Kind liegt auf der faulen Haut, will keine Ausbildung machen. Was tun

Hallo,

ich bitte hiermit um Ratschläge, weil ich langsam nicht mehr weiter weiss.

Mein Freund und ich haben jeder eine Wohnung. Ich wohne mit meinen Kindern (11 und 4), er mit seiner Tochter (17) + Schwiegersohn (20 - er hat ein schleches Elternhaus).

Lebensmittelpunkt ist bei mir.

Zum 18. Geburtstag seiner Tochter wollten wir eigentlich zusammen ziehen. Und zwar in der Form, dass wir bis dahin die Tochter und ihren Freund auf die häusliche Selbständigkeit vorbereiten (17-jährige wissen und können eh alles besser ;-)) und mein Freund den beiden die Wohnung überlässt (dann kann die Tochter auch ihren heißgeliebten Hund behalten) und zu mir zieht.

Die Wohnung der Tochter wäre dann ganz in unserer Nähe, so dass wir immer Hilfe leisten und nach dem Rechten sehen könnten.

Nun ist es so, dass seine Tochter letzten Sommer die Schule abgeschlossen hat und seitdem auf der faulen Haut liegt und kein Interesse daran hat, sich einen Ausbildungsplatz zu suchen.

Auch ihre Mutter redet, aber ohne Erfolg.

Sie will alles, künstliche Nägel, Tatoos, Piercings, neue Möbel, Disco und noch einen 2. Hund und natürlich einen überfüllten Kühlschrank mit den köstlichsten Sachen. Aber wer soll das bezahlen???

Ihr Freund ist momentan arbeitslos und auf der Suche (er bemüht sich wirklich) und hat zwischendurch 400-Euro-Jobs. Er bezieht ALG 2. Aber auch bei ihm schaltet sie auf stur, wenn er sie auf eine Ausbildungsstelle anspricht.

Die Tochter meines Freundes bekommt ihr Kindergeld als Taschengeld und kommt aufgrund ihrer vielen Wünsche damit nicht aus.
Für Lebenshaltungskosten kommt mein Freund auf.

Nun wissen wir nicht weiter. Sie möchte nicht die Wohnung alleine haben mit ihrem Freund, weil sie Angst hat, sie können die Wohnung nicht bezahlen und was im Falle einer eventuellen Trennung von ihrem Freund wird. Klar, geht ja auch nicht ,wenn sie nicht arbeiten geht, kann sie die Wohnung nicht bezahlen. Andererseits hindert sie uns aber am Zusammen ziehen.

Ich habe den Vorschlag gemacht, dass mein Freund mit Tochter + Schwiegersohn bei mir einzieht (ich hätte den Platz), aber das will mein Freund nicht, weil er meint, dann macht sie sich erst recht ein schönes Leben und sie soll ja erwachsen werden, arbeiten (Ausbildung) und Geld verdienen - also wie jeder junge Mensch selbständig werden.

Er weiss aber auch nicht wirklich, in welcher Form er Druck ausüben soll oder ihr den Geldhahn zudrehen soll.

Er wollte ihr mit "Rauswerfen" drohen, dann würde sie zu ihrer Mutter ziehen und das Problem (Arbeit suchen) ist damit nicht behoben, es würde nur zu einem zerrütteten Verhältnis zwischen Vater und Tochter führen - das waren meine Einwände.

Was kann man denn tun, damit sich das Kind einen Ausbildungsplatz sucht und seinen Weg geht? Es hat nie einer gesagt, dass sie - wenn beide Arbeit haben - auf sich allein gestellt sind. Wenn es eng wird, würden wir immer unter die Arme greifen. Es geht doch nur dadrum, dass sie nicht auf der faulen Haut liegen soll.

P.S.:
Ich will hier keinesfalls als "böse Stiefmutter" auftreten, wir sind eine gut funktionierende Patchwork-Familie, wo jeder jeden mag (ich seine und er meine Kinder und auch die Kinder untereinander) und respektiert und wir als Paar so weiter keine Schwierigkeiten haben, weder mit uns noch mit den Kindern des anderen!


#danke

1

Das mit dem Rauswerfen ist schon eine gute Idee...wie sonst willst Du dem parasitären Mädel sonst auf die Sprünge helfen?!

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Auf alle Fälle, das faule Mädel, NICHT mehr finanziell, unterstützen!#aha
Geldhahn zudrehen! Ihr nichts mehr kaufen!#aha
Je mehr sie unterstützt wird, um so fauler wird die Tussie.#aha

Hat sie denn selber gar keinen Stolz, dass sie auf ihren eigenen Beinen steht u. sich selber was kaufen kann, was sie selbst verdient hat?


