Familienfeier - Versprechen - Kontaktabbruch - Brauche Rat - lang

Hallo,

sorry für den Betreff, aber ich wußte nicht recht, wie ich es in Worte fassen soll.

Ich habe hier ja schon öfter von meiner Familie geschrieben, speziell meine Erzeuger, aber vielleicht erinnert sich nicht jeder daran, darum kurz die Eckdaten:

Ich war ungeplant und ungewollt, das bekam ich von meinen Erzeugern immer zu spüren, trotz das ich meine ersten 5 Lebensjahre bei meinen Großeltern war. Meine Erzeuger haben sich nie groß für mich interessiert, ich habe immer versucht etwas Liebe zu erhaschen, egal wie, aber es blieb vieles ohne Erfolg, bis ich es halt mit negativer Aufmerksamkeit durch gebracht habe.

Dann wurde ich selbst Mama, bin ausgezogen, nochmal Mama geworden, aber immer hinter den Erzeugern hergelaufen.

Selbst als ich vierfache Mama war, mein Erzeuger Pflegefall wurde, habe ich fast meine eigene kleine Familie und meine Gesundheit riskiert indem ich zwei Haushalte geführt habe + Haustiere, ihn gepflegt habe und meine Kids kaum einen geregelten Tagesablauf hatten.

Nachdem ich eine verschleppte Lungenentzündung hatte und ins KH kam auf Intensiv (Weihnachten 2010), dem Tod näher war, als dem Leben, aber meine Erzeugerin mich des Lügens schimpfte per SMS, habe ich den Kontakt erst eingeschränkt, nachdem ein Gespräch zur Klärung gescheitert war, wo ein Schwall von Vorwürfen auf mich nieder prasselte und ich kaum zu Wort kam, habe ich den Kontakt abgebrochen. Teilweise ging das sogar so weit, dass ich mich kaum mehr getraut habe, mein Handy einzuschalten aus lauter Angst vor weiteren SMS, ich hatte damals halt noch so ein Handy, wo man direkt im Display Teile der Nachricht gelesen hatte. Das ging sogar so weit, das ich Schweißausbrüche bekam, gezittert habe ohen Ende und Herzrasen war auch dabei. Mein Mann hat mir dann ein neues Handy + neue Nummer geschenkt.

Das ist nun fast drei Jahre her und seither geht es mir prima, meine eigene Familie hat ihren Rhythmus gefunden (zumal wir auch zwei besondere Kinder haben) und soweit alles schick.

Nun wurde mein Onkel dieses Jahr 60 Jahre alt (Januar). Er hat gleich gesagt, er mietet keine Location, er feiert das im Sommer nach, wenn sein Garten fertig ist. Ich habe ihm direkt Hilfe zugesagt, er ist Junggeselle, meine Tante ist auch schon über die 70 Jahre und für maximal 25 Personen ist ja schon ein Stück. Zusätzlich habe ich eine meiner Cousinen eingespannt.

Nun ist Sommer, sein Garten ist fertig und wir haben uns auf ein Datum geeinigt: Der 24.08.

Alles gar kein Problem, aber: Mein Onkel möchte meine Erzeuger auch einladen. Er glaubt halt immer noch an das Gute im Menschen, er hat meine Erzeugerin nur einmal total ausgetickt erlebt.

Er sagt einfach: Die ändert man eh nicht mehr.

Klar, da hat er Recht, aber meine Erzeugerin waren noch nie erwünscht in der Familie, ok, mein Erzeuger ist sein Bruder, aber halt das schwarze Schaf und vom Rest der Familie möchte keiner mehr etwas mt den Beiden zu tun haben, eben wegen sehr vieler Vorfälle (auch finanzieller Natur) in der Vergangenheit und weil von den zweien alles als selbsverständlich genommen wurde, kein danke kam und auch nichts gegeben wurde.

Und ich?

Ich sitze zwischen den Stühlen.

Ich habe ein Versprechen gegeben und ich stehe eigentlich immer zu meinem Wort.

Aber auf der andren Seite: Ich möchte denen nicht zwingend begegnen, es ist bis heute einfach alles ungeklärt und ich möchte keineswegs in das alte Muster "Alles unter den dicken Teppich kehren" verfallen und auf Happy Family machen.

Hinzu kommt: Meine Kids haben Ferien und werden zu dem Zeitpunkt ebenfalls bei meinem Onkel sein. In der letzten Zeit, als ich noch zu meinen Erzeugern ging, haben sie meine Kids genauso behandelt, wie mich, was auch einer der Gründe für die Kontakteinschränkung war. Da kamen Sprüche wie: "Du bist dumm im Kopf und zu nichts zu gebrauchen"; "Du bringst es bei dem Vater eh nicht weit"; "Von dem A****** (ihr Papa) brauchst du uns gar nichts erzählen, halts Maul" usw.

Wen ich daran denke, bekomme ich wieder Herzrasen und Schweißausbrüche.

Ok, halber Roman, kurze Frage:

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Kopf waschen und zurecht rücken erlaubt!

VlG

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Ich würde auf die Feier verzichten!

