Opa nötigt (!) meine Tochter zum schmusen, nun bin ich die Böse

Hallo,

ich bräuchte eine Meinung von Außenstehenden zu folgendem Problem.

Kurze Zusammenfassung: Mein Lebensgefährte und ich sind seit 6 Jahren zusammen, unsere Töchter werden demnächst 5 und 2 Jahre alt. Meine Große (5 J.) war noch nie sonderlich verschmust, und wenn dann nur wenn SIE möchte und mit WEM sie möchte. Ich stehe da voll hinter ihr, denn es ist ihre Entscheidung, wem sie körperliche Nähe schenken möchte, man sollte Kinder niemals dazu zwingen. Laut Kinderarzt/Erzieherinnen ist sie ein ganz normales liebes Mädchen und entwickelt sich in jeglicher Hinsicht prima. Sie ist auch sehr sturr und eigenwillig, wissbegierig, lustig und beschützt sogar ihr kleine Schwester, und sie spielt am liebsten Rollenspiele.

Nun, ihr Opa (väterlicherseits) wollte sie schon immer knuddeln und auf dem Schoß sitzen haben. Doch sie möchte nicht (wollte noch nie), hat DESWEGEN Angst vor ihm. Wir sehen uns alle 2-3 Mal im Jahr (dann sind ca. weitere 12 Verwandte anwesend). Sie braucht zudem immer länger warm zu werden. Sie hat inzwischen eine wachsende Angst vor dem Opa, weil "der will mich immer haben". Vor kurzem hatten wir ein Familientreffen (Feier). Am Anfang beim Begrüßen hat sie stark gezittert vor Angst. Ein Onkel meinte (ca. in der Mitte der Zeit des Treffens) zum Opa "schnapp sie dir halt einfach". Ich meinte, bitte nicht. Onkel "oh schade", betretenes Schweigen trat ein. Ansonsten benahmen sich meine Töchter sehr gut, waren nicht frech und spielten mit Cousine/Cousin ganz brav. Wir hatten den Eindruck, es würde diesmal besonders gut laufen.
Cousine/Cousin sind übrigens die Lieblingsenkelkinder vom Lieblingssohn, der sich als den besten Vater sieht, der Erziehungsexperte weit und breit.

Nun kommt das große Problem, vor dem ich nun stehe. Eigentlich dachte ich immer, dass unser Verhältnis in Ordnung wäre (meins zu der Familie meines Lebensgefährten).
Mein Lebensgefährte führte mit seiner Mutter dann mit Vater Telefonat (leben getrennt; Mutter war sonst immer auf unserer Seite).

Das Telefonat mit Mutter/Oma: Die Kinder waren eine Enttäuschung(!) (beim kürzlich zurückliegenden Treffen), denn die Große nahm von ihr keine Süßigkeiten an. Angeblich hätte auch ich etwas weggeschoben oder nicht angenommen, was aber nicht der Fall war. Zudem sagt die Große nicht Hallo und Aufwiedersehen (kein Wunder wenn sie angst hat).

Während dem Treffen hielt Opa meine Große am Arm fest und sie zog und bekam sich nicht frei, sodass ich ihr half und mitgezogen habe und als sie frei von seinem Handgriff war, schon war sie weg.

Das Telefonat mit Vater/Opa: Er weinte. ICH habe ihm die Große wieder weggenommen, und das möchte er nicht nochmal haben, darum gibt es nun kein Treffen zu Weihnachten. Er ist der Meinung, ich würde denken, dass er (Opa) meiner Großen was antun würde. Er hat sich sehr über mich aufgeregt.

Ich denke auch, dass mir mein Lebensgefährte nicht alles von den Telefonaten erzählt hat, um es nicht noch schlimmer zu machen. Er möchte keinen Streit haben.

Letzten Sommer hat Opa meine Große einmal so in die Ecke (wortwörtlich) gedrängt, so dass ich ihn an der Schulter zurückziehen musste (und der Mann hat Kraft), meine Große hat schon gejammer und geweint. Dann macht er die Haustüre auf vor Wut und schubst sie raus auf die Straße. Diesen Vorfall habe ich meiner "Schwägerin" später mal erzählt, seither benimmt sich auch Oma mir gegenüber komisch.

Was habt ihr für einen Eindruck? Warum bin ICH jetzt die böse. Ich vertrete doch nur die Interessen meines Kindes. Jedes Kind hat ein Recht auf Selbstbestimmung, darf entscheiden, von wem sie sich anfassen lassen will oder nicht. Und ich unterstütze sie lediglich darin. Ich verhetze sie nicht und ich manipuliere sie nicht. Wenn sie sich zum Opa auf den Schoß setzen WILL, dann bitte, darf sie ja.

