Unerklärliche, temporäre Erkrankung des Magen-Darm-Bereichs (stinkendes Aufstoßen, leichte Krämpfe, Durchfall)

Vorgeschichte, die jedoch u. U. irrelevant ist: Ich wurde vor 14 Jahren operiert, weil ein Truncus-Coeliacus-Kompressionssyndrom analysiert wurde. Ich litt an meist morgens früh auftretenden, unerklärlichen Bauchschmerzen. Seit der OP leide ich an einer Magenentleerungsstörung, die ich mit Pantoprazol und Säure neutralisierenden Tabletten erfolgreich im Griff behalte. Mein Vater hatte auch sein Leben lang Probleme mit dem Magen. Ob meine OP tatsächlich die Ursache beseitigte und Erfolg hatte, kann ich tatsächlich nicht sagen, da Empfindungen im Zusammenhang mit der Magenentleerungsstörung anderes überlagern. U. U. existierte die Magenentleerungsstörung bereits zuvor und das Truncus-Coeliacus-Kompressionssyndrom machte gar keine Beschwerden.

Einige Zeit - wie lange später, weiß ich nicht mehr, vor der OP jedoch definitiv nicht - traten folgende Beschwerden auf, immer temporär, manchmal nur einen Tag lang, auch schon wochenlang, manchmal ein ganzes Jahr nicht, dann wieder im Abstand von einigen Wochen, insgesamt über die Jahre gesehen vielleicht dreimal pro Jahr:

Es beginnt entweder mit einem Unwohlsein im Magenbereich, leichtem Knurren, Bewegung und/oder unangenehmem Aufstoßen. Das Aufstoßen ist immer Teil. Dieses Aufstoßen ist mit einem widerlich stinkenden Geruch verbunden, der Fremde förmlich zum Erbrechen bringt. Dabei stammen m. E. die Gase nicht aus dem Magen, sondern von tiefer unten. Verglichen mit dem Aufstoßen von Kohlensäure dauert es eine ganze Zeit lang, bis sich die Gase ihren Weg bahnen. Passiert das Ganze nachts, sammeln sich die Gase, mein Magen ist geradezu aufgebläht, und sie entweichen, wenn ich mich drehe, besser aufsetze, in großer Menge. Nach drei, vier Stunden ereignet sich das Gleiche.

Der Magen-Darm-Bereich ist während des Leidens in Bewegung, manchmal lautstark, nicht aber schmerzhaft.

Der Abschluss ist mit Durchfall verbunden. Manchmal, wenn die Phase kurz war, nur wenig, kaum spürbar, von mir aber zu riechen, weil auch mit einem typischen Geruch verbunden. Manchmal, so kürzlich, ist der Durchfall heftig, dauert über Stunden, die ganze Nacht.

Was ich oben beschrieben habe, kann ich immer dadurch unterbrechen, dass ich jegliche Nahrungszufuhr unterbreche, so dass ich nach spätestens einem Tag beschwerdefrei bin, nachhaltig. Ist der "Ausbruch" nicht heftig, kann es auch durch maßvolle Nahrungszufuhr "überdeckt" werden und erledigt sich. Die Vorfälle, die wochenlang dauerten, sind einige Jahre her; vermutlich wusste ich damals noch nicht, dass durch den Verzicht auf Nahrungszufuhr ein Unterbinden möglich ist.

Die Auslöser des Phänomens sind mir nicht bekannt. Ich bin mir sehr sicher, dass es nichts mit bestimmten Lebensmitteln zu tun hat. So kann ich viel, wenig maßvoll und wenig gesund, fett essen, Alkohol trinken etc. und es geschieht nichts. Dann wieder ernährte ich mich sehr gesund und es trat trotzdem auf. Heißt: Süßigkeiten, Alkohol, Fett, Milch etc. können nicht die Auslöser sein. Alkohol trinke ich seit eineinhalb Jahren nicht mehr, und es tritt trotzdem auf. Auch Stress schließe ich aus.

Mein Gastroenterologe kennt das Phänomen nicht, stellte nun die Vermutung an, dass - evtl. durch eine Verwachsung in Folge der o. a. OP - der Darm sich durch ungünstige Bewegungen verdreht und verschließt, die Nahrung nicht abfließt, das Ganze sich irgendwann löst und dann mit Durchfall abfließt. Dies würde einiges erklären, was ich berichten kann. Allerdings hält das Phänomen manchmal tagelang an, wenn ich weiter normal esse und das Aufstoßen und den Durchfall ertrage. Das passt m. E. nicht ganz zu der Theorie eines Verschlusses.

Mein subjektives Empfinden ist, dass sich irgendetwas in einem Körper unterhalb des Magens entleert. Das Aufstoßen kommt von weit unten. Das Entleerte gehört nicht in den Darm oder an diese Stelle des Darms und führt zu Durchfall und Knurren. Befriedigend und überzeugend ist diese Erklärung für mich jedoch nicht.

