ich war bei der Diakonie und die haben mir da toll geholfen.

Du solltest Dich am Besten vorab nach einer geeigneten Klinik umschauen. Also sie muss zu Deinen/Euren Indikationen passen, sollte Dir von den Beschreibungen her zusagen. Ich hab z.B. ein paar Dinge gehabt, die mir sehr wichtig sind und gesucht, bis ich eine Klinik gefunden hab, die zu mir passt. Diese Klinik kann man dann nämlich, am besten mit kurzer Begründung, direkt im Antrag als Wunschklinik angeben. Den Zeitraum erfährt man in der Regel erst nach Kostenzusage, da viele Kliniken lange im Voraus schon belegt sind.

Der Ablauf, auch was die Kinderbetreuung angeht, ist bei jeder Klinik unterschiedlich. Da solltest Du schauen, was für Dich wichtig ist. Im Zweifelsfall einfach bei einer Klinik, due Dir gefallen würde anrufen und nachfragen. Die erklären einem das gerne.

Bei der Kinderreha hat sich gezeigt, dass eine gute Kinderbetreuung nicht selbstverständlich ist. Und da ich da mit einem Patientenkind und einem Begleitkind war, war es sehr stressig.

Kann Dir nur empfehlen, Dich vorher gut nach einer passenden Klinik unzuschauen. Die bei der Caritas können Dir vielleicht auch eine empfehlen.

Ich hoffe, es klappt so wie Du es brauchst. Wenn Du noch Fragen hast, nur zu!

LG weidekaetzchen

12

Meine Erfahrung mit nur einem Kind, damals 18 Monate alt:

Kind wird betreut, während man Anwendungen hat.
Kind musste zwischendurch immer abgeholt werden.

In diesen Betreuungsgruppen grasierten alle möglichen Krankheiten, so dass Kind krank wurde.
Schlußendlich wurde meine Tochter im örtlichen Krankenhaus mit Antibiotikum behandelt.
Fazit: Nur Stress, kaum Anwendungen, keine Erholung.

Bei schwerwiegenderen Krankheiten würde ich sowieso immer eine Einzelkur wählen.
Bei einer Muki-Kur kann man sich erholen, abnehmen, Sport treiben,
Wenn Dein Arzt Dich deswegen hinschickt und Du noch mehr Stress haben möchtest als zu Hause, nur zu.....

13

Hallo,

solltest Du allein zur Kur fahren, steht Euch- ebenfalls über die KK- eine Haushaltshilfe/
Kinderbetreuung für diese Zeit zu.

Wenn Du gemeinsam mit Euren drei Kindern fahren würdest, hast Du Anspruch auf eine (kostenlose) Begleitperson. Da Dein Mann nicht mitfahren könnte, wäre auch eine Oma, Tante, Cousine, ... möglich.

Liebe Grüße,

Kathrin

14

Du machst am Besten einen Termin bei der Gesundheitsberatung von irgendeinem kirchlichen gemeinnützigen Verein (ich war damals bei der Caritas). Die Frauen dort haben echt Ahnung davon, was man in den Antrag schreiben darf und was nicht. Sie beraten dich auch, welche Klinik für dich in Frage käme (sie haben dicke Kataloge von allen Kliniken). Bei mir gab es exakt 3 Kliniken, die eventuell die Möglichkeit hatten, mich und meine 2 Kids aufzunehmen - am Ende war es nur noch 1. Soetwas reduziert sich schnell. Die eine Klinik habe ich natürlich auch als Wunschklinik mit entsprechender Begründung im Antrag gleich mit angegeben. Das WANN ist so ein Problem. Meine Wunschklinik hatte Wartelisten, die so 9-12 Monate lang sind. Also jetzt müsste man sich spätestens für die Sommerferien anmelden dort, man kann aber noch nicht bei der Krankenkasse den Antrag abgeben - das geht ja nur 6 Monate vorher.
Die Kinder .... entweder sie sind nur Begleitung, oder sie werden auch therapiert. Das ist ein Unterschied. Das muss letztendlich der Kinderarzt festlegen. "Nur Begleitung" würde bedeuten, dass sie betreut werden, wenn du Therapien hast und dass sie verpflegt werden und ein Bett bekommen - nicht mehr und nicht weniger. Du musst sie abholen nach deinen Therapien. Also entspannend ist etwas anderes - zumal der Alltag wirklich ziemlich zugestopft ist mit Therapien. Wenn das Kind auch eine eigene Kur macht, dann bekommt es auch Therapien, die Betreuung ist umfassender,... Nur zur Begleitung würde ich Kinder nie mitgehen lassen. Das wäre mir viel zu stressig. Schon so - eine Mu-Ki-Kur ist nicht unbedingt eine Erholung. Wer denkt, dass ist Urlaub, der irrt.
Die Kinder werden garantiert krank - das ist einfach eine Brutstätte für Krankheiten. Da muss jedes Kind durch.
Positiv war eben, dass man sich nicht um das Essen kümmern musste und echt mal Ruhe hatte. Die Kinder waren eben betreut. Aber es gab auch Mütter, die dieses Glück nicht hatten und abgebrochen haben dann - das wurde so zuviel. Man konnte sich so auf die Seminare und die Therapien konzentrieren und auch darauf einlassen.
Bei der Planung würde ich berücksichtigen, dass du dort alles brauchst, was du zu Hause auch brauchst. Jeder ist von uns Mamas mit einem voll bepackten Auto angereist - und wir mussten trotzdem mehrfach waschen.
Es kann hilfreich sein, aber eine gute Planung ist notwendig - gehe unbedingt mal zu Soetwas wie der Caritas und lass dich dort beraten.

