Jugendamt bei 18-Jährigem??

Halli hallo!

Ich hätte mal eine Frage, die mir hier vielleicht jemand beantworten kann.
Versuche mich kurz zu fassen beim Schildern der Situation!

Mein Cousin (18) sieht zur Zeit total "runtergekommen" aus.
Er hat sein Fachabitur kurz vor der Prüfung abgebrochen, klagt ständig über Schmerzen, läuft wie ein alter Mann und jammert usw.

Nun war er vorgestern zur Massage und von dort aus rief man beim Zahnarzt an, bei dem meine Schwester arbeitet.
Die Masseurin meinte, sie wüßte sich nicht mehr zu helfen, ob es sein könnte, dass mein Cousin extrem knirscht und deshalb solche Schmerzen überall hat.

Also hat sie ihn zum Zahnarzt geschickt und meine Schwester war bei der "Behandlung" dabei. Sie dachte, sie traut ihren Augen nicht - eigentlich darf sie uns das ja gar nicht erzählen, hat es aber trotzdem getan - mein Cousin wollte sich nicht behandeln lassen und hat sich permanent gewehrt. Sie sagt, das ganze Zimmer hat gestunken, als hätte er Ewigkeiten nicht geduscht.
Und dann kam die Krönung: der Zahnarzt sagt, der hätte sich mindestens 1 Jahr die Zähne nicht geputzt. Der Zahnstein ist schon so dick, dass er deshalb nicht mehr richtig sprechen kann #schock Die Unterlippe hängt schon richtig am Zahnstein fest! Dennoch hat er sich nicht behandeln lassen und hat sich mit lauthalsem Brüllen gewehrt!

Nun ist es so, dass die Eltern sich einfach nix sagen lassen und nicht mit ihm zum Arzt gehen. Der Kerl ißt aber schon seit Wochen NIX MEHR außer Gemüsebrühe (vermutlich kann er ja auch gar nicht, wer weiß wie dem die Zähne wehtun), sitzt nur noch zuhause bzw. liegt im Bett und wiegt bei 1,74m Größe nur noch 54kg.

Ich gehe mal stark davon aus, dass er dringend zum Psychologen muss.
Nun meine eigentliche Frage: kann man in diesem Fall das Jugendamt anrufen, oder haben die bei 18-Jährigen (die noch zuhause leben) nichts mehr zu unternehmen??
Falls nicht, was kann man sonst unternehmen?

Normalerweise kümmere ich mich wirklich nicht um die Angelegenheiten "anderer Leute", aber ich denke in diesem Fall muss man den Eltern einfach die Augen öffnen.

Vielleicht hat ja jemand nen Tip für mich, was wir tun können!

LG
koerCi, die sich entschuldigt, dass es doch so lang geworden ist #schein

1

Er ist mit 18 Erwachsen da machen die vom Amt nix mehr.
Eine menge Jungs in dem Alter Verwahrlosen komplett, da würde ich mir noch keine Sorgen machen.
Viele Jungs sehen heute aus wie Penner, keine Ahnung was das für ein Stil sein soll#kratz

2

Nee, der braucht definitiv Hilfe, das steht fest.
Seine Eltern haben damals bei seinem jüngeren Bruder schon nicht auf die Familie gehört. Der hatte einen Wasserkopf und ist zurückgeblieben und die Eltern haben Ewigkeiten gewartet bis sie was unternommen haben.

3

Hmmm, das ist Mist, da kann man echt nichts machen, da er ja Erwachsen ist.

Hast du schon mal die Eltern abgesprochen?

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7

Theoretisch kann man "Hilfe zur Erziehung" bis zum 27. Lebensjahr beantragen, in der Realität jedoch hat man da kaum eine chance das durchzubekommen.

Anstatt ans Jugendamt kannst du dich auch ans Gesundheitsamt wenden. Die haben sicher einen sozialpsychiatrischen Dienst. Die bieten auch Beratung und medizinische Betreuung an. Anrufen kostet nichts.

Alles Gute!

9

Vielen Dank für den Tip!!!

LG

8

Hallo,

das hört sich wirklich schlimm an. An deiner Stelle würde ich mich an den Sozialen Dienst wenden, vielleicht können die Mitarbeiter euch weiter helfen.

