Neuer Partner kommt plötzlich nicht mehr damit klar, der mein Sohn nicht von ihm ist!

Hallo und guten Morgen zusammen,

ich bin neu hier und eigentlich ist es nicht so, dass ich mir Hilfe in Foren hole, aber ich glaube, dass ich hier vielleicht Hilfe für mein /unser Problem bekomme.

Vielleicht ist hier eine Frau oder auch ein Mann, der dies auch schon erlebt und durchgemacht hat.

Kurz zu meiner Situation:
Mein Ex Mann und Vater meines Sohnes (2) haben uns getrennt, ich habe einen neuen Partner und wir wohnen auch zusammen.
Mein Ex Mann und ich teilen uns das Sorgerecht und auch die Aufenthaltsdauer beim jeweiligen Elternteil ist ziemlich ausgeglichen. Wir streiten uns sehr oft, auch über Anwälte, aber das hat nichts mit dem eigentlichen Problem zutun.

Mein Freund und ich wohnen wie gesagt zusammen und auch mein Sohn hat hier natürlich ein Kinderzimmer und alles, was er braucht.
Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich einen Sohn habe und mein Partner hat das auch akzeptiert. Er ist selber geschieden, hat aber keine eigenen Kinder. Es hat nicht geklappt und so hat er damit abgeschlossen und er möchte es auch nicht mehr probieren, was ok ist für mich.
Wie gesagt am Anfang war alles prima, er hat sich erstmal zurück gehalten, hat den Kleinen langsam an ihn gewöhnen lassen. Gespielt haben sie am Anfang nie so richtig zusammen, schon etwas, aber halt nicht wie "ein richtiger Vater". War aber auch ok, der Kleine war zufrieden und mein Partner auch.

Ja und in den letzten Wochen hat sich etwas verändert, über Weihnachten war mein Kleiner 10 Tage am Stück bei uns und da mein Partner auch frei hatte, haben sie diesmal sehr viel miteinander unternommen. Ich mußte für 3 Std arbeiten und er hat sogar ganz allein auf ihn aufgepasst...hat er selber angeboten.
Mein Kleiner ist so süß zu ihm, nimmt ihn an der Hand und bringt ihm Schokolade usw...man merkt, dass die lange Zeit am Stück den beiden gut getan hat. Ich habe öfter gesagt, wie stolz ich auf die beiden bin, dass sie inzwischen so vertraut miteinander umgehen können..dachte ich...

Tja, vor 2 Tagen war mein Partner völlig fertig.
Er meinte plötzlich, dass er nicht wisse, ob er das mit meinem Kleinen alles schaffen würde.
Er könnte das Gefühl nicht beschreiben, aber er hat es versucht.
Er meinte, er hätte mit seiner Ex versucht Kinder zu bekommen, was nicht geklappt hat. Dann mußte er damit fertig werden und hat damit abgeschlossen. Er meint, er will es nicht mehr versuchen, weil er das alles nicht nochmal durchmachen möchte...(was ok ist für mich).
Ja und dann kam ich. Er dachte, er wäre so naiv gewesen und dachte, er würde ab und zu mit meinem Kleinen spielen und gut ist.
Mit der Zeit hat er ihn aber so lieb gewonnen und kann es schwer ertragen, dass der Kleine nicht von ihm ist. Er könnte es schwer ertragen, dass er nur der "Ersatz-Papa" ist.
Er will den richtigen Vater nicht ersetzen, aber er hat ihn halt so lieb, dass es schwer für ihn ist, dass er nicht der Vater ist.
Er meinte, vielleicht liegt es auch daran, dass er mit dem Thema Kind abgeschlossen hatte und nicht dachte, dass er sich gefühlstechnisch doch so in eine Stiefvater-Kind-Beziehung "reinsteigern" kann.
Er könnte mit dem Kleinen nicht mehr umgehen, könnte mit ihm nicht mehr spielen, es würde sich alles in ihm verkrampfen.
Er versucht damit umzugehen, weiß aber nicht wie und wie es enden wird. Ich stehe quasi mit einem Fuß in der Tür und bin völlig fix und fertig.
Ich liebe diesen Mann sehr und will ihn nicht verlieren. Auch für den Kleinen wäre es inzwischen schlimm, eine Bezugsperson zu verlieren. Er liebt uns und will uns auch nicht verlieren.
Aber ich weiß einfach nicht, was ich tun kann. Wie kann ich ihm helfen? Ich würde alles tun, damit wir wieder eine glückliche , kleine Patchworkfamilie werden.

Vielleicht gibt es ja jemanden, der dies Gefühl auch kennt, als Mann oder als Frau!?!?!

Vielen Dank !!!

