Ich bin 32 Jahre alt, mein Mann ist 35 Jahre. Wir kennen uns seit 9 Jahren und sind 5 davon verheiratet. Wir haben 2 Söhne, 3 und 6 Jahre alt. Eigentlich ist alles perfekt. Nur mein Mann entwickelt seltsame Züge. Er ist genervt. Von seiner Arbeit und von unserer Familie. Während ich daheim bin und mich um Kinder und Haushalt kümmere, bringt er das Geld nach hause. Das ist schon ewig so und war bisher nie das Problem. Nun fängt er aber an, alles als lästig einzustufen. Statt sich am Nachmittag mit den Kindern zu beschäftigen, will er lieber auf dem Sofa vorm TV rumgammeln. Statt am Wochenende etwas mit uns zu unternehmen will er lieber für sich selbst sein. Er mault morgens die Kinder an weil sie vor ihm wach sind. Er mault sie an wenn sie beim Essen seine Hilfe brauchen und er davon abgelenkt wird, seinen Hunger zu stillen. Er mault mich an, weil wir die Kinder am Wochenende nie abgeben können, zu den Großeltern zum Beispiel. Aber selbst wenn wir die Jungs mal "los wären", würde er den ganzen Tag auf dem Sofa verbringen wollen. Es geht ihm dabei nicht um Zweisamkeit sondern eher darum, seine Ruhe zu haben.
Warum ist das nur so? Wenn ich da andere Väter sehe, wie sie Ausflüge fürs Wochenende planen oder sich darauf freuen, dass die Kinder nach hause kommen, wenn ich Väter mit ihren Kindern auf Spielplätzen toben sehe, oder Väter, die mit ihren Jungs Fußball spielen, dann frage ich mich, was bei uns falsch läuft. Mein Mann hatte jetzt 2 Wochen Urlaub. 2 Wochen in denen er mies gelaunt war, weil die Kinder krankheitsbedingt daheim waren und nicht, wie von ihm erhofft, in den Kindergarten gingen. Das sind doch auch seine Kinder. Kinder, die er bedingungslos lieben müsste. Sie lieben ihn doch auch. Ich fühle mich total hilflos weil ich fürchte, mein Mann steht kurz davor, seiner Familie den Rücken zu kehren. Wenn ich doch nur wüsste, wie ich uns wieder näher zusammenbringen kann. Ein "Allheilmittel" gibt es wohl nicht. Ich musste nur einfach mal jammern. Sorry.
Kein Familienmensch?
Seit wann ist das denn so?
Kann es sein, dass er Depressionen entwickelt hat?
Karna
Das ist jetzt ein Vierteljahr, vielleiht auch ein bisschen mehr. Über Depressionen hab ich noch gar nicht nachgedacht. Meine Vermutungen gingen eher in die Richtung einer anderen Frau. 
Wie könnte ich denn feststellen, ob es Depressionen sind ohne ihn zu einem Arzt zu schleifen? Ich glaube nämlich, dass er dazu niemlas bereit wäre. 
Das war auch mein erster Gedanke!
Genau so haben die Depressionen bei meinem Mann angefangen.
Wenn dein Mann nicht zum Psychologen / Psychiater will, vielleicht kannst du ja mal einen Termin für dich vereinbaren.
Wenigstens kann er dir dann Tipps geben, wie du mit der Situation am besten umgehst.
Wenn es echte Depressionen sind, führt aber auf Dauer nur ein Weg über die Psychotherapie zum Erfolg.
Bei meinem Mann musste es aber leider auch erst eskalieren, bis er das eingesehen hat.
Ich drücke dir die Daumen, daß ihr das wieder in den Griff bekommt.
Hallo,
könnte es sein, dass er Probleme im Job hat?
LG, Cinderella
Naja, glücklich ist er dort nicht. Er sagt, er ist unterfordert und sieht kein Weiterkommen in dieser Firma. Aber mal ehrlich, muss man heute nicht froh sein, überhaupt Arbeit zu finden? In unserer Region ist das so. Und deshalb hab ich ihn auch diesbezüglich nie ermutigt, sich etwas anderes zu suchen.
