Schwägerin - lang

Hallo ihr Lieben,

ich brauch mal nen Rat:
am 16.05. hab ich meinen kleinen Sohn bekommen. Hatte mich so auf Besuch im Krankenhaus gefreut, da an dem WE auch die ganze Schwiegerfamilie in der Stadt war. (Schwiegereltern wohnen ja auch hier, aber die Oma von meinem Mann und und seine Schwester mit Verlobten waren gerade zu Besuch.)
Am nächsten Tag kamen dann halt Eltern und Oma. Ich war etwas enttäuscht, wegen meiner Schwägerin.
Hinterher hat mir aber mein Mann erzählt, das sie kurz nach Ostern ihr Baby in der 10 SSW verloren hat.
Da hab ich natürlich vollstes Verständnis, das sie nicht kommen mochte, stell mir das echt schlimm vor, sein Baby zu verlieren und kurz danach präsentiert der Bruder seinen Sprößling.
Meine Frage jetzt: Am 4.7. ist heiratet sie und ich weiß jetzt, wie ich das machen soll wegen dem kleinen. Meine Schwiemu sagt, mitnehmen, es wäre auch noch jemand anders mit Baby da... eigentlich will ich den kleinen auch nicht abgeben. Aber ich stell mir vor, wie ich mich fühlen würde... muß schon jetzt beim schreiben heulen... sie tut mir so fürcherlich leid...
Was sagt ihr? Abpumpen und den kleinen abgegeben oder mitnehmen. Tendiere ja eigentlich zu letzterem, wenn selbst ihre eigene Mutter sagt, da muß sie durch...
oder gar nicht gehen und nur meinen Mann schicken?

LG Das Wollschaf

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Hallo,

so schwer für Deine Schwägerin die Fehlgeburt ist, Du kannst nicht ewig Rücksicht nehmen. Sie muss damit leben, dass es andere Babys auf dieser Welt gibt. Und wenn es bisher vorgesehen war, dass Babys zur Feier mitgebracht werden, dann würde ich das auch tun.

Cinderella

2

Ganz ehrlich?

Mitnehmen!

So tragisch das auch für sie ist - aber es ist nunmal dein Kind und gehört nun zu euch!
Ich würde da auch kein Aufhbens drum machen. Also jetzt nicht extra abseits stehen und übervorsichtig reagieren!

Das Leben ist manchmal hart und gemein, aber dann hätte ich fast keine Freunde mehr, weil hier genügend eine FG geburt - meinereiner eingeschlossen!

Sie wird damit zurecht kommen MÜSSEN ...

3

Hallo,

ich würde den Kleinen auch auf jeden Fall mitnehmen. Die extreme Rücksichtnahme pusht die Situation nur noch mehr hoch. Lieber einen natürlichen und normalen Umgang mit der Situation schaffen...und ihr evtl. "Hilfe" anbieten (falls ihr euch gut versteht).
Schließlich ist und bleibt er für immer ihr Neffe und den könnt ihr auch in Zukunft nicht vor ihr "verstecken".

Ich denke grundsätzlich ist ein offener und natürlicher Umgang mit "Trauersituationen"/schwierigen Situationen...immer das Beste!

Und:Herzlichen Glückwunsch zum Baby!

4

Aus eigener Erfahrung: Mitnehmen. Sicher tut es nach einer Fehlgeburt besonders weh, wenn man Babys sieht, aber zum Einen ist es ja ihre Hochzeit, ein neuer Anfang; vielleicht ist Dein Kind ja auch ihr Glücksbote und die Erinnerung daran, was noch möglich ist. Zum Anderen: Ich hätte mich wie aussätzig gefühlt, hätte man von mir plötzlich alle möglichen Babys ferngehalten. So schlimm es ist: Es sterben täglich Kinder, Ehemänner, Ehefrauen. Und trotzdem laufen in der Familie und auf der Straße tausende Kinder und Paare herum. Man muss da einfach durch und vom in Watte packen wird es nicht besser oder der Schmerz schneller überwunden, eher im Gegenteil.

Das Leben geht weiter, es werden trotz der eigenen Fehlgeburt weiterhin Kinder geboren - das ist ganz einfach eine Tatsache, der sie sich stellen muss.

LG
Ch.