Wie wäre es denn, wenn du direkt mit dem Betroffenen sprichst? Vielleicht ist er ja einsichtig und weiß nur keinen Weg.

LG
Rufinchen

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Danke für deine Antwort!!!

Es bringt alles nix. Meine Schwester hat beim Zahnarzt bereits mit ihm gesprochen, aber er hat sich -wie gesagt- nichtmal behandeln lassen. Obwohl er doch merken müßte, dass das dringend notwendig wäre.

Und der Arzt selbst hat sogar zu seiner Mutter gesagt, sie soll sich schnellstens psychologische Hilfe suchen.

Ich verstehe das einfach nicht!?

LG

12

>>>Der Zahnstein ist schon so dick, dass er deshalb nicht mehr richtig sprechen kann <<<

Das halte ich für total übertrieben.

13

Glaub mir...ich wäre froh, es wäre so!

Bisher dachten wir immer, er würde wegen seinem leichten Überbiss so komsich sprechen und den Mund nicht richtig öffnen.

18

Ich wollt ja eigentlich meine Klappe halten, aber ich bin gelernte Zahnarzthelferin.

Und glaub mir, sowas kann ganz und gar nicht übertrieben sein. Ich hab schon Zahnsteig gesehen, darauf hättest du problemlos bergsteigen können. Und ja, je nachdem wie der sich festsetzt, kann er auch zu Sprachbehinderung führen.

Wenn das bei dem Jungen so schlimm ist, kann es auch sein das der Zahnstein den Zahn schon aus seinem Halteapperat gelöst hat. Auch sowas habe ich erlebt, das mir beim Zahnsteinentfernen die Zähne gleich mit entgegen kamen.

Zahnstein kommt von zu mineralstoffhaltigem Speichel, in Verbindung mit nicht putzen dann auch noch ist das eine fatale Sache....

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Hallo,

ihr solltet euch an das zuständige Landratsamt oder Amtsgericht (Betreuungungsstelle) wenden und eine Betreuung für den jungen Mann kümmern. So kann z.B. deine Schwester die Gesundheitssorge bekommen und ihn so zu notwendigen Behandlungen zwingen, wenn es nicht anders geht.

Ähnliches wird auch das Gesundheitsamt in die Wege leiten, wenn ihr dort nach Hilfe fragt.

LG

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Hallo!

Man kann jemanden eine Betreuung nicht so einfach aufzwingen. Dieser Mann scheint mir arge psychische Probleme zu haben. Da wäre es wohl sinniger erst einmal einen Zugang zu ihm zu bekommen. Die Idee, den sozialpsychiatrischen Dienst der Kommune einzuschalten finde ich ziemlich gut. Hier kann sich dann eine neutrale Person ein Bild machen und findet eventuell auch die Ursache heraus, bzw. kann dann weitere Maßnahme vorschlagen oder einleiten.

Auch ein Betreuer kann seine Klienten nicht zu einer Gesundheitsbehandlung zwingen, hier gilt primär der Wille des Betreuten. Nur bei ernsthafter Gefahr für Leib und Leben des Betreuten (und diese kann man über ein Forum nicht beurteilen!) kann der rechtliche Vertreter eingreifen. Auch dazu gehört dann in der Regel das Einverständnis des Vormundschaftsgerichts.

L.G. Kapulli

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Mineos & kapulli, euch ebenfalls danke für die Antworten!!

Ich werde mal wieder mit meiner Mutter darüber sprechen, was wir machen! Irgendwas muss auf jeden Fall geschehen.

@kapulli: natürlich können wir das von außen auch noch nicht beurteilen, ob hierbei Gefahr für Leib und Leben besteht, aber wir gehen alle schon fast davon aus. Wenn man ihn mit früher vergleicht, scheint er doch ziemlich fertig zu sein und mit seinem Leben abgeschlossen zu haben.

VIELEN DANK euch allen!

LG
koerCi

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Hier ist der sozialpsychologische Dienst erforderlich, da hier ein Mensch verwahrlost und sich nicht mehr selbst helfen kann. Frag beim Sozialamt und/oder Gesundheitsamt nach.

Gruß

Manavgat

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DANKE, das werden wir tun!!!!

LG