2

Hallo sunnymoon,

ich denke das Problem ist nicht dein Sohn. Das Problem in meinen Augen ist der unerfüllte Kinderwunsch aus seiner vergangen Ehe. Ich vermute sogar das es an deinem Partner lag das der Kinderwunsch sich nicht erfüllen ließ.

Durch deinen Sohn wird deinem Partner wieder deutlich vor Augen geführt das er noch kein Papa ist. Es ist gut möglich, das er sich dadurch als Versager fühlt.

Wir beide wissen das er wenn es wirklich so ist nichts dafür kann und das er auch kein Versager ist. Ich denke aber er kann es nicht akzeptieren.

Wenn ihr weiter an eurer Beziehung festhalten wollt sollte er überlegen ob er bereit ist er an seiner " Baustelle" zu arbeiten. Es wird für ihn nicht einfach und braucht auch Zeit. So wie du über euch schreibst ist der Aufwand aber berechtigt.

Du kannst ihn dazu aber nicht zwingen. Er muss es wollen.

Freundliche Grüße

blaue-Rose

4

Hallo blaue-Rose,

ja das hab ich auch schon gedacht und ihn auch gefragt, ob es vielleicht daran liegt, dass er keine Kinder hat und auch keine zeugen wird. (Ja, es liegt an ihm).

Aber er meinte, er hätte damit abgeschlossen und er will jetzt auch keine mehr, also keine eigenen.

Stimmt, es könnte sein, dass er sich "gedemütigt" fühlt, weil er keine Kinder zeugen kann. Aber wie kann ich ihm oder er sich selber helfen?
Wie mache ich ihm klar, dass er kein Versager ist?
Ich denke, er wäre nicht bereit zu einem Therapeuten o.Ä. zu gehen...

Ich hoffe so sehr, dass er es irgendwie schafft, damit zurecht zu kommen.

5

Hallo,

ich denke es dürfte schwer sein mit ihm über das Thema zu reden. Er wird damit abgeschlossen haben eigene Kinder zu zeugen weil es bestimmt auch nicht gehen wird. Ich denke aber, das er noch nicht akzeptiert hat das es an ihm liegt.

Für ihn ist es nicht einfach es zu akzeptieren da es ja nach weit verbreitetet Auffassung einen Mann ausmacht Kinder zu zeugen und auch für diese da zu sein. Er wird sich nicht als " richtiger" Mann fühlen.

Helfen damit umzugehen kannst du ihm eigentlich nur wenn er bereit ist diese Hilfe anzunehmen. Ich würde es als sehr sinnvoll ansehen wenn ihr gemeinsam eine Beratungsstelle aufsucht und dort versucht über das Thema zu reden. Das setzt aber wiederum voraus das er dazu bereit ist.

Reden kann im allgemeinen sehr helfen, aber er muss es wollen.

Fg

1

hallo!

wie lange bist du denn schon mit deinem freund zusammen?
und dein sohn lebt die meiste zeit bei seinem leiblichen vater?

ich habe da 2 gedankengänge: 1. dein freund hat angst, das die beziehung zu dir kaputt gehen könnte und er dann den verlußt der kindes nicht "etragen" könnte, oder er schiebt den kleinen vor, weil sonst irgendwo eine "baustelle" ist.
wie kommt er denn mit deinem exmann klar? gibt es da rivalitäten?

lg

3

Hallo!

Wir sind jetzt 1 Jahr zusammen.

Es gibt zwischen meinem Ex und meiner Freund keine Rivaltität, weil es keinen persönlichen Kontakt gibt.
Mein Ex und ich streiten uns wegen dem Umgang und natürlich ist das leider auch ein Thema, dass mein Freund mitbekommt. Er unterstützt mich da wirklich so viel er kann. So langsam merkem wir aber auch, dass es an unsere Substanz geht.
Wir lieben uns, und er sagte mir auch, dass er auf keinen Fall möchte, dass wir ausziehen. (es ist seine Wohnung).

Mein Sohn lebt zu gleichen Teilen bei mir und bei seinem Vater!

Es ist irgendwie schwer nachzuvollziehen. Er weiß nicht, warum und wie er das beschreiben soll, was er fühlt. Er hat meinen Kleinen so lieb gewonnen, will aber ja eigentlich keine Kinder. Aber meinen akzeptiert er. Kommt aber nicht damit klar, dass es nicht sein leiblicher Sohn ist...ich weiß es nicht, ich bin echt völlig fertig...

6

Hallo, ich finde, ihr solltet noch einmal über ein Kind nachdenken. Es klingt so, wie wenn er sich schon noch eines wünschen würde, sich aber nicht traut. LG

7

Hallo!
Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass ich bereit bin, es zu versuchen.

