23

Ich finde starkes Übergewicht aus Sicht medizinischer Berufe auch eine Zumutung. Es geht echt auf den Rücken und macht jeden Handgriff komplizierter.

Warum Übergewicht eher akzeptiert ist, dazu habe ich eine Theorie:
Raucher nerven auch Unbeteiligte durch den Qualm und Gestank. Trinker pöbeln (manchmal) öffentlich rum und sind schwer berechenbar.

Aber neben einem richtig dicken Menschen sieht man auch in Kleidergröße 42 zart aus. #schein
So gesehen "brauchen" manche Menschen die dicken Mitbürger vllt fürs eigene Wohlgefühl.

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Interessante Theorie...das wäre aber traurig. Und erklärt nicht, warum man angegriffen wird, wenn man was sagt (ShoppingQueen-Beispiel).

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huhu,

ich sehe es so wie du! ich bin weißgott auch keine elfe und trage 42/44--aber ich weiß auch, woher es kommt! ich esse gerne, ich nasche gerne unmd trinke gerne bier--ich treibe viel sport, sonst wäre ich noch üppiger #hicks
aber dieses doofe gelaber, dass man total wenig isst, ja fast nichts usw. kann ich auch nicht mehr hören. und ich kann nicht verstehen, wie man tatenlos zuschaut, wenn man langsam im dreistelligen bereich ankommt--da muss man doch die notbremse ziehen können. grad wenn man wie du berufsbedingt mit übergewichtigen zu tun hat und sich dann noch blöde sprüche ahören muss-da kann ich deinen ärger echt verstehen.

lg

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Hi Truly,
ja es ist ein Problem geworden.

Im Jahre 2013 ist bei uns im Ort am hellichten Tag 6x die Sirene gegangen. Sie haben 3x starke Männer gebraucht, da die Sanitäter, 1 x männlich, 1x weiblich, einen Patienten nicht die enge Treppe runterbekommen haben.

Da waren mehrer Leute nötig, da der Patient zu schwer war.

So ging es auch in den Nachbardörfern.

Aber ich finde Adipositas wird NICHT als Krankheit anerkannt wird. Es ist nur das Problem, daß er zuviel isst, so sehen das die meisten Leute.

Alkoholiker haben eine "viel bessere Lobby".

Im o.g. Fall, darf die Person wegen anderer Krankheiten nicht mehr seinem Hobby nachgehen, Weinberg, und er läßt sich von seiner Frau mit Essen und Kuchen trösten. Für jeden Meter wird das Auto genommen und ein guter Esser war er schon immer.

Aber die Arbeit im Weinberg und im Winzerkeller, 3 Weinproben die Woche usw. hatte ihn in Schwung gehalten und da hat das nicht angesetzt. Aber seit 8 Jahren ist Schluss und man kann zuschauen, wie er dicker und dicker wird.

Jetzt ist er 85 Jahre und mal schauen, ob er die Kurve bekommt, seine Frau hat jetzt vom Hausarzt dermaßen ins Gewissen geredet bekommen, daß seit Anfang des Jahres sie sich auch am Riehmen reist, und Süßigkeiten schonmal nicht mehr im Haus sind.

Gruß Claudia

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Hallo

Viele Dicke oder sorry fette Menschen reden es sich einfach schön. Ich hatte selbst Jahrelang Übergewicht und das war nicht schön sah scheisse aus usw.

Und sorry diese Anwort von diesem patienten geht gar nicht,dan bin ich auch im falschem Beruf gelandet,den ich arbeite auf der Pflege und ich kann auch nicht jeder Bewohner alleine heben da brauche ich auch Hilfe, für die Sicherheit für MICH und den Bewohner.

Ich glaube nicht das man sich mit 20,30 und noch mehr Kilos zuviel auf den Rippen wohlfühlt,das sieht einfach nicht schön aus von Sexy rede ich schon gar nicht.

Wie wil man da Sex haben wenn man 140 Kg oder noch mehr wiegt,Schuhe Binden,Treppen steigen usw.

Ja jetzt springen viele auf und zeigen mit aufgestrecktem Zeigefinger dass das ja gaaar kein Problem ist,alles super funktioniert.

Die besten Ausreden sind dan immer. "Aber ich esse ja gar nicht viel" oder noch besser "ich bin krank". Die Prozentanzahl von Übergewicht weil man Krank ist,ist sehr gering.

