Zu hohe Ansprüche ans Familienleben?!?

Hallo,

angesichts einer netten Diskussion, die ich heute mit meinen Freundinnen hatte, brauche ich bitte mal einige neutrale Meinungen. Ich versuche mich mal kurz zu fassen.

Mein Mann war schon immer ein Workaholic. Montags bis samstags von morgens um sieben, bis abends um sieben. Er hat keine Hobbies und trifft sich auch so gut wie nie mit Freunden ( wie auch, bei den Arbeitszeiten ). Im Oktober hat er gekündigt und einen neuen Job angefangen. Die Einarbeitung ist 400 km von zu Hause weg und geht max. ein halbes Jahr. Laut Arbeitsvertrag hat er nach erfolgter Einarbeitung eine 5-Tage Woche.
Auch in seinem alten Job war die Abmachung, dass er nur anfangs samstags arbeiten würde - es war dann in den zwei Jahren trotzdem immer so.

Von nichts kommt nichts, dass ist mir klar, aber ich mache alles alleine und habe mir mein leben so nicht vorgestellt. Wir haben zwei kleine Kinder, einen Hund und ein Haus. Es geht uns finanziell jetzt nicht bombastisch, aber auch nicht schlecht. Ich bin so traurig darüber, dass ich mit den Kindern immer alles alleine machen muss. Ich habe nie zeit für mich, würde doch einfach gerne auch mal nur zum Sport oder so gehen...
Es stört mich sehr, dass er die Arbeit vor die Familie stellt ( Beispiel: ich war in der 6.ten SSW mit dem Großen und musste mit Blutungen ins KKH - er blieb auf der Arbeit ) und es wird mir immer mehr bewusst, dass ich damit SO nicht weiter leben möchte.
Für jeden AG ist es ein Traum einen Mitarbeiter wie meinen Mann zu haben. In einem gewissen Rahmen kann ich seine Einstellung ja auch verstehen und finde es gut, aber doch nicht um jeden Preis, oder?!?...seine Kinder haben so gut wie nix von ihm, denn wenn er mal zu Hause ist, dann ist er fix und fertig.
Jetzt steht er morgens um 5 auf, isst den ganzen Tag kaum was, raucht wieder, trinkt Energie Drinks und sieht auch echt schlecht aus...
Spreche ich mit ihm darüber kommt immer, dass er das ja für uns macht...ich weiß das und ich weiß auch, dass es ihm schwer fällt von hier wegzusein, aber ich habe auch wirklich Angst wenn er zurück kommt, dass er weiter so viel arbeitet und sich nichts ändern wird. Auf méinen Vorschlag, dass ich mir nen VZ Job suche und er dich nen Bürojob, damit wir wenigstens ein paar gemeinsame Stunden am Tag haben hat er nicht sehr erfreut reagiert.

Meine Freundinnen meinen ich solle mal härter durchgreifen und die würden das schon längst nicht mehr mitmachen. Wenn er das nächste mal nach Hause kommt soll ich ihm die Kinder in die Hand drücken und mal was für mich machen und nur an mich denken. Ich werde das nicht tun, denn ich denke, dass ist definitiv nicht der richtige weg.

Ich weiß aber auch, dass ich so nicht weiter maçhen möchte - dafür bin ich einfach noch zu Jung.
Stell ich mich an, hab zu hohe Ansprüche, oder denke ich doch wie der Großteil?...

Ach ja - ich müsste mich dringend einer OP unterziehen - kann ich aber nicht machen, weil ich dann mindestens drei Wochen nicht tragen darf - also laufe ich seit einem halben Jahr mit Schmerzen rum...

Oder hab ich grad nur ein Tief?!?...

Bin gespannt auf eure Meinungen,

Saskia

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Also die OP aus Deinem letzten Nebensatz hat absoluten Vorrang denke ich und da muss sich Dein Mann dann, so wie es geht (wahrscheinlich nach der Einarbeitung etwas Urlaub nehmen. § Wochen wird nicht gehen, aber er muss es trotzdem frühzeitig anmelden.

