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Hallo

Natürlich ist das möglich.

Für mich ist es aber ein Stück Unabhängigkeit.

Ausflüge sind leichter zu machen usw.

Mein Auto ist mir schon immer wichtig :-)

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Ich bin 23 und mache gerade meinen Führerschein. Vorher wars nichts nötig, weil wir immer in der Stadt oder Vorstadt gewohnt haben. Jetzt wohnen wir am Ar*** der Welt. In unserem Ort gibt es nichts. Keinen Bäcker, kein Tante Emmalädchen, ich glaube nicht mal einen Zigarettenautomat. Obwohl der Kindergarten "nur" 5 Kilometer entfernt liegt, bekomme ich meinen Sohn nicht dort hin. Busse fahren nur zu Schulzeiten und dann im 1 1/2 Stundentackt. Das heißt ich wäre am Tag mindesten 3 Stunden unterwegs nur um auf den Bus zu warten. In den ort in dem Kiga liegt zu laufen ist mit Kind unmöglich, da fast die ganze Zeit steil durch den Wald geht. Andere Mütter aus unserem Ort die fahren würden gibt es nicht. Hier wohnen vllt 400 Menschen und der Großteil davon ist über 50.

Zum Einkaufen muss ich wenn mein Mann abends zu Hause ist. Arzttermine werden im Moment so gelegt, dass mein Mann zu Hause ist. Das ist alles extrem anstrengend. Hier bracuht man also einen Führerschein, wenn man flexibel und unabhängig sein möchte.

In der Stadt oder kleineren Orten die eine gute und regelmäßige Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben würde ich den Schein jetzt sicher nicht machen. So bin ich heilfroh, wenn ich im Dezember endlich nicht mehr auf meinen Mann angewiesen bin.

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In der Stadt hab ich ihn nie gebraucht. Jetzt auf dem Land ist er unabkömmlich! Sich einfach darauf zu verlassen das der Partner ja einen hat ist auch nicht so ohne. AUch wenn es traurig ist, kann ja sein das der Partner auf einmal nicht mehr da ist..und dann?
Hier fährt der Bus alle Jubeljahre mal.....nee, ohne Führerschein wäre es arg öde hier!

Mona

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***AUch wenn es traurig ist, kann ja sein das der Partner auf einmal nicht mehr da ist..und dann?***

Das ist natürlich auch jederzeit möglich - aber so weit muss man ja nicht mal denken.

Ich habe mir vor einem Jahr das Sprunggelenk gebrochen, es wurde operiert und hat sich dann noch entzündet. Resultat: Drei Monate, die ich auf Krücken angewiesen war, nicht auftreten durfte, Auto fahren sowieso nicht. Wenn ich mir vorstelle, in dieser Situation hätte mein Mann keinen Führerschein gehabt... Undenkbar!

Viele Grüße, Alex

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Hallo,
es kommt NUR darauf an wo man wohnt und wo man arbeitet.

Ich hatte mit 15 Jahren meinen Mofaführerschein, da ich Berufsfachschule machen wollte und der Bahnhof 7 km entfernt ist. Bus wäre um 6.03 Uhr gefahren, aber abends erst um 18.10 Uhr wieder hoch. Bahnhof wäre ich um 13 oder 14 Uhr gewesen.

Und wer schon mal auf der Loreley war, den anderen erkläre ich es, es ist das Rheinische Gebirge, nichts mit endloser Straße, daß man die Verwandtschaft 4 Std. vorher sieht, wenn sie los fährt. Da fährt man nicht einfach mal mit dem Fahrrad oder läuft.

Im Ort gibts Edeka, bis vor 2 Jahren Metzger, Bäcker, Geschenkelädchen, Sparkasse und Voba, meine Mutter ist 74 Jahre und hat "OH WUNDER ohne Führerschein überlebt".

Aber mit nur 1x Bus raus, abends rein. Schulbus, wie soll man auf die Arbeit kommen??

Hier gibt es auch vereinzelt Menschen, meistens über 65 ohne Führerschein, die hatten nie das Geld dazu. Jetzt gibt es eine Telefonnr. beim Pfarrer, da haben sich 6 Personen aus dem Ort bereit erklärt Fahrdienst zu machen. Es gibt ne Kilometerpauschale und diese Damen und Herren, fahren einen zum Arzt oder ins nächste Städtchen zum Einkaufen.

