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"Was wäre, wenn wir ab heute wirklich genau das sagen was wir denken? Und zwar komplett ungeschönt einfach raushauen."

Wenn jeder immer das sagen würde, was er gerade denkt, hätten sich irgendwann alle in der Wolle.

"Wie lange würde es wohl dauern bis wir ganz alleine dastehen?"

Eben. Fändest du das erstrebenswert?

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Weil das was ich denke meine subjektive Meinung ist und ich weiß dass ich damit weit daneben liegen kann. Was unfair dem anderen gegenüber wäre.

Deswegen sag ich meist nicht, was ich denke.

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Hallo

Es gab und gibt Situationen wo ich sage was ich denke.Aber sicherlich nicht in den von dir angesprochenen und schon gar nicht immer.

L.G.

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Hallo,

also mittlerweile sage ich schon was ich denke und was habe ich davon?! Einige Kontakte weniger ;-) .Ich habe die " Erleuchtung" bekommen als unser Sohn operiert worden ist und ich gemerkt habe das mein Umfeld aus vielen Egoisten besteht.
Ich bin für die meisten so eine Art Seelenmülleimer gewesen............ wollten sie sich mal Verbal-AUSKOTZEN, dann waren sie bei mir #augen und ich Idiot habs mir angehört.
Würd ich nie mehr machen.
Am Anfang ist es mir schwer gefallen etwas zu sagen, mittlerweile nicht.
Ich mache aber Abstriche, denn alles muss nicht ausgesprochen werden und dann ist es ja immer- der Ton macht die Musik.
Ist mir jemand sehr wichtig, dann kann ich es in Tücher packen oder eben auch mal nichts sagen ;-) .
Ich hab dann mal richtig aufgeräumt in der Verwandschaft, Nachbarschaft und bei den " Freunden" und die, die ich jetzt habe reichen mir .
Die schätzen auch meine Ehrlichkeit ( zumindest denke ich das ) #zitter

Ich finde es kommt drauf an bei wem/was/warum.
Man muss nicht immer ehrlich zu seinem Chef sagen was man denkt - ich wäre sonst chronisch Arbeitslos ........oder zur Lehrerin ect.pp .

Liebe Grüße

Bianca

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Ich sehe da einen Unterschid zwischen "sagen was ich denke" und "beleidigend sein".

So von mir aus kommentiere ich selten mal was (von gelegentlichen Ausrastern im Job mal abgesehen) aber wenn mich jemand um meine Meinung fragt bekommt er sie. Ungeschönt. Und das beudetet nicht unhöflich sondern einfach ehrlich.

Wenn mich jemand fragt ob ihm etwas steht, ob ich seine neue Flamme gut finde oder ob mir die Party gefallen hat sage ich die Wahrheit.

Aber von mir aus, am besten noch bei Menschen die ich nicht kenne irgendwelche Urteile raushauen...das muss nicht sein und hat auch nichts mit Ehrlichkeit sondern eher mit Respektlosigkeit zu tun.

P.S. Außer bei der Arbeit stellt sich mal wieder jemand so dämlich an dass er/sie einfach ein unerbetenes Feedback haben muss damit ich nicht platze vor Wut...das hilft dann am Ende auch wieder allen ;)

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Ich mag Menschen nicht, die immer sagen was sie denken! Sie verbreiten in der Regel schlechte Stimmung, sind verletztend und Unruhestifter!

Ich kenne eine Frau, von der ich mich leider nur bedingt distanzieren kann, sie sagt wirklich immer was sie denkt und das nervt! Permanent wird man angegriffen und muss sich für Dinge rechtfertigen die sie einfach auch nichts angehen.

Ich finde es gibt einen guten Mittelweg zwischen ehrlich sein und immer sagen was man denkst, manchmal braucht man ein bißchen Fingerspitzengefühl und ein Gefühl für den anderen.

Ich bin ein ehrlicher Mensch, mein näheres Umfeld weiß das und hat gelernt damit umzugehen. War für viele nicht einfach und manche sind wieder gegangen weil sie damit nicht klar gekommen sind. Die, die geblieben sind, wissen es mittlerweile zu schätzen und können sich bei mir sicher sein, dass ich alles was ich sage ehrlich meine, aber auch so formuliere, dass ich niemanden damit verletzte.

Aber immer raushauen was ich denke, ne das wäre zu hart und auch nicht besonders sozial! Ist ja auch nicht jeder Mensch gleich, es gibt verschiedene Geschmäcker, andere Ansichten, unterschiedliche Lebensarten.

