Lebensplanung von Familie abhaengig machen? (Auswandern...)

Hallo,

ich wuerde gern mal verschiedene Meinungen zu unserer Situation von Aussenstehenden hoeren.

Wir leben seit 3 Jahren in den USA und fuehlen uns hier als Familie sehr sehr wohl. Von vornherein war klar, dass wir wieder zurueck nach Deutschland gehen. Am Anfang fiel es mir hier sehr schwer ohne Familie und Freunde, aber mittlerweile haben wir uns daran gewoehnt uns nur 2 mal im Jahr zu sehen und stattdessen viel zu skypen.

Je naeher jetzt das Ende rueckt umso schwerer faellt es uns, uns auf Deutschland zu freuen und so langsam schleicht sich immer wieder der Gedanke ein doch hier zu bleiben. Die Kinder wuerden weiter in die Schule gehen, ich wuerde ganz sicher einen Full-Job finden (arbeite momentan nur ein paar Stunden wg. der Kleinen) ... Visa und Co. waeren kein Problem.

Aaaaaaber.... unsere Familie... Omas und Opas, Brueder und Schwestern... Freunde... alle waeren enttaeuscht und vor allem unsere Eltern waeren wirklich schwer getroffen. Seit Monaten gibt es fuer alle nur ein Thema: unsere Rueckkehr :( Und ich verstehe das auch... unsere Kinder sind ihre einzigen Enkel, die sie dann weiterhin nur 2 mal im Jahr sehen. Wenn man weiter in die Zukunft blickt dann kommt auch der Gedanke: was, wenn sie alt sind und Hilfe brauchen... dann ist man nicht mal eben schnell da.

Alle grossen Ereignisse finden ohne sie statt... Darf man das einfach vorenthalten?

Die Frage ist, wie egoistisch "darf" man denn bei seiner Lebensplanung sein?

Nehmen wir das in Kauf andere ungluecklich zu machen um hier weiter unser sehr zufriedenstellendes Leben zu fuehren oder gehen wir lieber zurueck aber mit dem Gedanken, ach haetten wir doch... waeren wir doch..... mh.

Hat vielleicht jemand so eine Situation schon gehabt, wie sich entschieden?

Irgendwelche Tipps oder Anregungen?

Letztendlich muessen wir das allein entscheiden, ich weiss.

Dankeschoen und einen schoenen Tag euch.

Christiane

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Wenn Du, Dein Mann und Eure Kinder in den USA bleiben wollen, dann ist das keine Frage der Entscheidung mehr. Denn es geht ja nicht darum, dass Ihr Euer Leben so lebt, wie Andere das für richtig empfinden.

Ich würde mal in der Familie besprechen, was Ihr wollt und dann eben der Verwandtschaft mitteilen, dass Ihr es Euch wohl anders überlegt habt.

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Genauso.

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wie egoistisch man in seiner lebensplanung sein darf? nun ja, es ist dein/euer leben. dies dürft ihr gestalten wie ihr wollt. falsche rücksichtnahme wird euch nciht glücklich machen. da stellt sich die frage wie egoistisch es von eurer familie wäre, euch darauf festzunageln, dass ihr zurückkommt, wenn ihr doch gar nicht wollt.........

wenn brüder und schwestern da sind ist doch auch für die eltern gesorgt, oder? ihr könnt euch doch trotzdem beteiligen.

alles gute!

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Es ist nie einfach, so eine Entscheidung zu fällen.
Aber ich würde in den USA bleiben, falls es dort für euch und die Kinder bessere Zukunftsperspektiven gibt als in Deutschland.

Einige werden sowieso leiden - entweder die Eltern, weil ihr bleibt, oder ihr, weil ihr zurückgegangen seid.

Ich bin 1000 km entfernt von meiner Grossmutter aufgewachsen, das war zu jener Zeit eine Distanz wie heute eure... nur schlimmer, denn sie hatte nicht mal ein Telefon! Dh. meine Mutter hat ihre Mutter nur alle 1-2 Jahre gesehen, Kontakt war fast ausschliesslich per Brief.

Aber selbst der gleiche Kontinent bzw. fast das gleiche Land garantiert nicht, dass man nahe bei den Eltern lebt. Meine Eltern sind bei der Pensionierung meines Vaters 700 km weit weg von mir gezogen, nun ist mein Vater gestorben, und meine Mutter kann nicht mehr gut gehen. Also muss sie sich auch selber organisieren, nur die Suche nach einem Altersheim habe ich in die Hand genommen. Also selbst wenn ihr zurück nach Deutschland ziehen würdet gäbe es für die Familie keine Garantie, dass ihr euch viel öfter sehen könntet als jetzt.

Ich bin damit aufgewachsen, dass es normal ist, dort zu leben, wo Arbeit ist.

Wichtig wäre, die für die Eltern neue Option "Kinder bleiben in den USA" möglichst bald anzusprechen, erst mal als Möglichkeit, mit möglichst sachlichen Argumenten (Berufsperspektiven, Schullaufbahn/Zweisprachigkeit der Kinder),

Aber ihr müsst euch natürlich auch auf eine emotionale Achterbahn gefasst machen...

