Hallo Ihr Lieben!
Ich bin am verzweifeln.
Es geht um meinen jüngsten Sohn. Er ist 4 Jahre. Das "Problem-Thema" ist die Oma, meine Mtter. Fabian ist in ihrer Gegenwart total anders, er hört absolut nicht mehr auf mich, wird aggressiv, laut, einfach unmöglich. Ein Beispiel:
Er stand gut gelaunt auf, alles war ok beim Frühstück, er hat nicht rumgekaspert und war voll lieb. Dann sind wir zu Oma gefahren, weil er dort seine Kindergartentasche gestern vergessen hatte. Er rannte an Oma und Opa vorbei in den Flur, hat ohne hallo zu sagen seine Tasche vom Haken hinter der Türe gerissen und schrie rum: "Meine Tasche! Meine Tasche!". Ich kniete mich in den Flur so, dass er nicht an mir vorbei konnte und wollte sein mitgebrachtes Vesper in seine Tasche packen. Er wollte unbedingt an mir vorbei, wollte sich durchquetschen und war richtig grob zu mir. Er begann rum zu schreien, trommelte auf mich ein und sagte aber nichts, dass er durch wollte. Er Knurrte und qietschte nur und reagierte überhaupt nicht auf das, was ich zu ihm sagte. Ich schnappte ihn und setzte ihn hin und er ging gleich wieder auf mich los. Total von Sinnen, wie umgedreht. Ich fragte nochmal, was er denn wolle und dass er normal mit mir reden könne. Er schrie mich dann an, er wolle durch! Oma sagte: "Willst Du zu mir? Ich kann doch auch rein kommen!" Oma stand hinter mir im Treppenhaus. Sie stieg über mich drüber während ich sagte, er könne doch auch kurz warten, ich stricke ja keinen Pulli hier unten, ich packe nur sein Vesper ein. Ich fiel ja immer wieder um und kam nicht dazu. Oma stieg über mich drüber und nahm ihn in den Arm, nahm ihn zu sich hoch. Ich sagte, sie solle ihn bitte nicht trösten dafür, dass er eben so unmöglich war und auch noch mit den Beinen nach mir trat. Mein Vater stand nur unbeteiligt daneben und fragte, was er denn heute so wild sei. Meine Mama sah mich verständnislos an. Sie sagte etwas, was ich nicht mehr wiedergeben kann, was mich aber sehr aufgeregt hat. Etwas wie "Jetzt ist ja gut!". Ich bestand darauf, dass sie ihn runterließ und hing ihm seine Kindergartentasche um, die er sich wütend vom Hals riss und mir vor die Füße warf. "Ich will die nicht!" brüllte er, mit entsprechender Geste. Ich stellte sie neben mich auf den Boden und sagte, ich trage ihm nicht alles nach und er muss sie schon selber tragen wenn er nachher was essen will. Er nahm sie wütend und schleuderte sie immer wieder gegen die Wand und den Boden beim laufen. Mama griff nach der Tasche und trug sie für ihn. Ich nahm sie ihr wieder ab und gab sie Fabian. Mama blickte gar nichts mehr. Sie sah mich an wie die letzte Rabenmutter, die ihr Kind misshandelt! Mein Kleiner rannte wortlos mit seiner Tasch weg. Mama fragte, ob wir zum Essen kommen, ganz gemütlich, im Garten, aber ich lehnte ab. Ich weiß, sie hat sich schon sehr darauf gefreut und sie sah maßlos enttäuscht aus. Ich sagte, ich habe schon gekocht, was ja auch stimmt. Aber dort bricht einfach immer wieder da Chaos aus, auch mit meinen 2 Großen, die 6 und 8 jahre sind.
Was soll ich nur machen? Ich kann meiner Mama nicht vorschreiben, wie sie mit Fabian umgehen muss, oder doch? Und wenn ich es tue macht sie es eh nicht. Weil sie sich nicht durchsetzen kann oder will, oder weil sie ihr Verhalten für richtig hält. So wird das nie was, aber ich bin doch wenn ich schaffen gehe auch auf sie angewiesen.
Ich bin verzweifelt. Liegt der Fehler denn an mir?
Oma bringt mich um den Verstand!!!
