Auch Schilddrüse: Wann Besserung mit Thiamazol/Kinderwunsch?

So, nun ist es auch bei mir so weit: Gestern habe ich mitgeteilt bekommen, dass ich eine Überfunktion habe. Zunächst stand "Hashimoto" im Raum, nun aber wohl nur (?) Überfunktion.

Seit Wochen/Monaten bin ich nicht auf der Höhe, aber
heute geht es mir mal wieder entsetzlich; habe das Gefühl, mein Herz und Kreislauf drehen komplett durch; halbe Nacht nicht geschlafen, Hitzewallungen, Zittern in Beinen und Fingern, Angstgefühle, heute früh völlig erledigt gewesen -> heute krank geschrieben.

Mein Arzt hat mir gestern Thiamazol 10 mg verschrieben, zunächst soll ich eine tägl. nehmen.

Meine Frage ist: Wie lange wird es in etwa dauern, bis eine allgemeine Besserung eintritt? Und wie sieht es mit Kinderwunsch aus? Wir verhüten seit einigen Jahren (!) nicht mehr, es klappte lange nicht mit dem Schwangerwerden; wir "üben" allerdings auch nicht "zielgerichtet" (#hicks also nach Kalender oder so) auf ein Kind hin.

Letztes Jahr endete eine Schwangerschaft leider mit einer Fehlgeburt, mein jetziger Arzt meint, es könnte auch schon mit der SD zu tun gehabt haben. Denke ich inzwischen auch.

Auch meine 2003/2004 aufgetretenen massiven Depressionen und die Angststörungen können (auch, es gab noch andere Faktoren, die auslösend wirken) lt. Arzt damit zu tun gehabt haben. Witzigerweise trat damals schon die Vitiligo auf, aber die Ärzte kamen nicht auf die Idee, die SD zu untersuchen, obwohl Vitiligo oft mit Fehlfunktionen der SD auftritt.

Lange Rede, gar kein Sinn: Wer hat Erfahrungen mit dem Medikament/mit dem Schwangerwerden bei SD-Störungen?

Gruß
Christine

P.S. Ich bin mittelschwer stinkig auf meine früheren Ärzte, denn ich habe schon damals von meiner Mutter berichtet, die schon in den frühen 80ern ähnliche Probleme hatte, ihre SD-Medikamente auf schierer Bockigkeit absetzte ("Ich bin doch richtig, wie ich bin und wenn ich wegen meiner SD bin wie ich bin, dann müssen die anderen mich eben so nehmen..."), 1987 absolut psychotisch wurde und der man Anfang der 90er die SD entfernen musste. Eine genetische Disposition gibt es bei der SD nämlich.
Mehrmals habe ich (Neurologen, Psychiater, Hausarzt) gefragt, ob evtl. meine Schilddrüse nicht OK sein könnte - Kalte Knoten wurden schon 1997 diagnostiziert. "Nönö, das ist ganz klar eine posttraumatische Belastungsstörung, die SD hat damit nichts zu tun..." #bla Untersucht wurde sie aber nicht. :-[ Klar, ich hatte auch ein "Schicksal", was heftig war und weswegen man schon psychisch zusammenklappen konnte; aber vielleicht wäre es mir sehr viel eher wieder gut gegangen, wenn man damals schon nachgesehen hätte?

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Hallo Christine,

hatte auch eine Überfunktion der Schilddrüse. Mir hat man damals davon abgeraten schwanger zu werden wegen den Medikamenten.Hab ein Jahr lang Tabletten genommen und dann war es wieder gut bei mir.Kurz danach bin ich schwanger geworden und habe jetzt eine gesunde Tochter von fast 2Jahren.

Gruß Iris.

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Hallo Iris,

danke Dir, dass Du mir Deine Erfahrungen schilderst. Ich hoffe sehr, dass es sich bei mir auch noch fängt.

Lieben Gruß
Christine

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Hi,
speziell zu Überfunktionen kann ich Dir leider nichts berichten. Aber die Meinungen über die Verträglichkeit der Medikamente mit Schwangerschaften gehen wohl ziemlich auseinander...gute Informationsquelle für Patienten und Ärzte ist immer www.embryotox.de , da würde ich an Deiner Stelle mal anrufen.

Ganz allgemein sollte die Schilddrüse auf jeden Fall richtig eingestellt werden vor dem weiteren Üben. Denn eine Überfunktion kann schwere Folgen haben, von Fehlgeburten bis zu Mißbildungen. Auch eine Unterfunktion ist nicht ungefährlich.

Mit SD-Fehlfunktionen ist es meistens schwerer, schwanger zu werden. Macht ja auch Sinn, dass der Körper da eine gewisse "Schutzfunktion" einrichtet, denn die Gefahren für das Kind sind halt leider sehr groß.

Was ich nicht verstehe...wenn Du schon so lange eine SD-Überfunktion hast (vermutlich), scheint es ja doch eher ein dauerhaftes Problem zu sein. Geht der Arzt denn davon aus, dass die Medis nach kurzer Zeit wieder abgesetzt werden können und alles gut ist? Mir wurde mal von einem betroffenen, den ich im Krankenhaus getroffen habe erzählt, dass bei Überfunktionen eine langfristige medikamentöse Therapie nicht sinnvoll ist.

Sondern die "Radikalkur" - entweder OP, oder, sehr viel schonender, Radiojod-Therapie (auf der RJT-Station habe ich den auch kennengelernt, genau deshalb war der auch da). Einzig eine Zerstörung/Entfernung von einem Teil der SD würde wirklich langfristig Abhilfe schaffen - mit dem Ergebnis, dass die meisten zwar nach dieser Behandlung SD-Hormone schlucken müssen, diese seien aber wesentlich besser vertäglich als Medis gegen eine SD-Überfunktion (und problemlos lebenslang zu nehmen).

