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Man müsste mal die Nicks in diesen Diskussionen sammeln und kategorisieren.

Subjektives Gefühl sagt, dass es da Korrelationen zwischen dem Differenziertheitsgrad bzw. der Qualität der Äußerung, der politischen Tendenz und der Nick-Wahl gibt.

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:-)

Wär ne gute Idee! Aber wer will sich diese Arbeit denn machen? Vielleicht im Rahmen einer Diplomarbeit....

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Falls ich mal promovieren wollen sollte, dann zu diesem Thema :-)

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Das Problem ist komplex. Nicht wir alle profitieren von der Ausbeutung, sondern einige wenige.

Viele von uns in Europa leiden unter der Ausbeutung der Arbeiter in den Ländern der Dritten Welt, weil Arbeitsplätze dorthin abwandern. Bei uns steigt die Anzahl der Arbeitslosen, besonders unter den Jugendlichen. Die Anzahl der prekären Arbeitsverhältnisse bei uns nimmt rasant zu.

Die Globalisierung der Technik erfolgt sehr rasch, während von der Globalisierung der Sozial-und Umweltstandards noch nichts zu bemerken ist. Mag sein, dass sich in vielleicht 200 Jahren ein Gleichgewicht einstellen wird.

Die meisten Flüchtlinge kommen aus Ländern, wo deren Leben bedroht ist. Ich bin stolz darauf, dass wir solche Menschen aufnehmen. Ich bin auch deiner Meinung, dass wir viel mehr aufnehmen sollten.

Wie viel mehr vermag ich nicht zu sagen. Ich erinnere mich noch, dass wir während des Aufstandes in Ungarn sehr viele Flüchtlinge in Österreich aufgenommen haben. Die Nachbarländer Syriens nehmen auch sehr viele Flüchtlinge auf. Im Libanon sind es 1/3 der ursprünglichen Bevölkerung.

Zu Bedenken gebe ich, dass die Betreuung von Flüchtlingen in den unterentwickelten Ländern viel billiger ist als bei uns. Ich spende deshalb viel an die Hilfsorganisationen für diesen Zweck.

Vorbeugen ist besser als heilen. Deshalb halte ich die Entwicklungshilfe für die beste Maßnahme, die Anzahl der Wirtschaftsflüchtlinge zu minimieren. Leider stopfen sich die Herrschenden in den Entwicklungsländern einen Teil dieser Entwicklungshilfe in die eigenen Taschen. Die Korruption ist dort viel schlimmer als bei uns. Unsere Art der Staatsführung können wir ihnen nicht aufzwingen.

Der frühere Weltpolizist USA hat versucht, in Somalia Ordnung zu schaffen. Leider ist es nicht gelungen. Weitere Versuche dieser Art wird es wahrscheinlich nicht geben. Ich finde mich damit ab, dass die zivilisierte Welt das Flüchtlingsproblem nur etwas mildern, aber nicht lösen kann.

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Ich sehe das differenziert.

Ja uns geht es gut und ja wir müssen helfen.

Aber es sind nicht ein paar Tausende auf der Flucht sondern Millionen.

Es ist einfach faktisch nicht möglich alle aufzunehmen.

Eigentlich müsste man direkt vor Ort helfen. D.h. da wo die Menschen her kommen. Ich denke, man kann davon ausgehen, dass viele Menschen viel lieber in ihrem Herkunftsland bleiben würden, wenn dort die Bedingungen besser werden.

Doch sind Staaten nunmal souverän und viele haben etwas dagegen, wenn westliche Länder sich zu viel einmischen.

Was wir hier leisten können, ist, dass wir hier Personen aufnehmen, die wirklich verfolgt sind und in Ihrem Heimatland um ihr Leben fürchten müssen. Dazu sind wir moralisch verpflichtet und das ist auch gut so.

Klar kann ich nachvollziehen, dass auch Menschen, denen es in Ihrem Heimatland wirtschaftlich nicht gut geht, in Deutschland ihr Glück versuchen wollen.

Menschlich ist dass total verständlich, aber faktisch aufgrund der Menge an Menschen, denen es wirtschaftlich schlechter geht als uns (und das sind leider wirklich viele) einfach nicht leistbar.

Das dieser Personenkreis zu allen Mitteln und Tricks greift um nach Deutschland zu kommen, da man ja anders kaum in unser Land hineinkommt, ist zwar auch noch nachvollziehbar. Hinterläßt aber bei mir einen bitterern Beigeschmack.

