Kinder erzählen, dass sie durch künstliche Befruchtung entstanden sind? // Kirche

Hallo an Alle!
Unsere Zwillinge sind 4 Jahre alt und durch Icsi entstanden. Nach der Geburt haben wir die kryokonservierten Einzellen verwerfen lassen, da wir 2 gesunde Kinder nach den 4Versuchen und nicht nochmal das ganze Procedere durchgelebten wollten.

Nach den stressigen Anfangsjahren habe ich jetzt mehr Muse, dass erlebte zu verdauen. Die ganzen Behandlungen... Mir geht auch durch den Kopf, was mit den verworfenen Eizellen ist. Ob es Jungen oder Mädchen geworden wäre? Was es für Kinder geworden wäre? So wie ihre Brüder, die eigentlich nur Glück gehabt haben, auf die Welt zu kommen.

Ich habe jetzt auch mehrfach gelesen, dass die Katholisch Kirche so vehement gehen die KB ist. Ich arbeite in einem kath. Kindergarten und für mich könnte es die Kündigungsgrund sein, falls es irgendwann mal rauskommt. Es wissen aber nur unsere Familien.

Und dann stellt sich die Frage-sage ich es meinen Jungs die Art ihrer Zeugung? Ich habe meine Eltern auch nicht danach gefragt, wie ich entstanden bin, aber in dem Falle?!

Fragen über Fragen, die schon seit einigen Tagen in meinem Kopf herumschwirren...

Schönen Abend noch

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Sorry, aber wenn mein Arbeitsplatz gefährdet wäre, würde ich garantiert niemandem was erzählen. Und warum die Kinder mit medizinischen Details belasten, die sie vielleicht nicht mal interessieren ? Sie haben doch keine "fremden" Erzeuger ? Sie sind nicht adoptiert und garnichts. Es sind eure Kinder und fertig. Manchmal verstehe ich es nicht, warum man nicht einfach mit dem status quo glücklich ist und froh in die Zukunft schaut, anstatt immer und immer wieder bohrend in der Vergangenheit herumzupieken.
Viele von uns hatten "besondere" Zeugungsmodalitäten, aber irgendwann sind die einfach Geschichte.
Bitte nicht falsch verstehen, ich meine es wirklich nicht böse - aber die Therapeuten wären nicht so hoffnungslos überlaufen, wenn wir Menschen schlicht und einfach mal nur nach vorne statt immer nach hinten schauen würden.
Ich weiß es aus eigener - wenn auch anderer - Erfahrung, dass das viiiiiiel gesünder ist !
Genieß Deine Kinder, Probleme kommen da noch genug #schwitz da muss man sich nicht noch zusätzlich unnütze Gedanken machen.
Alles Gute.
LG Moni

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Hallo fruehchenomi,

ganz sooo einfach ist das nicht, diese Frage, wie die TE habe ich mir auch schon gestellt. Erzählt man das seinem Kind? Wenn ja, wie? Behält man es für sich? Die Zeit der Befruchtung ist emotional sehr sehr schwierig und man fragt sich schon, ob man das seinem Kind erzählen soll/muss. Ich muss allerdings sagen, dass ich diese Gedanken nur während der Behandlung und die erste Zeit nach der Geburt hatte, mittlerweile ist es für mich kein Thema mehr und somit wird das auch nie ein Thema für meinen Sohn sein. Soll heißen, ich sehe es nicht mehr als notwendig an (so wie du auch schriebst), es von mir aus zu thematisieren. Ich glaube auch nicht, dass mein Sohn mich fragen wird ob er natürlich oder durch KB entstanden ist. Allerdings hätte ich mittlerweile auch kein Problem mehr damit ihm die Wahrheit zu erzählen, wenn er speziell danach fragt. Ich empfinde es nicht mehr für wichtig ihm sowas zu erzählen, zumal das im Grunde ja auch egal ist. Er ist entstanden, weil wir Eltern uns lieben und ein Kind haben wollten, dass dafür Hilfe notwendig war ist irrelevant.