Wenn er unglücklich in seinem Job ist, sollte er sich aber nach etwas anderem umschauen. Was ist dabei? Entweder er hat irgendwann Erfolg und wird dann vielleicht glücklicher, kann sich verbessern. Oder aber nicht. Dann bleibt er in seinem alten Job.
Er kann doch nur gewinnen dabei.
Hast Du ihn denn mal gefragt?
Da kann alles mögliche dahinter stecken!
pizza
Er blockt da leider völlig ab. Gestern abend habe ich das Gespräch gesucht. Da habe ich lediglich gehört, ihm würde mein "dummes Gequatsche" auf den Wecker gehen. Und dann war Funkstille. Leider häufen sich solche verbalen Ausfälle nicht nur mir gegenüber sondern auch in Gegenwart der Kinder. Das finde ich noch viel schlimmer. Ich kann sowas wegstecken, aber die Kinder wissen dann gar nicht, warum sie so abgefertigt werden.
Na dann würde ich ihm mal die Pistole auf die Brust setzen so nach dem Motto:
"Hör zu, wir können über alles reden, wenn ich Dir irgendwie helfen kann, dann sag mir wie. Aber Dein derzeitiges Verhalten werde ich nicht weiter dulden und wenn Du mich weiterhin so respektlos behandelst werde ich eine Trennung in Erwägung ziehen!"
pizza
Hast Du denn mal mit ihm über Eure Situation gesprochen? Ihn gefragt ob er Problem hat?
Klingt für mich einfach nach einer Lebenskriese, die hat doch jeder mal, der eine eben mehr ausgeprägt als der andere.
Vllt. braucht er einfach ein Hobbie als Ausgleich? Eine Sportart?
Vllt. hat er finanzielle Ängste?
Reden soll da im Allgemeinen helfen 
Gruß K
Er hat ein Hobby. Ein ziemlich zeitintensives sogar. Da hab ich ihm auch nie reingeredet. Immerhin war das Hobby schon vor uns da.
Und Reden soll helfen, ja klar. Aber nicht wenn ich Monologe führe und dabei gegen eine Wand rede.
"Und Reden soll helfen, ja klar. Aber nicht wenn ich Monologe führe und dabei gegen eine Wand rede."
Was heißt das? Du redest und er ignoriert Dich oder wie?
Ich kann mir immer nicht so recht vorstellen wie man bei einem vernünftigen Gepsräch nicht zu einer Lösung kommt.
Wenn Du nicht weiterkommst in dem Du ihn fragst was er für Probleme hat, dann vllt. indem Du ihm sagst was für Probleme Du hast und wie Du Dir ein gemeinsames Zusammenleben vorstellst.
Hallo,
bei meinem Bruder fing es auch so an, er war damals 39. Ewig verheiratet, 2 Mädchen im Schulalter.
Das war eine fette Midlife-Crises.
War unglücklich nur noch angebunden zu sein. Sah bei wesentlich jüngeren Kumpels das schöne Jugendleben. Familie und Kinder gingen ihm wahnsinnig auf den Geist.
Die ganze Familie (also Eltern, Schwester (ich), Großeltern) hat versucht, ihn zur Vernunft zu bringen. Es hat nichts gebracht.
Leider hat dann eine ganze Zeit Abenteuer mit anderen Frauen gesucht, um vielleicht (so denke ich es mir) Versäumtes nachzuholen.
Die Ehe ging in die Brüche, obwohl meine damalige Schwägerin wirklich alles bis zur Eheberatung unternommen hat.
Heute lebt er mit einer wesentlich jüngeren Frau zusammen, voriges Jahr habe ich noch einen kleinen Neffen bekommen.
Hoffe, dass es bei deinem Mann etwas anderes ist und ihr euch wieder zusammen rauft.
Liebe Grüße
Nici
Mut macht mir das gerade nicht wirklich. 
Sorry, wollte dich nicht noch weiter runterziehen.
Aber vielleicht solltest du diese Möglichkeit mal in Betracht ziehen.
Kommt mir komisch vor, dass er so gar nicht mit sich reden lässt???
Alles Gute
NIci
ach, Süße... lass Dich drücken!!!