Aber er will es nicht mehr. ich habe es ihm vor 2 Tagen auch nochmal gesagt, weil ich auch den Gedanken hatte, dass er vielleicht doch ein eigenes Kind möchte.
Aber er hat "das Angebot" es zu versuchen wehemend abgelehnt und gesagt, dass er definitiv keine Kinder möchte.
Ich würde es sofort versuchen, habe ihm sogar gesagt, dass ich ALLES dafür tun würde, was nötig ist.

Es könnte so schön sein, er hat meinen Kleinen lieb, mein Kleiner hat ihn lieb, das merke ich...
Es tut so weh, mein Kleiner muß mit der Trennung von Mama und Papa klar kommen. Dann hat ihn sein Stiefpapa so lieb, dass er nicht damit klar kommt, das er nicht sein eigenes Kind ist. Und nun versucht er alles, damit er den Kleinen nicht mehr so lieb hat???
Ich weiß garnichts mehr!

8

Hallo sunnymoon2011,

es ist gut das du ihm gesagt hast das du es gern versuchen würdest mit ihm schwanger zu werden. Er weiß somit von deiner Bereitschaft. Ich würde es jetzt aber nicht mehr weiter thematisieren. Da es jedes mal für ihn wie ein Stich ins Herz sein könnte.

Besser würde ich finden wenn er bereit wäre sich mit seiner " Zeugungsunfähigkeit" auseinander zusetzen und Hilfe beider Verarbeitung anzunehmen.

FG

weitere Kommentare laden
10

Hallo!

Ich glaube, dass ihm dein Sohn jedes Mal vor Augen führt, wozu er nicht fähig war - eben ein Kind zu zeugen!
Dein Kleiner ist der tägliche Beweis für seine Unfähigkeit. Und daran hat er sicher schwer zu knabbern.
Mit 2 Jahren ist dein Sohn ja noch sehr klein. Geht es bei euch in die Richtung, dass er auch zu deinem Freund "Papa" sagt/sagen wird?
Schon klar, dass dein Freund seinen leiblichen Vater nicht ersetzen will/soll, aber vlt ist das ja auch eine Möglichkeit für ihn "mehr" für ihn zu sein, als nur dein Freund und eben "einfach nur der Mann an Mamas Seite".
Anscheinend kümmert sich dein Ex ja sehr um seinen Sohn, wenn er halb/halb bei ihm und bei euch ist.
Was ich ja auch für das Kind sehr schön finde.
Du musst deinem Partner vielleciht auch das Gefühl vermitteln, dass er eben nicht nur irgendeine Rolle spielt, sondern mit ihm Entscheidungen, die das Kind betreffen gemeinsam besprechen und treffen. Dann hat er auch Verantwortung.
Ist nicht "nur" Babysitter, wenn du weg bist...
Inegriere ihn in euren Alltag, als ob er sein Vater wäre und besprich alles mit ihm.
Erzeiht den Kleinen gemeinsam und vermittle ihm das auch :)
Viel Glück

12

Ich glaube, dein Freund hat mit seiner ungewollten Kinderlosigkeit noch überhaupt nicht abgeschlossen. Und dass gerade jetzt diese Gefühle in ihm hochkommen ist ein deutliches Zeichen dafür.

Ich glaube in dieser Situation sind Einfühlung und zuhören wichtig. Einfach da sein und er kann seine Gefühle schildern, ohne, dass er dafür verurteilt wird, oder sich schämen muß. Das klappt super in einer Therapie, in einer Partnerschafft ist das schwierig, kann aber auch funktionieren.

Er muß sich erst einmal klar werden, was er wirklich möchte. Dich gibt es nur mit dem Kind und wenn das Kind in der Beziehung ist, dann muß er sich auch irgendwie mit ihm auseinandersetzen. Wie oben schon jemand schrieb, kann ich mir auch vorstellen, dass ihm eben vielleicht auch gerade klar geworden ist, dass er begonnen hat eine Bindung zu dem Kind aufzubauen, die jederzeit durch eine Trennung von dir unterbrochen werden könnte und er hätte dann keinerlei "Rechte" an diesem Kind, für das er sich gerade beginnt auch mitverantwortlich zu fühlen. Was ein schrecklicher trennungsschmerz und eine weitere Enttäuschung wäre.

Plant ihr eine Hochzeit? Evtl. könnte ihm diese einen gewissen Halt geben und ihm zeigen, dass er dir wichtig ist und du ihn so nimmst, wie er ist.

Eigentlich sollte es für einen kinderlieben zeugungsunfähigen ( falls er das wirklich ist, das steht ja da nirgends) Mann doch der Himmel auf Erden sein, wenn er eine Partnerin mit Kind findet, die ihm die Möglichkeit bietet, auf eine gewisse Art doch noch Papa zu werden. Vielleicht traut er diesem Glück gerade irgendwie nicht.