Das nur vorab.

Ansonsten finde ich so Ratschläge wie "setz Deinem Mann die Pistole auf die Brust", oder "Drück ihm die Kinder in die Hand und denk mal nur an Dich" immer ausgesprochen sachundienlich.
Damit werden Spannungen erzeugt oder verstärkt, die ihr gerade gar nicht gebrauchen könnt... Das Gefühl des Geminsammachens geht dadurch nur verloren.

Klare deutliche Gespräche sind da eher zielführend.
Ich selber bin in der Arbeit sehr viel kürzer getreten (hatte auch die inoffizielle 60h-Woche), einige Monate, nachdem meine Frau unsere Tochter geboren hat aus verschiedenen Gründen.

Ich merkte sie braucht mich und ich fühlte einfach, dass ich nicht verpassen will, wie meine Tochter aufwächst...
Es geht mir und viel wichtiger uns allen als Familie jetzt viel besser.

Wie man jemanden dazu bekommt das selbst zu merken kann ich Dir nicht sagen. Ich hatte immer schon ein Gespür dafür, wann Veränderungen vonnöten sind.
Etwas mit Gewalt herbeiführen zu wollen (wie Deine Freundinnen empfehlen) birgt immer das Risiko, dass man alles aufs Spiel setzt. Mir wäre ein harmonisierender Ansatz lieber.

Wahrscheinlcih musst Du es so darstellen, dass seine Arbeitszeiten nicht ein Problem für Dich alleine darstellen, sondern klarmachen, dass es ein Problem von euch allen ist, für dessen Lösung ihr euch eben beide aufraffen müsst.

Wenn Du übrigens gegenüber deinem Mann vorschlägst, dass Du wieder VZ arbeiten könntest, dann bring auch gleich Lösungen mit, wie das mit den Kindern geregelt werden soll. Viele Männer, die sonst nur gearbeitet haben und wenig in das Familienleben in Bezug auf die Kinder eingegriffen haben, bekommen Angst bei der Möglichkeit, dass sie sich plötzlich ohne Mama regelmässig um die Kinder kümmern müssen... ;-)

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Danke für deine Antwort...schön auch mal die Sichtweise eines Mannes dazu zu hören.
Nach der Geburt unseres ersten Sohnes ( er war sehr krank ) wurde es anfangs besser. Da hat er sich wirklich zerrissen, um alles mit durchzustehen. Ich dachte, damals wäre der Knoten geplatzt - aber es war nicht von Dauer.
Ich verstehe ja auch den Druck, den er hat ( "Alleinverdiener, Haus muss abbezahlt werden"), dennoch ist das alles für mich so nicht auf Dauer tragbar. Wenn er so weiter macht, hat er in fünf Jahren nen Herzinfarkt...
Wenn ich meine Eltern nicht hätte, dann wär ich total aufgeschmissen...

Ich versuche immer sachlich zu bleiben, ruhig mit ihm darüber zu sprechen, aber er kommt dann immer mit: in einem anderen Job verdiene ich aber nicht so viel Geld - womit er ja auch nicht Unrecht hat. Der Job macht ihm Spaß und darüber bin ich ja auch froh und trotzdem bin ich in letzter zeit einfach nur noch traurig und habe Angst, dass es sich nicht ändern wird...

Er verpasst so viel bei unserem kleinen, entfernt dich immer mehr von mir und ich glaube er merkt es nicht mal...

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Dann ist ja noch nicht alles verloren, wenn man offenbar mit ihm reden kann, ohne, dass er gleich abwiegelt...

