Kontakt zur Mutter abgebrochen

Hallo Ihr! Ich bin neu hier und grüße alle recht herzlich. #winke

Vorweg um was es geht: Ich habe vor fast 6 Jahren den Kontakt zu meiner Mutter komplett eingestellt.

Der Grund weshalb ich schreibe ist, dass ich gerne eine Meinung oder Tipps von Menschen hätte, die ganz neutral sind. Wenn das Thema in meinem Freundeskreis aufkommt, höre ich immer nur ein betroffenes "das ist so schade". In meiner Verwandschaft wird das Thema einfach totgeschwiegen oder als "schlimm" kommentiert.

Es gibt nicht den einen Grund, weshalb es so ist wie es ist. Es ist so viel passiert. Das Schlimmste was meine Mutter mir und meiner Schwester angetan hat ist, dass sie die Firma meines Vaters (sein Lebenswerk) verkauft hat, als dieser im Urlaub war. Es war an meinem Geburtstag als mein Dad aus dem Urlaub zurück kam und wie immer zur Arbeit gehen wollte. Doch er kam nicht weit. Der neue Chef hat sogar Security bereit gestellt um meinen Vater aus seinem eigenen Büro entfernen zu lassen. Er musste auch gleich den Schlüssel zu seinem Geschäftswagen dalassen und wurde auf die Straße geleitet. Ich erhielt einen Anruf und dachte, er will mir zum Geburtstag gratulieren. Was ich hörte war mein weinender Vater der mir erklärte was passiert war und dass er nicht mehr leben wolle.

Die Vorgeschichte ist die, dass mein Vater die Firma und unser Haus aus steuerlichen Gründen schon immer auf meine Mutter überschrieben hatte. Daher war sie berechtigt, das zu tun. Mein Vater hatte seit einem halben Jahr eine neue Freundin (nein - keine Jüngere) und war auch ehrlich zu meiner Mutter. Er hatte keine heimliche Affäre sondern er hat sich eben für die andere Frau entschieden. Meiner Mutter überlies er das Haus und zog mit der Neuen in eine kleine Wohnung. Er wollte unser Haus erst noch abbezahlen und meiner Mutter nicht auch noch den Wohnraum nehmen. Doch diese begann nun alle möglichen finanziellen Ansprüche zu stellen, die er nicht bereit war zu erfüllen. Daher nahm sie ihm einfach alles weg.

Das Geld, das sie für die Firma bekommen hat, hat sie sofort ausgegeben. Auch wenn meinem Vater im Nachhinein gerichtlich ein Anspruch daran zugesprochen wurde, konnte er diesen nicht mehr geltend machen, da meine Mutter sich so verschuldet hat, dass ihr nur noch ein Insolvenzverfahren blieb. Das Haus war wiegesagt noch nicht ganz abbezahlt und wurde dann von der Bank zu einem Spottpreis verkauft, sodass hier nichts mehr übrig blieb.

Egal wie sehr verletzt sie war, das ist für mich keine Entschuldigung. Sie hat mich nicht einmal vorgewarnt. Und das an meinem Geburtstag - es war die Hölle.

Ich habe ihr gesagt, dass es in meinen Augen wirklich das Letzte ist, was sie getan hat. Sie antwortete mir nur, ich hätte kein Recht so mit ihr zu reden. Sie hätte keine andere Wahl gehabt. Es tut ihr bis heute nicht leid, zumindest hat sie sich nie dafür entschuldigt. Stattdessen schickt sie mir zum Geburtstag jedesmal eine Karte mit Worten wie "ich wünsche Dir weiterhin alles Glück der Erde" usw. Obwohl ich seit 6 Jahren nicht reagiere.