Da Du ja weißt, dass es bei uns auch ein ständiges Auf & Ab ist, bin ich wahrscheinlich die letzte, die Dir einen Rat geben kann...
Kann Dir nur mal wieder sagen, dass ich für Dich da bin, wenn Du mich brauchst!!!
Wie du schon schreibst: Dein Mann ist genervt von eurer Familie. Ich wuerde es nicht als Depression abtuen sondern, ich glaube, dass sich dein Mann gerade neuorientiert.
Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Zukunft fuer euch gibt, sofern dein Mann nicht mir redet.
Bleib nicht auf der Strecke und warte bis etwas passiert. Sprich es an und wenn er dir ausweicht, dann versuch du ebenfalls neue Wege zu gehen und sei vorbereitet was womoeglich kommt.
mfg
"Als Depression abtun" kann man es mE kaum bezeichnen, wenn hier einige User ganz genau dieselben Anzeichen bei sich oder Verwandten gesehen haben und es sich dann eben als Kranheit herausstellte.
Ich halte es für weitaus vernünftiger, das erstmal abklären zu lassen, ehe hier der Teufel Trennung an die Wand gemalt wird.
Wenn ein Familienvater seine komplette Freizeit auf der Couch verbringt (statt auf die Piste zu gehen), klingt das eher nach Erschöpfung als nach Neuorientierung.
Gruß
Sneak
das denke ich auch!
Würde er weggehen..neue Hobbies pflegen oder dergleichen, dann würde mir auch eine Neuorientierung in den Sinn kommen, aber so...hmm ne eigentlich nicht.
lg
Andrea
Das hoert sich wirklich nicht gut an. Mein Mann wuerde manchmal auch lieber auf dem Sofa herumliegen als mit unserer Tochter Rad zu fahren (ich uebrigens auch). ABER: Wir haben ein Kind, welches wir uns gewuenscht haben und deshalb muessen wir uns auch kuemmern, was wir prinzipiell gerne tun.
Mein Mann ist auch nicht der Tobe-Vater schlechthin. Aber er steht zu dem Konzept Familie und das tut Dein Mann nicht.
Ich finde sein Verhalten (so wie Du es weiter oben geschildert hast) indiskutabel. Man kann mal schlechte Laune haben, aber die anderen grundlos anzumaulen, geht zu weit.
Wenn Du es durchhaelst, wuerde ich ihn mal in seiner eigenen Suppe schmoren lassen. Verbringt das Wochenende mal bei denen Eltern, und lass ihn zu hause. Mit leerem Kuehlschrank.
Aendert er sein Verhalten danach, kannst Du mit ihm abmachen, zu welchen Zeiten er auf dem Sofa liegen kann, und wann er bitte Zeit mit seiner Familie zu verbringen hat.
Arbeitest Du? Wie waere Eure Situation im Falle einer Trennung?
Claudia
Ganz mies wäre unsere Situation. Ich habe nur einen Mini-Job. Mit dem könnte ich das Haus auf keinen Fall halten. Ganz zu schweigen vom Lebensunterhalt für mich und die Kinder. Ich habe nichtmal große Ersparnisse oder Verwandte, die mich kurzfristig finanziell unterstützen könnten. Wenn es wirklich zur Trennung käme, stände ich vor einem Abgrund.
Vor einem Abgrund stuendest Du nicht, zumindest keinem besonders tiefen.
Deine Jungs sind 3 und 6 Jahre alt. Also nicht mehr so klein. In absehbarer Zeit muesstest Du wieder mehr arbeiten gehen koennen. Bei der Betreuung koennten eventuell die Grosseltern einspringen?
Ausserdem muesste Dein Mann Dir uebergangsweise Unterhalt zahlen, wenn Du wegen fehlender Betreuung vorerst nicht mehr verdienen kannst. Unterhalt fuer die Kinder gibt es sowieso.
Das Haus: Klar ist es schwer, seinen Traum aufzugeben. Aber wie lebt Ihr jetzt? Im Traumhaus, aber mit maulendem Ehemann? Maedchen, dass ist doch kein Leben!
