Stutenbissigkeit bei Mamas

Puh... Ich muss mal was rauslassen und euch nach eurer Meinung fragen...

Seit der Schwangerschaft habe ich eine Freundin, die ich im Yoga für Schwangere kennengelernt habe. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Ihre Tochter ist zwei Monate nach unserem Sohn geboren. Bis zum ersten Lockdown letztes Jahr haben wir uns wöchentlich privat getroffen. Dann kam der Lockdown und wir haben uns nur noch per WhatsApp gesprochen (im Sommer wieder draußen getroffen). Seit Oktober haben wir uns nicht mehr im realen Leben gesehen, haben aber mehrmals wöchentlich Kontakt.

So, dass zu unserer Geschichte.
Seit dem ersten Lockdown, also April, ist unsere Freundschaft etwas... anstrengend. Wie gesagt, unser Sohn ist zwei Monate älter und damit oft in einer anderen Entwicklungsstufe (völlig normal!), nur sie missgönnt mir das total. Als unser kleiner zum ersten Mal mit 9 Monaten gekrabbelt ist, war ihr Kommentar nur "ja, hat ja auch lange genug gedauert". Als er dann mit 12 Monaten die ersten Schritte gemacht hat, kam "das hätte ich ja jetzt nicht erwartet, dass das so schnell geht". Ihr Kind läuft mit einem Jahr noch nicht, was ich mit keinem Wort kommentieren würde, denn jedes Kind hat ein eigenes Tempo! Egal was ich ihr erzähle, ständig steuert sie dagegen und kommentiert wirklich alles. Ich habe sie schon mehrmals darauf angesprochen, sie weiß nie, wovon ich rede.

Ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll. Eigentlich hatten wir ein tolles Verhältnis und ich mag sie wirklich, außerdem habe ich sonst nicht so viele Kontakte mit Kindern im gleichen Alter.

Wie würdet ihr damit umgehen? Würdet ihr den Kontakt abbrechen? Ich weiß, dass ihr Corona ziemlich zusetzt und ihre Beziehung gerade auch sehr leidet. Aber ich möchte auch nicht auf Dauer ein Blitzableiter für ihre schlechte Laune sein...

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Oje, schwierige Situation. Das kenne ich aber auch.... Vergleiche bei Kindern, das hasse ist. Jeder hat sein Tempo und jeder ist anders, das ist auch gut so. Ich denke, ich würde ihr schon klar sagen, dass mich das stört und sie Vergleiche oder Kommentare zu Entwicklungsschritten doch bitte künftig meiden soll. Dass dir die Freundschaft wichtig ist, aber du eben das Thema bisschen zurück schalten möchtest. ☺️ Liebe Grüße

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Ich erzähle mittlerweile schon gar nichts mehr, sie zieht aber auch alles ins schlechte, wenn sie nach etwas fragt und ich ihr einfach antworte. Aber ich werde es ihr so mal sagen. Danke für deine Antwort!

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Hm... Ich würde mir in dem Fall die Mühe geben, wie die Konversation läuft, Frauen sind ja echt schwer manchmal (will mich da nicht rausnehmen). Vielleicht fühlt sie sich durch deinen Stolz "gestresst" dass ihre es auch können muss? 🤗 Aber wegen sowas würde ich jetzt nicht den Kontakt abbrechen, dann lieber nichtmehr über die Entwicklung sprechen, außer sie fragt (aber was soll jetzt noch kommen). Ich hab eine Mamagruppe und lass da einfach einiges unkommentiert, was die Entwicklung betrifft. Muss weder offenkundig das erste noch letzte Kind haben 🤣

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Ja, ich habe das schon völlig eingeschränkt und erzähle gar nichts mehr. Das finde ich aber auch schade, mir geht es ja nicht ums vergleichen, sondern das ich mich wirklich von Herzen freue, wenn mein Sohn z.B. die ersten Schritte macht. Ich denke, in einer Freundschaft teilt man doch alles, die guten und schlechten Momente. An den "schlechten" Sachen (z.B. war mein Sohn ein unheimlicher schlechter Schläfer) hat sie sich immer ergötzt, mich bemitleidet und mir ständig gesagt "mit dir möchte ich nicht tauschen, wie furchtbar das sein muss". Als sich das geändert hat, hat sie kein Wort mehr darüber verloren, sich auch nicht für mich gefreut.