Karin #klee

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sie will ne eigene wohnung?

find ich klasse!!!!solange sie selber zahlt, kein problem!!!!!

echt wahr, so hart es ist, rausschmeissen und nixmehr bezahlen!!!!

wenn sie dann das erste mal nicht weis, was sie am abend essen soll, wird sie schon umdenken...und wenn nicht, dann hat sie pech!!!

vlg

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Meine Mutter hat uns einen Satz gesagt als wir in der Phase waren:
Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen....

Und natürlich auch durchgezogen ;-)

Was meinst du wie schnell wir einen ausbildungsberuf hatten...

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Hallo Salino,

ich find die Antworten meiner Vorschreiberinnen schon recht krass, wenn auch im Prinzip richtig. Krass deswegen, weil ich es wahrscheinlich nicht übers Herz bringen würde, mein 17jähriges Kind rauszuschmeißen und ohne Essen zu lassen, was vielleicht aber auch daran liegen mag, dass ich es mir gar nicht vorstellen kann, da mein Kleiner erst 7 Jahre alt ist.

Vom Prinzip weiß ich aber, dass es richtig ist, weil ich einen Cousin habe, der auch erst wach geworden ist, als die Familie ihm den Geldhahn zugedreht hat - leider war das erst mit 25 Jahren.

Ich würde vielleicht versuchen, einen Mittelweg zu gehen. Essen wird gestellt - man kann seine Kinder doch nicht verhungern lassen - sowie auch Lebensraum, aber ohne jegliche Zugaben. Wer mehr will, muss sich dieses Mehr verdienen.

Ich finde es auch viel zu früh, wenn das Mädchen mit 17 mit ihrem Freund zusammen zieht. Ich würde wahrscheinlich den Weg wählen, "Stief"tochter bei mir einziehen zu lassen, ohne jedoch den Freund, wie gesagt Essen und Lebensraum stellen, aber sonst nichts. Und ich würde einen Haushaltsplan aufstellen - schon vor dem Einzug - bei dem ihr klar wird, dass das Leben bei Dir und mit Euch kein "Hotel Mama" wird.

Sehr schwierige Situation, die Ihr da habt - ich hoffe, Ihr findet eine gute Lösung.

LG
Nusch

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Ich finde deinen Vorschlag gut.

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Ohne Essen hat meine Mutter auch nicht übers Herz gebracht,aber wenn sie gekocht hat hat sie mir Brot hingestellt...schmeckte auch war aber nicht das gleiche...
Als sie sah das ich mich wirklich bemühte einen Arbeitsplatz zu bekommen,war alles beim alten...verhungert bin ich also nicht:-D

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Hallo,

ich muss mal kurz darauf hinweisen, dass die Idee meiner Vorschreiberinen nicht wirklich praktikabel ist, denn wenn du deine Tochter vor die Tür sitzt, bist du immer noch unterhaltspflichtig, denn Zuschuss durch die ARGE gibt es erst mit 25. Vorher müssen die Eltern ran, also dein Partner und die MUtter des Mädchens.

Was ihr natürlich tun könnt, ist ihr in einer eigenen Wohnung den Grundbetrag zu zahlen und damit muss sie dann klarkommen. Den Betrag weiß ich jetzt nicht genau, aber ihr könnt euch beim zuständigen Jugendamt beispielsweise erkundigen, wie viel ihr zahlen müsstet.
Ich denke aber, dass sie die eigene Wohnung eher als Belohnung für ihr Verhalten sehen wird und dann ist es ein Schuss nach hinten.

Wenn sie ihr Kindergeld bekommt, würde ich ihr in der gemeinsamen Wohnung einfach mal die weitere finanzielle Unterstützung entziehen und sie nur noch in Naturalien unterstützen, soll heißen, sie hat ihr Zimmer, kann sich waschen und kriegt Essen und saubere Wäsche, wenn sie selbst wäscht.
Und das mag jetzt hart klingen, aber schmeißt ihren Freund raus. Wenn der nämlich eine eigene Bleibe hat und sie dann wahrscheinlich viel Zeit da verbringen wird, wird der Druck größer, denn ohne Einkommen kann ihr Freund ihr wohl kaum alles geben, was sie will.

Wichtig ist aber, dass ihr ihr gegenüber ganz klar formuliert, was ihr für sie tun werdet und wo ab jetzt Schluss ist. Wenn sie Luxus will, muss sie dafür was tun.