Geht mir jemand auf den Keks, dann kann ich ihm das auch anders verständlich machen und in der Regel versteht es jeder, irgendwann mal. Und dann gibt es noch die wenigen, denen man jedes Mal sagen kann: Och nö, nicht du schon wieder und er freut sich drüber... Aber dem ist dann einfach nicht mehr zu helfen.

Ich finde es könnte generell mehr Ehrlichkeit geben, aber in wohldosierten Mengen und etwas taktvoll, aber noch mehr von der Sorte die immer sagen was sie denken, brauche ich persönlich nicht!

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Morgen,

ich denke es ist meist Angst und Höflichkeit. Also Angst davor das Gegenüber zu verletzen. Ich habe lange genug gesagt was andere wollten und meinen Mund nicht aufgemacht, aber irgendwann ist man an einem Punkt da reicht es einfach.

Beispiel Nachbarin: Sie nervt mich immer wieder wegen Therapie usw. Meint sie weiß alles besser, da sie ja älter ist und überhaupt hat sie mit ihren 35 Jahren ja sooooooooooo wahnsinnig viel Lebenserfahrung.

Irgendwann reichte es mir, denn sie ist selbst psychisch krank (Panikattacken, kann das Grundstück nicht zu Fuß verlassen ect.) und sagt immer nur sie will eine Therapie machen, aber tut nichts. Nachdem sie immer auf meinen Problemen rumhacken musste, hat es mir gereicht und ich habe ihr deutlich gesagt was ich davon halte und das sie selber erstmal sehen sollte das sie gesund wird, bevor sie mich weiter runtermacht.

Ihre Lästereien gegenüber anderen Nachbarn und Lügen haben mir schon lange gereicht. Wir ziehen sowieso jetzt um, daher ist es mir egal was die anderen denken.

Mir fällt das auch stark hier bei Urbia auf. Kaum äußert jemand seine Meinung zu etwas, folgen die meisten Antworten im selben Stil. Genauso aggressiv, nett oder bemitleidend. Besonders wenn jemand sehr unfreeundlich antwortet, schließen sich die meisten hier an. Ich lese nie die vorherigen Antworten, sondern gebe erst meine Meinung kund und wem es nicht passt, der hat halt Pech. Ich muss mich hier mit keinem anfreunden.Und ich werde nicht die Meinung von 50 anderen Usern teilen, aus Angst das ich auch eins drüber krieg.

Ich sage auch nicht jedem was ich über ihn denke, muss ich auch gar nicht. Wen ich nicht mag, der merkt das und mit solchen Leuten habe ich dann auch nichts zu tun. Ich mache nicht einen auf scheinheilig, wie man es oft bei anderen Frauen sieht. Erst: " Aach Heyyy, wie geeeeehts dir denn süße?" Und kaum ist sie weg: " Die dumme sch... weißt du was DIE gesagt,/getan hat?"

Furchtbar, echt. Warum redet man dann mit denen ? Ich verstehe nicht warum man so tut als würde man jemand mögen. Lieber keine Freunde als Leute die ich nicht leiden kann. Meinen Freunden sage ich aber auch die Meinung wenn mir was nicht passt, aber natürlich immer auf eine nette Art, es sei denn eine Freundin würde ihr Kind schlagen, dann wäre das was ganz anderes.

lG germany

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Ich denke, dieses Verhalten ist nicht anerzogen. Wir sind nun mal soziale Wesen, die miteinander auskommen müssen. Hinzu kommt, dass wir ganau wissen, wie es sich anfühlt, wenn jemand zu uns sagt, dass er uns nicht mag. Wobei der eine mehr und der andere weniger empathiefähig ist. Was dann vielleicht doch mit der Erziehung, oder vielmehr mit dem Umfeld zutun hat, in dem man aufwächst.

Ich versuche ehrlich zu sein, ohne respektlos zu werden. Will heißen, ich sage nicht die Wahrheit, wenn sie nur dazu dient jemanden zu verletzten. Kritik versuche ich eher konstruktiv rüberzubringen und diplomatisch vorzugehen. Was mir jedoch nicht immer gelingt.

Vorallem im Hinblick auf meine Mitarbeiter ist das ein ganz sensibles Thema. Es geht darum eine Situation zu verbessern oder ein gewisses Verhalten abzustellen ohne den jenigen vor den Kopf zu stoßen, denn unausgesprochene Konflikte führen zwangsläufig zur Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Auch das ist nicht immer leicht, wenn man dieses Gespräch schon zum x.-mal führt.