Letzten Juni ist mein lieber Opa (väterlicherseits) gestorben. Es kam von ihr keine Beileidsbekundung, obwohl sie wusste, wie sehr ich an ihm hing. Aber nur 3 Wochen später eine Einladung zu ihrer Hochzeit. Der Gipfel: auf der Einladungskarte stand so ein Spruch wie "wir (sie und ihr neuer Mann) haben schwere Zeiten hinter uns" und die Bitte, Geld zur Hochzeit zu schenken. Das schoss den Vogel doch wirklich ab. Ich habe nicht reagiert und bin nicht hingegangen. Dann kam von ihr eine angeblich "letzte" Karte. Sie gebe es nun auf mir hinterherzulaufen. Sie hätte mir die Hand gereicht mit der Einladung aber ich hätte die Möglichkeit nicht ergriffen. Sie stehe aber immer zur Verfügung, sollte ich den Kontakt irgendwann wieder wünschen. Ich meine: Hallo?! Ist ihre Hochzeit nicht ein denkbar schlechter Zeitpunkt um sich auszusprechen? Mal abgesehen davon dass ich ihren neuen Mann noch nie gesehen habe...

Meine Schwester hat es nicht übers Herz gebracht, den Kontakt zu meiner Mutter abzubrechen. Sie redet sich ein, dass sie ja nicht genau wisse was da passiert sei mit der Firma, und sie möchte das einfach nicht hören oder darüber nachdenken. Ich liebe meine Schwester und ihr zuliebe blenden wir das Thema komplett aus.

Aber meine Schwester hat mit meiner Mutter auch nicht das erlebt, was ich so viele Jahre auch noch zusätzlich ertragen habe. Meine Schwester wurde klar bevorzugt. Ich wurde behandelt wie eine Aussätzige (da ich meine Mutter optisch an ihren gewalttätigen Vater erinnerte und meine Schwester eben nicht). Meine Mutter hat mich schon als kleines Kind allein zuhause gelassen und wenn ich bei Gewitter weinte und die Nachbarin mich zu sich nahm hat sie mich dort abgeholt mit den Worten "Du bist eine Schande, kannst nichtmal alleine daheim bleiben in dem Alter" (5-6 Jahre alt). Ich wurde von ihr auch als Schande für die Familie bezeichnet, wenn ich schielte, was als Kind des öfteren passierte, wenn ich zuviel herumtollte und müde wurde. Das Mittagessen wurde generell dazu genutzt meinen Vater über meine "Schandtaten" zu informieren. Meistens ging es darum, dass ich ihre abstrusen Anweisungen mit fortgeschrittenem Alter hinterfragte und mich weigerte diese zu akzeptieren wenn sie mir nicht sagen konnte, weshalb ich dieses oder jenes tun sollte. Einmal hat sie sogar etwas erfunden was ich getan hätte und hat einen derartigen Zinober verabstaltet mit Geschrei und allem drum und dran, dass mein Vater, der an diesem Tag ohnehin gestresst war (nein - ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen, aber er hat sich Jahre später bei mir entschuldigt), mich geschlagen hat. Und ich meine so richtig, mit einem Gürtel. Es war wie wenn er einen Nervenzusammenbruch gehabt hätte. Meine Mutter stand daneben und teilte mir hinterher mit, dass ich das selbst zu verantworten hätte. Sie hat mir einmal sogar ins Gesicht gespuckt als ich mich geweigert habe, den Raum zu verlassen nur weil sie das wollte. Ich nahm dann mit 19-20 Jahre gar nicht mehr am Familienleben teil und kam auch nicht mehr zum Essen, weil ich wusste was mir dort blüht. Schliesslich rutschte ich in die Magersucht. Meine Mutter meinte, ich wolle nur Aufmerksamkeit erregen. Als ich vom Notarzt abgeholt wurde, weil ich in meinem Zimmer schliesslich zusammengebrochen bin, scherzte sie "die hat sicher einen Spass wen sie von 4 jungen hübschen Männern die Treppe runtergetragen wird". Gegenüber den Ärzten im Krankenhaus teilte sie mit, ich hätte schon immer mit dem Magen zu kämpfen gehabt.

Ich bin schliesslich noch während meines Studiums zu meinem Opa gezogen, der eine Dachgeschosswohnung frei hatte. Hätte es ihn nicht gegeben, ich hätte auch alles Ersparte für eine eigene Wohnung ausgegeben. Meine Mutter bezeichnete das als "krank" und riet mir dringend einen Therapeuten auzusuchen. Um mich abzusichern, dass mit mir auch alles ok war, tat ich das auch. Nach nur einer Sitzung bei der Psychologin beruhigte mich diese, dass mit mir alles in Ordnung sei und ich schleunigst ausziehen solle. Mein Mutter bezeichnete die Psychologin darauf hin als unfähig.