Hallo,
nun ich denke schon das du deiner Mutter in gewisser Weise "vorschreiben" musst wie sie mit DEINEM Kind umgeht!!
Kann ja wohl nicht angehen das der Kleine deiner Mama fu dem Kopf rumtrampelt und sie sagt noch Danke dafür.
Ja sicher heisst es immer Eltern erziehen - Oma und Opa verziehen - aber trotzdem gibt es einen gewissen Grad an dem Schluss mit lustig ist.
Ich würde das schon klären mit deiner Mutter.
Lg Katja
Also,
mein Bauchgefühl sagt mir folgendes: Euer Sohn erlebt gerade, das er mit seinem Verhalten euch (also dich und deine Mama) gegeneinander aufbringen kann, weil ihr verschiedene Vorstellungen von Erziehung habt. Und er versteht überhaupt nicht, was nun richtig ist. Also muss er es immer wieder austesten. Ärgern will er dich bestimmt nicht, er ist verwirrt über eure unterschiedlichen Ansichten und das ihr euch deswegen streiten. Er sucht wohl irgendwie eine sichere Grenze.
Ich finde es aber überhaupt nicht dramatisch, das deine Mama eine andere, vielleicht gelassenere Art hat, auf deine Sohn einzugehen. (Oma eben
) Das brauchst du nicht ändern. Dein Sohn kann sehr gut verstehen, das die Oma (und eben nur die Oma) da anders ist als du. Sowas akzeptieren Kinder recht schnell..
Wichtig ist nur, das ihr (deine Mutter und du) da keinen Wettstreit draus macht, wer mit deinem Sohn angemessener umgeht. Denn genau das ist das Problem.
Du kannst deine Mutter nicht ändern und sie muss deine Erziehungsansichte auch nicht übernehmen. Es gibt sowieso kein 100% richtig oder falsch. (Zumindest bei solchen "Kleinigkeiten nicht)
Wenn die Oma Fabian beispielsweise tröstet, obwohl du gerade sauer auf deine Sohn bist, ist das noch lange nicht schlimm.
Bleib einfach ganz ruhig und atme tief durch (nicht wegen Oma, sondern damit du selber wieder runter kommst), packst die Sachen ein (oder was du eben gerade machen wolltest), dann dankst du der Oma ganz lieb, das sie so ruhig geblieben ist, denn du konntest es gerade nicht, weil du dich über das Verhalten deines Sohn geärgert hattest. SOWAS sollte dein Sohn hören und mit der Zeit wird er verstehen, das unterschiedliche Menschen eben mal unterschiedlicher Meinung sein können und unterschiedlich reagieren, aber das es kein Drama, sondern ganz normal ist. Wichtig ist, das ihr deswegen nicht streitet und (nicht nur
) vor dem Kind eine sichere und liebevolle Einheit bildet. Das untergräbt dann auch auf keiner Seite die Autorität und dein Kind hat wieder einen sicheren Rahmen.
Und geh doch bitte zu deiner Mama zum Essen!!!
LG
cornichon
Hallo cornichon!
Vielen lieben Dank für Deine lange und ausführliche Antwort. Ich kann vieles von dem nachvollzoiehen, was Du geschrieben hast und werde versuchen, es umzusetzen. Wenn Fabian "nur" bei mir ist ist er wirklich lieb und sieht auch Dinge ein, die ich ihm erkläre.Dann versteht er, was das Problem war oder ist und was mich geärgert hat. Wie er ist, wenn er "nur" bei meiner Mama ist weiß ich nicht. Nur wenn er abends zB heim kommt und den ganzen Tag bei Oma war ist er total aufgedreht und laut und schreit rum und hört auf gar nichts, spielt nur mit dem essen, ist auch verbal ziemlich frech. Da brauche ich ewig um ihn wieder runter und in dieSpur zu bringen. Das kostet unheimlich viel Kraft! Das ist schlimmer, je länger er bei Oma war. Am schlimmsten aber ist es wenn er uns beide um sich hat. Das wäre eine Situation heute beim Essen geworden. Zuhause nimmt er sich so viel, wie er glaubt zu schaffen und schafft das dann auch. Manchmal muss er bissle kämpfen, aber er isst den Teller leer, sonst gibt es eben keine Süßigkeiten oder kein TV oder so. Solche Grundsätzlichkeiten sind mir wichtig. Oma lässt ihn nach 2 Bissen und umherstochern im Teller aufstehen und gibt ihm ein Eis. Was soll ich da machen wenn ich daneben sitze? Meine Konsequenmz durchziehen? Und da gibt es ganz viele Situationen von,...