Sie erzählt mir hingegen jeden Fortschritt und freue mich wirklich über jede Kleinigkeit. Es ist ja das Kind meiner Freundin, meine Freundin freut sich darüber, also freue ich mich mit! Da negative Kommentare zu lassen, finde ich grundfalsch.

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Hm, im Grunde hast du ja mehrere Möglichkeiten:
1. Drauf hoffen, dass es sich nach corona ändert, vielleicht versteht ihr euch einfach "online" nicht
2. Sie nochmal ins Gespräch bitten, vielleicht ohne Kids aufn Kaffee und erklären wie du das empfindest
3. Auf die blöden Kommentare eingehen und nachhaken "wie meinst du das jetzt?" "Bist du jetzt eingeschnappt?" "Wieso schreibst du das so" etc.

Ich hab auch ne freundin, die manchmal komisch reagiert 🤣 aber darüber kann ich wegsehen, wie sie es bei mir tut. Wir unterscheiden uns zum Teil grundlegend, aber daran hängen wir uns nicht auf, dafür verstehen wir uns dann doch zu gut und unsere Kinder lieben einander 🥰 ohne kinder wären wir aber auch nicht mehr befreundet 🤗

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Dreht es sich denn nur noch um die Vergleiche? Oder macht sie eben „auch“ so Kommentare?

Ab und zu passiert es sicher allen Eltern mal, dass sie eben doch vergleichen oder andere Freunde (auch gerne kinderlose) kommentieren 😜 ich überhöre es meist inzwischen einfach. Bzw bei WhatsApp steige ich einfach nicht drauf ein..

Wenn Personen aber NUR vergleichen und alles ins negative ziehen... dann breche ich den Kontakt lieber ab!

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Es ist schwer, das konkret zu sagen. Es spitzt sich in letzter Zeit immer mehr zu. Ich freue mich über wirklich jeden Schritt, den ihr Kind macht, sage ihr ständig, wie toll ihr Kind ist und wie stolz sie sein kann und von ihr bekomme ich nur blöde Kommentare. Ich sage auch immer, dass wir unsere Kinder nicht vergleichen können, weil die beiden zwei Monate auseinander sind und das in dem jungen Alter schon viel ist. Ich sage auch immer, dass das in 1-2 Jahren ganz anders aussieht.

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Dann würde ich konkret sagen „deine ständigen negativen Kommentare ziehen mich echt runter!“

Anscheinend versteht deine Freundin den Wink mit dem Zaunpfahl nicht. Dann muss man deutlich werden.

Oder wenn sie was schlecht redet es SOFORT ansprechen und sagen, dass dieser Kommentar jetzt voll daneben war.

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Mhm... ich glaube, ich würde mal mich selbst reflektieren, ob ich vielleicht zu oft von den Fortschritten meines Kindes spreche und sie deshalb - warum auch immer - mit ihrem Kind daher kommt bzw. deine Berichte abwertet.
Ich habe auch eine Freundin, dessen Kinder total durchschnittlich von der Entwicklung her sind. Trotzdem erzählt sie immer von ihren talentierten Kindern und was sie alles können.
Da ich sie ansonsten gerne mag, hör ich mir das natürlich freundlich an, aber es nervt schon ein wenig.
Unsere Kinder sind tatsächlich sehr gut entwickelt und können Dinge, die für ihr Alter eher ungewöhnlich sind. Das sehen sie ja, da muss ich mein Kind nicht immer hervorheben. Ganz im Gegenteil halte ich mich diesbezüglich immer ganz still, weil ich sowas unangenehm finde.
Die Freundschaft kündigen würde ich vielleicht nicht sofort, außer ihr versteht euch nicht mehr gut, aber es wäre ratsam weniger über eure Kinder zu erzählen, sondern mehr über euch.