Puh! Nun kennt Ihr in etwa die wichtigsten Eckpunkte in der Beziehung zwischen meiner Mutter und mir. Könnt Ihr es verstehen, dass ich diesen Schritt gegangen bin? Wiegesagt, mein Umfeld reagiert darauf immer mit den Worten "das ist schade" und "das ist schlimm". "Es ist einfach Deine Mutter-die MUTTER".

Das Blöde an der ganzen Sache: Es geht mir sehr viel besser ohne meine Mutter. Trotzdem kommen die alten Geschichten immer wieder hoch und ich werde dann unglaublich traurig und wütend. Ich vermisse eine Mutter und hasse meine Mutter. Irgendwann wird sie sehr alt sein und sterben. Ich bin doch auch kein Eisblock den das kalt lassen würde, aber ich weiß, dass jedes Gespräch mit ihr mich wieder nur enttäuscht und zurück wirft. So hat sie wenigstens nicht mehr die Macht über mich.

Liebe Grüße
Megalania

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Die Sache mit der Firma ist wirklich eine Sache deiner Eltern!
Auch was da zwischen beiden lief und wie es lief!
Dein Vater hat zu der Situation maßgeblich beigetragen und die Situation wurde von BEIDEN unglücklich gelöst!
Dein Vater und deine Mutter sind sowohl Täter als auch Opfer.

Dein Vater und deine Mutter haben sich Treue geschworen, was von deinem Vater gebrochen wurde. Da gibt es auch kein Bienschen dafür, dass er es offiziell gemacht hat!
Die Folge sind nun mal verletzte Gefühle, Wut, Verzweiflung und manchmal der Wunsch es heimzuzahlen. Da setzt der Ratio bei vielen Menschen aus. Dein Vater war klar im Vorteil, er hatte mit der Ehe schon abgeschlossen, eine neue Partnerin an der Seite, eine Wohnung die die Beiden finanzieren konnten und (scheinbar) keinerlei Abhängigkeiten zum Expartner.
Deine Mutter stand da eindeutig weniger gut da, (auch wenn sicher beide am Scheitern der Ehe ihren Anteil hatten).
Nun hat dein Vater die Firma "auf dem Rücken " deiner Mutter betrieben. Das heißt sie als Firmeninhaberin hätte fein ihren Kopf hinhalten dürfen für Schwierigkeiten die sich gegenüber Dritten ergeben!
Sie hat in einem Haus wohnen dürfen, dass eigentlich der Bank gehörte und dass dein Vater abbezahlen wollte. Damit ergab sich für sie wieder eine Abhängigkeit.
Nicht zu Vergessen, dass dein Vater ihr sicher nicht mehr gestattet hätte Einblick in die Firma zu nehmen usw.
Richtiger wäre es gewesen, das Haus zu verkaufen, damit die Schulden bei der Bank zu tilgen, die Firma auf deinen Vater umzuschreiben und deine Mutter auszubezahlen (denn auch sie hat aufgrund des Zugewinns Ansprüche an die Firma) zzgl dem Anspruch auf Unterhalt gegen deinen Vater!
Du siehst dein Vater hat es sich auch einfach gemacht und wollte sich hinter der Fassade der Großzügigkeit, billig aus der Affäre ziehen.
Dass deine Mutter "ihren Kopf" gerettet hat mit dem Verkauf -liegt auf der Hand- nur hätte sie es auch anders lösen können. Sie wollte deinen Vater verletzen, wie er auch sie verletzt hat und das hat sie ja geschafft. Aber es ist eine Sache zwischen deinen Eltern!

Was von Bedeutung für dich und deine Mutter ist, ist die fehlende Empathie für dich!
Ihre Lieblosigkeit dir gegenüber und ihre Bereitschaft dich emotional zu verletzen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Kontaktabbruch erstmal wie ein Befreiungsschlag war. Und in der ersten Zeit ist es auch so.

Aber du siehst ja , die "Dämonen" der Vergangenheit lassen dich nicht in Ruhe. Es wird Zeit die Sache für dich abzuschließen! Und ein wirklicher Abschluss findet nach meiner Erfahrung erst statt, wenn man aus tiefen Herzen vergeben konnte.

