Meine Omi ist einsam. Wie kann ich ihr bloß helfen?

Guten Morgen,

meine Omi ist 81 Jahre alt und Witwe. Sie lebt alleine in ihrer Wohnung und ist noch ziemlich fit. Sie hat aber außer mir und meinem Sohn keine Verwandtschaft hier in der Stadt. Ihr Sohn wohnt weit weg und kommt etwa 2mal im Jahr zu Besuch.

Meine Omi hat einen Garten, der ist aber etwa 50 Km von hier entfernt und sie fährt immer mit ihrem Auto dort hin.#schock Das macht sie alle 2 Tage, am Tag darauf muss sie sich ausruhen. Sie bewältigt die Arbeit dort kaum, will den Garten aber behalten, weil sie sonst nicht rauskommt.

Wir besuchen meine Oma mindestens 1mal in der Woche, wenns geht mehr. Aber dennoch ist sie einsam und traurig:-(

Ich habe ihr schon vorgeschlagen mal zu solchen Rentnerrunden zu gehen (bei uns im Osten Volkssolidarität) aber dort will sie nicht hin. Hab ihr vorgeschlagen auch die ersten Male mitzukommen aber keine Chance. Sie will niemanden kennenlernen. Sie geht einmal monatlich mit ihrer Freundin zu einem Kaffeeklatsch, der 2 Stunden dauert, ansonsten treffen die sich nicht, weil einer immer zu stolz ist, den anderen zu fragen#augen

Man was soll ich nur tun? Sie tut mir so leid, aber mehr als hingehen kann ich nicht und wenn sie nicht raus will...Eigentlich kann sie nicht mehr so gut Autofahren und schafft den Garten nicht. Aber mir graut schon davor, wenn sie ihn aufgibt. Dann hat sie nichts mehr...:-(

Habt ihr einen Rat?

Danke!
Jana

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Hallo,

hast du schonmal überlegt ob deiner Oma vielleicht ein tierchen guttun würde? Vielleicht ein älteres kätzen/hund aus dem tierheim?

Da hätte sie jemanden um den sie sich kümmern muss und auch jemanden der es ihr dankt und sich streicheleinheiten von deiner oma abholt.

LG

simone

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Findet ihr die Idee bei einer 81 Jahre alten Frau wirklich ideal? Auch ein aelterer Hund macht Arbeit. Was, wenn Oma in 6 Monaten nicht mehr laufen kann? Wer kuemmert sich ums Tier?
Alte Tiere kosten auch gern mal eine Stange Geld, denn sie bekommen Krankheiten und so wie sich die Oma anhoert, wuerde sie das Tier sicherlich nicht mal schnell einschlaefern lassen.
Sie hat dann also Garten UND Tier an den Hacken, denn den Garten wird sie sicherlich nicht aufgeben.
Ich finde solche Ideen hoeren sich immer toll an, aber unueberlegt.

LG

Biene

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Nein, das ist keine gute Idee. Meine Schwester und ich dachten auch schon daran, aber meine Oma will das nicht. Sie muss recht häufig ins Krankenhaus und wer soll sich da um das Tier kümmern? Außerdem kann sie kaum ihren Haushalt schmeißen, da wäre ein Tier nur eine Belastung. Trotzdem danke!

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Hallo,

das mit dem Tierchen halte ich für eine sehr gute Idee! Am besten ein Hund, dann geht sie mit ihm raus und kommt vielleicht ins Gespräch mit anderen Hundehaltern.
Meinen Großeltern hat der Wanderverein sehr gut getan. Sie gehen dort regelmäßig hin, obwohl sie sonst auch eher scheu sind.
Vielleicht findest du irgendwas bei euch, was nicht ganz so "renterspezifisch" ist, wo sie hinmag?
Ansonsten ist es schon viel wert, dass du regelmäßig vorbeikommst.
Kann dich gut verstehen, mir gehts ähnlich mit meiner anderen Omi, die hat zwar noch Familie zuhause, kommt aber aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands wenig raus, was sie traurig macht.
LG,a.

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Nein, das ist keine gute Idee. Meine Schwester und ich dachten auch schon daran, aber meine Oma will das nicht. Sie muss recht häufig ins Krankenhaus und wer soll sich da um das Tier kümmern? Außerdem kann sie kaum ihren Haushalt schmeißen, da wäre ein Tier nur eine Belastung. Trotzdem danke!

Sie will ja eben nicht zu den anderen Rentnern. Sie spielt so gerne Romme aber seitdem mein Zwerg da ist, geht das nicht mehr weil wir ja mit ihm beschäftigst sind. Dann hab ich ihr einen Nachmittagsrentnerclub vorgeschlagen wo Rommé gespielt wird, aber da schüttelt sie nur den Kopf. Selbst wenn ich mitgehen würde.