Was meint ihr dazu? WAS bezwecken die jetzt mit diesen Anfeindungen mir gegenüber? Wie soll ich in Zukunft mit Oma/Opa umgehen, denn nun bin ich sehr gehemmt? Ich bin mir nicht so sicher, ob mein Lebensgefährte mich wirklich verteidigt hat am Telefon, denn er denkt ja so wie ich, dann müsste doch auch er der böse sein, obwohl ich immer diejenige bin, die meine Tochter beschützt/unterstützt in dieser Hinsicht mit dem Opa.

Ich blicke nicht durch, ich verstehe es nicht
#gruebel

1

Hallo Erdbeere!

Mir standen beim Lesen die Nackenhaare hoch!
Würde mein Vater seine Enkeltöchter so bedrängen, würde ich ihm aufs Maul hauen. Du hast völlig recht, deine Tochter benötigt deine Unterstützung, es ist deine Pflicht als Frau und Mutter ihr zu vermitteln, dass sie sich von niemanden anfassen lassen muss. Vielleicht musst du sowohl deinem LG als auch deinem Schwiegervater drastisch vor Augen führen, was Mädchen/Frauen passieren kann, die nicht gelernt haben sich gegen Übergriffe zu wehren. ( Und dein Schwiegervater ist ganz klar übergriffig ). Ich habe einen Sohn, keine Tochter. Aber wenn ich eine hätte, würde ich sie eine Kampfsportart lernen lassen, das stärkt das Selbstvertrauen. Ausserdem würde ich ihr beibringen in Bedrängnis zu Schreien wie am Spiess. Sollte dein Schwiegervater sein Verhalten auch nach einem aufklärenden Gespräch nicht ändern, würde ich davon ausgehen, dass er ein Schwein ist und mein Kind von ihm fernhalten. Wie wäre es, wenn du ihm beim nächsten Mal zu Begrüssung in den Hintern kneifst und in den Schritt greifst ?
Lass dich nicht verunsichern!

Liebe Grüsse, Lizzy!

2

Ich finde dein Verhalten vollkommen richtig, sie zu beschützen.

Mir ist das unverständlich, wie viele aus dieser Generation so reagieren können. Meist sind sie ja auch beratungsresistent. D. h., ein Gespräch bringt da nicht viel. Versuchen könntest Du es vielleicht trotzdem noch einmal mit einem Telefonat (sie scheinen ja recht weit weg zu wohnen), wenn Du magst und das emotional durchhälst, ohne auszuflippen.

Außerdem kenne ich dieses Gefühl auch sehr gut, bei einem Konflikt mit den "Schwiegereltern" vom eigenen Partner im Stich gelassen zu werden. Das treibt leider auch oft einen Keil in die Partnerschaft. Ich wünsche Dir viel Kraft, das durchzusehen. Im Zweifel stehen immer die Kinder an erster Stelle. Du machst das alles genau richtig. Drücke Dich.

3

Hi,

meiner Meinung nach kannst Du gepflegt drauf pfeifen, was diese Personen von Dir halten.
Rufe Deinen Schwiegervater an und sprich mit ihm ein paar klare Worte. Sag ihm, dass Deine Tochter Angst vor ihm hat, weil er sie permanent bedrängt und dass Du, solange er nicht einsehen kann, dass SIE allein über ihren Körper bestimmt, sie ihm immer wieder "wegnehmen" wirst.
Du machst es richtig, lass Dich nicht beirren.

Greetz

Blinking#stern

4

Die ticken doch nicht mehr richtig!


Erkläre ihnen, daß es sehr, sehr wichtig ist, daß auch schon sofort ein kleines Kind "Nein" sagen kann, muß, darf!

Sag ihnen, es dient auch dem Selbstschutz für das ganze Leben und schützt es vor allem, was einmal von jemandem zu weit gehen würde.

Und deshal ist es sehr wichtig, daß man ein "Nein" auch anstandslos akzeptiert!

Schon Kinder müssen ihre Grenzen abstecken dürfen, damit sie auch sofort spüren, sensibel dafür sind, wenn man etwas nicht stimmt,
wenn tatsächlich mal jemand zu nahe kommen will.


Ein Kind darf nie gedrängt werden und es muß wirklich deutlich sein, daß es "Nein" sagen darf, sonst akzeptiert mit Pech eben auch unsittliche Annäherungen von irgendwelchen Leuten, weil es ja sonst auch immer "muß".