5

Nachtrag: Warum sprichst du denn nicht mal mit der Schwägerin selbst darüber - "Es tut mir so leid, was dir passiert ist und nun fühle ich mich ganz unsicher, wie ich mit dir umgehen soll oder was ich tun kann, damit es dir besser geht…"

Dieses Totschweigen ist nämlich auch nicht immer unbedingt toll. Wenn sie aber sagt "Ich möchte nicht darüber reden." das dann bitte ohne eingeschnappt zu sein akzeptieren.

7

Prinzipell ne gute Idee, nur sie lebt in MD und ich in DD, wir sehen uns eher selten, auch der Kontakt zu ihrem Bruder (meinem Mann) ist eher locker. Nicht, das man sich nicht mag, aber irgendwie sind in meiner Schwiegerfamile alle relativ distanziert im Umgang miteinander. Deswegen wüßte ich überhaupt nicht, wie ich da mit ihr reden sollte... Wernn man sonst nicht miteinander telefoniert, kann man ja schlecht anrufen und sagen: Hier, ich hab gehört... Fehlgeburt... tut mir echt leid...
Ist also etwas schwierig, das Ganze

6

Ihr habt ja recht,
aber wahrscheinlich haben mich die Hormone noch so im Griff, das ich mir einfach ZU detailiert ausmale, wie elend sich sich fühlen muß...
Hätte es eh nicht wirklich fertig gebracht, den Kleinen abzugeben.

Danke, das wollschaf

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Hallo Du Wollschaf ;-),

ich will dir als Erstes ein ganz großes Kompliment aussprechen, dass Du mit Deiner Schwägerin so mitfühlen und Dich in ihre Lage hineinversetzen kannst. Das finde ich ganz, ganz lieb und großmütig von Dir... #pro

Mein Mann & ich haben im letzten Jahr unseren kleinen Sohn beerdigt, zuvor ist er noch in unseren Armen eingeschlafen. Du kannst Dir wohl vorstellen, wie es uns ergangen ist und wie wir uns heute noch manchmal fühlen... #schmoll #heul

Auch meine Schwägerin hat in diesem Frühjahr entbunden. Gut, wir hatten noch nie ein gutes Verhältnis, das wußte ich schon vorher, aber sie hat schlichtweg knallhart erwartet, dass wir selbstverständlich im Krankenhaus aufschlagen. Ihre Eltern haben es uns noch unmissverständlich gesagt. Es gab sogar Geläster, weil wir nicht gleich am ersten Tag gekommen sind, sondern erst am zweiten Tag zu Besuch kamen.
Unser Geschenk war den stolzen Eltern zu klein und zu mickrig, meine Schwägerin hat nur verächtlich geschnaubt, als sie es gesehen hat und mein Schwager hat letztens Witze über das "Niveau" meines Mannes gerissen. Für gewöhnlich geht es dann um Geld, ich kenne das schon... #augen

Das hat mir so weh getan! Es hat ohnehin viel Kraft gekostet, eine fröhliche Miene aufzusetzen und wir hatten mit viel Liebe eine Karte geschrieben etc.; trotzdem war es nicht gut genug!

Auch heute noch läuft sie gnadenlos mit ihrem kleinen Sohn an meinem Mann, ihrem eigenen Bruder vorbei, wie schon in der Schwangerschaft auch, stillt vor seiner Nase und hat es letztens beim Essen im Restaurant noch fertig gebracht, stolz die Bilder ihrer beiden Kinder herumzureichen und natürlich gab es auch kein anderes Thema.

Seitdem bin ich völlig platt und heilfroh, wenn ich sie nicht mehr sehen muss... :-( Und dabei habe ich ihr in ihrer Schwangerschaft noch geduldig zugehört, wenn sie Kummer hatte und ihr sogar die Sachen unseres Sohnes angeboten. Aber jetzt bin ich endgültig am Ende...

Das ist also wohl ein ausgezeichnetes Beispiel, wie man es als glückliche Mutter auf keinen Fall machen sollte... ;-)

Dein Verhalten finde ich dagegen wirklich wunderbar und echt toll, Du machst Dir wenigstens Gedanken! Das ist einfach Klasse!