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Ja, da habt ihr natürlich was den Hund betrifft weiter gedacht als ich - zum Glück.

Ich meinte ja gerade etwas, wo verschiedene Leute sind, nicht nur Rentner. In diesem Wanderverein ist alt und jung vertreten und wandern heisst dann bei den älteren so viel wie gemeinsames Spazierengehen in der Natur.
Irgendsowas muss es doch bei euch auch geben. Muss ja nicht Wandern sein. Was macht denn deine Oma sonst noch gerne?
Hier ist noch was, aber auch mit "anderen Rentnern"
http://www.sites.halle.de/senioren/kalender/permkal.asp
Hast du noch andere Senioren in der Familie (vielleicht in der deines Freundes) wo du sie mal zum Familiengeburtstag mitnehmen könntest? Da fällt der Einstieg vielleicht leichter.
LG, a.

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Halo,

fahr du doch mit deiner Omi mal mit zum Garten. Wäre doch toll für deinen Sohn. Da könnte er dann spielen, du könntest der Omi helfen und ihr hättet doch alles was davon.
Evtl. könntest du sogar den Garten mal übernehmen?
Und das mit einem Hund aus dem Tierheim finde ich eine gute Idee, aber nicht ungefragt bzw. was macht ihr, wenn die Omi keinen Hund möchte oder was macht ihr mit dem Hund, wenn er die Omi überlebt. Muß er dann zurück ins Tierheim? Das wäre nicht schön für das Tier.
Aber es gibt doch von der Kirche/DRK/Caritas usw. immer so tolle Seniorennachmittage mit Ausflügen usw. Schlepp sie doch einfach mal mi dahin, ohne vorher zu erzählen, wo ihr hinwollt, sonst kommt sie nämlich nicht mit.

LG

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Nein, das ist keine gute Idee. Meine Schwester und ich dachten auch schon daran, aber meine Oma will das nicht. Sie muss recht häufig ins Krankenhaus und wer soll sich da um das Tier kümmern? Außerdem kann sie kaum ihren Haushalt schmeißen, da wäre ein Tier nur eine Belastung. Trotzdem danke!

Das mit dem Garten ist auch so ne Sache. Henry geht in die Kita und ich studiere tagsüber. Am Wochenende will sie nicht fahren. Und ich halte das nur für einen Tropfen auf den heißen Stein, da wir an einem Tag nichts schaffen würden. Nicht an 2,3, ...100 Tagen. der Garten ist total verwildert. Sie muss ihn abgeben. Da hilft es nicht, wenn wir einmal mitfahren. Angesehen davon, dass ich auch gar nicht will#schwitz ich hasse Gartenarbeit.

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Hallo,

im Gegensatz zu den anderen, halte ich einen Hund für eine 81 jährige Frau, die eben nicht mehr fit genug ist um wirklich Auto zu fahren oder einen Garten zu bearbeiten...für nicht wirklich angebracht.

Ein Hund verlangt, wenn man eben auch dafür sorgen möchte das der Hund nicht nur die alte Dame beschäftigen soll sondern sich selber auch gut und frei entfalten soll, doch eine gewisse Fitness von seinen Besitzern. Z.B. ist es für alte Menschen gerade im Herbst und Winter bei schlechtem Wetter 4 oder 5 mal am Tag mit dem Hund raus zu müssen.
Dann vergrößert ein Hund die Hausarbeit zusätzlich enorm.

Sicher es git einige graue Schnauzen die über ein Sofaplätzlich froh wären und mit denen man keine stundenlange Spaziergänge mehr machen muß, aber auch die müssen, oft sogar noch mehr als jüngere Hunde, regelmäßig raus.
Und es ist ja nicht das Gehen allein das Leuten in diesem Alter oft schon genug Schwierigkeiten bereitet, nein es ist vielmehr ja auch so das die Reaktionsschnelligkeit extrem nachlässt. Was z.B. wenn der Hund in eine Rangelei mit einem jüngere, größeren Hund gerät? Schnell sind alte Leute mit solchen Situationen vollkommen überfordert.

Wenn jetzt jemand in diesem Alter ist und sein Leben lang Hunde hatte, dann weiß er abzuschätzen was auf ihn zukommt und er/sie weiß auch einzuschätzen ob er/sie das überhaupt noch leisten kann.


Bei einer Katze sähe das ganze ein wenig einfacher aus, aber auch hier kommt es absolut nicht darauf an was WIR jungen uns so vorstellen können, sondern einzig und allein darauf was die Älteren möchten und leisten können.