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Hallo,

ich finde es toll, dass du deinem Onkel helfen willst, aber für mich hört Hilfsbereitschaft in dem Moment auf in dem meine Familie einen Nachteil davon hat und damit meine ich deinen Mann, deine Kinder und dich selbst.

Ich würde mich unter keinen Umständen mit Menschen an einen Tisch setzen die mich und vor allem meine Kinder so behandeln wie es deine Eltern tun.

Rede mit deinem Onkel und erkläre ihm die Situation.

Er hat die Möglichkeit deine Eltern nicht eizuladen. Sollte er sie einladen wollen, was ich verstehen würde weil es sein Bruder ist und euer Konflikt nicht seiner, gibt es mehrere Möglichkeiten ihm zu helfen aber beim Fest nicht anwesend zu sein:

- Du organisierst Ersatz für dich, also eine andere Person aus der Verwandschaft
- Du hilfst beim Auf- und Abbau, bei den Vorbereitungen, dem Einkauf, bei der Dekoration. Essen kann ein Partyservice bringen und den Rest macht deine Cousine (ist für 25 Personen zu schaffen denke ich)

Ich würde an deiner Stelle definitiv nicht an der Feier teilnehmen wenn deine Eltern kommen, meine Kinder würde ich vorher abholen.

Eine Geburtatagsfeier wäre es mir nicht wert den gerade gefundenen Frieden wieder zu zerstören.

Liebe Grüße und alle Gute

Tatjana

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Hallo Tatjana,

vielen Dank für deine Antwort.

Was ich vergessen habe im Ausgangspost zu schreiben:

Mein Onkel wohnt ca 60 Minuten Autofahrt von mir entfernt, drei meiner vier Kids sind bereits bei meiner Tante in Ferien und diese fährt direkt zu ihrem Bruder.

Einen Ersatz für mich kann ich nicht organisieren, wir haben uns auf dieses eine Datum geeinigt, es ist eine der wenigen Möglichkeiten wo jeder kann von der Familie die noch da ist. Seit meine Oma gestorben ist, gibt es solche Zusammentreffen wenn alles gut geht nur noch einmal im Jahr, aber seit 11 Jahre ohne meine Erzeuger (hatten kein Interesse). Es gibt Schichtarbeiter mit WE, mein Onkel ist Fernfahrer und hat keinen Urlaub mehr für dieses Jahr, der Rest der Verwandschaft arbeitet ebenfalls im Schichtbetrieb, abgesehen von mir gibt es nur noch eine Hausfrau und Mama, die wohnt direkt daneben, bekommt aber nichts so wirklich hin, deswegen habe ich auch diese Angebot gemacht #aerger

Partyservice hat mein Onkel von vorne herein abgelehnt, er ist halt Jungeselle und wird schon werden ist sein Motto ;-)

Würde er ein paar Ortschaften weiter wohnen, wäre das alles überhaupt gar kein Problem für mich, aber so ist es logistisch schon eine Herausforderung, den Sprit gibt es ja auch nicht umsonst um mal an drei Tagen hin und her zu fahren.

Meine Cousine und ich haben auch schon abgesprochen, wer was macht, sie hat bei ihren Geschwistern mal vorgefühlt, was wäre wenn bzw wer steuert was zu, aber keine Chance. So war es schon immer :-[

Abgesehen von der Cousine und mir ist der Rest der Familie eher so: Kommen gerne, helfen? Was ist das?!

LG

Nicole

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Hallo,

dein Onkel hat einen Partyservice abgelehnt weil er davon ausgegangen ist, dass du ihm hilfst.

Wenn du ihm die Sache erklärst wird er es sich vielleicht anders überlegen, wenn nicht ist das seine Sache.

Ich bin wirklich alles andere als ein egoistischer Mensch und sehr hilfsbereit, aber diese Sache würde mir persönlich einfach zu weit gehen. Wenn dein Onkel der Meinung ist er könnte auf einen Partyservice verzichten und dafür dich in eine für dich so schwere Situation bringen - wer ist dann bitte egoistisch?

Mein Versprechen würde ich wie schon geschrieben so weit möglich erfüllen, die Spritkosten würden ja auch anfallen wenn du anwesend wärst und selbst wenn nicht - die (vielleicht) 100 € wären mir mein Seelenheil und vor allem das meiner Kinder wert.

Es ist deine Entscheidung was du machst, aber ich habe den Eindruck, dass du ohne Rücksicht auf dich selbst versuchst es allen Recht zu machen. Dies geht zu deinen Lasten und zu Lasten deine Familie - das muss meiner Meinung nach nicht sein.

Viele Grüße

Tatjana

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Hallo,

Nachdem du dich super gefangen hast und deinen Kids, dass bietest was sie brauchen, nämlich eine gesunde, motivierte Mutter inkl. Geregelte, Alltag, würde ich die Feier wie besprochen organisieren und der eigentlichen Feier fern bleiben.

Dein Onkel wird nicht beleidigt sein, da er die Hintergründe kennt.

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NICHT hingehen!!!

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Ich würde auf die Feier verzichten und dem Onkel die Lage erklären.

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hilf deinem onkel, wie du es zugesagt hast, bei den vorbereitungen. zur feier selbst würde ich nicht gehen, sondern mit ihm in kleiner netter runde nachfeiern. lg