Hinzu kommt noch das Verhältnis, welches man zu einer Person hat. Wenn ich meinem langjährigen Mitarbeiter, mit dem ich "dicke" bin, sage: " Wie bescheuert bist du eigentlich, so einen Bockmist zu bauen" dann verträgt der das! So könnte ich nicht mit meinen Lehrlingen oder meiner Kassierin sprechen. Es ist nicht so einfach, die Sache mit der Wahrheit, aber wenn sie gesagt werden muss, dann muss es halt sein!

VG
Mateo

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Harmoniebedürftig sind die meisten, aber sich deswegen verstellen und alles schlucken, ist auch nicht der richtige Weg.
Ich denke, dass man einfach den schmalen Grat erkennen muss, wenn man ehrlich sein
will. Und dass es diesbezüglich auch mal zu einer Retourkutsche kommen kann.

Ich selber bin jemand, der sich nicht verbiegen kann.
Ich bin auch mal direkt.

Das passt leider nicht jedem und deswegen kann es auch passieren, dass ich mal anecke.

Aber: ich bin einfach keine von denen, die vorne jemandem nach dem Mund reden und hintenrum dann ablästern.
Sowas nervt mich eher.

Wenn ich direkt bin, bin ich aber trotzdem höflich - ich denke, das macht den Unterschied aus.
Ich gehe nicht zu jemandem hin, den ich nicht leiden kann oder der in meinen Augen primitiv oder dumm, faul was auch immer ist ist und sage "Du bist dumm!" oder "Du bist scheiße!". Das wäre genauso primitiv.

Auch versuche ich mich dabei von diesen Satzanfängen wie "Du bist!", Du hast!, Du, Du, Du.... zu distanzieren.
Wenn mir ein Kollege blöd kommt, dann rede ich mit ihm - aber höre mir auch mal seine Meinung dazu an und denke mal darüber nach.

Das muss man lernen, aber es hilft, dass man seinem Gegenüber ehrlich begegnet und somit das Leben leichter macht.

Beispiel Job:

Ich hatte eine Assistentin, die immer von einer Stelle als Chefdesignerin oder Illustratorin geträumt hat. Leider sprachen ihre Werke eine andere Sprache - ich bin oft mit ihr die Entwürfe durch, habe ihr Hilfestellung gegeben, ihr Tipps gegeben - aber die Entwürfe und Illustrationen waren einfach nicht sehr ausgefeilt und überzeugend.

Aber ich erkannte in ihr ein ungeheures Potential, was Passform und Schnitte anging.

Dies habe ich ihr dann mal erklärt.
Und ihr geraten, sich nicht am Wunschtraum Design so krampfhaft festzukrallen, wenn ihre Stärken wirklich woanders liegen. Schnitt ist auch eine Form von Design.

Sie war erst auch etwas niedergeschlagen weil sie gerne zeichnet, aber als ich sie auf ihre Genauigkeit in puncto Schnitte aufmerksam machte, und ihr die Feedbacks von zufriedenen Kunden auflistete, sah sie dort plötzlich andere Chancen.

Überlege Dir z.B., was genau Dir an der Freundin Deines Bruders nicht gefällt.

- ist sie einfach gestrickt und etwas naiv?
- oder verhält sie sich prollig und primitiv?
- oder ist sie einfach nur albern?
- usw...

LG

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Hallo,

das ist ein interessantes, von mir in der Vergangenheit häufig durchdachtes Thema.

Mich erstaunt in den Antworten der meisten, dass "sagen was man denkt" häufig mit Negativität assoziiert wird, das halte ich für einen Trugschluss.

In jüngeren Jahren hat mich meine Art und Weise und/oder die Reaktion anderer darauf zur Überlegung geführt mit mir würde etwas nicht stimmen.

Während meine Freundinnen sich im Disco/Ausgehalter stetig mit hübschen Kerlen unterhielten, fragte ich ich warum ich mich denn auf höchst liebliche Art und Weise mit einem mir Fremden austauschen soll, Floskeln und Small Talk fielen mir mehr als schwer und mit meiner eigenen Art eckte ich an und wurde als arrogant und abweisend bezeichnet.

Noch immer ist es so, dass mir dieses typische "über´s Wetter" sprechen schwer fällt, im Gegensatz dazu habe ich aber kein Problem mit Schweigen und genau da liegt in meinen Augen der erste große Unterschied zwischen den Menschen.

Beispiel: Der Aufzug im Büro. Man kennt sich nicht, sieht sich aber immer mal.