Ein Haus kann man vermieten oder verkaufen, wenn einer alleine es nicht halten kann. Stehst Du mit im Grundbuch? Auf wessen Namen laufen die Hypothekenkredite? Wieviel sind bereits abgezahlt?
Ich sage nicht, dass Du Dich von heute auf morgen trennen sollst, aber mach Dir mal einen Notfallplan. Informier Dich in Internet (Duesseldorfer Tabelle) wieviel Unterhalt den Kindern zustehen koennte. Lote mal die Moeglichkeiten der Betreuung und der Mehrarbeit aus.
Wenn Du die Fakten kennst, wirst Du Dich sicherer fuehlen. Mault Dein Mann mal wieder herum, solltest Du ihm mal eine klare Ansage machen:
- entweder er laesst sich auf Depressionen hin untersuchen
- er aendert sein Verhalten
oder Du trennst Dich. Die Fakten (sprich Unterhaltsansprueche) kannst Du ja mal nebenbei einfliessen lassen. Vielleicht ruettelt ihn das ja wach.
Alles Gute!
Claudia
PS: Habe gerade Deine VK gelesen, schade dass sich so viel veraendert hat.
Gibt es jemanden in der Familie oder im Freundeskreis der ihn gut kennt und mit dem du reden kannst?
Für mich klingt es irgendwie nach Ausgebrannt und eigendlich will er euch (Familie) damit nicht behelligen aber abbekommen tut ihr es doch.
Manchmal hilft es wenn man mit einem Aussenstehenden der aber den Partner gut kennt darüber sprich. Oft haben die einen anderen Blickwinkel und der Hilft dann eine Lage beurteilen zu können. Manchmal tun sich Männer auch leichter sich einem anderen Mann/Freund mit ihren Frust anzuvertrauen als ihrer Frau gegenüber weil sie da ja immer der starke Kerl sein müssen (hängt jetzt vom Rollenverständnis der einzelnen Personen ab).
Wenn ihr einen guten Hausarzt habt, dann könntest du ihn auch mal dahin schicken, damit er sich durchchecken läßt (und dem Hausarzt vorab über die grundsätzlich Antriebsschwäche informieren) und damit auch mal abklären ob es organische/hormonelle/biologische Ursachen gibt.
Wenn du mit ihm sprichst, dann solltest du immer darauf achten, dass du "ICH-Botschaften" machst. Das kann helfen ihn nicht unbeabsichtigt in eine Ecke zu drängen (verbal im Gespräch, das mögen Männer überhaupt nicht und dann kommt immer deren großer "Befreihungsschlag" und das Gespräch ist vorbei).
Halt uns auf dem Laufenden. Viel Glück!
Tanja
Wie meinst du das mit den "Ich -Botschaften"? Ich sage ihm wie ich mich fühle und was ich möchte und hoffe dann darauf, dass er reagiert?
Es gibt leider niemanden, der uns beiden nah genug steht um ihn in solche Dinge zu verwickeln. Keine echten Freunde, kein Familienmitglied, niemanden! Irgendwie sind wir immer allein. Alles nur flüchtige Bekannte. Vielleicht ist das ja auch einer der Gründe. Vielleicht fehlt ihm einfach jemand in seinem Leben ausser uns dreien. Er hat nicht mal einen guten Freund. Und seine Familie ist da auch keine große Hilfe, die würden ein Fest schmeissen, wenn sie mich los wären. 
Ich-Botschaften sind z.B.
Ich habe das Gefühl, dass dir manchmal alles zuviel ist
statt
Dir ist doch alles zuviel
Ich habe den Eindruck du weichst mir aus
statt
Du weichst mir immer aus
Ich habe das Gefühl, dass du unglücklich mit deiner Situation bist.
statt
Du bist unglücklich mit deiner Situation.
Mit Ich-Botschaften spiegelst du ihm wie sein Verhalten von anderen wahrgenommen wird, aber du unterstellst ihm nicht wie er sich fühlt oder was er tut. Google auch einfach mal nach "Ich Botschaften" da findest du noch ganz viele Hinweise wie man so eine Kommunikation besser steuern kann (z.B. hier http://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/16/)