LG Irene

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Moin

Schwierige Entscheidung wie ich finde..

Meine Eltern, meine Schwester und ich leben in einem Radius von 15 km und ich LIEBE und BRAUCHE das, da ich alle gerne sehe und auch gerne mal spontan kurz vorbei fahre.

ich persönlich könnte nicht so weit weg leben von meiner Familie und meine Kinder schlafen schon seit Geburt 1 x Woche ohne Grund einfach so bei Oma und Opa, weil alle das so gerne mögen.

Vorschlag: Wir fahren jedes Jahr für 14 Tage alle zusammen in ein großes Ferienhaus (obwohl wir uns oft sehen sonst) und haben 14 Tage lang Zeit miteinander, ohne Termine, Stress, Alltag usw..

Vielleicht wäre das auch eine gute Idee für Euch und man könnte z.b. 3 Wochen gemeinsam Ferien machen?

Meist kommt es ja nicht auf die Quantität der Zeit zusammen an, sondern eher auf die Qualität??

LG#klee

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Guten Morgen,
Wenn ihr euch so wohl fühlt und euch beim Gedanken nach Deutschland zurück zu kehren so unwohl ist dann bleibt! Aber ich würde schnellstmöglich mit eurer Familie sprechen. Und stellt euch darauf ein dass sie sehe enttäuscht sein werden...
Die Gedanken die du dir machst wg der Zukunft sind berechtigt. Meine Eltern leben auch auf einem anderen Kontinent und meine Großeltern sind jetzt in einem Alter wo jede Hilfe Willkommen ist. Meinen Eltern fällt es zum einen schwer eben nicht helfen zu können und wenn man so weit weg wohnt merkt man die schnell die Zeit verrinnt, jedes Jahr sehen sie einen großen Unterschied wie meine Großeltern altern.
Vielleicht ist dieses Thema noch weit weg für euch, bei und ist es gerade ganz aktuell und ich finde es schrecklich dass meine Eltern so weit weg sind!
Alles liebe für euch

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Hallo, würdest Du von Deinen Kindern mal erwarten, wenn Sie erwachsen sind, dass Sie ihre Lebensplanung nach Euch richten oder einfach nach sich selbst ?
Viele Grüße Leah

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Ich denke wenn Ihr Euch als (Klein-)Familie einig seid und alle dahinter stehen ist die Entscheidung tatsächlich schon gefallen. Da du und dein Mann offensichtlich Geschwister habt ist es für Euch eigentlich sogar etwas einfacher als wenn ihr die einzigen Kinder wärt, denn Eltern werden älter und die Unterstützung aus der Ferne ist weitaus komplizierter als wenn man in der Nähe wohnt.

Ich sehe den Spagat bei einer Bekannten, deren Mutter alt und allein in Rumänien lebt, (Krankenversicherung als Diabetikerin ist zu teuer um sie hierher zu holen) und die sich ständig sorgt, mehrmals täglich anruft, ihr Gesellschafterinnen besorgt, damit sie nicht so einsam ist, regelmäßig hinfliegt: und sie wechselt sich noch mit ihrem ebenfalls in Deutschland lebenden Bruder ab: Schwierig wird es, wenn die Eltern irgendwann Unterstützung brauchen.

LG doremi

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Huhu,

Ich bin ein absoluter Familienmensch.

Allerdings seit IHR die Familie, du, dein Mann und deine Kinder.

Ihr habt euch gelöst, neu eingelebt, eine Heimat....das Zuhause. ..gefunden, ihr fühlt euch wohl, habt alle Möglichkeiten, die Kinder haben ihren Freundeskreis, ihre Schule.

Natürlich ist es schwer vom Rest so weit entfernt zu sein, aber wie du schon sagst...es gibt Besuche, es gibt Skype, das Internet an sich.

Eine Freundin wohnt auch in den Staaten, da nicht ständig alle verreisen können ( finanziell und natürlich auch Urlaubsbedingt), kommen die großen Jungs ( 12 und 13) auch schonmal für 3 Wochen alleine nach Deutschland zu Oma und Opa, mal sie mit der kleinen Tochter, mals alle zusammen.

Im Gegenzug war ihre Mutter jetzt 5 Wochen bei ihnen.

Sie sagt auch das es zwar Situationen gibt wo der Abstand schwer ist, aber letztendlich fühlt sie sich dort Zuhause.

Ich würde mich da nicht beirren lassen!

Lg

Andrea

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Hallo,

Ihr denkt tatsächlich darüber nach zurück zu kehren damit andere nicht unglücklich sind, was ist mit eurem Glück das ihr bei einer Rückkehr in den USA zurück lassen würdet.

Meine Eltern sind vor 42 Jahren ausgewandert, für zunächst drei Jahre, dann kamen die Kinder, Schulbildung, Ausbildung..............und was soll ich sagen ?! Sie sind bis heute nicht zurück gekehrt. Die Familie war anfangs geknickt, haben aber gemerkt wie glücklich sie mit ihrem Leben waren/sind.

Egal wie ihr euch entscheidet wünsche euch alles gute