Bitte nicht falsch verstehen. Durch eine Vergebung wird das Geschehene /Erlebte nicht ungeschehen, besser oder gerät in Vergessenheit. Damit muss man nicht Freundschaft schließen oder den Kontakt zueinander pflegen.
Vergeben heißt die Vergangenheit /(ein) Erlebnis(se) anzunehmen, zu sagen das es so war und die Bereitschaft es hinter sich zu lassen und sich nach vorn zu orientieren.

Diese Erlebnisse loszulassen.
Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, deine Mutter war dir als Kind und Heranwachsende keine liebevolle Mutter, das ist ein Fakt und das kann sie auch nie mehr ändern.
Aber du kannst (falls es für dich wichtig ist) ein Gespräch mit ihr suchen (ggf mit einem Mediator). Manchmal kann man schnell vergeben, weil es manchmal auch nur wenigen Gesten und Worten bedarf.

Manchmal hilft schon wenn man von seinen Eltern einfach fest und innig umarmt wird und wenn ein ehrliches "Vergib mir bitte" kommt.
Auch wenn Eltern in der Kindheit keine liebevollen Eltern waren , so muss das ja nicht so bleiben , in der Gegenwart kann so viel für eine bessere Zukunft gerichtet werden.

Trenne bitte die Sachen zwischen deinen Eltern und Eurer Mutter_Kind -Beziehung.
Wo war eigentlich dein Vater als du Angst beim Gewitter hattest, was hat dein Vater getan als sich deine Mutter über dich beschwerte?
Wo war dein Vater als du magersüchtig wurdest? Wieso fiel ihm die Veränderung an dir nicht auf? Warum war er nicht an deiner Seite?
Warum hat er dich nicht aus der Hölle rausgeholt?
Wieso bekommt er keine Vorwürfe für seine Unterlassung?

Es ist so einfach nur einem die Schuld zu geben!

Karna

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oh, du zählst die anderen Blickwinkel auf#pro Das mag es der TE u. U. erleichtern, wenn sie sich mit dem Thema wirklich intensiv aus ein ander setzen möchte

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Hallo Karna,

auch Dir danke für die Antwort, die durchaus eine ganz andere Seite beleuchtet. Nämlich die, dass mein Vater kein Heiliger ist. Aber er ist der letzte, der mir von den beiden bleibt und in meinen Augen die bessere Wahl, da er sich in meiner Kindheit sehr wohl um mich gekümmert hat.

Klar, als es gewitterte war er arbeiten und meine Mutter war Hausfrau. Es war nicht seine Aufgabe da zu sein. Er hat das Geld rangeschafft und meine Mutter hat den Luxus genossen.

Es ist auch nicht so, dass es ihr unrecht war, dass Haus und Firma ihr gehören. Sie hat sogar damit geprahlt. Wenn wir gestritten haben, hat sie oft zu mir gesagt "das ist mein Haus. Ich kann hier bestimmen wie ich will und ich sitze am längeren Hebel. Wenn ich will ist hier alles weg."

Mein Vater stand total unter ihrem Pantoffel. Er hat oft mit mir geredet, dass es ihm leid tut, aber dass er den Ärger mit ihr vermeiden möchte, wenn er sich auf meine Seite stellt. Sie hat ihn dann nämlich aus dem Ehebett verbannt, nichts mehr gekocht und herumgeschrien wie eine hysterische Person. Mein Vater war als erfolgreicher Geschäftsmann darauf angewiesen dass zu Hause alles läuft. Er hatte schlicht keinen Kopf sich mit ihr herumzuschlagen und hatte auch keine Chance angesichts ihres Wesens. Ich weiß aus kleinen Äußerungen von ihm, dass es ihm immer noch sehr leid tut, dass er das alles zugelassen hat. Er wollte auch einfach keine Scheidung sondern hat immer von der perfekten Familie geträumt.

Aber bis auf das eine Mal hat sich mein Vater sehr um mich gekümmert. einmal hat er sich mit meiner Mutter angelegt. Gott weiß was er dafür ertragen musste. Ich wohnte an meinem Studienort und hatte kaum Geld um über die Runden zu kommen. Meine Mutter verwaltete das Geld meines Vaters und sah es nicht ein mich zu unterstützen. Ich jobbte dann eben nebenher. Als ich darum bat, mir wenigstens das Kindergeld zu überweisen, weigerte sie sich. Mein Vater hat mir dann gegen ihren Willen das halbe Kindergeld gegeben.

