Euer beruflicher Werdegang

Mal aus Interesse, wie sieht euer beruflicher Werdegang aus?

Macht ihr "schon immer" (;-)) das gleiche? Habt ihr euch nochmal umorientiert, innerhalb eurer Branche oder auch komplett neu?
Das vielleicht sogar mit Familie?
Hintergrung ist,mich juckt es die letzten Wochen in den Fingern aber ich kann mir nicht vorstellen in meinen alten Beruf zurückzukehren. Ich will arbeiten,definitiv, aber nicht so wie früher. Nun ziehen wir um, müssen uns neu organisieren und haben 4 Kinder. Ich kenne durchaus Eltern die einen kompletten Neustart hinter sich haben, bin aber verunsichert ob ich mir das zutraue.

Die Entscheidung muss auch nicht heute oder morgen fallen, unsere Twins sind quasi frisch geschlüpft, langsam aber sicher will ich aber mal schauen was möglich wäre.
Achso, ich habe eine Ausbildung als Fachinformatikerin gemacht.

Liebe Grüße

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Hallo,

ich habe mich innerhalb der Versicherungsbranche neu orientiert. Ich habe Wirtschaftsrecht studiert mit Schwerpunkt Versicherungen. War dann im Vertrieb viele Jahre und hatte dann das Glück die Firma zu wechseln und jetzt in der Schadenbearbeitung tätig zu sein. Ich liebe diesen Job:-)
Eine völlige Neuorientierung - dafür würden mir die Ideen fehlen.

vg, m.

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Ich habe studiert, war dann in der Versicherungsbranche, heute bin ich mit Leib und Seele (und Abschluss) Landwirtin :-) Wenig Geld, viel Arbeit aber glücklich.

Allerdings bin ich vor den Kindern umgeschwenkt.

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Gefällt Dir dein Beruf an sich nicht oder deine Stelle?

Ich bin Buchhalterin, schon immer. Ich habe meine 4. Stelle. Bei 2 der 3 vorher hatte ich auch gezweifelt, ob Buchhaltung überhaupt das Richtige für mich ist. Bei einer wars die Stelle selber. Die jetzige habe ich eigentlich nur angenommen, um nach der Elternzeit überhaupt einen Job zu haben. Was soll ich sagen? Ich bin endlich angekommen, möchte nie wieder was anderes. Ich freue mich schon nach der jetzigen Elternzeit wieder anzufangen. Wäre bei allen 3 vorigen nicht denkbar gewesen.

Was ich damit sagen will. Überlege Dir woran dein Unwille in deinen Job zurück zu gehen liegt. Manchmal hilft ein Stellenwechsel ohne alles komplett neu

LG

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Hallo,

ich habe den Job gewechselt, als mein erster Sohn 2 Jahre alt war. Nach meinem Studium war ich 7,5 Jahre bei einem AG beschäftigt. Dann hab ich gewechselt. Es ist also meine zweite Arbeitsstelle nach dem Studium und ja, ich mache dort etwas komplett anderes (aber trotzdem zu meinem Studium passend) als bei meinem ersten AG. Ich habe gewechselt, weil ich mich gelangweilt habe, ich war unterfordert. Bin nach einem Jahr Elternzeit wieder voll arbeiten gegangen und war entsetzt, wie sehr sich auch meine Stelle verändert hatte. Dann ergab sich eben die Stelle bei meinem jetzigen AG und es war für mich der 6er im Lotto, aber es war auch eine Kehrtwende um 180°. Ich könnte den Job nicht machen (Auslandsaufenthalte, Kundenbesuche, eben Reisetätigkeit), wenn mein Mann nicht 100% hinter mir stehen würde. Und es war auch wirklich anstrengend, noch mal neu anzufangen, auch wenn ich rückblickend sage, dass es das beste war, was ich beruflich getan habe (zu wechseln). Ich arbeite jetzt in einem internationalen Konzern und die Eindrücke in den ersten Monaten waren pure Reizüberflutung. Es hat bei mir mehr als ein Jahr gedauert, um zu sagen "ich bin angekommen".

Also: zu wechseln bedeutet Mut haben, Kraft haben, sich auch irgendwo neu "beweisen" müssen. In meinem Fall aber bereue ich nullkommanull nix und manchmal muss man auch etwas wagen und eine Veränderung durchstehen, um am Ende zufriedener zu sein.