Aktiv und bewusst auslösen kann ich das Phänomen nicht.

Meine aktuellen Blutwerte lege ich zu Ihrer Information bei. Blutwerte bis 2014 liegen mir ebenfalls vor. Mein Bilirubin-Werte ist in den letzten Jahren erhöht, war jedoch auch zu Zeiten des Phänomens schon niedriger und normal. Meinem Hausarzt gibt dies aufgrund der ständigen leichten Erhöhung kein Grund zur Sorge. Leichte Druckbeschwerden, die ich häufiger mittig unterhalb des rechten Rippenbogens habe, sorgen mich daher ebenfalls nicht.

Auch fanden zwei Sonographien im Abstand von einem Jahr in jüngsten Zeit statt. Alle Organe, insbesondere die Gallenblase waren unauffällig.

Tatsächlich ist es so, dass das plötzliche Auftreten des stinkenden Aufstoßens mein größtes Problem bei der Sache ist.

Harry

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Wende dich doch bitte an ein gastroenterologisches Zentrum, also an eine Ambulanz in einer größeren Klinik. Dort sind die Spezialisten.

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Fantastischer Tipp. Da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Wirklich genial. Danke!

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In eine Darmklinik gehen ist sicher eine gute Idee.
Ich habe auch alle paar Monate ähnliche Beschwerden, was an Gärprozessen durch Pilze im Darm liegt. Bei mir bewegt sich der Darm zu wenig, seit ich Resolor nehme tritt es seltener auf aber ganz weg geht es damit auch nicht.
Ich nehme dann direkt Ampho-Moronal für ein paar Tage (ist verschreibungspflichtig), damit geht es weg.
Man kann Pilze auch durch zuckerarme Diät aushungern (also wirklich gar keine Kohlenhydrate) , das will ich aber nicht weil ich die Energie für den Alltag brauche und auch nicht übergewichtig bin.

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Besten Dank! Ich bin für jeden Tipp dankbar. Einiges passt, wenn ich mir einen Pilz vorstelle, anderes nicht so. Warum tritt das so unregelmäßig, überfallartig statt? Warum tritt es monatelang nicht auf trotz kohlenhydratreicher Kosten. Umgekehrt würde das heißen, dass bei z. B. einer Woche null Kohlenhydrate der Pilz weg sein müsste.
Ich nehme deinen Tipp mit. Danke!

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Hallo Harry,

Nimmst du immer noch Pantoprazol ein? Grundsätzlich ist Pantoprazol, Fluch und Segen, es rettet Menschen mit chronischen Magenschleimhautentzündung vor Geschwüren. Allerdings kann es auch extreme Probleme auslösen, j jahrelange Einnahme wird sich zum Beispiel in Bakterien und Gleichgewicht aus. Chronische Entzündungen im Dünndarm können die Folge sein und generell Motilitätsprobleme im Darm und Magen. Mich wundert es nicht, dass der Gastroenterologe das nicht kennt, die Tatsache, dass Pantoprazol als Dauereinnahme schlechte Auswirkungen auf den gesamten Gesundheitszustand hat, kennen die Ärzte sehr wohl, da es aber noch keine Alternative zu Pantoprazol gibt verordnen Sie es weiter.

Ich mach mich mal schon mal auf den Shitstorm gefasst, aber ich würde an deiner Stelle zu einem Alternativmediziner oder Heilpraktiker gehen der anständig die Darmflora untersucht, am besten auch einer der sich mit Mitochondrien auskennt. Auch eine Säuremessung im Magen wäre nicht schlecht.

Ich selber hatte 5 Jahre Magen Darm Probleme, war dann bei einer Heilpraktikerin die mit Esoterik gar nix am Hut hat, die macht ganzheitliche Schuldmedizin wenn man so will. Darmflora war im Arsch, meine Mitochondrien waren geschädigt. Hat ein Jahr gedauert und die Beschwerden sind passe.

Bearbeitet von Sana-9
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Hallo, besten Dank, lass die Shitstormer ruhig schwätzen...
Ja, Pantoprazol nehme ich zz. täglich, eine geringe Dosis wg. meiner Magenentleerungsstörung. Durch andere Ernährung könnte ich das aber vermeiden. Ich habe es auch monatelang schon nicht genommen. Was m. E. auch hier nicht passt, ist das überfallartige Auftreten und die extremen Auswirkungen.
Mein Gefühl ist, dass da irgendetwas wahllos ausgeschüttet wird, wo es nicht hingehört.
Auch deinen Tipp nehme ich mit.
Danke schön!!

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Eventuell ist der Darm falsch besiedelt. Hast du eine genauere Stuhlanalyse machen lassen?

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Noch nicht.

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Wäre eine Idee das abklären zu lassen.

Fructose/Laktoseintoleranz wurde ausgeschlossen?

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