Hallo ihr Lieben,
hier geht es jetzt einmal nicht direkt um das Thema Schwangerschaft / Kinderwunsch plus. Ich dachte nur, dass ich mit meinem Anliegen bei euch, die ihr wie ich vielleicht auch schon etwas länger einen unerfüllten Kinderwunsch habt, an der richtigen Adresse bin.
Mich beschäftigt seit einiger Zeit, wie man richtig/höflich/unaufgeregt mit den ständigen Fragen nach einer Schwangerschaft umgehen kann. Im Familien/Freundeskreis habe ich damit keine Probleme, da ich offen und im vollsten Vertrauen über alles reden kann.
Mir geht es eher um übergriffige, unangebrachte und bloßstellende Fragen von Bekannten und Kollegen.
Kurz zur Erklärung: ich bin Mitte 30 und im Kreise meiner Kollegen die einzige dieses Alters, die noch keinen Nachwuchs hat. Während der Mittagsrunde sind wir so ca. 5 bis 10 Personen, männlich und weiblich. Von den ansonsten eigentlich recht netten Männern kommen ab und zu sexistische Sprüche (bezüglich Alter / biologische Uhr, sexuelle Aspielungen, Kommentare über den weiblichen Körper, Rolle der Frau in der Partnerschaft usw.). Ich wundere mich dann immer, wie man in dem Alter so spießige, konservative Ansichten haben kann. Und oft gehen mir ganz böse Antworten darauf im Kopf herum. Ich äußere sie aber nie, weil ich auch nicht als verbiestert oder Spaßbremse rüberkommen möchte.
Immer öfter drehen sich Gespräche um das Thema Kinder, Schwangerschaft usw. , zumal einer der Kollegen gerade geheiratet hat und der andere demnächst zum zweiten Mal Vater wird.
Auch ich wurde schon das ein oder andere Mal gefragt, wann es denn bei mir so weit wäre. Ich bin immer überrascht, wie dreist und taklos da ganz direkt nachgefragt wird. Vor versammelter Mannschaft. Als ob man sich als Frau ab einem bestimmten Alter dafür rechtfertigen müsste, warum man noch keine Kinder hat. Oder warum man keine Kinder möchte (den Fall hatten wir bei einer ehemaligen Kollegin).
Nun ja, ich habe bisher immer möglichst bedeckt darauf reagiert. Keiner weiß, dass ich überhaupt einen Partner habe, geschweige denn von unserem Kinderwunsch.
Versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht prüde oder verklemmt. Es gibt sogar gute Kollegen, die Bescheid wissen, mit denen ich ganz vernünftig über das Theman sprechen kann.
Ich finde aber, es gehört einfach nicht in eine größere Mittagsrunde und es ist schon garnichts für die Ohren sexistischer Männer, die immer nach einer Gelegenheit suchen, einen blöden Spruch abzulassen. Für mich ist es einfach ein sehr privates Thema und ich möchte mir die Menschen, mit denen ich darüber spreche, selbst aussuchen!
Manchmal denke ich, dass ich einfach zu sensibel bin. Hätte ich keinen Kinderwunsch oder wäre bereits schwanger, würde ich vielleicht anders damit umgehen.
Leider bin ich ein sehr introvertierter, stiller und wenig schlagfertiger Mensch. Kontern oder im Gegenzug fies zu sein ist nicht so meins. Deswegen suhe ich nach einer Möglichkeit, geschickt, bestimmt, aber trotzdem nicht unhöflich auf Anspielungen zu reagieren.
Es kommen ja auch Anfragen von netten Leuten, die einfach nur aus Interesse und ohne böse Absichten gestellt werden. Trotzallem geht es sie nicht an.
Habt ihr da Erfahrung? Wie geht ihr mit unerwüschte Fragen um? Seht ihr das eher locker?
Liebe Grüße,
Integral
Wie mit unerwünschten Fragen umgehen?
Hallo,
ungute Sitationen.
Wenn du nicht fies sein möchtest, obwohl die anderen es sind, meiner Meinung nach und nicht für einen kroschen Nachdenken dabei.
Deine Antwort kann sein:
-Gut Ding braucht Weile
-Wenns klappt dann klappts, solange Geduld
-Wetten dürft ihr bei mir einreichen.
-Wollte grad kündigen und nur noch Hausfrau werden und meine Persönlichkeit aufgeben
-Wüsste nicht was dich das angeht
-bleibt mein süsses Geheimnis, ihr könnt spekulieren
-Ich finde das jetzt eine sehr persönlich und indiskrete Fragen. Wie ist den der Zyklus deiner Frau so?
usw
lg
mich fragt ja auch hin uns kunz .. meine standard antwort ist immer: Sollte ich schwanger sein, werde ich dich rechtzeitig in Kenntnis setzen.. daher ist die Fragerei völlig unnötig!
