Vater empfindet Kinder als Belastung

Hallo :)

Vielleicht könnt Ihr mir mit Euren Erfahrungen helfen:

Ich bin seit 3 Jahren verheiratet und wir haben 2 Kinder (3 und 1). Mein Mann ist berufstätig und startet gerade seine Karriere. Ich bin Hausfrau und umsorge die Kinder.
Unser Problem ist, dass mein Mann sich zunhemend aus dem Familienleben zurückzieht. Abends sieht er seine Kinder ca. 30 Minuten, danach gehen sie ins Bett und er sitzt vor seinem PC (Spiele, Internet).
Am Wochenende ist er manchmal "mit dabei" - also Frühstück, evtl Spazierengehen - dann zieht er sich wieder hinter den PC zurück.
Letztlich war die Weihnachtsfeier der Tochter. Nach 15 Minuten im Kindergewusel war es ihm zuviel und er wollte nach hause.
Nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, sagte er mir, dass er die Kinder als Belastung empfinden würde und er sich eher von seiner Familie erholen müsse, als aus ihr Kraft zu schöpfen.
Kennt Ihr so eine Situation? Hat sie eine Chance auf Besserung?
Vielen Dank fürs Lesen!

lieben Gruß

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Sowas hört man ja selten!
Wie sind die Kinder den? Nerven sie wirklich so doll?
Oder liegt es wirklich daran das ER keinen bock mehr auf die Familie hat?

In vielen Familien halte ich es keine 30min aus weil die Kinder wirklich so verzogen sind und echt schon nach 10 min EXTREM nerven!

LG

2

Hallo,

deine beiden Kinder sind (aus meiner Erfahrung) beide in einem jeweils sehr anstrengenden Alter.

Aber ohne genauere Hintergründe zu kennen, kann ich das Verhalten deines Mannes nicht bewerten:
- waren die Kinder (mit diesem engen Altersabstand) geplant?
- waren sie von deinem Mann mindestens genauso gewünscht wie von dir? Wenn ja, dann erinnere ihn daran.

Diese Kindergartenveranstaltungen finde ich auch immer ätzend und freue mich auf deren Ende. Zumal mein Sohn als 3Jähriger überhaupt nicht mitgemacht hat, bei Gesang, Tanz und Spiel.

"Nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, sagte er mir, dass er die Kinder als Belastung empfinden würde und er sich eher von seiner Familie erholen müsse, als aus ihr Kraft zu schöpfen. "

Ich hatte auch Phasen, in denen mich mein Sohn mehr Kraft gekostet hat als mir Kraft gegeben zu haben. Als er 1 Jahr und als er 3 Jahre (Trotzphase) alt war. Trotzdem habe ich meinen Sohn immer geliebt.
Jetzt mit seinen 4 Jahren finde ich meinen Sohn relativ unkompliziert.

Wie gesagt kenne ich eure Vorgeschichte nicht und kann nicht beurteilen, ob, wann und wie bei euch Besserung eintritt.

LG,
J.

3

Mein Mann sitzt zwar auch abends gern vorm PC, aber erst, wenn unsere Tochter im Bett ist und schläft. Das ist dann so ca. 1 Std. vielleicht auch 2 maximal, in der wir nochmal Zeit für uns selber haben.

Das die Kleine ihm zu viel wird ist bei uns nicht so.
Es gibt Kinder, die wirklich sehr anstrengend sein können. Wie sind denn deine?

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Klar sind die Kids anstrengend hehe. Der Kleine ist mitten in der Trotzphase und die Große zickt oft rum. Für mich ist es auch extrem manchmal, zumal ich wirklich wenig "frei" habe - in der Woche ca 2 mal 2 Stunden...
Aber ich denke, dass man da eben gemeinsam durch muss. Die Kinder waren von uns beiden gewünscht, auch in dem engen Abstand.
Er sagt auch, dass er die Kinder liebt - aber er hat keine Energie für ein Familienleben.
Vor dem PC verbringt er täglich mindestens 3, eher mehr Stunden. Es regt mich auf, aber er sagt, er braucht es und darum habe ich es akzeptiert.
Mir tut es in erster Linie für die Kinder leid, weil sie kaum etwas von ihrem Vater haben. Wenn er mit ihnen spielt, ist es auch eher lustlos und gezwungen.
Auf die Frage, warum er Kinder hat, sagt er "tja..."

lg

14

Wer Energie für stdlanges sitzen am PC hat...:-[ aber nicht 1 std fürs ungezwungene spielen ...#kratz
ich würde das nicht ertragen und nicht akzepieren, ich glaub ich würde platzen... irgendwann

16

so benimmt sich kein familienvater.

das ist dann bestimmt auch so einer der nach einer trennung selten mal seine kinder sieht weil andere sachen viiiel wichtiger sind.

es ist nichts dagegen einzuwenden mal im internet zu hängen *tun wir ja alle* ;-) und es ist sicher auch entspannender als mit zwei trotzenden kleinkindern aber das spielt keine rolle. es sind SEINE kinder

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Hallo

Kann es sein das dein Mann gerade mit allen etwas überfordert ist???