Mein Ansatz wäre dran zu bleiben und weiter zu reden. Setzt euch einen Termin alle zwei Wochen oder so (hauptsache regelmässig), an denen ihr eure Sorgen und Gedanken austauscht. Mach ihm klar, wovor Du Angst hast (Herzinfarkt, alleine dazustehen), sei aber auch Stolz auf ihn und zeig ihm das (ernährer), und zeige ihm anschaulich, was für Alternativen es gibt (Familienaktivitäten, er und euer Sohn zusammen) etc.

Es gibt unter uns auch exemplare, die bei genügend Zuspruch auch aufwachen und umdenken können.
Bei meiner Ex wäre das vergebens gewesen. Hätte ich da gesagt ich wolle wegen meines Sohnes weniger Arbeiten, wäre sie ohne zu zögern noch mehr arbeiten gegangen und hätte mir Verantwortungslosigkeit vorgeworfen.
Meine Frau jetzt tickt da anders. Ich fühle mich gut aufgehoben und mit meinen Gedanken ernst genommen. Auch in Situationen, wo wir unterschiedlich denken...

viel Erfolg... :-)

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Ich finde deine freundinben haben absut recht. Dein.mann fàhrt ne egoschiene und das geht nicht wenn man familie hat. Das er das nur für euch macht glaub ich nicht, wenn igr ihm wichtiger als die arbeit wärt würde er dir das alkes nicht zumuten sondern dafür sorgen, dass es euch allen.gut geht. Ich finde deine ansprüche nicht zu hoch und würde wirklich ein ernstes gespräch mit deinem.mann führen. Dwine gedundheit ist gefährdet und ihn unteressiert es nicht? Geht gar nicht!

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Ich kann nur sagen: sprich mit deinem Mann. Formuliere (sachlich) die Situation aus deiner Sicht und auch deine Bedenken, Wünsche und Ziele für die Zukunft.

Ich war/bin auch ein Arbeitstier wie dein Mann meine Woche hatte/hat locker 90 Stunden. Auch daran ist meine Ehe letztendlich zerbrochen und das tut mir bis heute weh ohne dass ich in der Lage war rechtzeitig die Notbremse zu ziehen.

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Genau davor habe ich Angst - das unsere Ehe das nicht auf Dauer aushalten wird. Ich habe es ihm vor ein paar Tagen recht deutlich und sachlich gesagt, denn wir Leiden ja alle. Bei unserem Großen ( fast drei ) sehe ich es tàglich und das tut mir sehr weh. Ich für mich möchte mir es angucken für maximal ein Jahr, wenn er wieder hier ist...bis sich alles eingespielt hat bin ich ja bereit zurückzustecken, aber ich muss auch sehen, dass er auch ein gemeinsames Familienleben haben möchte und nicht immer nur die Arbeit

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Und wie hat er sich in dem Gespräch verhalten?

Kann er sich vielleicht einen Coach besorgen und das Thema bearbeiten?

Ich habe damals in Gesprächen mit meiner Frau alles eingesehen vom Verstand her, war aber in Gedanken eigentlich permanent im Job und habe immer vorgeschoben: wenn das Projekt beendet ist wird es besser, wenn der Auftrag erledigt ist trete ich kürzer, wenn das Jahr rum ist wird alles anders aber ich habe es nie wirklich durchgezogen bis es zu spät war und sie sich trennte.
Wir hatten drei Wochen Urlaub mit den Kindern gebucht und in der Zeit bin ich mehrmals zu irgendwelchen Terminen geflogen und habe die restliche Zeit mit dem Handy am Ohr am Strand gehockt, danach war's vorbei...unternimm JETZT was!

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Ich könnte so nicht leben, mittelfristig muss da eine Lösung her, sonst leiden alle in der Familie darunter. Er soll ein Angebot machen, wo er im Job kürzer treten kann. Und wenn das in DIESEM Job nicht geht, dann muss er eben mittelfristig umsatteln.

Die Lösung mit dem Vollzeitjob finde ich sehr unrealistisch, denn wenn dann mal was mit den Kindern ist, wirst immer du diejenige sein, die vom Job nach Hause kommen muss.