@ lullaby81 und lucinda1978
Danke für euren Rat!
An ähnliche Antworten hatte ich auch schon gedacht.
Werde es beim nächsten Mal entweder mit:
- Das ist aber eine sehr persönliche und indiskrete Frage / Das geht euch nichts an.
oder
- Wenn ich schwanger sein sollte, werdet ihr es sicher erfahren.
versuchen. Je nachdem, wie so meine Laune ist
ich war ja schwwanger und das hatten wir natürliche der familie allen mitgeteilt .. nach der FG hat erst mal sich niemand getraut was zu sagen und jetzt kommen und sie und meinen ständig fragen zu müssen wann wir denn jetzt ein Baby wollen .. da sag ich das immer:
Versprochen! Sollten wir schwanger sein, bist du der erste der es erfährt! !!!
und das sag ich jedem! hahahahaha
aber ich geh auch offener damit um .. erzähle vielen das wir in der Kinderwunschpraxis bin, das es nicht klappen will. Damit nehme ich die Fragen schon mal vorweg denn sie wissen wir sind dran und es klappt nicht .
Ich kann mir sehr lebhaft vorstellen, wie solche Nachfragen und Anspielungen nerven. Ich hatte 1996 eine Fehlgeburt, habe danach meinen Arbeitsplatz verloren und habe dann an der neuen Arbeitsstelle genau solche Situationen erlebt, wie Du es beschreibst. Die Kollegen hatten keine Ahnung davon, dass ich nur wenige Monate zuvor eine FG erlitten hatte. Und sie wissen es bis heute nicht.
Ja, wie bin ich damit umgegangen? Einmal habe ich sehr laut und sehr energisch gesagt, dass ich mir ab sofort jede Frage in diese Richtung verbitte. Ich habe ihnen unmissverständlich klar gemacht, dass es ganz allein unsere Angelegenheit ist und dass ich mein Selbstwertgefühl nicht daran festmache, ob ich ein Kind habe oder nicht. Ich war so wütend, dass die Kollegen nie wieder auch nur den leisesten Versuch unternommen haben, nachzufragen.
Etwa zwei Jahre später bin ich in die Existenzgründung gegangen. Und da hat mir eine Bekannte an den Kopf geballert, ich wäre eine typische Karrierefrau, die zugunsten ihres beruflichen Fortkommens keine Kinder will. Und das, obwohl ich damals schon 7 Jahre verheiratet war und wir uns sehr Kinder wünschten. Das war so extrem, dass ich damals auch völlig ausgeflippt bin. Ich habe meiner Bekannten damals an den Kopf geballert, dass ich genau deshalb in die Existenzgründung gehe, weil ich eben keine Kinder habe. Warum sollte ich denn Rücksicht auf Kinder nehmen, die überhaupt nicht existierten?
Anmerkung: Ich habe bei meiner Existenzgründung sehr wohl den Kinderwunsch berücksichtigt und von Anfang an alles so organisiert, dass es auch mit Kindern noch "passt". Aber das wollte ich der Bekannten nicht auf die Nase binden 
Lustig war in diesem Zusammenhang: Als ich dann später tatsächlich unseren Sohn bekam und dann weiterhin Aufträge in kleinerem Maße annahm, hörte ich von der gleichen Lady, die mir vorher die "Karrierefrau" unterstellt hatte: "Das kannst du aber auch nur machen, weil du nur ein Kind hast. Hättest du zwei Kinder, wäre das gar nicht möglich. Wollt ihr keine weiteren Kinder?"
Ääähh - Leute, ist das noch normal? Also egal, in welcher Phase Du bist, "seltsame" Anmerkungen und Nachfragen kommen wohl immer. Ich weiß auch von Frauen, die drei oder mehr Kinder haben, die immer wieder schräg von der Seite angemacht werden, ob sie denn noch nichts von Verhütung gehört hätten?
Also, am idealsten und nervenschonendsten wäre ignorieren, aber ich gebe zu: das habe ich nicht immer geschafft 
Es ist jetzt schwer was generelles zu sagen, wenn man den jeweiligen Spruch nicht kennt, aber ich würde es mit spiegeln probieren, also "Es ist ja interessant, worüber du Dir so Gedanken machst. (Ich wusste garnicht, dass Du so ein Interesse an meiner Lebens/Familienplanung/Sexleben hast.)"
Entweder dann ist Ruhe oder das Gespräch kommt auf ne vernünftige Ebene.
Hey hallo,
ich würde da versuchen locker drüber weggehen. So nach dem Motto: muss ja nicht jeder Kinder haben wollen, oder?
Bei uns nervt immer mein Schwiegervater mit nachfragen. Ständig, teilweise mehrfach wenn wir dort sind. Letztes mal hab ich gesagt, dass er der allerletzte ist, der es erfährt, wenn er nochmal fragt. Mal sehen, wie lange das anhält 