Übergewicht ist eoin sehr grosses Problem was leider auch auf die Kinder übertragen wird.

Da gebe ich auch der Werbung und der Industrie Schuld. Die Industrie möchte uns Weiss machen das alles was mit "Kinder" zutun hat total gesund ist.Kinderriegel hat ja so viel Milch drin,der Danone Joghurt wird ja mit frischem Obst zubereiten,und viele von uns sind einfach so dumm und glauben diesen absoluten schmaren auch noch.

Das schlimme ist das die Industrie mit Babynahrung Milliarden verdient weil viele meinen das Gläschen,Tee aus Granulat und Brei Pulver wo man mit Wasser anrühren muss super gesund ist,und wenn man diese Leute darauf anspricht (gab es mal eine Repotasche dazu) dan wird alles abgestritten oder gut geredet.

Wieso sollte man Dicke Menschen immer in Schutz nehmen,sie in Watte einpacken? So geht das einfach nicht.

Und dan auch noch jammern das ja alle Übergewichtigen Menschen angestart werden,und das ja soo unangenehm ist. Ja dan ändert etwas an dieser Situation wenn es nicht alleine geht dan mit Ärtzen von mir aus auch mit guten Psychologen.

Lg Andrea

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Hallo,

oft kommt starkes Übergewicht ja von Krankheiten (Schilddrüse,Stoffwechsel) frage mich manchmal warum Einige scheinbar warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist um das mal von einem Arzt checken zu lassen.
Wenn ich innerhalb kurzer Zeit extrem zunehmen würde wäre ein Arztbesuch der erste Schritt. Gerade nehme ich schnell zu aber Schwanger ist das natürlich in Ordnung :-p
Versuche auch nicht mit meiner Schublade durch die Welt zu laufen und jede übergewichte Person in "Der futtert zuviel" einzuordnen.

Übergewicht ist natürlich genauso gefährlich wie Magersucht und ich finde man sollte Beides auch ernst nehmen.
Ich hoffe das ich immer in einer angenehmen Größe durchs Leben komme und kein Kampf mit den Kilo`s austragen muss...

TB

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Hallo Trueblood,

auch ich bin stark übergewichtig und versuche "runterzukommen"! Zumindest geht es nicht mehr hoch!

Angefangen zuzunehmen habe ich um 1999 ich bin von Arzt zu Arzt gerannt und keiner wollte mich näher untersuchen, sondern gab mir immer Tipps für meine Ernährung und auch ein Ernährungskurs wurde mir angeboten. Meinem Wunsch meine Hormone durchchecken zu lassen wurde abgelehnt, den "von nix kommt nix". Erst als ich Jahre später heulend die Praxis verlassen habe und durch eine Heilpraktikerin meine Diagnose bekam (die auch von anderen Ärzten bestätigt wurde), hat sich mein Arzt bei mir entschuldigt. Das Problem war dann aber dass ich bereits ein "Superpolster" hatte und daran arbeite aber eben es ein großes Problem ist von hohem Übergewicht runterzukommen!

Hinzu kommt, dass man nicht nur nicht raus will, weil man träge ist, sonder sich natürlich der Blicke bewusst wird, die einen anstarren. So dreht sich die Spirale dann immer höher und man wird depressiv und es geht einem schlecht!

Als ich dann meinem Sohn geboren habe und im Krankenhaus lag, konnte ich nicht aufstehen aufgrund niedrigem Blutdruck, die Krankenschwester hat dann gemein ich soll nicht so faul sein und es jetzt endlich selber versuchen. Das war ein wirklicher Stich ins Herz.

Es ist sicher der falsche Weg, aber wegen meinem Übergewicht will ich gar nicht zum Arzt, da ich von dieser Seite so viele Anfeindungen hatte und es ist einem ja sowieso schon peinlich sich auszuziehen.

Also vielleicht warten einige gar nicht lange, sondern werden einfach nicht für voll genommen.