Es wäre allerdings für die Zeit, wo du die Einschränkungen durch die OP hast, möglich, die Kinder von einer Betreuungskraft und Haushaltshilfe betreuuen zu lassen.

Wenn es euch finanziell nicht schlecht geht, wäre es denkbar, sich für alle Fälle einen Babysitter oder eine Tagesmutter zu leisten. Ich kenne das von meiner Hebamme, die ja ständig Bereitschaftsdienste usw. hatte. Da kamen die Kinder einen Nachmittag die Woche fest zu einer Tagesmutter und dieser Tag konnte dann variabel genutzt werden.

UND du musst dir ein Netzwerk schaffen, wo auch spontan mal jemand deine Kinder nehmen kann oder Freunde zum Aufpassen zu dir kommen. Das wären dann vor allem wichtig am Wochenende, wenn du zum Beispiel einfach mal was mit deinem Mann alleine unternehmen möchtest. Dafür kannst du wiederum unter der Woche nachmittags im Austausch andere Kinder übernehmen.

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So ein Netzwerk habe ich zum Glück und dafür bin ich ja auch wirklich dankbar. Mir geht es ja vorwiegend um uns als Familie. Natürlich würde ich auch gerne mal einen Abend etwas für mich machen ( am ehesten wohl Sport ), aber das ist nicht mein Hauptproblem...
Für die zeit nach der op muss ich wohl eine Haushaltshilfe beantragen, aber was ist, wenn die grad mal nicht da ist, wenn was ist?!?...da liegt ja wieder mein Problem - ich kann nicht auf meinen Mann zählen, auch wenn das jetzt vielleicht unfair klingt...

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Da kommt dann das Netzwerk ins Spiel... ;-)

Ich hatte nach der Geburt zwei Wochen lang eine Haushaltshilfe, weil ich ambulant entbunden habe und noch mind. eine Woche liegen sollte. Da meine kleine aber unbedingt früher kommen musste, hat mein Mann so kurzfristig noch nicht frei bekommen. Er hatte Urlaub erst ab dem eigentlichen ET. Er war zu der Zeit noch Berufspendler und hätte auch im Notfall nicht mal spontan nach Hause kommen können.

Da ist dann auch mal meine Freundin von mir vorbeigekommen und hat mir eine Tupperdose mit Kartoffelsuppe vorbeigebracht und meine Nachbarin ist für mich einkaufen gefahren. Irgendwie mussten wir sehr viel improvisieren. Viele Leute, die das Baby sehen wollten, haben wir gleich verhaftet und eingespannt. #schein

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Von wegen dein Mann macht es für euch. Wenn er es für euch täte würde er in schwierigen Zeiten ( THema OP) auch Rücksicht nehmen und das tut der alte Egoist nicht.
NOch FRagen?

Ela

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Hallo Saskia, ich kann Dich gut verstehen. Sprich mit ihm und mache ihm klar, wie ERNST es Dir ist. Überlege Dir vorher, was Deine Alternative ist, wenn er wieder auf stur stellt. Ein Vorschlag, der Dir vielleicht ein bißchen Zeit für Dich einbringt: Lege Dir eine Tagesmutter/Babysitter/Leihoma zu, die ab und an die Kinder nimmt und TUE WAS FÜR DICH!

Viele Grüsse, Sissi

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Ich weiß nicht, ob du deinem Mann "ändern" kannst #kratz, ohne, dass es totalen Stress gibt.
Ich finde immer, die Frage ist, wie ein Mensch "früher" war.

Hat dein Mann sich verändert? Hatter er früher mehr Zeit für dich / sich / Hobbys etc?
Oder war er "immer schon" so?

Ich kann aber deinen Ärger über die Situation verstehen; für mich wäre das so auch nichts!