Er will Karriere machen(gut so)aber auch da kann er keine 150 % geben.Dann sich noch um seine Familie kümmedrn(am Anfang vieleicht auch 150% und er selber hat gerade keine eigene Zeit .Das kenne ich aus Zeiten wo ich mit 4 Kindern noch gearbeitet habe.Jedem willst du es Recht machen und das geht nicht.

Ich bin jetzt nur noch einen Tag eherenamtlich unterwegs und das nur noch Morgen da ich dann in Mutterschutz gehe.

Dein Mann soll sich ein Hobby suchen,bewusst was für sich machen,genauso du.

Dann einen Plan wer was macht.
Wichtig ist dabei nicht die Dauer der Zeit sondern sich bewusst die Zeit mit den Kindern zu nehmen.

Was du jetzt nicht machen sollst:Alles alleine machen,sonst bist du irgentwann fällig.
Vielleicht mal gucken ob ihr mal einen Abend die Woche einen Babysitter habt um so zu verschnaufen.

Ich war jetzt am WE mit Freundin in München und trotz der langen Bahnfahrt bin ich entspannt wieder daheim.

Guckt mal wie ihr euch Freiräume schaufeln könnt.

lg

6

Ich sehe das ganz einfach:
Er hat sich für eine Familie entschieden, dann soll er auch zu dieser Verantwortung stehen.
Ist doch schließlich kein Wunschkonzert.
Er soll mal seine Bewertungen überprüfen und ggf ändern, so dass er einen Nutzen daraus zieht.
Das man streckenweise allgemein erschöpft ist und jegliche Ansprüche an sich als Anstrengung empfindet- kann ich nachvollziehen.
ABER
dann soll er was tun, damit er aus dem Tief wieder raus kommt und sich seiner Verantwortung wieder stellen kann.
Die Zeit kann er nie wieder nachholen.

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Hallo!

Meine Kinder sind im gleichen Alter und ich finde es (gerade zur Zeit auch mal wieder) immer wieder phasenweise so richtig anstrengend. Ich habe auch manschmal das Gefühl, mental und körperlich komplett ausgesaugt zu werden. Ich weiß, dass es meinem Mann genauso geht.

Gut finde ich, dass Dein Mann so ehrlich ist. Das ist die Basis dafür, dass Ihr etwas in Eurem Alltag verändert:

- Auszeiten für ihn und für Dich.
- Besprechen, ob solche für Deinen Mann kräftezehrenden Veranstaltungen (als Bsp) evtl. lieber nur von Dir besucht werden. Er übernimmt dafür im Gegenzug eine andere Aufgabe (z.B. mit den Kindern auf den Spielplatz und Du in die Wanne)
- Samstag ausschlafen, Kaffee und Zeitung ans Bett, Sonntag machst DU was für Dich.

Findet heraus, wo Eure individuellen wunden Punkte liegen, d.h. welche Aufgaben, Abläufe, etc. schlauchen Dich/mich am meisten. An diesen STellen unterstütz ihr den anderen so gut es geht!
Woraus kannst Du/kann ich die meiste Kraft schöpfen? Das solltet Ihr einander ermöglichen!

Vielleicht merkt Ihr ja, dass Ihr Euch ergänzen könnt. Den einen z.B. etwas richtig schlaucht, was der andere mit links erledigt (ich kann z.B. nicht mit beiden Kindern einkaufen gehen. Mein Mann kanns prima, und ich hab dann Freizeit - klasse! Er findet Aufstehen viel anstrengender als ich und darf deshalb am WoE auch mal länger liegen bleiben)

Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen!

Auf jeden Fall seid Ihr damit nicht allein. Und ich denke auch nicht, dass es sich dabei um ein Problem handelt, das das Konstrukt Familie in Frage stellen muss.

Alles Gute,
O.