Natürlich hätte ich auch nicht ein so hohes Übergewicht, hätte ich mehr Sport gemacht, aber wenn mir jemand mal geglaubt hätte, hätte ich keine Depressionen bekommen und wäre wahrscheinlich auch vor die Tür gegangen und das nicht nur zum arbeiten. Finde ich gut, dass du nicht gleich in Schubladen einteilst, wollte dir nur mein Geschichte erzählen, wegen Arztbesuchen (auch wenn es jetzt etwas lang geworden ist ;-))

LG

sternchen

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Viele wissen ja von ihrer Erkrankung und nutzen das dann als Begründung: "ich kann nichts dafür, ich hab s mit der Schilddrüse" oder "das ist erblich bedingt". Aber gerade wenn ich sowas weiß, dann achte ich doch darauf? Ich meine nicht, dass man nur noch Salat isst und jeden Tag Sport macht, nein, ich meine, dass man sich ausgewogen ernährt und sich etwas bewegt. Wer mal ne Pizza isst, nimmt davon nicht 50kg zu! Wenn man aber jeden Tag Pizza isst, dann schon. Und daran ist dann keine Schilddrüse schuld. Aber sowas darf man ja nicht sagen. Die armen, lustigen, "molligen" Menschen, denen darf man nicht weh tun und die Wahrheit sagen, sie können nichts dafür, sie sind krank. Aber mollig ist nicht das selbe wie dick und dick ist nicht das selbe wie fett. Und wer fett ist, der bekommt noch viel größere Probleme als nur ne gestörte Schilddrüse.

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35

Hallo,

Dick zu sein, ist mittlerweile akzeptierter als rauchen etc. Ich kann das so auch nicht verstehen und ich finde es erschreckend,wie viele dicke Menschen es in Deutschland gibt.

In meiner Familie mütterlicherseits gab es auch ein paar dicke Menschen, auch meine Mutter war immer recht dick. Ich kann sagen, dass sie sich definitiv falsch ernährt hat und auch oft heimlich aß. Ich fand das als Kind nie schön und habe mich auch manchmal dafür geschämt, dass meine Mutter so dick war.

Ich selbst bin normalgewichtig und obwohl ich ein paar Kilo abnehmen sollte, staune ich immer wieder, wie viel Gewicht viele Frauen in meinem Alter mit sich rumtragen.

Es gibt schon gewisse familiäre genetische Tendenzen und ich und meine Geschwister müssen alle auf das Gewicht achten, aber niemand von uns Kindern ist dick. Also das mit der Vererbung stimmt nur bedingt. Man kann schon etwas dazu beitragen, dass man nicht fett wird.

Du hast wirklich einen anstrengenden Job, bei dem dir viel abverlangt wird und ich finde es auch nicht richtig, wenn die Menschen, die dick sind, einfach mit den Schultern zucken und sagen, so bin ich halt. Was ich nicht verstehen, warum die Portionen für die Patienten im Krankenhaus nicht eingeteilt werden, wie kann es sein, dass die dickeren Patienten dort Berge verputzen oder bekommen sie es mitgebracht.

Meine Mutter ist auch gerade im Krankenhaus und sie hat in der Zeit rapide abgenommen, wirklich extrem.

LG

Carola

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Wir dürfen die Leute nicht einfach auf Diät setzen! Wir bieten es ihnen an, bestellen wenn gewünscht einen Ernährungsberater, aber wir dürfen nicht einfach die Ernährung umstellen. Dazu kommt natürlich das, was mitgebracht wird. Wir hatten mal eine sehr dicke Patientin, die wochenlang bei uns war, sie lag ewig auf der Intensivstation und wäre fast gestorben, in wenigen Wochen nahm sie 20kg ab. Kaum zurück auf der normalen Station, nahm sie genau die wieder zu. Morgens zwei Brötchen und zwei Scheiben Brot, mittags das Standardessen, abends Brote...und dazu Pizza, Döner, Pommes, ein bis zweimal täglich vom Ehemann gebracht. Dazwischen Schokolade, Chips um so, getrunken wurde nur Cola. Was sollten wir machen? Ein Arzt redete mit ihr, dass sie ihr Gewicht reduzieren sollte, da dies mit ursächlich für den schlechten (wenn auch letztlich guten) Verlauf war, aber sie wollte nicht. Sie fühlt sich so wohl und ihr Mann (übrigens sehr schmal, da hat man direkt Assoziationen) liebe sie so. Punkt, aus, Ende.