Alles in Allem ist es wirklich traurig wenn sie so vereinsamt, aber letztendlich...wird man ihr da nicht viel helfen können wenn sie sich so sperrt.
Bei meiner Oma (85) ist das ganz ähnlich, allerdings ist sie beinahe jeden Tag bei meinen Eltern und trotzdem....merkt man das ihr Freunde etc. ab und zu fehlen.
Aber wie das in dem Alter auch oft so ist, viele Freunde sind schon tod und ich denke genau da liegt auch ein Grund warum sie niemand neues kennen lernen wollen, denn zwangsläufig wäre jemand weiteres in ihrem Alter auch wieder jemand der vor ihnen sterben könnte.

Schwierige Situation und ich finde es toll das du dir soviele Gedanken um deine Omi machst.

liebe Grüße

Andrea

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Ich halte ein Tier auch für falsch. Sie kann kaum alleine den haushalt schmeißen. Es ist schon oft dreckig und vermüllt, das Essen vergammelt, weil sie es alleine nicht mehr merkt. Und dann noch ein Tier dazu? Sie liebt Tiere, ja, aber sie will keines. Haben sie mal gefragt. Und außerdem muss sie des Öfteren ins Krankenhaus, wer kümmert sich da um das Tier? Oder wenn sie stirbt?

Sie hat ja ne "Freundin" aber die sind zu stolz den anderen anzurufen und lästern hinterrücks übereinander. Die Alten eben#augen

Ich liebe meine Omi, denn sie ist, neben meinem Sohn, meine Familie. Mir tut es weh, wenn sie sagt, dass sie manchmal nicht mehr weiß, warum sie noch leben soll.:-(

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Sei mir nicht böse, aber wenn ich das so lese (einsam, Haushalt schafft sie kaum noch...) denke ich, dass ein Betreutes Wohnen vielleicht auch nicht so schlecht wäre.
Ich weiß, das hören die Älteren oft nicht so gerne, aber da ist sie unter Leuten, hat soziale Kontakte und es wird ihr Arbeit abgenommen. Besuchen könnt ihr sie dort genauso.
Zu euch nehmen könnt ihr sie ja nicht, oder.
Hab schon von einigen Großeltern gehört, die sich im BeWo sehr wohl fühlen.
Nur mal so als Gedanke.
LG, a.

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Das ist sooooo schwierig, wenn die sich gegen alle guten Vorschläge sperren. Denn die Kirchengemeinden usw sind doch wirklich teils sehr rege. Vielleicht einfach mal beim Pfarramt fragen, ob sie mal einer besuchen würde und motivieren ? Hat diese Volkssolidarität (kenn ich nicht) sowas wie Vorsitzende oder Gruppenleiter ? Kann sie da mal einer besuchen ? Alleine macht die nix, die muss man rausholen....hab selber so eine Bekannte, die ist erst 70 und kapselt sich vollkommen ab, da kann man sich auf den Kopf stellen. Nu hat se fast keine Zähne mehr, traut sich nicht zum Zahnarzt (jaaa wir haben schon ALLES versucht) und mag gleich garnicht mehr raus.
Au weia, was ich von sehr alten Leutchen halte, die unsere Straßen bevölkern, sag ich lieber nicht. Also ab 80 sollte da schon der Onkel Dok ein Wörtchen mitreden. Hier bei uns ist etliches passiert, man kann immer froh sein, wenn niemand zu Schaden kommt.

LG Moni

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So leid es mir tut, da kannst Du nichts machen!

Meiner Oma geht es genauso, schon seit Jahren, eben seit meine Opa verstorben ist. Sie bekommt ihren Hintern aber auch nicht hoch, um das mal so auszudrücken, will dies nicht und macht das nicht, hoffnungsloser Fall!

Klar, würde sie in der Nähe wohnen würde ich sicherlich auch einmal die Woche da aufschlagen, sie tut mir einfach leid ... sie wohnt aber über 250 km weit weg, nimmt unsere Ratschläge nicht an und wir sind mit unserem Latein am Ende!

lg glu

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Ich glaube man kann sich nur damit trösten, dass man so oft es geht hinfährt und sich gut kümmert. Was anderes ist wahrscheinlich einfach nicht möglich in dem Alter. Hoffentlich werden wir anders sein und es vorziehen im betreuten Wohnen zu leben:-p

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Ja, das hoff ich auch ... allerdings ist das bei meiner Oma etwas schwer, weiß gar nicht wo da das nächste betreute Wohnen ist #kratz

Allerdings wohnen da fast nur alte Leute im Dorf und sie könnte durchaus was mit Gleichgesinnten tun!