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Ich finde in einer Freundschaft kann man die positiven und negativen Dinge teilen. Sie erzählt mir täglich, was ihr Kind kann. Ich freue mich über jeden Entwicklungsschritt, egal ob kognitiv, kommunikativ, motorisch. Über jeden Zahn, der gerade kommt, über jede tolle Sache, die gerade passiert ist. Sie erzählt mir davon lange und ausführlich. Ich bin die einzige Freundin von ihr, die ein Baby hat. Es ist auch völlig okay, ich freue mich wahnsinnig für sie, weil es ihr Kind ist und sie wahnsinnig stolz ist.

Nur ich darf halt nichts erzählen. Es ist nicht so, als würde ich jeden Tag erzählen, wie toll alles läuft. Denn so ist es nicht, wir haben auch Phasen, wo es einfach nur anstrengend ist. Davon berichte ich. Aber wenn mein Kind was tolles macht, wie die ersten Schritte oder das erste Mal Mama sagen, dann möchte ich das gerne mit meiner Freundin teilen.

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Hallo,
ich persönlich finde, dass Freundschaften oder Bekanntschaften, die man in Geburtsvorbereitungskursen, Krabbelgruppen etc. schließt ganz oft (sicher nicht immer) erst mal Zweckgemeinschaften sind. Die drehen sich halt oft hauptsächlich um die Kinder oder jeweilige Probleme, die man gerade gemeinsam hat und unterscheiden sich schon zu „richtigen“ Freundschaften, die entstanden sind, weil zwei Menschen sich allgemein einfach mögen und gut verstehen. Man hat da eine relativ geringe Basis und durch Vergleiche oder unterschiedliche Erziehungsansichten gerät da oft schnell was ins Wanken. Nichts desto trotz sind auch solche Zweckgemeinschaften ja erst mal was Gutes. Ich würde da erst mal dieses mehrmals wöchentlich raus nehmen, den Kontakt reduzieren auf „wenn man halt Lust hat“ und dann mal weiter schauen. Vielleicht auch mal überlegen, wie wäre es für dich, wenn sie immer neue Fähigkeiten kund tun würde und dein Kind könnte sie noch nicht? Du könntest immer nur 2 Monate später sagen, hey jetzt kann mein Kind es AUCH! Ist dann vielleicht wirklich nicht mehr ganz so spannend, oder? Unter richtig echten Freunden gönnt man sich sowas im besten Fall natürlich! Aber genau das meine ich halt unterscheidet solche Zweckgemeinschaften von richtigen Freunden. Deshalb würde ich den nächsten Fortschritt vielleicht einfach mal deiner Familie erzählen und abwarten!

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Du hast sowas von Recht und von der Seite habe ich es noch nicht gesehen.

Vielleicht ist es einfach eine zweckgemeinschaft und ich habe mich da so sehr drauf versteift, dass es eine Freundschaft ist, weil wir ständig Kontakt haben. Aber du hast recht, vielleicht pausiere ich etwas und melde mich, wenn mir danach ist. In letzter Zeit habe ich mich häufig gezwungen, zu melden, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen hatte. Da wurde ich dann aber direkt wieder doof angemacht.

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Wenn dich ihre Kommentare nerven, würde ich den Kontakt auf ein Minimum reduzieren oder abbrechen.

Dass mal etwas kommentiert wird oder man nicht mit jeder Aussage einverstanden ist, finde ich ok. Da kann man auch mal drüber hinwegsehen.

Wenn du aber bei jeder Begegnung genervt bist, würde ich nicht aus Mitleid mit ihr befreundet bleiben.