15

Hallo,

ich bin damals zwar nur mit einem Kleinkind gefahren, berichte aber trotzdem mal.
Tagsüber, auch zum Mittag war meine Tochter in einem Kindergarten auf dem Gelände untergebracht, Dort wurde auch Mittagsschlaf abgehalten, so dass bis zum Nachmittag ich Zeit für mich und meine Anwendungen hatte. Für abends konnte man Babyphone ausleihen und sich dann noch bei einem Plausch in der Caffeeteria mit anderen Müttern die Zeit vertreiben oder im Gemeinschaftsfernsehraum eben fernsehen schauen. Oft habe ich aber auch auf unserem Zimmer gelesen.
Stressig waren eigentlich nur die Wochenenden und die Mahlzeiten, da diese mit den Kindern in einem riesigen Speisesaal mit enormer Lautstärke und einer Menge rum rennender Kinder eingenommen wurde.
Mir hat die Kur langfristig wirklich was gebracht.
Auf was du achten solltest, ist welche Art von Kinderbetreuung hat die Klinik und was wird für die Entspannung der Mütter angeboten. Da gibt es, wenn ich hier manchmal die Berichte lese, wohl gewaltige Unterschiede.
Wir waren übrigens in einer AOK-Klinik auf Rügen.

LG

16

Also ich habe schon 4 Mutter Kindkuren hinter mich gebracht oder sagen wirs mal anders erleben dürfen. Den Antrag solltest du bei deiner Krankenkasse stellen. Wo du dann letzendlich landen wirst, richtet sich danach welche Beschwerden du hast. Glaub mir für deine Kinder wird gesorgt, die gehen dort in einen Kindergarten und jede Menge Zeit kannst du mit ihnen verbringen. Mit deinen Kids und den andren Muttis mit deren Kids.

Hab Mut viel Spass

17

Danke für die vielen Antworten!

Die Sprechstundenhilfe vom HA wollte sich kümmern das die Antragsunterlagen erst einmal zu mir kommen. Dann gehe ich damit zur Beratung der Caritas und bin gespannt was die daraus machen.

LG

18

Hallo Tosse,
ich habe im Frühjahr eine Kur mit meinen beiden (Begleite-)Kindern (in der Kur 2 geworden und 4,5 Jahre alt) gemacht. Ich habe schon allein dadurch Erleichterung empfunden, dass ich mich weder ums Essen noch ums Putzen kümmern musste.
Ich weiß ja nicht, warum dir dein Arzt zur Kur geraten hat, aber insbesondere bei Überlastung etc. kann es sehr hilfreich sein.
Die Kinderbetreuung war bei uns vormittags und nachmittags mit einer Mittagspause, dass hat gut funktioniert, auch wenn ich meine Kinder am Nachmittag oft behalten habe und wir uns einfach zusammen an den Strand gesetzt haben (wir waren an der Ostsee).
Ich habe bei anderen Müttern erlebt, dass sie es als sehr anstrengend empfunden haben, wenn die Kinder (insbesondere die Jüngeren) auch als Patienten mit waren und somit Anwendungen hatten. Sie mussten dann immer wieder die Kinder zu den Anwendungen bringen und danach wieder in die Betreuung etc.
Vielleicht kannst du das bei dir vermeiden?
Ansonsten ist es sicher gut in eine entsprechende Beratungsstelle zugehen, die Diakonie hat damals eigentlich alles für mich in die Wege geleitet, dass war toll.

Ich wünsch dir alles Gute, falls du noch eine Frage hast nur zu....

