Würdet ihr 4. Patin werden wollen?

Hallo,

mein Bruder (26) und seine Freundin (21) werden Ende Juli Eltern. Sie sind seit Ende Oktober zusammen #aha.

Beide wohnen in Berlin, kommen aber aus verschiedenen Gegenden in Deutschland, unsererseits 400 km enternt, bei ihr sind es 250km.

Heute hat mich mein Bruder am Telefon gefragt, ob ich auf "seiner Seite" Patentante werden möchte. Weil seine Freundin hat ihre Paten (1x Patentante 1xd Patenonkel) schon zusammen, jetzt braucht er seine 2... Und er ist jetzt noch auf der Suche nach einem Patenonkel, irgendein Kumpel oder so....

Ich bin etwas irritiert... Ich kenne es nicht so, das man von jeder Seite einen Paten und eine Patin nimmt. Ich habe ihm erklärt, das ich mir mein Patenkind nicht teilen werde, da es für mich eine wichtige und ehrhafte Aufgabe ist. Ich sagte ihm das ich keine Lust haben, mich mit 3 anderen Paten (die ich im übrigen überhaupt nicht kenne, ich habe die Freundin meines Bruders lediglich 3x gesehen) um mein Patenind zu übertrumpfen, so nach dem Motto, "was hast Du denn deinem Patenkind geschenkt, von mir hat er....... "

Er meinte, da (Berlin) macht man das so und das ist üblich und er war über meine Reaktion sehr erstaunt. Aber warum soll ich ihn anlügen und mein Patenamt nur schweren Herzens ausführen? Da seine Freundin nicht von ihrer Patenwahl abzubringen ist (was ich ja auch nicht will, das ist ganz allein ihre Entscheidung) werde ich so traurig wie das ist, das Patenamt ablehnen. Mein Kind hat auch nur 1 Paten, und hier hat niemand 2 oder gar 4 Paten. Sowas kenne ich überhaupt nicht.

Oder ist das in der Berliner Gegend wirklich so üblich und nur hier nicht? Was ich mich auf frage ist, macht die Kirche (das Kind wird evangelisch getauft) überhaupt mit?

Wie ist es bei Euch? Wieviele Paten habt Ihr selbst, und wieviele habt Ihr euch für die Kinder ausgesucht?

Liebe Grüße
Tanja

7

"Ich habe ihm erklärt, das ich mir mein Patenkind nicht teilen werde"

Das finde ich irgendwie sehr befremdlich...

Ein Patenkind ist doch kein Privateigentum. Wenn du jetzt schon solche Angst hast, dass dir jemand die Show stehlen könnte, war das Verweigern der Patenschaft wahrscheinlich eine gute Idee.

Ich hatte zwei Paten, auch alle, die mir auf die Schnelle einfallen haben / hatten zwei. Ob andere Kinder drei, fünf oder zehn Paten haben, ist mir allerdings herzlich egal. Mein Mann hat zwei Patenkinder - er hat sich noch nie im Konkurenzkampf zu den anderen Paten gesehen.

lg

9

Hallo,

schade, das Du es so siehst, das ICH die anderen Paten übertrumpfen will, das hab ich nicht im Sinn. Irgendwie komisch, dass einem immer sofort Neid und Missgunst unterstellt wird, sobald man in eine Situation kommt, die man nicht nachvollziehen kann.

Ich habe ja schon Antworten bekommen, dass einige 2 Paten haben. Gut, kenne ich nicht so, scheint üblich zu sein, wieder was gelernt. Wo ist da das Problem?
Ich würde es ja auch komisch finden, wenn mein Kind 2 Paten hätte. Andere finden das ganz normal.

Ich habe eher andersrum gedacht, dass mein Bruder (jaaa, ich kenne ihn) solche Sprüche bringen wird. Und darauf habe ich keine Lust.

Ausserdem war ja die Frage, ob es (im Berliner Raum) üblich ist, ICH kenne es nicht, und kein anderer hier.