Mach es ihnen klar.
Sag, es ist wichtig für ihre Zukunft und da muß ein Erwachsener auch durch, auch wenn man sie am liebsten knuddeln möchte.



(Und selbst wenn meine Tochter nicht mit mir schmusen will, akzeptiere ich das, ich halte es für sehr wichtig.)

5

hallo,


ich würde zum gespräch bitten

ehrlich alle an einen tisch und die sache aus dem weg geräumt


ich würd so handeln wie du
bei uns sind die großeltern auch beleidigt wenn die enkel ihnen nicht um den hals fallen
ich sag dann das erwachsene sich ja auch aussuchen dürfen wenn sie umarmen,dann ist meißtens erstmal ruhe



deinen schwiegervater kann ich allerdings ein stückweit auch verstehen
er glaubt du verdächtigst ihn dein kind zu mißbrauchen
dabei möcht er nur seine zuneigung zeigen
das erwachsene da oft übers ziel hinausschießen zeigt wie wenig kindliche gefühle respektiert werden


gruß manja

6

Meine Töchter hatten beide Angst vor meinem Onkel, als sie etwas kleiner waren. Der hat sie aber nie bedrängt, und wir haben einfach versucht das nicht weiter zu beachten.... inzwischen hat sich das gelegt und sie albern ganz normal mit ihm rum.

Hätte er aber versucht den Kindern sich körperlich aufzudrängen und auch nach Gesprächen es nicht unterlassen, hätt ich mit Sicherheit den Kontakt unterbunden.l

Der Opa muss verstehen, wie hilflos sich so ein Kind fühlt, wenn ein großer Erwachsener es körperlich bedrängt...alles andere geht nicht....

Aufgezwungende Zärtlichkeit ist erzwungen und gewaltätig, egal wie harmlos es gemeint ist. Deine Tochter hat jedes Recht da Nein zu sagen.

Mfg
Mel-t

7

ok

ich hätte gern schwarz geschrieben aber es geht hier nicht. ist mir doch peinlich.

als ich klein war hab ich ähnliche erfahrungen gemacht wie deine tochter nur das ich geschwiegen hab-und so keine "hilfe " hatte- es waren auch keine wirklich schlimmen sachen- machen einem kleinen mädchen aber trotzdem angst- und das spätere leben nicht unbedingt leichter.

DU HANDELST VOLLKOMMEN RICHTIG!!!!

bestärke deine Töchter das sie niemanden wirklich NIEMANDEN an sich rantreten lassen wenn SIE SELBST es nicht wollen.

zu oma und opa sie werden es vielleicht nicht verstehen aber rede trotzdem mit ihnen und erkläre ihnen die sichtweise deiner tochter.

zu deinem mann- versuche es ihn auch zu erklären wie ein kleines kind sich fühlt wenn da ein großer schwerer mann auf einem zukommt einen festhält und zu dingen nötigt die man nicht will opa hin oder her.- wenn sie diese erzwungene nähe als normal hinnehmen muß wird sie das im schlimmsten falle zu einem leichten opfer machen-im nicht so schlimmen falle hat sie ein leben lang drann zu leiden
sorry für die fehler -bin etwas aufgewühlt- egal wie lange es her ist -es kommt immer wieder hoch.
bastet

8

Hallo,

im Grunde hat Blinking schon alles Wichtige gesagt und ich kann mich nur anschließen!

Erkläre auch warum deine Tochter nicht gegrüßt hat und das du da in Zukunft darauf achten wirst. Denn das finde ich schon wichtig. (allerdings ohne Bussi oder ähnliches wenn sie nicht will)

Ich finde den Opa deiner Tochter sehr gruselig und mit den Anfeindungen der Familie kam mir spontan ein "wo Rauch ist ist auch Feuer" in den Sinn. Ich würde weiterhin ein sehr wachsames Auge haben und deiner Tochter helfen bis sie sich selber durchsetzen kann.

Was bin ich froh, dass meine Tochter in unserer Familie frei entscheiden darf, und auch wenn sie Aufforderungen für ein Bussi nicht nachkommt, wird kein Drama daraus gemacht. Und die Verwandtschaft ist durch die Bank über 60, meine Oma sogar fast 90. Die alte Dame hat diesbezüglich übrigens eine ganz vehemente Meinung :-)


lg
Silvia

9

huhu!
ich würde eine weile auf den kontakt verzichten. ich finde, du machst das alles schon ganz richtig und ich würde mich auch dazwischenstellen.
lg
julia