Da werden Frauen und Männer "verar...t" und ihnen ohne Rücksicht auf Gefühle die große Liebe vorgegaukelt.
Da werden gegen Geld oder sonstige Gefälligkeiten mal schnell die Abstammungsverhältnisse von Kindern passend erklärt (Thema Scheinvaterschaftsanerkennung) und die Kinder müssen später damit leben, dass da "irgendeiner" als Papa in der Urkunde steht.
Da werden Pässe und Papiere weggeworfen und behauptet Kriegsflüchtling zu sein, um den begehrten Aufenthaltstitel zu erhalten. Ganz ehrlich, das finde ich für alle die wirklich vor dem Krieg fliehen einen Schlag ins Gesicht.

Leider ist die Welt so ungerecht. Wir können zwar alle einen Teil dazu beitragen etwas zum besseren zu verändern. Aber man muss auch realistisch bleiben, ob es uns gefällt oder nicht.

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Ich habe jetzt versucht, viele der hier niedergeschriebenen Meinungsäußerungen zu lesen.

Ich wünsche mir, dass niemals einer meiner mir nahestehenden Menschen in eine Situation kommt, in der man aus humanitären, politischen oder wirtschaftlichen Gründen aus diesem Land in ein anderes fliehen muss und einem dann so viel offene oder latente Ablehnung entgegengebracht wird, wie es hier gerade (wieder einmal) zum Vorschein kommt.

Es ist aber beruhigend, dass es immer noch aufrechte und hilfsbereite Menschen gibt, denen die wesentlichen Grundsätze des menschlichen Miteinanders nicht abhanden gekommen sind.

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Da muss ich spontan an das denken was Thilo Sarazzin mal geschrieben hat:

„Werden Sie Migrant: 1. Begeben Sie sich illegal nach Pakistan, Marokko, Ägypten oder in die Türkei. Sorgen Sie sich nicht um Visa, Zollgesetze und sonstige Lächerlichkeiten. 2. Wenn Sie angekommen sind, fordern Sie erst mal umgehend von Ihrer Kommune Ihrer Wahl eine kostenlose medizinische Versorgung für sich und Ihre Familie. Achtung: Bestehen Sie darauf, dass alle Mitarbeiter der Krankenkasse Deutsch sprechen und die Kliniken Ihr Essen nur so vorbereiten, wie Sie es aus Deutschland gewöhnt sind. Kritik an Ihrem Verhalten weisen Sie empört als »rassistisch« zurück. 3. Bleiben Sie Deutschland auch in der neuen Heimat treu und hängen Sie deutsche Fahnen in Ihr Fenster oder an Ihr neues Auto. Apropos: Verlangen Sie nachdrücklich einen Führerschein. Eine Versicherung brauchen Sie nicht zum Fahren, die benötigen nur Einheimische. 4. Sprechen Sie zuhause nur Deutsch und sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder es genauso machen. Bestehen Sie unbedingt darauf, dass alle Formulare, Anfragen und Dokumente für Sie übersetzt werden. 5. Fordern Sie, dass im Musikunterricht Ihrer Kinder ab sofort westliche Popmusik eingeführt wird. Verlangen Sie die Einrichtung einer Marienkapelle. 6. Lassen Sie sich nicht diskriminieren! Organisieren Sie Protestzüge gegen Ihr Gastland und dessen Einwohner und gegen die Regierung, die Sie ins Land gelassen hat! Billigen Sie Gewalt gegen Nicht-Christen und Nicht-Europäer. 7. Setzen Sie durch, dass Ihre Frau textilfrei baden und leicht bekleidet einkaufen gehen darf! 8. Beachten Sie keine Hinweise oder gar Zurechtweisungen der einheimischen Polizei oder Justiz! Diese hat Ihnen gar nichts zu sagen! Machen Sie den Betreffenden klar, dass für Ihre Gesetzestreue nur ein deutscher katholischer Geistlicher zuständig ist. 9. Überzeugen Sie den Bürgermeister Ihres Wahlortes vom Wohlklang sonntäglicher Kirchenglocken. 10. Gehen Sie gegen unchristliches Brauchtum in Kindergarten und Schule vor! Regen Sie an, statt Ramadan künftig Ostern und Weihnachten zu feiern. 11. Beschweren Sie sich vehement, wenn es in Ihrer Kantine oder beim Grillfest keine Schweinshaxe gibt! 12. Suchen Sie sich Verbündete! Bitten Sie liberale Politiker und Journalisten, Ihren »Menschenrechten« Nachdruck zu verleihen.“

Quelle: FB

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guckstu "Die Auswanderer"

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Das, liebe krokolady ist in diesem Kontext die dämlichste, populistischste und menschenverachtenste Scheiße, die ich seit langem gelesen habe. Und das will was heißen.