Wenn der Job in Gefahr wäre, würde ich es selbstverständlich auch für mich behalten, ansonsten kann ich sagen, dass wir im Familien- und im engen Freundeskreis sehr offen damit umgegangen sind, allein schon dadurch kann es passieren, dass mein Sohn irgendwann mal was davon hört, aber wie gesagt, das ist mir egal, ich muss es trotzdem nicht von mir aus thematisieren ;-)

Gruß - marinab

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Ich weiß es sehr wohl, wie emotional schwierig die Zeit vor einer geglückten Schwangerschaft sein kann; habe das in der Familie auch schon miterlebt. Besonders, wenn man so "nette" Zeitgenossen hat, die die junge Frau laufend fragen, wann es denn endlich Nachwuchs gäbe :-[
Aber diese Erlebnisse sind eigentlich wie alle schwierigen Phasen - man MUSS sie einfach mal hinter sich lassen. Mit meinen 60 Jahren habe ich wirklich schon viele davon erlebt, und erlebe gerade wieder eine wirklich schlimme - am Freitag ist die Beisetzung meiner allerbesten langjährigen Freundin.......
Sicher denkt man auch später immer wieder mal an die Phasen, aber wenn man sie dann auch immer wieder zum Thema macht, egal, wem gegenüber, werden alten Sorge und Ängste wieder aufgewärmt - und das ist einfach sehr übel.

Ich finde, den Arbeitgeber geht's nichts an, wie ein Kind entstanden ist - und Familienfremde auch nicht. Mit einem Kind würde ich VIELLEICHT mal drüber reden, wenn es erwachsen ist und es dann aus einem aktuellen Anlass thematisiert werden sollte.
Aber ansonsten nicht - weil es ja in dem Fall eigentlich auch egal ist.
LG Moni

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Moin,

ganz ehrlich ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das es ein Kündigungsgrund sein könnte das Deine Kinder durch eine ICSI entstanden sind. Das ist doch Deine privat Sache.

Wieso machst Du überhaupt so ein " Gewese" darum ? Medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen ist doch nicht s schlimmes.

Es gibt doch so viele Möglichkeiten wie heute Kinder entstehen oder man Familie wird. Sex, IVF, ICSI, Adoption, ein Kind in Pflege nehmen......

Erzähl ihnen halt wie s war und fertig da ist doch nicht s schlimmes dran.

LG dore

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hmm, also ich kann mir das schon vorstellen, schliesslich darf man auch nicht geschieden sein und mit jemandem zusammen leben, homosexuell sein....

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Bei der Kirche schon, da kann man auch gekündigt werden bei scheidung

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Hallo,

wozu solltest Du den beiden das überhaupt erzählen sollen, ist doch völlig egal ob durch medizinische Hilfe oder nicht, die Hauptsache ist doch das sie da sind und geliebt werden und fertig!
Du und Dein Mann musstet eben diesen Weg gehen, was anstrengend genug ist, aber wie alle anderen habt ihrs getan, weil ihr euch das von Herzen gewünscht habt!

Und die katholische Kirche, ganz ehrlich, die sollte den Ball flach halten, da sollte es am besten gar keine kleinen Kinder mehr geben!!!!!

Alles Gute

#winke

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Hallo,

Das ist eine sehr interessante Frage und bewegt sicher nicht nur dich. Ich würde das wahrscheinlich sehr vom Wesen des Kindes, seinem Alter, seiner Entwicklung und vor allem von seinen Fragen abhängig machen. Ab einem bestimmten Alter kann ich mir vorstellen, dass es für ein Kind sehr wichtig werden kann, die Frage nach seiner Entstehung oder Herkunft ehrlich und richtig beantwortet zu bekommen. Gerade wenn das Wissen über bestimmte biologische Prozesse vermittelt und Möglichkeiten bekannt werden, hinterfragen Kinder bzw. Jugendliche ihre Identität. Ich glaube aber, dass man sehr viel Feingefühl braucht und die richtigen Worte suchen muss.

