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Hallo,

bei uns in der Gegend hat sich vor kurzem ein Motorradfahrer tot gefahren:
http://www.feuerwehr-beckingen.org/index.php?section=articles&id=868

Auf dieser Strecke gab es schon genug Unfälle, aber es wird weiter gerast ohne Ende und an den unmöglichsten Stellen überholt.

Als ich mit 17 Jahren mit meinem Führerschein anfing, es war meine vierte Fahrstunde, habe ich fast einen Motorradfahrer überfahren.
Der kam mir in einer Kurve auf meiner Spur entgegen, ich bremste und Motorrad samt Fahrer flog in die Wiese. Ich hatte mich so erschrocken, machte damals auch nicht mit meinem Führerschein weiter #klatsch

Mittlerweile habe ich meinen Führerschein und manchmal ist es echt ein Graus.

Vor ca. vier Wochen wurde im Radio eine Hörer-Mail vorgelesen, in der von einem Motorradfahrer gebeten wurde, jetzt da das Wetter so toll ist, wären ja wieder viele seinesgleichen unterwegs, seine bevorzugten Strecken sind Landstraßen und die Autofahrer sollten doch bitte Rücksicht nehmen...

Am nächsten Tag hatte ich unser Auto und als ich meinen Mann abends von der Arbeit abholte hatte ich ein sehr nettes Erlebnis:

Der eigentliche Weg war durch eine Baustelle gesperrt, also musste ich andersrum fahren. Dort muss ich durch einen Wald, die Fahrbahn ist nicht so breit (wenn ein LKW oder Traktor entgegen kommt, muss man schon auf den Grünstreifen ausweichen, ich fahre dort gar nicht gern, da auch gerast wird ohne Ende obwohl nur 70 km/h erlaubt sind), alles sehr unübersichtlich und reich an Kurven, auf und ab.

Ich tuckere vor mich hin und höre schon mindestens ein Mottorrad, schaue in den Rückspiegel:

Zwei Motorräder die von hinten angerast kommen, das es einem Angst und Bange werden kann und setzen an zum überholen, brettern an mir vorbei und der zweite Fahrer schert so knapp vor mir ein #schock

An der Stelle geht es bergauf und eine scharfe Rechtskurve, man sieht nicht ob Gegenverkehrt kommt und ich hatte auch noch unsere Kinder im Auto :-[

Als wäre das nicht genug, im Ort wo mein Mann arbeitet, gleich das nächste Erlebnis.

Momentan ist die einzige Brücke zur Arbeitsstelle meines Mannes nur einseitig befahrbahr, weil daran gearbeitet wird. Ampel wird grün, ich fahre los, über die Brücke, komme von der Brücke runter, Kurve, berghoch und was kommt mir auf meiner Spur entgegen? Ein Motorrad mit zwei Mann Besetzung.

Das Dumme an der Sache: Ich konnte nirgendwohin ausweichen, weil es an der Stelle ebenfalls eine Baustelle am Bürgersteig gibt, also musste das Motorrad wieder zurück. Tolle Wurst.

Später am Abend fragte mich mein ältester Sohn (12 Jahre), warum manche so mit ihrem Leben spielen, ein Motorradfahrer hat doch keine Knautschzone.

Gute Frage, vielleicht legt sich dann irgendwo ein Schalter um?

Grüße

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Von mir aus können diese rasenden Motorradrowdies sich ihre hohle Birne ruhig zu Brei fahren - solange sie das ohne unschuldige Beteiligte tun.
Ich hab da kein Mitleid mehr, ich hab schon zu oft solche Situationen mitgemacht und musste mir dann auch noch einmal den Stinkefinger zeigen lassen weil ich "zu langsam" vorweg gefahren bin ... #augen

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Wie schon immer im Leben gibt es in jeder Schicht unserer Gesellschaft immer wieder ein paar schwarze Schafe, die den Ruf einer Gruppe in Mitleidenschaft ziehen - so auch bei den Motorradfahrern.
Naja klar gibt es die hirnverbrannten Idioten, die meinen, sie hätten 150 Und mehr PS immer und ständig unter Kontrolle und könnten in jeder gefahrbringenden Situation richtig reagieren. Und so verhalten sie sich dann auch im Straßenverkehr.

Klar ist aber auch, dass es einfach einen unglaublichen Reiz ausübt, mit einem schönen Motorrad etwas schneller als PKW-Fahrer durch Kurven zu fahren. DAS ist in erster Linie das, was -zumindest nach meinem Verständnis- das Motorradfahren ausmacht.

Leider ist die Trennlinie zwischen Spaß beim Motorradfahren und unüberschaubarem Risiko nicht immer klar zu erkennen, so dass sich selbst erfahrene Motorradfahrer/-innen manchmal in Situationen befinden, die von einem nichtmotorradfahrenden Menschen nicht richtig eingeschätzt werden können, sondern als lebensbedrohlich eingestuft werden.

Ich denke, dass jeder Motorradfahrer um das Risiko eines Sturzes oder eines Unfalles weiß. Und ich denke ebenfalls, dass die Mehrheit aller Biker und Bikerinnen sich entsprechend verhält. Allerdings sollte nicht wegen des Fehlverhaltens einiger weniger Hitzköpfe gleich jeder, der sich auf einem motorisierten Zweirad befindet zum hirnverbrannten Straßen-Rambo erklärt werden.

Übrigens: Drei Viertel aller Unfälle mit Motorradfahrern werden von anderen Fahrzeugen, meist Pkw, verursacht. Häufig wird die Geschwindigkeit der Biker falsch eingeschätzt oder sie werden übersehen.

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Naja es gibt ja immer zwei Seiten.

Wenn man den Motorradfahrer fragen würde dann würde dieser sicher sagen "es war noch genügend Platz". Bin selbst Motorradfahrer hab aber die wildesten Zeiten (zum Glück Ufallfrei und Lebendig) hinter mir.

Es geht einem ja schon so das man als Beifahrer manche Dinger "schlimmer" sieht als der Fahrer da andere Perspektive.

Und gerade wenn man selbst kein Motorradfahrer ist kann man absolut nicht abschätzen wie es aus der anderen Perspektive aussieht.

Also nur weil Oppa das ganze mitgenommen hat ist der Moppedfahrer nicht gleich der teufel :)

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Sorry, aber m. E. gehört hier der ältere Mann aus dem Verkehr gezogen, der Euch alle wegen einer Kleinigkeit gefährdet hat.
Ich musste den Text jetzt zwei Mal lesen, weil ich den Grund für seinen "Aussetzer" nicht verstanden habe aber wenn jemand wegen eines vermeintlich knappen Überholmanövers, bei dem NICHTS passiert ist, so in panische Starre verfällt, sollte er kein Auto mehr fahren!

Gruß,

W