Mein Mann & ich haben, seit wir Kinder haben, jeweils auf eine halbe Stelle reduziert. Das war irgendwie von Anfang an klar:
Gleiches Recht für alle - was Arbeit & Familie betrifft: Beide wollen wir "auch mal raus kommen" und unseren Job behalten, beide wollen wir für unsere Kinder da sein - und auch nicht nur nebeneinander her, sondern auch mal gleichzeitig, so dass wir alle zusammen Zeit haben.

Zu dir zurück:
Ich würd nicht die Gewaltmethode wählen & deinem Mann deine Vorwürfe vor den Kopf knallen oder eure Kinder in den Arm, sondern ich würd das Gespräch suchen. Am besten in ner ruhigen Minute.

Am allerbesten dann, wenn ihr ne richtig schöne Familienzeit habt / hattet; nach dem Motto "häufiger so, das wäre schön!".

Ich könnt mir denken, dass du damit am ehesten Erfolg hättest ...

#winke
f.
mit Tochter (23 Mon) & Söhnchen (12 Wochen)

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Hallo,

ich kann ich aus zwei Sichten verstehen.

1. ich bin alleinerziehend und wuppe es alleine. Also Freizeit mit Kind, eigene Gesundheit, etc.

2. mein Vater war auch ein Worcaholic.

Zuerst zu 1.
Die Situation ist besch*** für dich und ich kann dich verstehen. Du wünschst es dir anders, hast Sehnsucht nach dem Mann, den du liebst (das zieht zusätzlich runter), du merkst, dass es SO nicht weiter gehen kann, hast aber keine Ahnung WIE.

Praktisch gesehen hast du zwei Möglichkeiten.
a) du bist frustriert und bleibst dabei
b) du bist frustiert (was auch ok ist!), aber versucht etwas daran zu ändern. Durch andere Möglichkeiten.

Mir hat z.B. geholfen, dass ich mir meine Auszeiten um meine Situation herum baue.
- meine Hobbys habe ich reduziert (Anzahl) aber doch beibehalten. Nur eben MIT Kind. Ist natürlich doof die einzige auf dem Klassentreffen mit Kind zu sein (die anderen haben Partner oder Großeltern). Aber hey, ich war dabei! :-) Natürlich wäre es ohne Kind entspannter gewesen. Aber zu Hause trübsal blasen und es mangels Betreuung zu verpassen, hätte mich weiter runter gezogen.

Klar würde ich gerne mal wieder in den Sportverein gehen.
Das nehme ich mir für die Pubertät vor :-p Jetzt habe ich mich mit anderen Müttern zusammen getan, so dass wir kindgerechte Spaziergänge machen. Wenn alle Fahrrad fahren können auch damit. Das ist auch Bewegung ;-)

Mutter-Kind-Kur
da habe ich vieles gelernt, meiner Gesundheit auf die Sprünge geholen und mich "grundsaniert".

Wegen deiner OP würde ich bei der Krankenkasse nachfragen!
Oder beim Jugendamt oder bei einer caritativen Einrichtung!
Es gibt Möglichkeiten eine Haushaltshilfe zu bekommen. Nicht rund um die Uhr aber doch mehrere Stunden am Tag.

Informiere dich!
Wenn es dann doch nicht geht, hast du es wenigstens versucht!

Der schwerste Schritt war für mich, mir einzugestehen, dass ich Hilfe annehmen DARF, dass es meinem Kind gut tut, wenn ich es NICHT alleine versuche.
Der zweit schwerste war, Hilfe zu finden. Jetzt da ich weiß, wo ich wann wie welche Hilfe bekommen KÖNNTE, brauche ich sie nicht mehr so dringend (allein das Wissen, das würde gehen hilft sehr viel).

2. mein Vater war auch ein Worcaholic.

Ändern wollte er nichts. Da ist der entscheidende Punkt, der für dich wichtig wäre.

MÖCHTE dein Mann etwas ändern? MÖCHTE er den Versuch wagen?