Irgendwie gehe ich immer davon aus, dass die Kinder, die durch künstliche Befruchtung entstanden sind, sehr, sehr erwünschte Kinder sind und das ist ja schon die allerbeste Basis. Ansonsten gibt es dazu ja die sachlichen Voraussetzungen, die man gut erklären kann.

Mir wäre als Kind bzw jetzt als Mutter Ehrlichkeit der größte Wunsch.

Liebe Grüße

Katja

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Hallo,

auch ich finde die Frage interessant und kann Deine Gedanken "was wäre aus den anderen geworden" nachvollziehen.

Hier meine Gedanken dazu:

Deine Kinder waren offensichtlich sehr, sehr erwünscht. Sollten sie eines Tages danach fragen, wie das damals war, als Du schwanger geworden bist, kannst Du es ihnen - je nach Alter und Entwicklungsstand ja durchaus erklären. Allerdings haben mich meine Kinder (20 und 17) bis heute nicht danach gefragt - und sie haben mich nun wirklich vieles gefragt :-D

Die Tatsache mit den verworfenen Eizellen würde ich ihnen aber nicht sagen. Es gibt Entscheidungen, die man als Eltern/als Paar trifft, mit denen braucht ein Kind sich nicht befassen/belasten. Es tut überhaupt nicht Not, diese Information weiterzugeben, es hilft niemandem.

Wenn Dich das Thema belastet, würde ich mich tatsächlich jetzt bewusst damit auseinandersetzen, mir noch mal genau klar machen, warum dieser Weg gegangen wurde und versuchen, meinen Frieden damit zu machen.

Alles Liebe,

Lg, liki

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Hallo, ich kann die keine Antwort geben, Anwendungen Sohn (9) erklärte ich neulich KB.

Er fragte mich, ob die Eltern den Kindern es mal erzählen. Ich sagte sofort, ohne zu Überlegen, dass ich es tun würde.

Das täte ich aber vielleicht nicht, wenn dadurch mein Arbeitsplatz gefährdet wäre.

Gruß

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Hallo

Wir sind in unserem Bekanntenkreis die einzigen die "spontan" Eltern geworden sind, alle anderen Kinder sind durch KB entstanden und das auf meistens sehr langem Weg.

Deshalb kennen wir uns vergleichsweise gut aus und haben uns sehr viel mit dieser Materie beschäftigt.

Ich kann glaub ich zu diesem Thema sehr sehr sehr viel verstehen und nachvollziehen, aber: den verworfenen Eizellen!!!? nachtrauern? Was wäre geworden aus diesen??

Hättest Du jetzt noch einen Kinderwunsch und es ginge nicht mehr, könnte ich vielleicht noch den Gedanken an verworfenen Zellen verstehen. Aber ihr habt so viel durchgemacht bis die Zwillinge da waren und jetzt denkst Du an verworfene Eizellen?

Sorry, kann ich nicht nachvollziehen.

Verliert man ein geliebtes Kind vergeht mit Sicherheit nicht eine Sekunde ohne den Gedanken: Was wäre heute? Was wäre wenn... keine Frage.

Aber so? Da hätte ich bei Zwillingen gar keine Zeit und gar keine Muse für, da wäre ich einfach nur froh, dass alles trotzdem geklappt hat.

Und meinem Kind sagen wie es entstanden ist? WARUM muss ein Kind sowas wissen? Warum muss man einem Kind den Glauben nehmen, es sei einfach so aus Liebe entstanden- PUNKT!!???

Du hast sie nicht gefunden, adoptiert, geliehen oder vorübergehend bei Dir aufgenommen...es sind EURE aus Liebe entstandenen Kinder! Und ENDE..