LG
megalania

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Du hast nur ein Leben, leb es so, wie du gluecklich bist!

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Das ist es ja - ich kann nicht so richtig glücklich sein. Ich fühle mich öfters "schlecht" dass ich so "hart" bin und den Kontakt konsequent vermeide. Ich habe Schuldgefühle, dass man so etwas doch nicht tut - immerhin ist es doch die Mutter. Es strengt auch auf Dauer sehr an, wütend auf Jemanden zu sein - aber vergeben kann ich auch nicht einfach so. Sie hat ja auch nie darum gebeten.

LG
Megalania

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Dann triff dich mit ihr, redet, guck ob du sie verstehen kannst und ihr vergeben koenntest?

Wenn ja, dann versuch den kontakt langsam wieder aufzubauen, wenn nicht, musst du damit abschliessen, natuerlich nicht einfach, aber deine mitter war ja auch recht skrupellos und hat deinem vater ( eine person die sie sich ausgesucht hat) das leben 'zerstoert'

Alles gute

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Eine Mailfreundin hat mir kürzlich geraten, mal den Text über narzistische Mütter zu lesen... Irgendwie kam mir genau dieser Gedanke bei deinem Text auch auf.

Es tut mir leid, was du alles erlebt hast. Ehrlich gesagt kann ich sehr gut verstehen, dass du den Kontakt eingestellt hast.

Genauso kann ich jedoch auch verstehen, dass du unter diesen ständigen Erinnerungen und Kommentaren (es ist doch deine Mutter) leidest.

Auch ich neige zum schlechten Gewissen. Egal was ist, egal wie unschuldig ich auch bin. Das schlechte Gewissen habe immer ich. Auch wenn massive Probleme mit meiner Mutter auftreten, bei denen ich fertig gemacht werde, kommt von allen Seiten Kritik, denn sie ist meine Mutter, ich solle mal keine Probleme machen (wenn sie sich irgendwas leistet, was mir schadet, dann soll ICH keine Probleme machen!). Das alles ist aber nicht so heftig wie das, was du erlebst bzw. erlebt hast.

Ich denke, dass du dich einem Therapeuten anvertrauen solltest. Mit diesem über das Erlebte sprechen. Über deine Gefühle, Gedanken, Sorgen. Vielleicht hilft dieser dir bei der Entscheidung, wie du damit umgehen sollst. Gibt dir Tipps, damit du damit abschließen kannst und endlich glücklich sein kannst, egal was andere sagen. Ich denke das würde ich eher versuchen, bevor ich auf eigene Faust mit diesem Menschen das Gespräch suche.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. #liebdrueck

LG erdbeerchen

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Hallo Erdbeerechen,

vielen Dank für Deine Antwort. Wo finde ich denn den Text über narzistische Mütter? Kenne mich hier noch nicht so gut aus.

Das mit dem Therapeuten ist wohl wahr. Ich war schon bei einer Verhaltenstherapeutin die mir sagte, dass sie dafür nicht die Richtige ist. Ich solle einen Psychoanalytiker aufsuchen - diese seien aber sehr schwer zu finden und wohl auch schweineteuer. Ich wollte mich irgendwann mal darum kümmern wenn ich etwas mehr Zeit habe.

Liebe Grüße
Megalania

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Hallo Megalania,

es reicht wenn du bei google "narzistische Mutter" eingibst. :-)

Das Therapeutenproblem kenne ich leider auch. Ewig lange Wartezeiten und schwer, den richtigen zu finden. Mir würde es vermutlich auch nicht schaden... Nun ja... #gruebel

Ich hoffe du findest einen Weg, der DICH glücklich macht. Auch du lebst nur einmal, es gibt keine Generalprobe im Leben.

Alles alles Gute!

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Abgebrochene Beziehungen nehmen oft sehr viel Raum in Leben ein. Also überleg nocheinmal neutral was wirklich passiert ist. Und fang an deine Mutter als Mensch zu sehen. Am Besten holst du dir dazu professionelle Hilfe. Ich habe einge Bekannte die mit Ihren Eltern Problme haben. Aber die Eltern sind wie sie sind und werden sich nicht änderen .