Und was ich nicht verstehe - was ist mit Deinen kalten Knoten? Offenbar bist Du noch an niemanden geraten, der meint, bei kalten Knoten wäre eine OP die beste Lösung - bevor sie auffällig werden. Dann bin ich die erste mit der Meinung ;-). Und da mit den Knoten ein Teil der SD entfernt werden würde (je nach Größe halt, bei Entartung i.d.R. die gesamte), wäre vielleicht sogar das Überfunktions-Problem gelöst.

Bei was für einem Arzt warst Du denn? Nuklearmediziner? Endokrinologen? Wurde ein Szintigramm erstellt?

In Wiesbaden könnte ich Dir einen guten Nuk empfehlen, bei der bin ich auch in Behandlung. Die war zwar bei mir viel zu abwartend mit der OP, aber ich denke, wenn ich selbst mehr gewußt und das angesprochen hätte, hätte sie zugestimmt...zumindest ist sie auch menschlich einfach super.

Zur RJT war ich übrigens in der DKD in Wiesbaden, die dortige nuklearmedizinische Station kann man bedingt empfehlen - fachlich sollen die absolut spitze sein, egal, wen man fragt, nur menschlich sind die leitenden Ärzte leider ... (da fehlt ein Urbini). Wenn man also die Ohren partiell auf Durchzug schalten kann (was Du bei Deinem Job sicher kannst, oder verwechsel ich dich gerade?), dann sind die empfehlenswert.

Meine Infos zu Überfunktionen habe ich leider nur vom Hörensagen. Wenn Du die Adresse von meiner Nuk willst, kannst Du mir gerne per E-Mail schreiben, meinen urbia-Nick @gmx.de

Viele Grüße
Miau2

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Hallo Miau2,

vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort!

Ja, ich fühle mich im Moment ehrlich gesagt schon wieder nicht gut aufgehoben, irgendwie war das gestern so "Ja, sie haben eine Überfunktion, hier ist ihr Rezept, in 14 Tagen wiederkommen, Blut abnehmen, wenn Werte dauerhaft nicht besser, dann müssen wir OP ins Auge fassen, auf Wiedersehen."

Ich hätte noch soviele Frage gehabt, aber irgendwie war das alles blöd: Der Arzt war in Eile (ich hatte aber einen Termin und war pünktlich), dann waren die Ergebnisse vom Nuklearmediziner noch nicht da und er erklärte mir erst mal lang und breit, dass meine allgemeinen Blutwerte OK seien und dass ich ja für mein Alter ein ausgezeichnetes Gewicht hätte. "Ja, weiß ich Doc, danke, ist mir auch klar, dass ich super abgenommen habe und seit Anfang des Jahres schneller abnehme als ich will, was ist mir der Schilddrüse?!" hätte ich am liebsten gesagt.

Habe dann also erklärt, dass ich eigentlich da bin um die Ergebnisse vom Nuklearmediziner zu besprechen, die Ergebnisse waren noch nicht da. Ich solle im Laufe der Woche einfach mal anrufen.

Ich habe dann die Arzthelferinnen im Gehen gefragt, ob sie bitte mal nachsehen könnten, ob die Ergebnisse noch in der Eingangspost seien, denn Herr Dr. XY (der Nuklearmediziner, bei dem ich letzten Di. war, Szintigramm wurde da auch gemacht) habe mir gesagt, in spätestens einer Woche seien sie bei meinen Hausärzten.

Mir geht es wirklich absolut nicht gut, sonst hätte ich da nicht rumgenervt.

Tja, die Ergenbnisse wurden von der Helferin gefunden, der Doc stellte mir im Gang noch ein Rezept aus und dort teilte er mir auch das Ergebnis mit. Heute morgen, als ich da war, weil ich micht kurz vorm Ausflippen fühlte, kam auch nur larifari wie "Bald geht es ihnen besser." und er verschrieb mir "Tavor" zur Beruhigung.

Und seitdem komme ich mir etwas bekloppt und hysterisch vor.

Vor allem: Meine eigentliche Hausärztin war recht alarmiert, als ich ihr schilderte, was mit mir los ist. Im Moment ist sie jedoch in Urlaub, ihr Praxispartner vertritt sie und der ist eher larifari in seinen Aussagen.

Ich hätte schon gern mal gewusst, wie sehr meine SD "überfunktioniert", wie lange ich noch damit rechnen muss, von diesen Hitzewallungen und den etlichen weiteren Beschwerden geplagt zu sein (das Zittern und die Psyche sind im Moment am Schlimmsten), wie es jetzt weitergeht, was es mit der Aussage meines früheren Arztes wegen des Krebs auf sich hat, was mit dem Kinderwunsch ist etc. etc. etc. Könnte gerade schon wieder heulen... Keiner kümmert sich um mich, so fühle ich mich gerade.

Im Internet lese ich z.B., dass ich zuviel Jod vermeiden sollte, der Arzt sagte mir nichts davon, auch toll.

Ach Mensch...ich fühle mich so besch..... Meine Uhr tickt und tickt und wenn ich noch länger zuwarte wird das mit dem zweiten Kind wirklich nichts mehr. Das tut schon ziemlich weh, sich auf sowas gedanklich vorzubereiten.

Das mit dem Endokrinologen lese ich übrigens nun schon zum wiederholten Mal. Ich habe mir in Frankfurt schon eine Gemeinschaftspraxis rausgesucht, da arbeiten Endokrinologen UND ein Nuklearmedinziner, meinst Du, das wäre eine Idee?

Du verwechselst mich übrigens nicht :-)

Lieben Gruß
Christine

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Für Dich wollte ich eigentlich auch "Herzlich" anklicken! :-)

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