Hier springen an unseren Feiern 6 Kinder rum, 4 davon durch KB. Und? Die Eltern reden untereinander drüber, klar. Aber die Kinder??? NÖ! Warum auch??

Klar, wenn sie älter sind (erwachsen) kann man das sagen, bevor eure Kinder ewig selbst versuchen Kinder zu bekommen und vielleicht das gleiche Problem "geerbt" haben. Da wäre ich auch sauer, wenn man mir das nicht vorher sagt.

Aber als Kind? Hätte ich sowas nicht wissen wollen- no way!

Genießt Eure Kinder jetzt und heute und lasst sie Kinder sein, ohne "Aufklärung" um jeden Preis....macht doch wenig Sinn..

LG#klee

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Hallo,

ich kann es mir vorstellen wie es dir geht. Würde mir wahrscheinlich genauso gehen.

Eine gute Freundin von mir hatte ein ähnliches Problem. Sie haben durch KB ein wunderbares Kind bekommen. Jetzt macht sie sich Gedanken und möchte ihr Kind einweihen, vor allem weil der Vater kein biologischer Vater ist.

Meine Meinung dazu: lasse es sein. Zur gegebenen Zeit bei bestimmter Reife des Kindes kann man das Kind evtl. darauf vorbereiten. Ich würde hier ein Fotobuch gestalten so in der Art eines Märchens. So würden deine Kinder damit aufwachsen bzw. du gibst ihnen das Buch sobald sie dich danach fragen bzw. deiner Meinung nach der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ansonsten würde ich es erst ansprechen, wenn deine Kinder selbst Nachwuchs haben wollen. Denn deine zwei haben Mama und Papa die sie lieben.

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Hallo,

ich weiss, wie Du Dich fühlst.

Ich habe meine Tochter aus aus einer KB, bei uns ist aber die Besonderheit, das wir auf eine Samenspende angewiesen waren.

Meine Tochter ist ein Einzelkind. Als die Frage nach einem Geschwisterchen aufkam, haben wir ihr erklärt, das wir ganz viel tun mußten, damit wir so ein tolles Kind bekommen. VIel zum Arzt gehen, der uns helfen konnte, Medikamente nehmen usw. Wir habe sie auch mitgenommen in die Tagesklinik, wo die Behandlung stattgefunden hat (ihr Bild hängt da auch noch an der Wand). Sie hat da auch nicht weiter nachgefragt - hat als Erklärung anscheinend gereicht.

>>>Mir geht auch durch den Kopf, was mit den verworfenen Eizellen ist. Ob es Jungen oder Mädchen geworden wäre? Was es für Kinder geworden wäre? >>>

Da hätte ich gar nicht die Zeit für, über "was wäre wenn?" mir den Kopf zu zerbrechen. Nach ner Fehlgeburt (um Weihnachten rum) hab ich mir auch später auch immer noch das Hirn zermartert, was das für ein Kind geworden wäre und ich bin regelmäßig vor Weihnachten in Heulkrämpfen ausgebrochen. Das ist mit der Zeit besser geworden, mittlerweile passiert das nicht mehr.

Kümmere Dich um Deine Zwillis, wenn Du gesunde Kinder hast - freu Dich. Man muss dann einfach auch mal zufrieden sein, mit dem was man hat und den lieben Gott nicht weiter herausfordern (oder das Schicksal oder was auch immer).

Das sie nicht wissen dürfen, woher sie kommen und wie sie entstanden sind - die Meinung teile ich überhaupt nicht. Ihr habt nix Verbotenes oder Verwerfliches getan - nicht umsonst sind Kinderwunschpraxen sehr gut besucht. Musste halt nicht jeder durchleben und hat deswegen auch keine Ahnung davon.

Ich kann mir nicht vorstellen, das ICSI ein Kündigungsgrund ist. Katholische Pfarrer werden ja auch nicht wegen ihrer unehelichen Kinder gekündigt ....