Und wenn ihr das Gefühl habt, ihr steht allein da und wisst nicht, wie ihr das formulieren sollt, wendet euch ruhig an eine Erziehungsberatungsstelle oder das JUgendamt. Die unterstützen euch und könne ganz klar sagen, was alles möglich ist und was nicht.

Vielleicht wird sie ja dann wach.

Wünsche euch alles Gute.

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hi du!!!

also, wenn sie sich zuhause nicht an regeln hält und das zusammenleben für alle unzumutbar ist, ist die familie nicht unterhaltspflichtig, sogar das kindergeld darf, in diesem fall der vater, behalten, er müsste ihr nur für 60% davon pro monat was kaufen. kleidung, essen oder ähnliches.

und wenn sich ein teenager weigert, eine ausbildung zu machen oder zum gemeinsamen leben beizutragen, was dieses mädel ja nicht macht, kann man sie vor die tür setzen.

hatte den fall letzin erst auf arbeit!!!

vlg
schnegge

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Geldhahn zu und ab ins kalte Wasser. Kindergeld kriegt sie nicht in die Hand, schließlich wohnt sie da im Haushalt und für alle Extras die sie haben will soll sie ihren A*** bewegen ;-)

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hmmm, bin ich wohl eher allein mit meiner Meinung...

Schön, wenn ihr alles als sehr harmonisch erlebt. Daß ihr eine gute zusammengewachsene patchworkfamilie seit, heißt nicht, daß das für jeden von euch leicht ist.
Scheinbar tut sich die große tochter wohl doch etwas schwerer.
Sie möchte dei wohnung nicht alleine haben. so lange sie so weiter macht, hat sie ihren Papa, der sich um sie kümmert.
Vielleicht braucht sie das jetzzt einfach noch?

ich kenne wenige junge leute im alter von 16 bis 20, die wenn sie ds gefphl haben, ein Zu hause zu haben, fet, klare Bezugspersonen, die sich um sie kümmern, die gdas gefühl haben, fast ein übermaß an Liebe und fürsorge zu hause zu haben- nicht den wunsch haben selbständig zu sein.
Den einzigen (anderen ) gunde könte ich darin sehen, daß die angebote, die sie bekommen würde, ihren selbstwertt nicht steigern würden? welche pläne, wünsche hoffnungen hat sie?
was ist ihr traumjob und was hat die realität für sie zu bieten=
wie viele bewerbunge hat sie schon MIT ihrem vater zusammen verfasst?
welche stellen hat ER schon mit ihr abgelaufen?
was wißt ihr über ihre Ängste, ihre verunsicherung?
welche befürchtungen hat sie, wenn sie sich bewirbt, eine ausbildung anfängt oder nur danach sucht?

das sind ne menge fragen, die ich VOR die frage "ausziehen oder nicht" stellen würde- wobei ich sowieso finde, daß eine 18 jährige, die nicht dazu in der lage ist, sich selbst zu oganisieren und finanzieren- noch ne Menge an unterstützung braucht!

lisasimpson (ausgezogen mit 19- nach dem abi, voll finanziert im Studium durch die Eltern bis ca 25- seither selbstversorger:)

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Hallo Salino,
die Tochter ist nicht schon 17 sondern erst 17 und wahrscheinlich ist es einfach noch zu früh für sie. Sie braucht noch etwas mehr Unterstützung, nehmt sie noch mal mit in die Familie, Scheidungskinder sind oft etwas bedürftiger und brauchen länger, um sich Selbständigkeit zuzutrauen. Ich erlebe das bei meinem Stiefkindern auch so (wenngleich sie ausgesprochen tüchtig und zielstrebig in Job und Studium sind) Ich würde euch vorschlagen, mit ihr zu dir zu ziehen und sie dort engmaschig bei der Lehrstellensuche zu unterstützen, nehmt sie an die Hand. Erklärt ihr, dass sie nicht ausziehen muss, wenn sie eine Ausbildung macht, vielleicht trödelt sie aus Angst davor.
Solange sie nicht arbeitet, bekommt sie nur Taschengeld ausgehändigt und muss tüchtig im Haushalt helfen. Extras werden nicht bezahlt, dafür muss sie jobben (bügeln, Fenster putzen oder Regale im Supermarkt ausfüllen...Jobs finden sich immer)
Hund gibt es erst, wenn sie ihn selbst ernähren kann, bis dahin kann sie als Hundesitter schon mal drauf sparen.
Der Freund muss natürlich selbstverständlich Kostgeld zahlen, was er hoffentlich jetzt auch schon macht.
Liebe Grüße
Mariella