8

Vielen Dank für die aufmunternden Worte!
Ich möchte auch unbedingt, dass sich etwas ändert. Die Freizeitgestaltunge für jeden haben wir schon durch. Letztlich endet es im Chaos, wenn er mit beiden Kindern alleine ist. Feste und Feiern im KiGa und Ähnliches nehme ich ihm größtenteils ab. Er hat mindestens einen Tag am Wochenende, an dem er ausschlafen kann. Hobbies sucht er sich nicht. Er möchte vor dem PC sitzen, das würde ihn entspannen, sagt er.
Ich kann nur nicht alles alleine machen. Er muss sich nicht um den Haushalt kümmern, nicht um den Garten und nicht um die Haustiere.
Gemeinsame Freunde haben wir kaum. Mit den Nachbarn verstehe ich mich super, er hat keinen Bock drauf. Ich verstehe das einfach nicht.
Zudem kommt noch, dass er eine ältere Tochter aus erster Ehe hat, die er alle 3-4 Wochen besucht. Dann ist er ein Wochenende weg, weil er dort schläft. Zu uns darf sie maximal 2 mal im Jahr wegen Konflikten mit der Ex-Frau.
Berufliche Reisen sind normal, er ist viel unterwegs auch über Nacht. Wir wollen im Februar umziehen, dann ist er allerdings in Schottland und nochmal auf einer Tagung...

lg

10

ok....

Da hat er sich ja schon deutlich weiter rausgezogen, als ich es zuerst verstanden hab.

Und hier lese ich nun auch heraus, dass Du eigentlich auch am Limit angekommen bist, ja? Bist du auch berufstätig?

Dir scheint ja auch Zeit mit ihm zu fehlen... Das Bedürfnis, sich mit Freunden zu treffen, kann man nicht erzwingen, wenn er es nicht hat und Du Dich dadurch einsam fühlst, ist das echt doof, aber schwer zu ändern.

Hat er denn das Gefühl, dass von ihm überdurchschnittlich viel verlangt wird, sich in die Familie einzubringen? Nerven ihn die Arbeiten, die zu erledigen sind, oder hauptsächlich der Kontakt mit den Kindern?
Es ist halt wahrscheinlich auch belastend für Dich, wenn Du das Gefühl hat, dein Partner hat nicht so viel Freude an den Kindern, oder hat nicht so den inneren Antrieb, Zeit mit ihnen zu verbringen.
Sag ihm doch mal, wie DU Dich fühlst dabei. Dass Du ja schon eine Menge übernommen hast, in der Hoffnung, ihn dadurch zu entlasten.

Mir ist an mir selber aufgefallen, dass es sich ein bisschen wie beim Sport-Machen verhält. Wenn man erst mal raus ist, ist es richtig schwer, wieder reinzukommen. Aber wenn man wieder drin ist, machts richtig Spaß. Vielleicht braucht er auch nen kleinen Tritt, dass er wieder in Gang kommt, weiß nicht...

Manchmal (das hab ich schon öfter - und gerade aktuell im Freundeskreis - gehört) bekommen Männer auch so depressive Phasen, in denen sie ihren Antrieb und ihre Freude an ihrem Leben verlieren, das Gefühl haben jemand anders (die Frau) hat über sie entschieden und ihnen dieses (schwere) Leben auferlegt. Jetzt hat alles keinen Sinn mehr, das Leben ist vorbei. Augen zu, tot stellen, warten bis die Kinder 18 sind...
Dem kann man auch - je nach Mann- mit Verständnis oder Arschtritt begegnen.

Wünsch Dir alles Gute,
O.

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Vielen Dank für die aufmunternden Worte!
Ich möchte auch unbedingt, dass sich etwas ändert. Die Freizeitgestaltunge für jeden haben wir schon durch. Letztlich endet es im Chaos, wenn er mit beiden Kindern alleine ist. Feste und Feiern im KiGa und Ähnliches nehme ich ihm größtenteils ab. Er hat mindestens einen Tag am Wochenende, an dem er ausschlafen kann. Hobbies sucht er sich nicht. Er möchte vor dem PC sitzen, das würde ihn entspannen, sagt er.
Ich kann nur nicht alles alleine machen. Er muss sich nicht um den Haushalt kümmern, nicht um den Garten und nicht um die Haustiere.
Gemeinsame Freunde haben wir kaum. Mit den Nachbarn verstehe ich mich super, er hat keinen Bock drauf. Ich verstehe das einfach nicht.
Zudem kommt noch, dass er eine ältere Tochter aus erster Ehe hat, die er alle 3-4 Wochen besucht. Dann ist er ein Wochenende weg, weil er dort schläft. Zu uns darf sie maximal 2 mal im Jahr wegen Konflikten mit der Ex-Frau.
Berufliche Reisen sind normal, er ist viel unterwegs auch über Nacht. Wir wollen im Februar umziehen, dann ist er allerdings in Schottland und nochmal auf einer Tagung...

lg

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*Er hat mindestens einen Tag am Wochenende, an dem er ausschlafen kann.*

Sorry, aber das ist doch wohl das mindeste!