Und ja, ich will mir mein Patenkind nicht teilen. Ich hätte Probleme, mich als "richtige" Patin zu fühlen, wenn ich weiß, dieses besondere Amt nicht alleine hätte. Ich sehe eben das Patenamt als Ehre an, und ich rechne meinem Bruder schon an, dass er mich gefragt hat. Aber nicht als 3. Wahl. Ich habe auch kein Problem damit, wenn aus Ihrer Seite jemand Pate / Patin wird. Es ist ganz und alleine die Entscheidung der beiden.

Ich habe ihm auch am Telefon schon gesagt, das er sich erstmal mit ihr zusammen setzen soll und herausfinden soll, was ihnen am Patenamt wichtig ist, was sie von einem Paten erwarten. Ich habe den Paten meiner Tochter danach ausgesucht, wem ich bedingungslos mein Kind anvertrauen könnte. Aber das war mein/unser Kriterium, ist ja nicht bindend für die beiden. Vielleicht haben sie andere Vorstellungen von einem Paten als ich. Und dann denke ich, scheide ich eben aus. Ist halt so.

Liebe Grüße
Tanja

11

Also ich lebe rund 20 Jahre in Berlin und kenne die evangelische Kirche hier ganz gut, und selbstverständlich kann jeder soviele Paten haben, wie er will. Zwei ist eigentlich das Minimum, kann mich aber auch an einen Fall mit 6 Paten erinnern.

Ich selbst hatte zwei Paten und kenne das als übliche Anzahl; von nur einem habe ich noch nie gehört.

Es scheint dir eines nicht so richtig klar zu sein: es geht bei der Taufe in erster Linie um den Täufling, nicht um die Paten!

Es ist für den Täufling schön, wenn er zwei Paten hat, im Idealfall einen Mann und eine Frau. So kann er sich ob der Verschiedenheit der Menschen und je nach Sorgen, die er hat, an den einen oder den anderen wenden. Jeder kann ihm etwas anderes mit auf den Weg geben. Und wenn einem Paten etwas zustößt, hat er noch einen zweiten, ist nicht allein.

Es geht um den Täufling, um sein Wohl.

Deine Argumentation...ich will mir mein Patenkind nicht "teilen"....sowas habe ich ehrlich gesagt das letzte Mal in der 5.Klasse gehört, wo Mädchen sich Freundinnen nicht "teilen" wollten.

Du hast noch nicht verstanden, dass menschliches Miteinander bereichert indem man "teilt."

Und bitte: häng das Patenamt nicht so hoch! Denn nochmal: Es geht nicht um dich, es geht um das Kind.

lg die hinterwäldlerin

weitere Kommentare laden
1

Ich würde zunächst mal abklären, warum das Kind so viele Paten braucht, was sich also die Eltern unter dem Patenamt vorstellen. Und das Gespräch würde ich persönlich mit beiden Elternteilen führen wollen. Nach entsprechender Antwort würde ich meine Entscheidung treffen.

Auf eine reine Geschenk-Patenschaft hätte ich nämlich keine Lust.

2

Ach die Hälfte wieder vergessen: Meine Tochter hat zwei Patinnen, nämlich meine Mutter als kirchliche Patin und meine beste Freundin als Taufzeugin. Diese war zum damaligen Zeitpunkt nämlich noch nicht getauft, ist mittlerweile aber katholisch "eingekircht".

Meinen Sohn will ich evtl. nächstes Jahr taufen lassen und da wird es u.U. ähnlich aussehen.

3

Hallo,

Du bist doch als Schwester Deines Bruders sowieso schon die leibliche Tante!

Ich finde es immer etwas gewöhnungsbedürftig wenn leibliche Tanten/Onkel auch noch Patentante werden, ist doch doppelt gemoppelt.

Jede Gegend hat da aber wohl so ihre speziellen Ansichten und Traditionen.

Ich wohne eher nördlich/mittig von D und hier im Umfeld ist es üblich 2,3,4 und mehr Paten zu haben (ich selbst hatte auch 4 aber 4 Frauen da ich ein Mädchen war, Jungs bekamen eher männliche Paten in unserer Familie), so verteilt sich die Sorge fürs Kind auf viele Schultern.

lg marada

4

Hallo,

2 Paten reichen doch völlig.

Einer aus ihrer Familie, einer aus seiner.