13

Hallo

Woher das Problem genau kommt, weiß ich leider nicht.

Aber 2 Jahre ist noch sehr klein für ein Kind, um einen "neuen" Vater zu akzeptieren, also ich meine das im positiven Sinne.

Er hat ALLE Chancen sein Zweitvater zu werden und das mit Haut und Haar und damit keine kleinere Rolle einzunehmen, als der "richtige" Vater...

Vielleicht musst Du ihm das mehr klar machen und ihn wirklich öfter und mehr Zeit mit ihm geben und dich rausziehen.

Am Telefon mal sagen: " Nein, leider habe ich keine Zeit, aber sein vater könnte mit ihm kommen"...also Dein Partner, so dass er es hören kann?

Ich meine damit ihn richtig als Vater mit einbeziehen, wenn er das überhaupt noch will und kann..

Diese schwammige Situation " Wer bin ich und welche Rolle spiele ich hier eigentlich" könnte ihn vielleicht auch belasten.

Und eine Anrede mit Papa oder Papa x könnte auch helfen, wenn dein Partner das aushält und ertragen kann.

Keine Ahnung, sind nur so Gedanken...

LG#klee

14

Hallo!

Also, erstmal danke für die vielen Antworten.
Ich bin wirklich dankbar, dass ich so viele Tipps bekomme.

Also, der Kleine hat am Anfang mal Papa zu meinem Freund gesagt, als quasi fast alle Männer "Papa" waren ;-)
Das habe ich selber nie korrigiert, weil ich dachte, dass mein Freund selber entscheiden soll, ob er das möchte oder nicht. Er hat den Kleinen dann immer korriegiert und seinen richtigen Namen genannt. Nicht unfreundlich, aber eben halt klargestellt, dass er nicht der Papa ist.

Wir diskutieren schon über die Erziehung und er sagt auch seine Meinung und "erzieht" den Kleinen auch, soweit er das für richtig hält. Aber die Haupterziehung übernehme ich. Vielleicht sollten wir das wirklich einmal ändern.

Wenn mein Sohn und ich spielen oder etwas unternehmen wollen, versuche ich meinen Freund immer darin einzubinden. Bei Unternehmungen ist er meistens dabei, beim Spielen hält er sich etwas zurück. Wie gesagt, um Weihnachten hat er sehr viel mit ihm gespielt und mein Sohn wollte dann auch "lieber" mit ihm spielen als mit seiner Mama, was ich nicht schlimm finde, sondern es als positiv gesehen hab. Mein Freund sollte ihn auch ins Bett bringen und ich sollte auf dem Sofa sitzen bleiben...also deutliche Anzeichen, dass mein Sohn meinen Freund lieb hat und ihn auch akzeptiert. Finde ich.
Neulich hat mein Sohn ihm ein Ferero Küßchen gebracht und hat ganz brav neben ihm gestanden und ihn angehimmelt, da hat mein Freund sich so gefreut, dass er fast Tränen in den Augen hatte. Ich fand das so toll...und jetzt kommt er so um die Ecke.
Es ist nicht so, dass ich das nicht alles verstehe, ich versuchs zumindest, aber es macht mir solche Angst und es tut wirklich weh. Der Kleine hat ihm nichts getan und plötzlich lehnt er ihn ab..Es ist schwer, damit umzugehen.

Ich habe die Befürchtung dass mein Freund keiner Therapie zustimmen würde, dafür ist er nicht der Typ. Ich habe ihm gesagt, dass er bitte immer mit mir redet, wenn ihn etwas bedrückt und diese "Zweifel" wieder stärker werden. Und nicht erst dann, wenn es zu spät ist. Ich bin immer für ihn da, da weiß er...

Ich versuche ihn wirklich überall mit einzubinden, aber manchmal will er auch einfach nicht. Dann sitzt er mit dem Laptop auf dem Sofa und läßt meinen Sohn und mich machen. Ich denke, dass sind dann so Zeeitpunkte, in denen es ihm wieder zuviel wird.

Ich habe auch schon gedacht, dass er mit dem Thema Kinderwunsch noch garnicht abgeschlossen hat. Aber er lehnt das Thema so bestimmt ab, da will ich auch nicht weiter herumbohren. Er weiß, dass ich jederzeit bereit bin es zu versuchen, mehr kann ich ihm nicht anbieten.

Hochzeit? Also meine Scheidung läuft noch, er ist schon geschieden. Wir sind uns einig, dass eine Hochzeit nicht ausgeschlossen ist, wir aber damit noch warten. Das ist aktuell kein Thema. Aber halt nicht ausgeschlossen.