Zu der Hochzeit nimmst Du Deinen Kleinen aber natürlich mit, er gehört doch jetzt zur Familie! Die Mutter hat insofern recht, wenn sie sagt, da muss sie nun durch. Natürlich tut es weh, aber Kinder werden nunmal geboren, das ist der Lauf der Welt! Mit dem Krankenhaus na gut, aber Du kannst Dich jetzt nicht jahrelang verstecken, bis sie auch das Glück hat, zu entbinden.

Daher ist es für mich als persönlich Betroffene sogar ;-) ganz klar, dass Du Euren Kleinen natürlich dabei hast.

Du solltest Ihr vielleicht nicht permanent unter die Nase reiben, wie groß er schon wieder ist oder wie er zugenommen hat, oder genau vor ihren Augen die Brust auspacken. Das wäre dann in meinen Augen mehr als daneben!

Aber ich denke, das tust Du doch sowieso nicht, hm ;-)?

Ganz liebe Grüße #herzlich & alles Gute Euch!!!

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<Auch heute noch läuft sie gnadenlos mit ihrem kleinen Sohn an meinem Mann, ihrem eigenen Bruder vorbei, wie schon in der Schwangerschaft auch, stillt vor seiner Nase und hat es letztens beim Essen im Restaurant noch fertig gebracht, stolz die Bilder ihrer beiden Kinder herumzureichen und natürlich gab es auch kein anderes Thema. <

So leid mir der Verlust Deines Kindes für Dich tut - es gibt wohl nichts Schlimmeres - verstehe ich nicht, was Du an dem Verhalten (Zitat) Deiner Schwägerin so schlimm findest. Soll sie ihr Kind verstecken, wenn Dein Mann in der Nähe ist, soll sie keine Bilder zeigen?

Bei allem Verständnis für Deine Trauer, ist das doch zuviel verlangt.

Cinderella

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Hallo Cinderella,

ich verstehe Deine Ansicht gut, früher hätte ich selbst auch nichts anderes geschrieben... #herzlich

Aber leider liegt in meinem Fall die Sache anders, ich kann natürlich nur schlecht alle Vorfälle schildern, die es unabhängig von Babies etc. schon gegeben hat, und will es auch gar nicht mehr :-).

Es gibt offenbar tatsächlich Frauen, die es anderen Frauen absichtlich und brutal hineinwürgen, wenn sie selbst Glück haben und andere Frauen eben Pech. Ich habe mir das früher auch nicht träumen lassen, aber meine Schwägerin und vielleicht auch besonders mein Schwager, aber das weiß ich nicht genau, sind so. Zwischen den beiden Geschwistern bestand offenbar schon immer ein mal mehr, mal weniger offener Konkurrenzkampf, der sich inzwischen auch auf Ehepartner und eben, sehr edelmütig, die Kinder erstreckt.

Das ist zwar total krank, ist aber offenbar leider so... #augen

Für mich ist es sogar gar nicht so übel, denn ich habe mir lange Zeit immer wieder viele Gedanken gemacht, wie man den Zustand verbessern könnte, auch in der letzten Schwangerschaft eben sehr. Jeder Schlag, der mich jetzt aber trifft, gibt mir etwas mehr Freiheit, weil ich für solche albernen Differenzen nunmal gar kein Verständnis habe und mich jetzt gar nicht mehr in der Pflicht sehe, irgendetwas zu unternehmen. Das kann auch sehr erleichternd sein... ;-)

Mir tut es halt weh, wenn ich ausnahmsweise mal mit von der Partie bin und dann zusehen muss, wie inzwischen mit Sprüchen oder Handlungen, die wirklich unter die Gürtellinie gehen, gefochten wird. Ich bin eigentlich nicht empfindlich, aber das ist mir dort echt zu derb und irgendwie finde ich allmählich auch, dass ich so eine Behandlung nicht verdient habe. Aber deswegen gehe ich einfach kaum noch mit... ;-)

Was mein Mann daraus macht, ist seine Sache, es ist ja schließlich auch seine Schwester, nicht? Das klappt auch ganz gut, und mir geht es damit viel besser... #freu

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ruf sie an, sprich ihr dein Beileid aus und frag sie ob es für sie ok ist, wenn der kleine dabei ist oder ob das zu sehr in der wunde rührt!