*Er muss sich nicht um den Haushalt kümmern, nicht um den Garten und nicht um die Haustiere.*

Auch das eine vollkommen Normale, nicht besonders erwähnenswerte Regelung, da Du ja zuhause bist und den Luxus der Elternzeit hast, während er mindesten 40 Stunden ( vermutlich weit mehr ) die Woche arbeitet um das Familienenkommen zu erwirtschaften.

*Berufliche Reisen sind normal, er ist viel unterwegs auch über Nacht*

Hast Du eigentlich eine Ahnung wie anstrengend ein solches Berufleben ist. Hotels, Restaurants, Small Taljk mit Kunden - ich kann verstehen, das er da am Wochende keinen Bock auf Nachbarn hat.


Ich hatte früher auch solchen Berufsalltag, es ist knallhart und nicht umsonst so gut bezahlt. Ich kann gut verstehen, das Dein Mann da am Wochenende keine Kraft für anstrengende Keinkinder mehr aufbringt. Ich habe eine solche Position mit meiner ersten Schwangerschaft aufgegeben, weil ich wußte das solch ein Burufsleben mit Kind nicht durchhaltbar ist. Diese Option gibt es bei Euch nicht. Du bist die Frau, die ihm den Rücken freihält! Finde Dich in dieser Rolle ein oder überlege die Konsequenzen, wenn Du das nicht kannst.

Ich finde das Verhalten deines Mannes sehr nachvollziehbar und vermisse eher an Deiner Seite das Einfühlungsvermögen. Du hast doch vorher gewußt, welche Opfer eine konsquente Karriereplanung von der Frau abverlangt.

Ute

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Hallo Ute,

ich finde Deine Antwort schon sehr heftig.
Ich lebe in etwa den gleichen Umständen wie die TE.
Kind aus früherer Beziehung wird alle 4 WOchen für ein WE besucht.
Mit der KM geht es regelmäßig vor Gericht.
Meine PArtner ist oft dienstlich unterwegs.
Viel Ausland etc.

Trotzdem hat er weder mir noch unseren Kinder je das Gefühl vermittelt eine Balstung fr ihn zu sein.

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HI,
Kinder können anstrengend sein und manchmal habe ich auch den Wunsch die Kinder zu verschenken#schwitz
Aber Kinder als Belastung anzusehen das ist ein NoGo....es war eine Gemeinschaftsproduktion, oder? Wollte er Kinder und heiraten?

Bei uns gibt es Pflichttermine, ob wir es nun mögen oder nicht. Mein Mann ist beim Kindergeburtstag zu Hause, egal wieviele Besucherkinder wir haben! Dann gibt es Aufführungstermine, Ballettaufführungen, etc. Er hat auch seine Freude daran...obwohl er an zweiter Spitze an der Firma steht und die ganze Woche unterwegs ist und fast nur noch am Wochenende zu Hause ist. Und wenn er am Abend vor dem PC sitzt, dann arbeitet er!
Wenn er mal früher (pünktlich) nach Hause kommt, dann sind die Kinder wichtig, nichts anderes!!!!Und wenn er die Kinder ins Bett bringt kann das Arbeitstelefon Sturm klingeln, denn das ist dann gerade unwichtig....

Für mich hört es sich nach baldiger klasisscher Scheidung an: er macht Karriere, sie ist "nur" Hausfrau, er hat keine Lust auf Kinder und schiebt seinen PC vor...

Ändere etwas, sonst stehst Du bald mit alleim alleine da! Geh abende weg, das er die Kinder alleine ins Bett bringen muss, etc. etc. Am Wochenende muss er Zeit haben für die Kinder, organsiere doch mal einen Indor-Spielplatz Termin wo die Kinder toben können und Ihr könnt einen Kaffee trinken.

Grüße
Lisa
P.S. Wir Mütter haben auch nicht immer Lust auf alles und trotzdem können wir uns nicht drücken!