Die nächsten Städte Koblenz, Wiesbaden, Limburg und Mainz sind ca. 45 min mit dem Auto entfernt. Mit dem Bus und Bahn morgens um 7 Uhr auf der Arbeit sein, UNMÖGLICH !!!!!!!!!!!!!!

Im Ort arbeit finden, bei 1100 Einwohnern, Edeka, Bäcker, Schreinerei ??????????
Das sind genau 3 Gesellen und 3x 400 Euro Kräfte.

Wir haben ein Neubaugebiet mit nur "Fremde" die jeden Tag nach Frankfurt, Frankenthal, Schwalbach im Taunus, Bonn und Köln fahren. MIT DEM AUTO. Da da die Mieten soviel höher sind, das sie lieber fahren und das doppelte an Quadratmeter Wohnung/Haus mitten auf dem Ländchen haben.

OHNE Führerschein geht in der Stadt und Umgebung. Da gibts ja nichtmal genug Parkraum, so daß es gut ist, das da nicht jeder ein Auto hat. Aber wenn man da nicht wohnt, geht es nicht.

Gruß Claudia

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Hallo,

ich habe mit 18 einen Führerschein gemacht und bin dann aber 11 Jahre aus ideologischen Gründen (Ökofootprint und so) nicht gefahren und hatte auch kein Auto.

Bin praktisch in den Garten meines Arbeitgebers gezogen und wir haben alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt. Ausflüge haben wir mit dem Zug gemacht.

Ging gut. Aber irgendwann kam das 1. Kind, dann das 2., dann das 3. Dann wurde Kind 1 da eingeladen und Kind 2 dort, der Wocheneinkauf war superbeschwerlich und dann kam es, das Auto. Im 1. Jahr sind wir genau 800km gefahren, nun ist es deutlich mehr (Urlaub und so).

Ich bin fast vollständig berufstätig und schaffe es oft zeitlich nicht zu laufen. Und - in unserem öffentlichen Nahverkehr gibt es keinen Familientarif, d.h. in die nächste Stadt auf den Weihnachtsmarkt (15km) kostet -wenn ich mich richtig erinnere - 6,80€ pro Erwachsenen und 4,80€ pro Kind. Das fahre ich mit dem Auto (leider) sehr viel billiger.

GLG
Miss Mary

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Ich wollte NIE einen Führerschein machen.

Niemals nie! Ich habe mich nie hinter einem Steuer gesehen und hatte auch überhaupt kein Bedürfnis danach.

Da ich in der Stadt wohnte hatte ich alles in der Nähe. Nur meine Fernbeziehung machte es etwas schwieriger.

Sonntags musste ich schon um 13 Uhr los, damit ich abends relativ zeitig zuhause war.

Obwohl es nur 190km waren.

Ich musste immer hier aufs Land und das über Köln. Hatte dort immer 45 min Aufenthalt. Zeit die man sich sparen kann.

Bis ich dann einen Sonntag los gefahren bin und knapp 10 h für die 190km brauchte. Wegen starken Regenfällen und durch den Sturm waren die Gleise blockiert.

Ich hatte sooo einen dicken Hals, dass ich dann beschloss den FS zu machen.

Am nächsten Tag habe ich mich angemeldet.

Jetzt wohne ich mittlerweile hier und ich bin sooo froh, weil ich hier ein Auto brauche.

Ich gehe zur Abendschule und auf 400 Euro arbeiten und zusammen würd ich das nicht schaffen. Arbeit ist im Ort, aber die Schule je Tour 21km weit weg.

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Ich wohne in einer der zehn größten Städte Deutschlands - mittendrin.

Aber selbst hier fährt ab 0 Uhr nur noch ein Mal (!) stündlich ein Nachtexpress der natürlich knapp einen Kilometer an meiner Wohnung vorbeifährt. Das macht nachts richtig Spaß.
Besonders nach einem 14 stündigen Arbeitstag.

Super auch dass ich zu meinem vorletzten Auftraggeber 40 (!) Minuten mit Öffentlichen brauchte, inkl. ein Mal umsteigen - für 5 km Luftlinie.

Mit dem Auto war ich in genau 8 Minuten da.

Es geht hier nicht um den Besitz des Führerscheines sondern um Lebenszeitersparnis und nachts um meine Sicherheit.