Und trotzdem wünsche ich Dir nicht, dass Du und vor allem Deine Kinder in die Situation der Menschen kommen, die in Deinem zitierten Rotz verunglimpft werden.

Denn dann würdest Du vielleicht mit knapper Not nach Deutschland kommen, vielleicht die einzige Überlebende Deiner Familie, Deine Angehörigen oder Kinder vergast/ermordet/vergewaltigt oder alles zusammen.

Und dann kommt ein Klugscheißer daher und wirft Dir vor Du willst hier nur den Staat schröpfen.

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Habe leider im Moment weder die Zeit die komplette Diskussion hier zu lesen, noch meine eigene Antwort in Ruhe zu verfassen, möchte Dir aber meine Zustimmung und meinen Dank für Deine Diskussionseröffnung geben.

Herzlich und hektisch, liki :-)

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Hallo,

schwierige Frage: wenn wir mehr Flüchtlinge aufnehmen, wie verfahren wir dann weiter? Schicken wir sie zurück, wenn in ihren Ländern Stabilität herrscht? Welche Möglichkeiten gibt es, daß sie sich sozusagen hier irgendwann selbst versorgen können? Oder invenstieren wir Aufbauhilfe in den betroffenen Ländern? usw. Denn wir können Flüchtlingen nicht jahrelang in Asylheimen bunkern. Irgendwie fehlt mir der weitere Fahrplan. Wie lange wollen wir sie aufnehmen? Wieviele? Was können wir leisten? Wo liegen unsere Grenzen?
Pauschal kann ich die Frage nicht beantworten, nur so lange es Länder gibt, wo um die Herrschaft gekämpft wird, wo Hunger und Armut herrschen, werden die Menschen versuchen zu flüchten.

LG
Maria

267

Hallo!
Ich bin schockiert, was hier los ist!
So viel Alltagsrassismus, gepaart mit Unwissen, Unmenschlichkeit und wer weiss, was sonst noch :-[
Da können wir ja fast froh sein, dass "nur" CDU gewählt wurde, das ist ja noch die weniger schlechte Alternative, wenn ich einige Aussagen hier so lese!
Wenn ich bedenke, dass Menschen, die aus größter Not heraus fliehen, und das große Risiko in Kauf nehmen auf der Flucht zu sterben (weil es eben trotzdem besser ist als in der

Heimat), hier mit einem Handwisch abgefertigt werden, dass sie in ihrem Land lieber den A... hoch bekommen sollen statt uns hier zu belasten, weil es uns ja so schlecht geht... mit einem Lebensstandart, wo ein Tv- Gerät zum Grundbedarf zählt....
Mir wird Angst und Bange, wenn ich sehe, wo man moralisch landet bei all dem Reichtum und Überfluss!

lg julia

268

"Mir wird Angst und Bange, wenn ich sehe, wo man moralisch landet bei all dem Reichtum und Überfluss!"

Viele landen beim "anprangern" anderer, werfen Menschen, in im kleinen aktiv helfen, Selbstgefälligkeit vor anstatt selbst aktiv mit Dingen tätig zu werden, die eine echte Hilfe wären, aber ihren Luxus einschränken würden.

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So, nachdem das Thema jetzt auch bei uns im Büro heftigst diskutiert wurde, muss ich mal eine eben erlebte Situation loswerden:

Eine jüngere Kollegin (Azubine mit Wohnung, Jahreswagen und dem obligatorischen 2 wöchigen Sommerurlaub im Süden, Smartphone und allem was man so meint zu brauchen) sagt, und ich zitieren:

"Bei uns im Land geht es vielen so schlecht, da müssen die Flüchtlinge einfach draussen bleiben. Die kommen ja eh hierhin und wollen nicht arbeiten oder sich integrieren. Sollen die wenigstens arbeiten für ihr Geld, müssen wir ja auch. Denen geht es so gut, die bekommen alles bezahlt vom Staat und für uns bleibt nichts. Die könnten ja auch einfach in ihrem Land arbeiten."

Ich bin daraufhin etwas ähm, energisch geworden in der Diskussion und habe ihr per Mail einige Artikel und Zahlen geschickt.

Die Antwort (Copy und Paste):
So und gerade habe ich den absolten Knaller gehört.

Wir haben im Büro über das Thema diskutiert und eine jüngere Kollegin hat sich sehr deutlich gegen Asylanten und Ausländer im Allgemeinen geäußert.

Zitiere: Uns geht es hier schon schlecht genug und wir müssen sehen, wo wir bleiben. Wir müssten eigentlich die Grenzen dichtmachen und die, die schon hier sind, sollen wenigstens arbeiten für ihr Geld. Wir können ja nicht immer für alle gerade stehen.