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Hallo Zanadu,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich weiß gar nicht ob mir das überhaupt möglich ist das Ganze neutral zu sehen. Ich bin ja direkt betroffen und das wird sich ja nie ändern. aber ja, der Rat mit der professionellen Hilfe ist gut. Danke

Liebe Grüße
Megalania

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das wirklich Blöde an der Sache ist, dass du nicht damit klar kommst, dass du den Kontakt ab gebrochen hast und es, unbewußt, als ungehörig an siehst i. S. v. so etwas macht man nicht, man hat ja nur eine Mutter.

Laß dir gesagt sein, dass man sehr wohl den Kontakt ab brechen kann, ohne dass man sich dafür mit einem schlechten Gewissen quälen muss.

>>Es geht mir sehr viel besser ohne meine Mutter.<<
das ist doch als Grund schon aus reichend genug, findest du nicht?

>> aber ich weiß, dass jedes Gespräch mit ihr mich wieder nur enttäuscht und zurück wirft.<<

wenn du das von vorn herein weißt, dann ist es dir unmöglich, andere Blickwinkel als den, den du hast, zu zu lassen.

Entweder du möchtest dich mit deiner Mutter aus sprechen, dann ordne deine Gedanken neu und lass dich wirklich auf ein Gespräch ein. Oder aber leg dein schlechtes Gewissen ab und meide weiter hin den Kontakt. Konsequenter weise dann aber auch sämtliche Gedanken an deine Mutter, gute wie schlechte.
Alles Gute

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Hallo Rotbackenpfeildrusli,

vielen Dank für Deine Antwort.

Entweder - Oder. Ja das ist logisch. Nur leider macht da mein Gehirn, meine Seele oder was auch immer - nicht mit. Ich bin hin- und hergerissen.

Und mein Alptraum: Sie stirbt irgendwann und ich werde nie erfahren ob es der richtige Weg war, den Kontakt abzubrechen. Aber ein erneuter Kontakt könnte mir dafür den seelischen Todesstoß versetzen. Ich habe mein Leben bis auf DAS endlich im Griff und bin sehr sensibel, also leicht wieder aus der Bahn zu werfen.

LG

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>> Ich habe mein Leben bis auf DAS endlich im Griff und bin sehr sensibel, also leicht wieder aus der Bahn zu werfen.<<

na, gerade weil du so sensibel für dieses Thema bist, wirft dich alleine der Gedanke daran um. Oder liege ich falsch?

>>Sie stirbt irgendwann und ich werde nie erfahren ob es der richtige Weg war, den Kontakt abzubrechen<<

nimm mal deinen ganz normalen, gesunden Menschenverstand zu Hilfe. Was sagt es dir?
Brauchst du eine Aussprache oder nicht?
Was wiegt schwerer? Eine Enttäuschung bei einer Aussprache oder aber eine nie statt findende Aussprache?

Du, das kann kein anderer für dich entscheiden. Das ist dein Ding. Nochmal: Überlege gut, was du eigentlich willst. Ggf. deinen Blickwinkel ändern, eine gute, offene Aussprache oder aber ein gegenseitiges Vorwerfen der vermeintlichen Fehler.
Es ist nicht leicht.
#herzlich

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ich kann dich sehr gut nachvollziehen. habe auch den kontakt zu meiner mutter komplett abgebrochen. diese komentare tun weh, aber es oft unwissenheit und mangel an einfühlungsvermögen, die meisten menschen hängen sehr an ihren müttern nd können sich nur sehr schwehr vorstellen das das bei manchen menschen anders ist.

viel kraft wünsche ich dir, bleib bei dir selbst!

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Vielen Dank lalalalaura. Es tut gut zu hören, dass mich Jemand versteht. Ich habe außer mir noch Niemanden kennen gelernt, der auch keinen Kontakt zu seinen Eltern aus freien Stücken hat. Daher ist es für mein Umfeld vermutlich verstörend.