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Ich hab mich innerhalb meiner Branche umorientiert.

Ich bin Software Entwicklerin und hab in meinem Studium ein recht breites Spektrum an Wissen in dem Bereich gesammelt, allerdings wenig tiefer gehendes., und teilweise Sachen, die ich im Leben nicht brauchen würde.

Meine Arbeit, die ich 5 Jahre gemacht habe, war richtig mies. Öffentlicher Dienst, zuerst Azubi, dann 2 Jahresvertrag, ich jung, alle anderen mindestens 40, nicht ernst genommen worden, blöde Aufgaben, auch irgendwie nix halbes und nix ganzes. Es war halt auch klar, dass ich nach 2 Jahren gehe (wie das mit diesen Sch*** unbegründeten befristeten Verträgen halt so ist, nicht dass ich DIESER Arbeit nachtrauern würde...)
Dann wurde ich gegen Ende meines Masters schwanger und war dann erstmal raus.

Habe dann mal überlegt, was ich wirklich machen will. Programmieren, ja, das macht mir Spaß, aber einfach irgendwo Algorithmen runter coden, oder gar als Admin versauern, nee. Hab dann ein zertifiziertes Online Programm gemacht, um Web Developer zu lernen. Das hat mir super viel Spaß gemacht, hab dann ein paar private Projekte gestartet für mein Portfolio, und durch ein wenig Glück arbeite ich jetzt auch als eine solche.

Meine alte Arbeit und mein Studium haben mir in dem Sinne natürlich geholfen, programmieren zu lernen, und diese "Denkweise", aber ich mache eigentlich gar nichts, was ansonsten thematisch annähernd damit zu tun hätte.

Ich sehe mich beim Webdeveloper auch eher als 'Quereinsteiger mit Basiswissen'.

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Hallo #winke

Ich habe mich auch mal beruflich umorientiert.

Mit 19 habe ich nach der Höheren Handelsschule eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert und im Anschluss noch einige Jahre in dem Beruf gearbeitet.

Der Job an sich hat mir Spaß gemacht, ich mochte die Aufgaben und die Arbeit mit Menschen und am Patienten. Weniger Spaß gemacht haben wir im Laufe der Zeit allerdings die Arbeitszeiten und der Verdienst. :-(
Darüber hatte ich mir bei der Berufswahl irgendwie nicht wirklich Gedanken gemacht.

Also habe ich mir während meiner Arzthelferinnenzeit immer mal wieder Ausbildungsausschreibungen angesehen und wollte gern ins Büro wechseln.

Meine Chance kam dann als ich 27 war, mehr oder weniger durch Zufall.

Ich spazierte mit meiner Initiativ-Bewerbung in eine Firma, dort hatte der Azubi gerade seine Ausbildungsstelle abgesagt. Da es schon Anfang Juli war, hatte ich direkt ein Vorstellungsgespräch und wurde genommen. Das ging wirklich ruckzuck.

Ich hatte Glück und bin in einem super Betrieb gelandet. Habe dort meine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert. Aufgrund des Fachabi´s und der AH-Ausbildung konnte ich die Lehrzeit auf 2 Jahre verkürzen und war dann mit 29 ausgelernt.

Meine Schwiegereltern haben mich in der Zeit enorm unterstützt und mich kostenlos bei sich wohnen lassen, so dass das Ausbildungsgehalt kein Problem darstellte.

Nach der Ausbildung habe ich dann noch ein Jahr in dem Betrieb gearbeitet und mangels Perspektiven dann in einen größeren Branchengleichen Betrieb gewechselt. Dort bin ich nun seit 2008.

Ich verdiene hier gutes Geld, mag meine Aufgaben und habe tolle Arbeitszeiten. Ich möchte nie mehr was anderes machen.

Also wenn ich du wäre und es möglich ist - trau dich. Meiner Meinung nach ist es nie zu spät.

Liebe Grüsse

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Mein Werdegang ist für manche ziemlich langweilig vorgestellt habe ich mir vor 25 etwas ganz anderes.