Für mich stellt es keinerlei Unannehmlichkeit dar, mit Person xy schweigend (ausgenommen Hallo/Tschüß) im Aufzug zu fahren. Person xy fühlt sich dabei aber sichtlich unwohl und bricht das Schweigen mit einem: na, auch so müde heute? Für mich völlig unverständlich. Genauso wie es mir egal ist, ob Person xy müde, hungrig, durstig was auch immer ist, so ist es auch Person xy egal wie es um mein Wohlbefinden steht, somit reagiere ich in solchen Situation meist irritiert.

Geschieht ähnliches in einer zeitlich ausgedehnteren Situation, etwa bei einer Raucherpause, entgegne ich auch schon mal auf ein: Puuuh,kalt heute was? Mit einem freundlichen: wir müssen jetzt nicht miteinander reden, nur weil wir zufällig hier stehen!

Vergleichbar mit der Freundin des Bruders, ist für mich die Freundin meins Cousins. Ich habe ein paar Fetzen von ihr vernommen, die dazu ausgereicht haben sie als FÜR MICH uninteressant zu erachten. Also spreche ich nicht mit ihr. Ich wüsste auch gar nicht was. Ich will nichts von ihr wissen. Fragt sie mich etwas, antworte ich ihr natürlich, das macht mir nichts, aber ich stelle keine Gegenfragen- und alleine das erscheint den meisten bereits "komisch". Zu keinem Zeitpunkt erlaube ich mir aber ein Urteil über sie, schließlich kenne ich sie gar nicht und möchte sie ja auch nicht kennen lernen, sie ist mir schlichtweg egal- aber auf eine neutrale Art und Weise.

Der aktuelle Supergau besteht darin, dass wir eine neue Matratze erwerben möchten/müssen. Die Beratung dessen in meiner Begleitung ist für meinen Partner peinlich bis amüsant. Matratzenverkäufer wollen verkaufen. Dazu gehört, wie heute erlebt, dass Matratzenverkäufer sagen, dass ihre Nichte nach massiven Rückenschmerzen exakt diese (teuerste) Matratze gewählt hat und seitdem schläft wie ein Baby und dass auch die Verkäuferin selbst, auf nichts anderem mehr schlafen möchte blablabla. Ich KANN einfach nicht anders, als zu entgegnen das ich es für unglaubhaft befinde, dass die halbe Familie ausgerechnet auf dieser Matratze nächtigt, ich aber durchaus verstehe, wenn sie in einer Verkaufsschulung beispielsweise solche Kommunikationsmittel als Verkaufshilfen erlernt hat, ich diese allerdings nicht schätze.

Ein anderer Verkäufer suchte erstmal im ganzen Laden seine Matratzenstücke zusammen, um uns in die Welt der Matratzen einzuführen, auch da musste ich höflich unterbrechen, betonen das ich das Verkaufsgespräch nicht aus dem Konzept bringen möchte, aber das mich persönlich nur ganz wenig interessiert wie Kaltschaum und Federkern im Querschnitt aussehen, ich bin eher daran interessiert wie sich diese unter meinem Rücken anfühlen.

Immer folgt: Stille. Verunsicherung. Alle Beteiligten, ausser mir, fühlen sich unwohl. Dauert dieser Zustand (zu) lange an, setze ich mit einem: ok, ist das jetzt irgendwie jemandem unangenehm oder so?! noch einen drauf und so ziehen sich solche Situationen ewig weiter, ich verlasse Geschäfte und Lokalitäten von Blicken behaftet, ich glaube die meisten halten mich für Irre, mein Freund wird manchmal mitleidig angesehen.

Auch wenn ich immer höflich und sachlich bin, eine Aussage nie böse oder gar verletzend meine, kommt es beim Gegenüber oftmals "falsch" an, was überüberhaupt nicht meine Absicht ist, in solch kurzen Begegnugen ist jedoch nicht genug Zeit um dies heraus zu finden.

Menschen die mich kennen, wissen um diese Eigenschaft und die Menschen die mir nahe stehen, wissen sie inzwischen zu schätzen.

Natürlich ist mein soziales Umfeld kleiner als das anderer, das ist aber von mir bewusst so gewählt. Ich habe schlichtweg keine Lust mich Floskeln hinzugeben und meine Zeit ist mir zu kostbar als das ich mich mit Small Talk aufhalten wollte.

Ich habe gelernt mich damit zu arrangieren, die Reaktionen anderer sind nicht immer einfach und das sich anpassen und "zusammen reissen" (sprich: Mund halten :-) ) um andere nicht in Unannehmlichkeiten zu bringen sind ein Kampf, aber ich kann einfach nicht anders, als so wie ich bin ;-)

Viele Grüsse an alle, ob laut oder leise denkend!