Meine Tochter hat auch 2, wobei die Tante/Patentante aus der Familie meines Ex sowieso keinen Kontakt mehr zu ihr hat.

GLG

5

hallo,

finde 4 paten auch etwas viel #schwitz
der neffe meines freundes hat 3 paten und das finde ich schon übertrieben.

wir kennen das so hier, dass ein patenkind ein onkel oder tante von der vaterseite und ein onkel oder tante von der mutterseite hat. also 2 insgesamt und das reicht doch völlig.

war vielleicht vor über 30 jahren zu meiner zeit auch gang und gäbe, dass die paten direkt geschwister meiner eltern waren und keine freunde der familie oder so. heutzutage sind es ja oft freunde der eltern, die die patenschaft übernehmen.
ich bin da wohl eher altmodisch veranlagt und würde, falls ich je ein kind bekomme, meinen bruder fragen, also familie, denn die hat man im normalfall eigentlich immer um sich und freundschaften können sich ja mal auseinander leben.

gruß

6

So ein Blödsinn!

Bei uns sind ein bis zwei Paten üblich, wobei zwei schon selten sind.

Was soll das denn bezwecken? Einen besseren Vergleich wer mit dem Kind die besten Ausflüge unternimmt oder das teuerste Weihnachtsgeschenk anschleppt?

Ich würde mich herzlichst bedanken!

8

Erstens sollen doch Kinder nicht geteilt werden; sie freuen sich doch über jede Aufmerksamkeit ( und damit meine ich nicht Geschenke)

Zweitens bist Du doch schon die richtige Tante.

Drittens: Ja, es ist mehr oder weniger üblich. Ich habe 13 Paten und denk bitte nicht, dass sich 13 Paten um mich gekümmert haben.
Das ist dort, wo ich herkomme ( Südbrandenburg) halt so. Ich glaube, 6 Paten sind offiziell auf dem Taufschein eingetragen, der Rest halt nur so.
In meiner Ecke stehen die Paten auch nicht dafür, das Kind nach zB dem Tod der Eltern zu erziehen, sondern sie sollen es auf seinem Lebensweg begleiten.

10

Ich arbeite in einem ev. Gemeindeamt und erlebe es schon dann und wann, dass von der Mutter und dem Vater des Täuflings jeweils zwei Paten ausgesucht werden. Ist also grundsätzlich möglich (zumindest bei unserer Landeskirche - für andere kann ich da nicht sprechen). Der Regelfall sind in unserer Gemeinde allerdings nicht vier, sondern zwei Paten. Machmal auch drei...oder halt nur einer. BTW: Wenn du das Patenamt -aus welchen Gründen auch immer- nicht übernehmen willst, steh dazu.

13

Den Grund habe ich schon mehrfach erwähnt. Mir ist ein Patenamt sehr wichtig. In unserer Gegend ist es üblich, dass es nur einen Paten gibt.
Ich habe mich hier allerdings erkundigt und erfahren, dass es durchaus üblich ist, mehr als einen zu haben.

Schon traurig, dass mir jetzt andere Gründe vorgeworfen werden, obwohl ich mich ja schon ehrlich dazu geäussert habe und andere, auch Du, das nicht nachvollziehen können.

Ich glaube, ehrlicher hätte ich zu meinem Bruder nicht sein können.

21

Da hast du mich vollkommen missverstanden. Ich zweifle deine Gründe nicht an...

12

Ich finde 4 Paten auch übertrieben, da geht doch schon die Diskussion los wer darf das Kind über den Taufstein halten. Ich selber habe einen Patenonkel, mein Sohn wird in 14 Tagen getauft und bekommt 2 Paten allerdings nur aus dem Grund weil die zwei verheiratet sind und ich beide als Paten eintragen lasse, bei den beiden war von vorneherein klar wirds ein Bub hält der männliche Teil ihn über den Taufstein, wirds ein Mädel der weibliche.

42

Bei uns war es so, dass vom Pastor ausdrücklich gewünscht wurde, dass ein Elternteil das Kind übers Taufbecken hält und die Paten nur danebenstehen #rofl