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Und genau da liegt der Knackpunkt. Ihr dürft es nicht, obwohl es eigentlich im Sinne des Patienten sein müsste. Das ist wirklich schlimm. Meine Mutter ist derzeit in Behandlung wegen psychischer Probleme und lehnt die Medikamente ab. Das was jetzt läuft ist der Wahnsinn. Die Zwangsmedikation musste über ein Gericht beantragt werden mit medizinischen Betreuer, Gutachter usw. Alles nur, weil sie ja alles selbst entscheiden muss/soll, was sie derzeit leider nicht kann. Schade, dass die Krankenkasse, dass mit dem Gewicht nicht aufgenommen hat und man einen Vorteil hat, wenn man nicht stark übergewichtig ist.

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Hallo,

ich bin mir sicher , daß beinahe jeder süchtiger den ich je betreut habe mir diesen Satz an den Kopf geknallt hat "sie haben den Beruf verfehlt".

Weißt du , Lächel dazu und mach weiter

Sei bestimmt und freundlich

Es ist nicht unsere Aufgabe den Patienten in seiner Selbstaufgabe zu unterstützen .

Alles Liebe

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Ich weiß...aber was ist mit der Gesellschaft, dem privaten, nicht beruflichen Umfeld? Warum wird man direkt angegriffen und als oberflächlich betitelt, wenn man Übergewicht als solches benennt?

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Selbstschutz

Der Mensch möchte als ganzes wahrgenommen werden Und nicht auf seine Defizite reduziert werden

Das ist in Ordnung zeugt aber von wenig Selbstreflektion .

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Ich finde nicht, dass übergewichtige Menschen von übergroßer Rücksichtnahme verwöhnt werden. Gerade Schwächen, die man auf den ersten Blick erkennen kann, werden in unserer Gesellschaft sehr hart kommentiert. Das sieht man doch auch an der breiten Zustimmung, dass Dicke an ihre Situation "selber schuld" seien.

Ich habe einen Freund, der wog aufgrund berufsbedingten Stresses geschätzte 120 kg. Er war ein Stressesser und hatte keine Zeit für Sport. Nach Berufsende hat er in eineinhalb Jahren 40 kg abgenommen. Stress macht dick, Einsamkeit und Depressionen machen dick, es sind nicht unbedingt Dinge, die man nur durch Willenskraft und per Knopfdruck ändern kann. Da müssen Rahmenbedingungen verändert werden. Manchmal gelingt das, wie meinem Freund, bei anderen ist das nahezu unmöglich.

Insofern halte ich es mit den Sprichwort "urteile nie über jemanden, und dessen Mokassins du nicht einen Monat gewandelt bist". Was übrigens gleichfalls für deinen gewichtigen Patienten gelten sollte, der nicht nachvollziehen kann, welche Schwerarbeit du in der Pflege leistest.
k.

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Hallo!
Es tut mir leid, aber ich sehe es anders...jemand wird nicht aufgrund des Stress dick, sondern weil er Stressesser ist - und das ist ein Unterschied. Manche Leute nehmen durch Stress nämlich ab oder brauchen Sport als Ausgleich. Man kann als Stress-Raucher natürlich auch sagen: "mein Husten kommt nicht von den Zigaretten, das ist stressbedingt", aber das ist genauso Quatsch. Dein Freund hat viel gegessen und dadurch ist er so dick geworden. Warum er viel gegessen hat, ist da erstmal zweitrangig. Aber das passt natürlich zu dem, was einige hier geschrieben haben: man redet sich das ganze schön. Ich kann verstehen, dass man ein paar Kilo zunimmt, auch ein paar mehr. Aber dass man nicht eingreift, wenn es stetig mehr wird, das verstehe ich nicht, tut mir leid. Wenn jemand bei gleicher Körpergröße mehr als doppelt so viel wiegt wie ich, dann finde ich das erschreckend. Und da gibt es für mich persönlich auch keine Erklärung für, da können die Umstände sonst wie sein.

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Nicht der Stress, sondern bestimmte Bewältigungsmuster machen dick. Die liegen oft in der Persönlichkeitsstruktur und, speziell beim Essverhalten in frühkindlichen Prägungen. (Kind du bist traurig: da hast du ein "Trösterle", aber jetzt stör' nicht weiter).