Wenn ich mich so zurück erinnere, als ich selber Kind war, da durfte ich bei meiner einen Oma auch alles mögliche, die hat mich da schon verwöhnt.
Abends Süßes aufs Brot und ein bisschen länger TV und und und Aber gestorben bin ich deswegen nicht
, meine Eltern habens locker genommen, war nie ein Streitthema. Zuhause galten aber dann eben ihre Regeln, da gabs dann auch nix dran zu rütteln.
Dein Sohn hat es bisher wohl nur so kennengelernt, das ihr euch wegen der unterschiedlichen Erziehungsansichten streitet. Deswegen fällts ihm vielleicht schwerer, sich anzupassen und auf beiden Seiten die entsprechenden Regeln zu akzeptieren. Er ist ja immer noch auf der Suche, was nun richtig und was falsch ist, da probiert er halt immer wieder.
Was das Bsp. mit dem Essen angeht, kann ich nur sagen, ich bin eh kein Freund von Belohnungen für leergegessene Teller. Denn als solches wird dein Sohn TV und Süssigkeiten ansehen, weil ers eben nur bekommt, wenn der Teller leer ist. Aus diesem Grund gibts bei uns eigentlich überhaupt nix Süsses vor und auch NACH dem Mittagessen. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Entweder man ist satt oder nicht. Egal ob der Teller leer ist oder nicht. Dann kommt man auch nicht in Versuchung, beim eigentlichen Essen zu sparen (weil mans vielleicht mal nicht so mag) um hinterher noch ein Eis reinzuquetschen. TV dürfen meine erst, wenn sie ihre Pflichten erledigt haben. Teller leer essen gehört da aber nicht dazu
So halte ich es zuhause. Aber wenn meine Kids bei der Oma nach 2 Bissen vom Mittagessen dann ein Eis bekämen, ohne ordentlich gegessen zu haben, ist mir das so ziemlich egal. Auch wenn ich dabei bin. Wir sind zu Besuch, da gelten andere Regeln...
Zuhause ist Alltag und da läufts eben anders.
Und wenn die Oma bei uns zu Besuch ist, muss sie sich halt anpassen. Trotzdem würde ich, sollte meiner Schwiemu trotzdem mal ein "Ausrutscher" passieren, versuchen es mit Humor zu nehmen und sie freundlich drauf hinweisen, das es DAS bei uns so eigentlich nicht gibt. Mitgebrachte Süssigkeiten gäbe es dann beispielsweise als Kompromiss und Ausnahme eben doch mal nach dem Mittagessen, natürlich nur wenn eine angemessene Portion davon gegessen wurde.
Allerdings, wenn ich so überlege, fällt mir eigentlich keine nennenswerte Situation in der Vergangenheit ein, wo ich mich meiner Schwiegermutter gegenüber mal derart durchsetzen musste (also bei uns zu Hause)
Bei sich zu Hause rede ich ihr nicht rein, dafür fragt sie dann, wenn sie bei uns ist, lieber noch nach, ob die Kinder dieses oder jenes dürfen. Leben und leben lassen halt.
Sprich doch mal mit deiner Mama (unter 4 Augen), ob sie damit einverstanden ist eure Grundsätze, was die Essensregeln angeht, zu akzeptieren, wenn SIE zu Besuch ist und im Gegenzug redest du ihr auch nicht rein, wenn du und/oder dein Sohn bei ihr ist. Ein Kompromiss eben, sie darf sich dem Kleinen gegenüber so verhalten wie sie es für richtig hält, also Bsp. Trösten usw. und was das Essen bei ihr zu Hause angeht, dafür soll sie bei dir zu Hause akzeptieren, was du für richtig hälst.
Ein ganz kleines bisschen hab ich nämlich auch den Eindruck, das deine Mama vom Wetteiferfieber um die Gunst ihres Enkels gepackt sein könnte
(Omas halt
So könntest du ihr etwas den Wind aus den Segeln nehmen.
