Wer ist von euch ausgewandert?

Hallo zusammen,

mein Mann würde gerne auswandern. Schon seit mind. 6 Jahren geht er mir damit auf die Nerven. Norwegen, Schweden, Kanada... Egal, hauptsache weg? Aber ohne Kohle? Wie soll das gehen. Wir haben nichts gespart... Ein Pferd, einen Hund und zwei Häschen. Zwei süße Kids, 1 Jahr und 5 Jahre...

Soll man da einfach ins kalte Wasser springen und abhauen? Wie soll das gehen? Hat jemand von euch auch so die Nase voll gehabt und hat es geschafft?

Dezember 2006 hatte mein Mann zwei Arbeitsangebote, einmal in Kanada und einmal in Norwegen. Ich hab den Rückzieher gemacht. Einfach Angst, alles geht kaputt. Alles hinter sich zu lassen? Neue Leute kennen lernen. Wird man in einem fremden Land glücklich? Fehlt einem nicht die Familie? Obwohl, Familie? Jeder lebt irgendwie sein leben. Es ist halt nicht mehr so wie früher.

Vielleicht hat ja jemand lust, mir was von seinem Land zu erzählen. Könnt ihr mir Mut machen, oder ratet ihr lieber ab?

Liebe Grüße, Susanne.

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Hallo,
abraten würde ich Dir nicht. Aber ich würde nicht, wie Du schreibst, abhauen und ins kalte Wasser springen. Das kann m.E. sehr nach hinten losgehen. Denn auch im Ausland gibt es mehr als genug Alltag und Sorgen. ;-)
Aber gut überlegt und geplant, warum nicht. Wenn man z.B. hier keine berufliche Perspektive hat, im Ausland aber schon, ist es sicher als eine Überlegung wert! Wenn, dann würde ich es wegen der Kinder aber nicht zu spät machen. Jetzt sind sie noch klein und können sich noch gut einleben und die Sprache lernen. Aber in fünf oder sechs Jahren wäre es gerade für das größere Kind sicher sehr schwer.
Persönliche Erfahrungen kann ich Dir nicht mitteilen, eben nur meine Gedanken zum Thema.
LG
shusi

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Ihr solltet mindestens 20.000 Euro Ersparnisse (für Kanada, -innerhalb Europas langen vielleicht 10.000 Euro) mitbringen. In Kanada könnt ihr ohne Auto NICHTS anfangen und das müsste doch gekauft werden. Außerdem braucht ihr dringend (!!!!) gute finanzielle Rücklagen. Ihr seid eine 4-köpfige Familie, da könnt ihr nicht in der Ferne von der Hand in den Mund leben.
Was ist mit Mietkautionen? Einrichtungskosten? Containerverschiffung? Rückflugtickets für den Notfall?

Ohne Kohle würde ich das als Familie nie machen. Spart doch erstmal ein paar Jahre und in der Zwischenzeit erkundigt euch gut über den Lebensstandard/Haltungskosten der jeweiligen Länder und lernt die Sprache eures Traumlandes.

LG
Christina


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Hallo Susanne!

Ganz ohne Geld als Rückversicherung??? Würde ich nie machen... das kann ganz schnell in die Hose gehen. Wichtig ist, dass einer von Euch im ersehnten Ausland einen guten Job - ansonsten lasst es (nicht überall ist das Sozialwesen so "gut" wie bei uns in Deutschland).

Ich war 2 Jahre in Shanghai. Hatte sehr schnell Anschluss und gute Freunde und JA, ich war wirklich glücklich und habe mittlerweile sehr oft Sehnsucht nach dem Leben dort. ABER... es war viel Arbeit und es hat mich und uns sehr viele Tränen gekostet. Familie hat natürlich irgendwie gefehlt - so grob das aber jetzt klingen mag: man gewöhnt sich dran.

Überdenkt Euren Plan sehr genau. Es kann gut funktionieren habt aber bitte keine Illusionen: im Ausland ist nicht alles besser oder toller. Ihr werdet sehr schnell vom Alltag eingeholt und müsst Euch dann auch noch mit eventuell anderer Kultur, anderer Sprache usw. auseinandersetzen.

Viel Glück!!
Liebe Grüsse

Astrid

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Hey,


Also OHNE Geld, ohne sicheren Arbeitsplatz, ein Haus/eine WOhnung, Schul/Kigaplätze im jewieligen Land für die Kinder würde ich aufkeinenfall auswandern. Würde das nur machen wenn ich die wichtigsten Dinge dort abgesichetr habe und weiss dass wir dort nciht ins totale Disaster kommen werden. Ebenso würde ich nicht auswadern, ohne die Sprache des jeweiligen Landes zumindest etwas zu können und zu verstehen.

Meine Schwiegermutter ist US-Amerikanerin und ist demnach vor vielen vielen Jahren nach Deutschland gekommen und hat meinen Schwiegervater geheiratet ;-) Es hat geklappt, aber da war eben der Mann Deutsche und kannte sich hier aus.


LG Anna

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Wir sind am auswandern. mein mann hat hier in Luxemburg nichts gefunden, Jetzt hat er eine Arbeit in der Schweiz gefunden die seinen Qualifikationen gerecht und entsprechend entlohnt wird. Der Kontrakt ist unterschrieben ,er beginnt den Job in 2 Wochen.Wir werden er in ca 6 monaten nachziehen, da ich das baby noch hier bekommen will undwir unsin aller Ruhe jetzt mal eine Bleibe dahinten aussuchen.