Verhaltensmuster liegen meist nicht im willentlichen Bereich. Es gibt sogar die These, dass der Mensch keinen echten freien Willen hat, sondern von seinem Unterbewusstsein gesteuert wird. In Sekundenbruchteilen findet er eine plausible Begründung für die unterbewusst getroffenen Entscheidungen. (Diese Impulse kann man durch Messung der Gehirnströme nachweisen.) Daher sind wir Menschen in unseren Handlungen, Entscheidungen und auch Meinungen erstaunlich festgelegt und eben nicht so frei, wir wir uns das gerne einbilden.

Suchtverhalten (von Sport über soziale Netzwerke bis hin zur Magersucht oder eben dem Stressessen) sind kleine Fluchten aus dem Alltag. Es ist sehr leicht über die Muster zu urteilen, für die man selbst nicht anfällig ist. Und sehr schwer persönliche Muster zu verändern. Mein erwähnter Bekannter hat übrigens heute ein gewisses Suchtverhalten beim Sport. Ohne sein Tagespensum fühlt er sich als halber Mensch. Ich persönlich muss mich beim Computer zurückhalten, sonst frisst der meine Zeit.… Jeder hat so seine Baustellen und fremde Problemen lösen sich nunmal leichter als eigene :-)

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Liebe Truly,

ich bin ziemlich irritiert, dass Du als Mitarbeiterin des medizinischen Bereiches eine solche naive, uninformierte und oberflächeliche Meinung zu diesem Thema hast. Bitte bitte bitte erkundige Dich doch nochmal bei "erfahrerenen" Kolleginnen und Kollegen nach dem Begriff Adipositas und dem Erkrankungsbild. Es ist eine anerkannte Krankheit. Und wie Du hier dadrüber schreibst klingt für mich als ob Du noch nie in einem Krankenaus gewesen wärst.

Also, mach da nochmal bitte (auch wenn es anscheinend viel zu spät ist) Deine versäumten Hausaufgaben. Denn unter Deinem fehlenden Kenntnisstand leiden hilflose Patienten! Und das geht nunmal nicht...

Gruss Tomama

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Hallo!

Inwiefern bin ich uninformiert und naiv? Ich habe Kenntnisse darüber, aber ich bin durchaus bereit, mich weiter zu informieren, was soll ich lesen? Mit erfahrenen Kolleginnen und Ärzten habe ich schon mehrfach über diese Thematik geredet und du würdest dich wundern, was die so von sich geben.

Wieso leiden meine Patienten darunter, wenn ich Übergewicht nicht gutheiße?

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Hallo,

also wenn Deine Kollegen und die Ärzte ähnlich denken wie Du, dann wundert mich das umso mehr. Was ist das denn für ein komisches Krankenhaus. Fallen da auch so Sätze wie, mensch die Magersüchtige von Station 3, die ist aber nicht sehr hübsch, die sollte mal ordentlich was essen, oder der Krebskranke von der 4, der gewinnt auch kein Modellwettbewerb mehr. Ich hoffe Du verstehst an diesen beiden Beispielen, wie menschenverachtend Deine Aussage mit der "Fettschürze" ist. Diese an Adipositas erkrankten Menschen haben alle ihr Schicksal. Und Du kannst mir glauben, dass sich alle ein anderes gewünscht hätten. Ich spreche hier nicht von "molligen" Menschen, sondern wirklich von fettleibigen.

Es gibt zahlreiche Ursachen für Adipositas. Bei Frauen ist eine häufige, der sexuelle Missbrauch in der Kindheit. Das führt in vielen Fällen zu massiven Essstörungen. Aber eben auch andere psychische Störungen stecken oft dahinter. Menschen mit einem BMI 40+ sind gehandikapped in allen Lebenslagen. Und von medizinischem Personal erwarte ich da eine professionellere herangehensweise als Du sie hier schilderst. Im übrigen glaube ich nicht, dass die Mehrzahl der Kolleginnen und Ärzte bei Dir das so sehen.

Ich habe im Freundeskreis viele Menschen, die im mdizinischen Bereich tätig sind und keiner würde so etwas äußern. Sicherlich ist manches dadurch schwieriger, wenn man einen sehr schweren Patienten hat, aber es gibt Hilfsmittel und wie Du schon schriebst eben auch eine Kollegin, die man dazu ruft. Dass der Patient in manchen Fällen ungerecht reagiert und den Frust an Euch ausläßt, dass musst Du doch relativieren können. Die Patienten sind doch nicht Deine Freunde. Du weißt doch aus Deiner Erfahrung, dass jeder Mensch in Krankheitssituationen unterschiedlich reagiert und es gibt nunmal immer auch die "nörgelnden" darunter.