Dass er den Job gewechselt hat, zeigt ja, dass er Veränderungen nicht ablehnt.
Daher würde ich ihm zumindest diese Zeit zugestehen. Also wenn er dieses halbe Jahr, das für euch ALLE schwer ist (für ihn offensichtlich ja auch!!!) überstanden ist abwarten und ihn noch unterstützen.

Danach würde ich schauen, wie es weiter geht.

a) es läuft so, wie ihr es euch vorstellt. Der Vertrag hält seine Versprechen, er freut sich kein worcaholig mehr zu sein und die knallharte Zeit der Einarbeitung hat sich gelohnt. Prima, ihr könnt aufatmen!!! Das wünsche ich euch sehr!

b) er zerbricht an dieser Zeit selbst. Dann ist es wichtig, dass ihre BEIDE Hilfe bekommt und sie euch sucht und annehmt.
Du für dich, er für sich und ggf. für euch gemeinsam!

c) er hat zwar die Stelle gewechselt, möchte aber im Grunde nichts ändern.
So war mein Vater.

Egal wie es seinem Umfeld ging, er blieb stur bei dem was er tat.

Ja, er ernährte damit seine Familie. Finanziell.
Psychisch und familientechnisch litten aber alle darunter.

Meine Mutter, die immer wieder hoffte und uneingeschränkt zu ihm hielt, zerbrach daran.

Eine Mutter-Kind-Kur oder andere Hilfen lehnte entweder mein Vater ab oder es gab sie damals noch nicht oder waren noch nicht bekannt.

Einerseits hielt sie zu ihm, was ich gut finde, weil sie für ihre Beziehung kämpfte.
Andererseits opferte sie sich für ihn auf, was ich gar nicht gut finde und zerbrach daran, starb auch früh an den Folgen dieser jahrelangen Erschöpfung und teilweisen Demütigungen.

Daher mein Rat an dich:

gestehe dir deine Traurigkeit über die Situation zu. Lass dich davon aber nicht beherrschen und Auffressen, sondern suche dir Hilfe. Für DICH und Deine Kinder!
unabhängig dessen, was dein Mann tut oder nicht tut. Suche für DICH Wege,

ob sich eure Wege nach der Einarbeitung wieder finden oder trennen, wirst du dann sehen. Aber bis dahin und auch für die Anfangszeit danach (in welcher Richtung auch immer), suche Dir Unterstützung und versuche nicht alles alleine zu stemmen, während du daran zerbrichst.

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Danke für deine Antwort...

Mein Hauptproblem besteht ja darin, dass ich gerne mehr gemeinsames Familienleben mit ihm hätte...
Ich habe ja noch das Glück, dass ich meine Eltern um die Ecke habe und auch viele tolle Freunde, mit denen ich viel unternehme. Aber es ist eben nicht das gleiche, als wenn man auch mal als komplette Familie etwas zusammen unternimmt.

Er hat schon immer viel gearbeitet - ich auch, aber bei mir kam irgendwann der Punkt an dem meine Gesundheit nicht mehr mitgespielt hat und ich habe verstanden, dass ich meine Prioritäten anders setzen muss. Damals hat es mich auch nicht so sehr gestört, denn da hatten wir keine Kinder. Aber gerade wenn man Kinder hat, sollte doch die Familie an erster stelle stehen...

Das was du mir geschrieben hast hilft mir gerade sehr, da du es aus einer ganz anderen Sichtweise beschreibst...

Er kommt heut Abend nach Hause...je nachdem wie die Laune morgen ist, werde ich nochmal mit ihm reden...

Lg

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Huhu,

tu dir selber einen Gefallen organisier dir eine Haushaltshilfe, Freunde oder Familie und mach die OP. Es ist nicht gut für deine Gesundheit, wenn du eine dringende OP 6 Monate verschiebst. Deine Kinder brauchen dich gesund

Lg