Und sag ihr auch, das der ständige Wettstreit dem Kleinen nicht gut tut.
LG
cornichon
Hallo!
Oh mann, wenn ich sowas höre, dreht sich mir auch immer der Magen um. Ich hasse es, wenn sich Großeltern auf ihrem Großelternbonus ausruhen. Das ist meiner Meinung nach genau das Problem der heutigen Großelterngeneration: Verhätscheln verhätscheln verhätscheln. Hat meine Oma nie mit uns gemacht und wir haben sie trotzdem geliebt. Wir haben da auch ein paar Sachen zwischendurch bekommen, die wir von unseren Eltern so nicht bekommen hätten, aber da waren trotzdem Regeln damit verbunden. Und das war völlig richtig so. Heute wollen die Großeltern scheinbar um jeden Preis gemocht werden, von den Enkeln und trauen sich gar nicht, mal ihren Menschenverstand zu nutzen.
In der Regel sage ich eigentlich meist gleich Bescheid, was mit Sohnemann ist und wie ich reagieren würde. Also an die Situation angepaßt... Grade wenn die Kinder ihre Großeltern so oft sehen, finde ich es wichtig, daß diese ihre Erziehungsfunktion auch ernst nehmen. Wenn sowas einmal in zwei Wochen vorkommt, wäre es ja auch kein Problem, aber so...
>Heute wollen die Großeltern scheinbar um jeden Preis gemocht werden, von den Enkeln und trauen sich gar nicht, mal ihren Menschenverstand zu nutzen.<
Fragst du dich nicht, warum das so ist?
Vielleicht bleibt manchen Großeltern heutzutage gar nix anderes mehr übrig, als gegen die Autorität der Eltern ihres Enkelkindes zu rebellieren.
An den vielen Bsp. die man hier liest, bekommt man leider ganz schnell den Eindruck, das die "Kinder" ihren eigenen Eltern (die sie ja auch irgenwie großgekriegt haben) jegliche Erziehungskompetenzen absprechen, sobald sie selber Nachwuchs haben.
cornichon
Tja, gute Frage... Vielleicht ist es ein Teufelskreis und die Frage ist nur, wer damit angefangen hat.
Vielleicht müssen Eltern bei manchen Großeltern mehr Autorität an den Tag legen, weil diese von vornherein dazu neigen, den Kindern viel zu viel des Guten zu geben?
Dann meine ich, daß die Großeltern früher zwar auch gern von ihren Enkeln gemocht werden wollten, aber dem Ganzen nicht diesen immensen Stellenwert beigemessen haben wie heute? ??? Hatten vielleicht auch andere wichtige Sachen im Leben und nicht nur die Enkel. (Ist bei uns grade ein wenig der Brennpunkt....)
Und vielleicht war die Kindererziehung früher generell etwas strenger und mehr auf tradierte Werte ausgelegt als heute in der vielerorts verbreiteten, "Du-darfst-alles-Gesellschaft"...
Meiner Meinung nach ist es auch nicht gut für Kinder, wenn sie überall der Mittelpunkt sind, was aber bei den Großeltern meist der Fall ist. Oft verstummen die Gespräche und alles guckt nur noch, was das Kind macht. War wohl früher auch eher anders...glaub ich. Ich würde auch freidrehen, wenn alles was ich tue, kommentiert und bewertet wird, wie man das gern bei Kindern macht. ("Oh, das machst du aber schöööön!" "Macht das Buddeln/Schaukeln/Dreiradfahren/Puppenspielen etc. Spaß?")
Keine Ahnung, aber interessante Frage. Sicherlich müssen da beide Seiten vor der eigenen Haustür kehren.
Hallo,
ich finde: es ist dein Kind also gelten auch deine Regeln, bzw. es wird so erzogen wie du es für richtig hälst. Sie muss sich daran halten basta.
Wenn meine Mutter was macht und es mir nicht passt, sag ich das einfach. Sie ist zwar danach etwas eingesnappt aber was solls. Die Situationen kommen immer mal wieder, da kannst nichts machen, aber besser es anzusprechen als sich ständig drüber aufzuregen.
Viel Erfolg
Liebka