Aber daraus dann einen solchen Test zu verfassen wie Du es getan hat, mit dem Tenor man übe zuviel Rücksicht in bezug auf an Adipositas erkrankten Menschen kann ich nicht nachvollziehen.

Gruss Tomama

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Hallo zusammen!

Erstmal danke für die zahlreichen Antworten. Ich bin wirklich positiv überrascht, wie viele von euch mir zustimmen. Wenn es um den gesundheitlichen Aspekt geht, sind wir uns also größtenteils einig. Jetzt bringe ich provokant mal den ästhetischen Aspekt in die Diskussion. Wie wären eure Antworten ausgefallen, wenn ich den ganzen Krankenschwester-Part weggelassen hätte und geschrieben hätte, dass ich dicke Menschen hässlich finde? Es gab hier (letzten Sommer glaube ich) mal eine riesige Diskussion, weil jemand schrieb, dass fette Menschen im Schwimmbad ekelig sind; da kamen fast nur empörte Antworten. Ich persönlich finde beleidigende Sprüche grundsätzlich scheiße, das steht völlig außer Frage. Aber für mich ist es ein Unterschied, ob man so etwas der Person ins Gesicht sagt oder ob man so etwas generell sagt. Wer sagt, dass er dicke Menschen unattraktiv findet, ist in den Augen der Gesellschaft schnell oberflächlich und diskriminierend. Wer seinem Partner sagt, dass er zu dick ist, liebt ihn nicht. Woher kommt dieses Denken? Natürlich ist man nicht nur wegen dem Aussehen mit jemandem zusammen, klar, und wer wegen 10kg mehr die Scheidung einreicht, ist oberflächlich. Aber starkes Übergewicht darf man doch unattraktiv finden? Komischerweise kommen dann immer die selben Sprüche... ein hübsches Gesicht, tolle Ausstrahlung, großes Selbstbewusstsein, so ein lieber Mensch. Das eine schließt das andere ja nicht aus! Und ich betone noch mal: es gibt einen Unterschied zwischen molligen, kurvigen Frauen/Waschbärbauch-Männern und adipösen Menschen. Wer adipöse Leute unattraktiv findet, steht nicht automatisch auf SizeZero. Auch vergleichbar mit Alkohol: wer ab und an mal trinkt und auf einer Party vielleicht auch mal zu viel, der wird meist nicht als Partner ausgeschlossen - jemand, der täglich trinkt und immer besoffen ist, schon. Das ist okay, das kann man nachvollziehen. Aber beim Gewicht darf man so eine Aussage nicht machen? Das frage ich mich wirklich...

Liebe Grüße, Truly

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Darf ich dich mal fragen worum es dir überhaupt geht?

Ich habe von Anfang an den Eindruck gehabt, dass deine ganze Sorge um die Gesundheit Heuchelei und nur das Vehikel war um über Dicke herzuziehen.

Und da ist er ja nun endlich der eigentliche Grund deines Threads hier. Gott sein Dank! Weiss ich nun, dass mich meine Menschenkenntnis nicht verlassen hat.

Mir ist das ehrlich gesagt zu blöd, deine an den Haaren herbeigezogenen Thesen zu bedienen und noch Energie in eine Diskussion zu vergeuden.

Trotzdem will ich Dir sagen, dass ich diese Form der Diskussion respektlos und unwürdig finde.

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Fehlinterpretation, schade.

Das Thema hat verschiedene Aspekte...die ich aber auch erwähnt habe. Jetzt hat mich noch interessiert, wie dieser Aspekt betrachtet wird. Sowas darf man natürlich nicht sagen, weil man dann ein schlechter Mensch ist. Hier darf man "was ist euer Beuteschema?" fragen oder "würdet ihr einen Raucher zum Partner haben wollen?" , das ist okay, aber über dicke Menschen darf man nichts sagen. Darum ging es in meiner Frage. Nicht um "Hey, lasst uns mal alle über diese dicken Menschen herziehen", sondern um...aber das habe ich ja schon geschrieben.

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