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Ich kann dir noch zwei persönliche Beispiele nennen:

Mein Sohn hat sich in der Tagespflege mit einem Mädchen angefreundet. Sie ist nur zwei Tage älter als er. Die Mutter hat zu mir gesagt: "Dein Kind wirkt ja viel jünger als meine Tochter. Aber wir fördern sie auch viel." Und noch ein paar Aussagen in diese Richtung. Ich konnte darüber hinwegsehen und wir halten den Kontakt aufrecht, weil sie ansonsten sehr nett ist.

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Ein Negativbeispiel ist meine Nachbarin. So wie deine Freundin ist sie in einer unglücklichen Beziehung. Sie lassen sich jetzt scheiden. Sie war mit dem Studium überfordert und findet jetzt keinen Job. Ihr Sohn versteht sich nicht mit anderen Kindern und Nachbarn und Eltern in der Kita beschweren sich laufend bei ihr. Sie ist immer unglücklich und anfangs hatte ich Mitleid mit ihr und dachte, dass ich für sie da sein sollte, weil sie mal jemanden zum reden braucht.

Aber ihr Gejammer, die Kommentare über mein Kind und über meine Beziehung (über die sie absolut nichts weiß) haben mich so aufgeregt, dass ich nach jeder Begegnung fertig war. Das war einfach zu energieraubend und nervenzehrend. Deshalb gehe ich ihr aus dem Weg.

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Meine Tochter ist jetzt zwei und ich kenne diese Mütter noch aus dem Geburts- und Rückbildungskurs, Krabbelgruppe usw
Wie schon geschrieben wurde sind das wirklich meistens Zweckgeminschaften, um diese erste stressige Zeit zu überstehen, sich mit jemandem in der gleichen Situation austauschen zu können und einfach jemanden zu reden zu haben.
Sehr oft wird das dann aber eben einseitig genutzt, also einer beschwert sich immer und die andere Seite muss auffangen, trösten, Mut machen usw. Andersrum funktioniert das dann meistens nicht, da von der Gegenseite selbst kein Verständnis aufgebracht wird.
Wie gesagt, habe ich einige solche Mütter kennengelernt.

Im Endeffekt sind das einfach keine Freundschaften, egal wie oft man sich schreibt, sieht oder was auch immer. Es sind Energiefresser. Meistens haben diese Leute selber Energiefresser in ihrem Umfeld und müssen sich daher bei jemand anderem bedienen.
Da hilft nur in sich reinzuhören und zu schauen, ob man dazu bereit ist und das leisten kann/will.
Ich war dazu irgendwann nicht mehr bereit und habe mit manchen keinen Kontakt mehr, mit anderen nur noch sehr wenig.
Eine zeitlang hatte ich dann auch wirklich überhaupt keine anderen Mütter zum Austausch und hab mich damit abgefunden. Und dann hat die kleine plötzlich eine Freundin in der Kita gefunden. Mit den Eltern verstehen wir uns super und wir unterstützen uns gegenseitig vor allem jetzt mit der teilweisen Kita-Schließung.
Und ich habe zufällig eine Mama aus der Krabbelgruppe wiedergetroffen, mit der ich damals keinen wirklichen Kontakt hatte. Das ist zwar eher eine lockere Bekanntschaft, aber das ist ja auch ok.
Und ich gehe davon aus, dass immer mehr dazu kommen werden je älter die kleine wird. Daher versteife ich mich nicht auf eine Person, sondern lasse es auf mich zukommen.
Wichtig ist mir nur, dass diese Bekanntschaften positiv sind und sich nicht darauf beschränken nur schlechte Laune abzulassen.

Alles gute 🍀

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Huhu

Sagt sie dir das am Telefon oder schreibt sie dir das irgendwo?
Wenn geschrieben, empfinde ich diese Kommentare nicht als böse oder so.
Das ist ein Problem beim Chat, man interpretiert fast immer falsch
Die 2. Aussage hört sich für mich sogar nett an