LG
Megalania

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Hi,
ich habe auch den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen und lebe seitdm echt entspannter.
Endlich muss ich ihr keine rechenschaft mehr ablegen und kann tun was ich möchte,ganz ohne schlechtes Gewissen :)
Und was andere sagen sollte Dich nicht interessieren,denn Du hast deine gründe warum es so ist wie es ist.
Es gibt auch in meinem umfeld Menschen die das schlimm finden,ich sage dann nur geh einen tag in meinen Schuhen,dann kannst Du das beurteilen.
Wenn es Dir damit gut geht hast Du alles richtig gemacht.
Nicki

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Vorab: Ich würde auf keinen Fall mehr Kontakt mit ihr suchen! Die, die es schade finden, die könnten mich ebenso gern haben. Entweder sie akzeptieren es oder enthalten sich jeden Kommentars, ansonsten wäre auch diese Beziehung zu Ende.
ABER: Ich finde, Du musst für Dein einen Weg finden, ihr zu vergeben. Nicht für sie, nein nur für DICH! Du musst in Deinem Leben unbelastet nach vorne gucken können und das kannst Du nur, wenn Du sie nicht wie einen Klotz an Deinem Bein hinterherziehen musst.

Sag Dir, was gelaufen ist, war schlimm. Niemandem willst Du so was zumuten. Aber: Es ist vorbei! Du hast es geschafft, da rauszukommen und darauf kannst Du stolz sein! Richte Deinen Blick nach vorne!

Ich denke, Du kannst nicht im Jetzt glücklich sein, weil Du eben viel in der Vergangenheit hängst und Dich fragst, was Du hättest anders machen können! Die Antwort ist: NICHTS! Du kannst es nur für Dich in der Zukunft besser machen!

Dafür wünsche ich Dir Kraft und alles Glück der Welt!
Punkt

10

#pro
super Antwort !

LG
Karna

27

Also Karna denkst Du auch es geht auch ohne Mediator und Gespräch? Denn Deine Vorrednerin würde ja auf keinen Fall Kontakt suchen wohingegen Du eine Aussprache vorgeschlagen hast. Davor habe ich ehrlichgesagt eine Heidenangst.

LG
megalania

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ich habe jetzt nur den anfang gelesen, aber wegen der firmensache kann ich kein mitleid entwickeln. wer sich an seinen steuerlichen verpflichtungen vorbeimogeln bzw. diese drücken will indem er sie seinem partner anlastet ist in meinen augen selber schuld. denn im umgekehrten fall bei unternehmerischen misserfolg wäre auch deine mutter in der pflicht gewesen obwohl sie damit nix am hut hat. und man sollte auch wissen, welche rechte man dem partner damit einräumt insbesondere wenn man ihn verlassen will. zum rest kann ich nix sagen.
v

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Hallo,

ich habe ein sehr schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter, habe allerdings nie den Kontakt ganz abgebrochen.
Was mir geholfen hat um ihr verzeihen zu können, war die Erkenntnis, dass sie ihr bestes gegeben hat. Objektiv betrachtet war vieles nicht richtig und es hat einfach nicht gereicht, aber sie hat getan was sie konnte.

Seitdem ich das akzeptieren kann, geht es mir bedeutend besser. Ich habe ihr verziehen, auch wenn es in ihren Augen nichts zu verzeihen gab. Und auch heute noch verzeihe ich ihr die Dinge, mit denen sie mich verletzt.
Allerdings dosiere ich den Kontakt so, dass ich gut damit leben kann. Wo noch vor zwei Jahren beinahe täglicher Kontakt war, Besuche, oder falls nicht möglich Telefonate, reicht mir heute ein wohlgesinntes Telefonat im Monat und Besuche zu Anlässen wie Geburtstage o.ä.

Mir geht es gut damit. Wie es ihr geht, dafür bin ich nicht verantwortlich.
Um an diesen Punkt zu kommen, hat es aber viele Jahre Therapie gebraucht.

Hast du noch therapeutische Hilfe? Ich würde das Thema in einer Therapie bearbeiten, um zu einer Lösung zu finden, mit der du gut leben kannst. So wie es sich für mich anhört, wirst du die alten Geschichten nicht mit deiner Mutter lösen können. Also versuche es anders, ohne sie, eine Möglichkeit zu finden, damit abzuschließen. Nicht unbedingt mit deiner Mutter, sondern mit den belastenden Themen innerhalb eurer Beziehung.

Liebe Grüße,
mokli