Depression oder Bipolar?

Hallo,

ich weiß, dass ich ihr keine Ärzte oder Psychiater seid, aber ich wollte dennoch gerne eure Einschätzung erfahren. Vielleicht ist auch der ein oder andere selbst betroffen und kann etwas Klarheit ins Chaos bringen.

Ich bin 30 und habe seit ein paar Jahren mittelschwere bis schwere depressive Episoden. Ich war auch in Behandlung, eine klassische Depression wurde nicht diagnostiziert, sondern eine reaktive Depression. Seit letztem Jahr bin ich auch "austherapiert", damals war ich relativ stabil. Nur war mir da schon klar, dass es kein Dauerzustand sein wird, da die Zeit vorher auch von depressiven Phasen geprägt war, die dann plötzlich besser wurden bis verschwanden und dann nach Wochen, Monaten (die längste Zeit waren 2 Jahre) einsetzten.

Nun ist es seit einiger Zeit so, dass diese Stimmungen sich mehrmals im Monat, manchmal sogar am Tag abwechseln. Dabei sind die depressiven Phasen am Schlimmsten, ich schaffe zwar noch alles, aber es fällt mir unglaublich schwer, ich bin müde trotz viel Schlaf, gereizt, genervt bis weinerlich, habe keine Freude mehr in dieser Zeit und manchmal ist der Wunsch nach dem Tod sehr groß.

Dann kommt plötzlich ein Hoch, manchmal baut es sich langsam (über ein paar Stunden) auf, manchmal ist es einfach von jetzt auf gleich da und das Leben ist schön. Ich brauche weniger Schlaf, schaffe alles mit links, bin kreativ und empfinde Freude - wobei es auch schnell zur Reizüberflutung kommen kann und dann brummt mir der Schädel und ich würde am liebsten in ein Vakuum der Ruhe verschwinden.
Unsinnige oder verrückte Sachen mache ich während dieser Zeit eigentlich nicht. Wenn ich den guten Flow habe, bin ich ziemlich lustig und selbstbewusst.

Es gibt aber auch Tage, an denen bin ich energievoller, aber spüre die Leere in mir und empfinde alles als sinnlos. Es ist wie ein bewölkter, warmer Tag.

Das ist doch nicht bei einer "normalen" bzw. reaktiven Depression so, oder?

Viele Grüße