Mir ist alles aus dem Gesicht gefallen und ich habe sehr ähm energisch dagegen diskutiert, erst mündlich, dann per Mail.

Die letzte Antwort (Copy Paste):

<<Denke nur dass, egal wie alt man ist, jeder eine eigene Meinung haben kann.

Ich akzeptiere deine.

Ich habe halt nur eine etwas andere.

Aber das macht ja uns Menschen aus. Wir sind alle verschieden.>>

Bitte WAS ?

Und das ist ein ganz normales, wenn auch im Horizont ein bisschen beschränktes Mädchen!

Vor allem über den Satz 'Das macht und Menschen ja aus. wir sind alle verschieden' könnte ich platzen.

Wie reagiert man jetzt richtig?

Ich habe schon alles Pulver verschossen, mit Artikel, Bilder, Reden, Zahlen, Beispielen. Und es ist nichts angekommen.

Nicht, dass meine Meinung das absolute Non Plus Ultra ist, aber so etwas menschenverachtendes kann man doch nicht so stehen lassen als 'etwas andere Meinung', oder? Soll man?

Grüße

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Hallo,
dieses hier finde ich hochinteressant:
"Wir müssten eigentlich die Grenzen dichtmachen"

Jeder, auch du hast Grenzen, die du dichtgemacht hast. Sie verläuft an deiner Wohnungstür, deinem kleinen Luxus, den du dir bestimmt auch nicht nehmen lassen willst. Helfen natürlich, man muss helfen, man ist moralisch dazu verpflichtet. Man muss etwas tun gegen die Wohnraumnot für Flüchtlinge, Studenten etc. Aber doch bitte nicht so direkt, dass es mich einschränkt. .Na, die eigene Nase gefunden?

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Sowenig wie Du einen Privathaushalt mit einem Staatshaushalt vergleichen kannst, kannst Du die Wohnungstür mit einer Staatsgrenze vergleichen. Privatsphäre und so.

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Hallo,

es macht mich traurig, wenn ich die Ansichten von so Manchem hier lese.
Es fällt mir schwer bei der Menge an Antworten auf alles einzugehen.

Ich gehöre zu denen, die es befürworten mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Länder wie Deutschland können den armen Menschen (und arm nicht nur im Sinne von Geld) helfen und sollten es auch tun. Ich weiß gar nicht warum so viele der Meinung sind, Deutschland wäre das Einzige Land in dem so was diskutiert wird.

Leute, es geht hier nicht um faule Schmarotzer die sich denken "ach, in meinem Land ist es grad nicht so doll, ich geh dann mal nach Deutschland". Es geht um MENSCHEN die teilweise alles verloren haben. Halb- und Vollwaisen, Witwen und Witwer die ihre Liebsten unter abartigsten Bedingungen verloren haben. Mütter, die mit ihren Babys die Strapazen und Gefahren einer Flucht auf sich nehmen, weil alles besser ist außer dem Land das man "zu Hause" nennen sollte. Verfolgte, vertriebene, verletzte, gedemütigte Kinder, Frauen, Männer denen in ihrem Land jegliche Würde genommen wurde. Nackte Angst und die schlimmsten Bedingungne die man sich nur vorstellen kann.

Und da kommen hier Leute an die meinen, man müsste den Asylanten dann auch mal sagen, dass es hier auch nicht so toll ist? Wisst ihr wie Scheißegal es den Flüchlingen ist, dass ein Asylantenheim nicht dem "deutschen Standard-Heim" entspricht?
Diese Menschen wollen einfach nur leben, überleben und wieder auf die Beine kommen. Sie wünschen sich in einem Land zu leben, in dem sie zumindest eine Chance haben, für sich und ihre Familie.

Wer sagt denn, dass diese Leute nicht arbeiten wollen, wenn es ihnen besser geht?
Wer sagt, dass sie nicht deutsch lernen und zu einem wertvollen Teil einer Gemeinschaft werden können? Wo kommt das Misstrauen her?
Warum sollen diese Menschen kein Recht auf Hilfe haben?

Und dann kommen wieder die Rufe "Dann muss was an der Politik in deren Land gemacht werden". Klar, weil das auch so einfach ist. Mann, warum ist da vorher noch keiner drauf gekommen? Wenn Merkel mal freundlich anklopft und sagt, jetzt reicht es dann aber mal, wird wieder alles gut!

Unglaublich was an ekelhaftem Zeug aus den Menschen raus kommt sobald sie sich in der anonymen Sicherheit des Internets befinden...

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Toll geschrieben!
/sign