lg glu

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Hallo Jana

Meine Mutter ist 77 und pflegt meinen Vater rund um die Uhr. Natürlich helfen wir 3 Kinder ihr dabei------und damit sie mal etwas raus kommt, geht sie jetzt 1 Mal in der Woche in eine Seniorenstätte zum singen.
Das gefällt ihr sehr gut dort ------sie dürfen auch ruhig etwas schief singen---das kommt nicht so drauf an. ;-)

Wichtig ist nur, dass sie Menschen in ihrem Alter kennen lernt. Und wenn mein Vater nicht mehr da ist, hat sie gleich Bekannte , mit denen sie was unternehmen kann.
Von alleine wäre sie da aber niemals hingegangen----wir mussten schon etwas nachhelfen.
Alte Menschen können unglaublich stur sein.;-)


Lieben Gruß
Eva

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Hallo Jana
ich schreibe gerade eine Arbeit über Altersdepression und erforsche sozusagen gerade, die Wege rein und die Wege raus.
Wenn du magst melde ich über VK.
Noch bin ich kein Profi darin, habe aber schon etwas Erfahrung....

mfg

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Hallo!
Das ist sehr interessant, für mich, beruflich gesehen.
Meine Oma ist bereits gestorben, sie hatte schwere Depressionen.
Damit ich meine Senioren besser verstehen kann, würde mich deine Arbeit sehr interessieren. Sag mal bescheid, wenn sie fertig ist, ja? Sollte sie veröffentlicht werden, kann ich sie ja kaufen;-)
Danke schon mal, wenn du mich vormerken würdest...
Und viel Erfolg beim Schreiben!
L G
Gunillina

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Oh ja das kenne ich leider nur zu gut. :-(
Leider ist mein Fazit bei unserer Oma mittlerweile: Wers nicht ändern möchte, darf sich nicht beschweren.
Klingt hart ich weiß.

Unsere Oma (Oma meines Mannes, mittlerweile 86J) kenne ich seit 10Jahren......wir haben davon gut 7Jahre in einer Wohnung im gleichen Hauseingang gelebt und sind dann letztes Jahr aber schlussendlich u.a. deswegen dort ausgezogen.
Wir wurden sehr vereinnahmt und mussten für nadaSachen springen, aber wenns mal wirklich was schlimmes gab - ne sie will ja nicht stören #kratz
Stirbt fast an Unterzuckerung, aber kurz anrufen, mir ist nicht gut - neeeeee
Aber anrufen weil jemand die Treppe nicht gemacht hat oder wegen sonstigen Tüddelkrams.

Insgesamt haben wir viel versucht, haben versucht sie auch mal aus dem Haus zu holen, aber das sind gescheiterte Dinge gewesen.

Wollten ihr Hilfsdienste organisieren weil wir irgendwann neben VollzeitJob und Kind ihren Bedürfnissen nicht immer gerecht werden konnten.
Dazu kamen die sowieso katastrophalen Verhältnisse in der Familie....
Nix nada wollte sie alles nicht, aber hat sich immer beschwert keiner hätte Zeit usw.
Haben sie dann (gezwungen ;-) ) zumindestens den HausnotrufKnopf für Notfälle installieren zu lassen - sie ist öfter mal gestürzt und konnte nie alleine wieder aufstehen.

Na ja, sehr lange komplexe Geschichte und ich habs irgendwann aufgegeben, denn wenn man sich nicht helfen lassen will/nix ändern will, dann kann man keinem helfen.
Wir sind letztes Jahr dort u.a. deswegen ausgezogen und somit war sie relativ gezwungen den Vorschlag wegen betreutem Wohnen endlich anzunehmen. Glücklicherweise war in dem Ort wo wir hinzogen gerade eine Wohnung frei........
Geändert hat sich nicht viel, ausser das wir wieder etwas Luft haben und sie leider immer noch nicht kommunikativer ist (ne also man lädt keinen ein oder mit dem netten Nachbarn der zum Kaffee einlud kann ich keinen Kaffee trinken, dann tuscheln die anderen usw.)
Alles Ausreden um nix zu ändern......

Meine Oma ist da anders. Sie sucht sich Unternehmungen und kommt auch mal von sich aus aus dem Quark. Statt scih zu beschweren ändert sie etwas.
Aber denke das ist Personenabhängig und in einem bestimmten Alter...........kann man denke ich nicht viel ändern.
Man darf sich nur keine Vorwürfe machen, denn wenn man sich kümmert (im Rahmen!) und auch mal Ideen hat, welche nicht angenommen werden......dann kein schlechtes Gewissen machen!machen lassen!!!

Alles Gute!!! Vielleicht findest Du ja was für Deine Oma! Vielleicht hat sie ja noch Wünsche die man ihr ermöglichen kann.