Bedenke aber Auswandern scheitert wenn man es knall auf Fall macht

-erst mal muss deine mann eine Arbeit so wie eine Arbeitsgenehmigung findenen.

-dann wuerde ich ihn ca 6 Monate dahinten lassen ,damit er in aller Ruhe eine passende Bleibe findet und auch rausfindet ob es da wirklich gut ist und die Arbeit das Wahre ist

Cu Naomi

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Hallo Susanne,

ich bin ausgewandert, nach Schottland. Hatte aber den Vorteil, dass mein Freund Schotte ist und hier gelebt hat. Ich brauchte also keine Wohung, etc. Beim ganzen buerokratischen Kram hat er Bescheid gewusst, die Sprache war sowieso kein Problem, weil englisch.
Wir ueberlegen auch in den naechsten Jahren vielleicht gemeinsam auszuwandern. Mein Freund bekommt andauernd gute Job-Angebote aus dem Ausland, wo wir erst einmal eine Wohnung gestellt bekommen, ein Auto, etc.
Ich wuerde nie ohne Ruecklagen auswandern, vor allem nicht mit Kind. Ich muss dann auch schon oefter das Land besucht haben, dort einen Ansprechpartner haben bei Problemen, die Sprache ein wenig koennen, etc.
Es ist immer eine Ueberlegung wert, aber man kann das nicht so mir nichts Dir nichts machen.

LG

Biene

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Hallo Susanne,

wir sind vor 1,5 Jahren nach Frankreich ausgewandert. Mein Mann (Franzose) und ich hatten in D keine Perspektive mehr.

Für uns war wichtig, das mein Mann Arbeit bekommen hat (in der Schweiz, er ist jetzt Grenzgänger) und damit konnten wir uns hier in Frankreich eine Wohnung mieten. Wir mußten unzählige Papiere vorlegen, um eine Wohnung zu bekommen. Aber als wir sie hatten und 6 Monate rum hatten, bekamen wir alle Vorzüge zu spüren wie ein französisches Pärchen auch. Auch einen Sprachkurs bekomme ich gratis und viel Unterstützung von der französischen Familie. Und Frankreich ist ein sehr familienfreundliches Land. Hier gibt es kaum eine Familie unter 3 Kindern und faßt alle Muttis arbeiten. Hier sind der Kindergarten und die Vorschule kostenlos. Ein klasse System, von dem ich auch profitiere. Und von der Arbeitsagentur gibt es sehr viele Adressen, wo man die Sprache lernen kann und sie vermitteln mich auch. ICh fühle mich rundum wohl und mein Mann und der Sohn auch.

Wir haben nur eine einzige Sache schlecht gemacht. Unser großes 2-Familienhaus haben wir in Deutschland vermietet. Das war ein Fehler, denn ich hab eine Mietnomadin erwischt. Das waren 1,5 Monate Seelenstress vom Schlimmsten und hat uns jegliche Lebensqualität hier in Frankreich genommen. Jetzt endlich ist sie draussen und wir können das Haus zum Verkauf fertig stellen. Also habt ihr Eigentum, dann lieber verkaufen als vermieten, spart ne Menge Ärger.

Bisher haben wir es nicht bereut und wir werden auch niemals mehr zurück gehen. Was in D an HIlfen angeboten wird, gibt es auch hier. Und die Sprache ist nur am Anfang ein Hinderniss. Jeder gibt das, was er geben kann. Und wer offen ist für das neue Land, der bekommt schnell die Dinge in den Griff.

Also ich kann Dir nur Offenheit und natürlich etwas Geld für die Überbrückung und für die Wohnungskaution und eine gesicherte Arbeitstelle empfehlen. Der Rest kommt mit der Zeit.

Ganz liebe Grüße von Susi aus Pontarlier

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Ich nochmal:

Deine Fragen hab ich nicht alle beantwortet.
Also wir sind ins kalte Wasser gesprungen. Innerhalb 3 Monate waren wir ausgewandert. Eine günstige Umzugsfirma von myhammer (hier in Frankreich gibt es dafür easy-marche.com), Freunde, die beim PAcken geholfen haben. Familie-Freunde?!?!?! Mir sind kaum Freunde geblieben, denn sie wurden neidisch, was sehr schmerzhaft war. Aber so haben wir die wahren Freunde erkannt und halten sie fest. Die warten sehnsüchtig auf Urlaub, um uns zu besuchen. Schliesslich brauchen sie kein Hotel. Es gibt auch die Kommunikation über Internet. Ohne dem geht es nicht und es bringt ne Menge Spaß so zu berichten aus Frankreich.

Und glücklich sind wir da, wo wir zusammen leben, egal in welchem LAnd unter welchen Voraussetzungen.

Und noch etwas: auf die Nerven" klingt ziemlich hart. Er würde sich sicherlich gerne einen Traum erfüllen von einem neuen Start in einem anderen LAnd. Nur wenn auch DU bereit dazu bist, klappt das. Und ist Eure Liebe stark, dann klappt das auch.

LG von Susi

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Ich wohne seit ein paar Jahren in den USA, hab mittlerweile 2x das Auswandern migemacht.
Mit 13 kam ich von Suedkorea nach Deutschland und vor ein paar Jahren dann in die USA.
Der Vorteil war, dass mein Parnter und ich dort schon einen festen Job hatten.
Aber ohne festen Job und Wohnsitz auswandern? ... ich wuerds mich nicht trauen! Und niiiiiiie wohin auswandern wo man die Sprache nicht kann!!! Das ist der groesste Fehler den man machen kann, find ich!