LG

20

Huhu,
zum Thema Antrag gab es ja schon etliche Antworten - ich hatte auch direkt bei der Krankenkasse eine Ansprechpartnerin, an die ich mich mit Fragen wenden konnte & der ich die Unterlagen zugeschickt habe. Davon abgesehen gab es von meiner KK aus ein "telefonisches Interview", um mal live zu hören, ob man denn relativ gut & glaubhaft rüber bringt, dass man zur Kur "darf"... Nun ja, macht halt jede KK, wie sie denkt...
Wohin man kommt, richtet sich immer nach Deinen Krankheiten bzw. dem, was Dein Hausarzt (wenn Kinder als Patienten mitgenommen werden, dann auch der Kinderarzt) in den Antrag schreibt.
Bei unserer Mu-Ki-Kur auf Usedom vor zwei Jahren, war es so, dass ich meist nur vormittags Anwendungen hatte & nachmittags entweder frei oder nur mal ein paar Vorträge/ Diskussionsrunden. Ich habe mein Kind früh in die Betreuung geschafft, sie hat immer geweint, ich musste dann los zu den ersten Anwendungen.
Mittags war man angehalten, sein Kind zu holen, mit ihm Mittag zu essen, Mittagsschlaf machen zu lassen & dann das Kind ggf. wieder in die Betreuung zu bringen... Ha, ha, guter Witz! Bei einem Kind (& das Problem haben viele), das früh schon nicht in die klinikeigene Kita (die des Öfteren nur eine einzige große Gruppe mit allen Kindern ist...) möchte, wird es beim zweiten Mal Abgeben innerhalb eines Tages ganz bestimmt nicht besser.

Ich habe mein Kind nachmittags nicht abgegeben & sie sogar zu zwei Vorträgen mitgenommen (sie hat leise gemalt & Bücher angeschaut).
Von der Klinik her, sage ich mal so: ich wüsste, welche Klinik ich nicht weiterempfehlen würde... Das Haus bestand aus zwei "Hälften". Auf der einen Seite waren die Zimmer für 1 Mutter + 1 (oder auch 2) Kind(er), was 1 Raum war. Auf der anderen Hälfte waren die Zimmer für größere Familien. Das waren 2 Räume mit einer Verbindungstür. Um sich ja keinen Profit entgehen zu lassen, wurden diese Räume natürlich auch gern & oft mit 2 Familien belegt. Die Verbindungstür wurde einfach abgeschlossen. Problem: durch die Verbindungstür hörte man alles (wirklich alles! Auch das Klicken des Verschlusses der Duschgelflasche, wenn meine Nachbarin duschen war...). Wenn man recht ruhige Nachbarn hat, geht das, aber nicht, wenn man Nachbarn hat, deren Kinder nachts oft aufwachen & laut sind & nach Möglichkeit die Mutter noch in Ruhe zum Rauchen raus gegangen ist & gar nicht mitkriegt, was da für ein Spektakel läuft. Hauptgewinn, sag ich nur!
Daher mein Fazit: bevor Du Dich für eine Klinik entscheidest (& ich fand es gut, dass mein Kind auch Patient war - es hatte plötzlich eine Allergie & wäre sonst, wenn es nur Begleitkind gewesen wäre, nicht in der Klinik behandelt worden, sondern wir hätten zu einem Arzt fahren müssen), kläre unbedingt die Unterbringungsmodalitäten!

Auch das Thema "Empfang des Babyphons" gehört da dazu. In den meisten Kliniken haben nämlich die Babyphone keinen Empfang & Du kannst vergessen, dass Du Dich mal für ein Schwätzchen vor die Tür schleichst, wenn Dein Kind schläft, denn Du würdest gar nicht mitbekommen, wenn es aufwacht.
Am Entspannendsten war auch für mich: ich musste weder kochen noch putzen oder aufwaschen. Das war herrlich!

Im Übrigen ist auch Vorsicht bei dem Thema Abbruch der Mu-Ki-Kur geboten! Wenn es medizinisch indiziert ist, mag ein Abbruch ohne weitere Kosten gehen, wenn Du aber z. B. merkst: meine Kinder weinen immer nur & kommen mit der Situation nicht klar (& Du vielleicht auch nicht), & Du brichst ab, dann darfst Du ordentlich Kohle lassen (manche Kliniken tun sich auch gaaaaaaanz schwer damit, zuzugeben, dass etwas medizinisch indiziert ist). Beispiel von meiner Freundin (Beispiel ist ganz frisch!): wenn sie abgebrochen hätte, ohne dass der Arzt letztlich gesagt hätte, JA sie MÜSSE abbrechen (erst der 3. Arzt hat sie ernst genommen - die anderen beiden haben nur gesagt, sie könne abbrechen, müsse aber das Geld bezahlen!), dann hätte sie pro Kopf (1 Erwachsener + 2 Kinder) je 55,- pro Nacht bezahlt - sprich: für 21 Nächte 3465,-.

Wäre damals meine Unterkunft besser gewesen, hätte ich meine Kur noch 1.000x entspannender gefunden & sie hätte mir einfach mehr gebracht. :-)

LG
schnipps