Nach der Schule habe ich eine stinknormale Lehre in einen Betrieb gemacht(Mikroelektronik)nach der Lehre wurde im Rathaus eine Stelle für das Fundbüro und Archiv ausgeschrieben.Da eine gute Freundin dort arbeitete überzeugte sie mich da anzufangen,dafür brauchte ich ja keine extra Kenntnisse oder Lehre.Eingearbeitet habe ich mich schnell und nach 5 Monaten wurde ich ins Standesamt gesetzt.Dort habe ich dann Schulungen gemacht und habe mich zur Leiterin hochgearbeitet. Ging schnell und Unbürokratisch war ja alles zu DDR Zeiten.Dort blieb ich bis zur Schwangerschaft.
In der Schwangerschaft war klar das ich dann Hausfrau werde nebenbei Tagesmutter mache und später meine Eltern/Schwiegereltern pflege.
So habe ich einen Lehrgang zur Tagesmutter und Kinderpflegerin gemacht, später eine Schulung zur Hauswirtschafterin und Altenpflegerin.
In der Zeit kam dann Kind Nr.2 und ich blieb Hausfrau auch bei Kind Nr.3 und danach.Für Tagesmütter hätte ich viele Angebote bekommen aber die Kindererziehung war nicht mehr das wie ich es kannte.Die Kinder die ich mal so betreute, durften nicht mehr Kind sein und ich bekam vorschriften ohne Ende.Somit war Tagesmutter nichts mehr für mich.

Vor ein paar Jahren wurde mir langweilig. die Kinder sind groß meine Rentner noch soweit rüstig,Nur zu Hause sein war schön aber auch oft langweilig also überlegten wir was mir gefallen könnte.Da wir immer die Hunde von Bekannten und Freunde oft in Pflege nahmen,und das sehr toll war zudem wir selbst Hunde hatten kam die Idee auf einen Hundehort aufzumachen.Das Haus der Schwiegereltern stand leer und eignet sich gut dafür.
Ich habe meinen Hundetrainerschein gemacht und habe seit 2 Jahren einen erfolgreichen Hundehort.Es macht super viel Spaß man kommt viel an die Luft, hat nicht groß Arbeit und bekommt das alles noch bezahlt. Besser kann es nicht laufen. Einzigstes Manko ist die Buchhaltung und der Steuerkram aber dafür habe ich einen Fachmann :-)

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Ich habe zunächst eine Ausbildung absolviert (in einem anderen europäischen Land, in einer Fachschule), dann studiert und einen akademischen Abschluss erworben in einem völlig anderen Fach (anderer Kontikent), dann, zurück in Deutschland, selbständig ein Geschäft aufgebaut, das mit keinem der beiden Berufe zu tun hatte und welches sich prima entwickelt hat. Dann habe ich wieder Lust auf die Uni bekommen und mich einer vollkommen anderen Wissenschaft zugewandt. Das Geschäft besteht nach wie vor.

Ich finde es spannend, mehrere Leben zu leben und verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren.

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Hallo,

wie sinnvoll es ist, sich umzuorientieren, hängt vor allem davon ab, wo man hin will.

Ich sage mal so, als Fachinformatikerin findet man immer was, und die Arbeitszeiten sind prinzipiell normale Büroarbeitszeiten, solange man sich nicht als Consultant betätigt. (Ich bin auch Fachinformatikerin.)

Wenn Du jetzt z.B. in Richtung Pflegeberufe gehen würdest, würdest Du auch immer was finden, aber die Arbeitszeiten wären mit Kindern definitiv ein Problem. Ich kenne mehrere Mütter aus dem Bereich.

Andere Berufe sind zwar vielleicht nett und familienfreundlich von den Arbeitszeiten her, aber man verdient sehr wenig.

Irgendwelche idealistischen Ideen von wegen, sein Hobby zum Beruf zu machen, gehen meist in die Hose, denn das sind in der Regel Sachen, die keiner wirklich braucht oder wo es eh schon ein Über-Angebot an Leuten gibt.

Was reelles mit einigermaßen familienfreundlichen Arbeitszeiten und guten Chancen, eine Stelle zu finden oder selbstständig Geld verdienen zu können, ja klar, warum nicht?

Alles andere würde ich mir klemmen.

Ich selbst habe übrigens die Fachinformatiker-Ausbildung gemacht, weil es für Geologen damals extrem schwierig war, in Deutschland Arbeit zu finden.

LG

Heike