LG, katzz

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>>Es geht hier nicht um den Besitz des Führerscheines sondern um Lebenszeitersparnis und nachts um meine Sicherheit.<<
und da viele so denken bleibt der Umweltschutz auf der Strecke

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Würden die Länder und Kommunen es endlich mal hinbekommen vernünftige Verbindungen UND angemessene Preise bei öffentlichen Verkehrsmitteln zu bieten würde ich gern viel öfter umsteigen.

Und die DB natürlich auch - wenn ich mit dem Auto statt der Bahn von Essen nach München fahre bezahle ich nur 50% dessen was die für eine Fahrkarte verlangen.

Da fällt mir die Wahl mal verdammt leicht.

LG, katzz (die abgesehen vom Auto extrem umweltschonend lebt).

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Ich habe meinen Führerschein relativ spät gemacht (mit 26) und hatte gleich nach zwei Wochen einen Unfall.

Bin dann erst mal drei Jahre nicht mehr gefahren.

D.h mit 29 habe ich erst wirklich angefangen Auto zu fahren.

Klar kann man auch ohne Führerschein klar kommen, wenn man nicht allzu ländlich wohnt.

Aber!:

Selbst hier im Rhein-Main-Gebiet fahren viele Busse nicht am Sonntag. Und leider wohnt ein Großteil meiner Freunde nicht in der Stadt, sondern in den umliegenden kleineren Gemeinden.

Sprich mit den Öffentlichen brauch man da locker auch mal eineinhalb Stunden und fahren tun die bestenfalls alle Stunde. Spät Abends schon mal gar nicht.

Also bittet man jemanden, dass man mitgenommen wird. Aber auf Dauer fühlt man sich da ganz schön als Bittsteller.

Alternativ gabe es zwar noch das Fahrrad, aber erstens fahre ich nicht gerne Rad, zweitens wären das meist Strecken von 30 km und drittens finde ich es nachts um zwei quer durch den Wald nicht so dolle.

Also landet man früher oder später wieder als Bittsteller, oder letzte Alternative:

Man bleibt daheim.

Worüber man gerne diskutieren kann, ist ob man ein eigenes Auto braucht. Denn ich würde es begrüßen, wenn es mehr Car-Sharing-Angebote gäbe.

Aber sich komplett von den Öffentlichen abhängig zu machen, geht nur, wenn man entweder in der Großstadt wohnt, oder sich das soziale Umfeld im gleichen Ort befindet.

VG lachris

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Hallo,

für uns ist auch der richtige Weg - so umweltbewusst wie möglich fahren, aber die Mischung machts.

Wir fahren auch gerne mit dem Länderticket der Bahn (wobei man da ja unter der Woche erst um 9.00 Uhr loskommt). Ich finde die Bahn als Alternative eh ein Problem - die Züge sind z.T. einfach nicht komfortabel. Bei uns ist der RE, der zweistündig verkehrt und die großen Städte miteinander verbindet oft hoffnungslos überfüllt, es ist kein Schaffner da, die letzten beiden Male saßen 1x total irre Fußballfans im Zug, die sich dementsprechend benahmen, das mal davor eine Gruppe Skinheads. Von einem Schaffner keine Spur.

Einmal sind wir auf den Weihnachtsmarkt gefahren (80km), da waren alle Klos eingefroren.

GLG
Miss Mary

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"Ich denke, dass heutzutage andere Dinge wichtiger sind, als der Besitz eines Führerscheines."

Wenn der Führerschein für den Job wichtig ist, dann sind andere Dinge nicht wichtiger.

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Hallo,

ich habe meinen Führerschein seit ich 18 bin und kann mir nicht vorstellen, keinen zu haben. Ich bin mit einem Führerschein einfach viel flexibler. Ab ins Auto und los geht's. Ich bin absolut nicht abhängig davon, ob mein Mann daheim ist oder nicht. Ich kenne genug Frauen die immer warten müssen bis der Mann Heim kommt. Ich fahre mit den Kindern wann und wohin ich will. Bringe sie morgens in den Kindergarten und in die Schule, fahre weiter zur Arbeit. Danach den Grossen von der Schule abholen, direkt einkaufen......ohne Führerschein und Auto wäre ich aufgeschmissen. Für mich bedeutet beides ein Stückchen Freiheit.

Lg