Hallo Anro,
ich bin total entsetzt über die Masse an negativen Antworten. Aber lasse Dich davon nicht beirren und lese nur die aufmunternden Zeilen. Es gibt immer Zicken und wichtigtuerische Übermütter.
Ich kann Dich voll und ganz verstehen. Mein Mann ist meistens nur alle zwei Wochen für ein WE zu Hause und so muss ich nicht nur den Haushalt alleine bewältigen, sondern auch, da mein Mann selbstständig ist, die Buchhaltung und Sekretariatsarbeiten machen. Des Weiteren muss ich mich auch noch um alle sonstigen Aufgaben kümmern, die so anfallen (Ärger mit Betriebskosten, handwerkliche Arbeiten, Computerprobleme etc.). Des öfteren habe ich mich gefragt, wozu ich geheiratet habe (grins), wenn ich alle "Männeraufgaben" alleine machen muss.
Mir geht es übrigens auch jeden Abend so, dass ich genervt bin, wenn ich die Kinder ins Bett bringe. Das ist ganz normal und Du musst kein schlechtes Gewissen haben.
Ich finde es auch gut, dass Du über Deinen Frust offen schreibst, denn JEDE MUTTER, die hier was anderes behauptet (ich habe Arbeit und Haushalt etc..... und ich bringe abends noch voller Elan meine Kids ins Bett .....) und Dich als jammernde und schlechte Mutter hinstellt, ist einfach nur bemitleidenswert. Denn diese Mütter haben nicht den Mut, ihre Ängste und ihre Belastungen mit Jemanden zu teilen. Sie wollen ja nicht als "schlechte" Mutter abgestempelt werden. Das ist kompletter Unsinn!
Ach, und bevor diese Mütter sich jetzt wieder aufregen: Ich habe Depression und bin seit ca. 6 Jahren in psychiologischer Behandlung und weiß, wovon ich hier schreibe!
Also, lasse Dich nicht ärgern und versuche mit Deinem Mann zu klären, dass er am WE die Kinder übernimmt und Du dir eine Auszeit nehmen kannst. Denn "obwohl" Du Hausfrau bist, hast Du dir die Auszeit verdient!

LG. Jacqueline

Hallo Anro,

du hast ja jetzt schon sehr viele unterschiedliche Antworten bekommen.

Beim Durchlesen der Antworten ist mir bewusst geworden, dass ich mit meiner Situation nicht alleine darstehe. Ich bin z. Zt. Hausfrau und Mutter und kuemmere mich zu 95% um unsere Kinder (3 Jahre und 5 Monate). Mein Mann ist beruflich stark eingebunden und muss oft auch auf Geschaeftsreise gehen. Er ist -verstaendlicherweise- oft muede und kaputt von seiner Arbeit und hat dann keine Lust, sich um unsere Kinder zu kuemmern. Er tut aber was er kann und will und kocht z.B. sehr gerne fuer uns oder bringt die Grosse morgens, wenn er Zeit hat, in den Kindergarten. Vom idealen Familienbild habe ich mich schon lange verabschiedet. Natuerlich ist das Leben mit Kleinkindern anstrengend, aber ich versuche es positiv zu sehen. Ich versuche mich zwischendurch etwas zu belohnen und sei es nur mit einem Cafe Latte. Nur eine einigermassen glueckliche Mutter ist eine gute Mutter. Alles in allem geht es mir sehr gut - wir sind alle gesund und munter und haben keine wirklich grossen Noete. Natuerlich beschwere ich mich auch manchmal, jeder muss mal Dampf ablassen.

Zu dem Thema, ob Kinder leiden, wenn sie ihren Vater wenig sehen, kann ich folgendes berichten. Unsere Grosse ist total auf mich fixiert. Oft ignoriert sie ihren Vater und hat Machtkaepmpfe mit ihm (mit mir aber auch). Im Grunde lieben sie sich aber. Morgen wollen sie alleine auf den Spielplatz - Bonding (mir faellt das deutsche Wort nicht) fuer Kind und Papa.

Alles Gute!