Androloge - wie Sohn erklären?

Hallo an alle,
eigentlich gehört das Thema eher zu " Jugendliche" oder "Handycaps", aber ich möchte gerne anonym posten.
Während unserer langen Kinderwunschzeit wurden bei meinem Mann zu kleine Hoden und Testasteronmangel festgestellt. Seine Symptome waren erektyle Probleme, wenig Libido. Er konnte sich erinnern, dass ihm mal ein Schularzt bei einer Schuluntersuchung das Gefühl vermittelt hatte, es könnte etwas nicht ganz in Ordnung sein, aber nicht wirklich weiter was dazu gesagt hat.
Jetzt ist es so, dass unser Sohn 12 Jahre geworden ist und schön langsam in die Pubertät kommt. Wir haben jetzt nicht wirklich einen Vergleich mit gleichaltrigen Jungs, aber ich finde auch seine äußeren Genitale sehen immer noch aus, wie mit 6 Jahren (was vielleicht durchaus noch normal sein kann - ich weiß es nicht). Was mir mehr Sorgen macht: er entwickelt einen richtigen Brustansatz, die Brustdrüsen sind geschwollen und die Brustwarzen stehen deutlich hervor. Außerdem hat er eine eigenartige Fettverteilung, sie sammelt sich hauptsächlich an den Hüften (Höhe, oberhalb des Bundes der Unterhose) an.
Das muss alles natürlich nichts heißen in dem Alter, aber ich möchte nichts übersehen, und wir überlegen ihn bei einem Kinderandrologen vorzustellen. Sein Vater kann kaum Mukelmasse entwickeln, ist sein ganzes Leben sehr schüchtern gewesen, und man merkt ihm oft im täglichen Leben im Umgang mit anderen und in seinem Auftreten seinen Testasteronmangel an. Zumindest kann man es zuordnen, wenn man es weiß.
Es gibt zb das Klinefeltersyndrom (was sein Vater nicht hat), bei welchem man die Jungs schon ab ca 11 Jahren behandeln sollte. Ich hoffe ja nicht, dass er das hat, aber ich möchte, dass wir nichts übersehen. Das wär schon mit einer einfachen Blutabnahme zum Abklären.
Unser Sohn ist in einem sehr sensiblen Alter, und wir sind uns noch unschlüssig, wie wir ihn den möglichen Arztbesuch erklären. Ich denke, es sollte sein Vater machen, indem er von sich erzählt. Termin würden wir bei seinem damaligen Andrologen nehmen, der auch Kinderandrologe ist.
War jenand von euch vllt schon mal in so einer ähnlichen Situation?
lg
Namenlos

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Hallo,

wart Ihr schon beim Kinderarzt?
Ich glaube ich würde beim Kinderarzt einen Termin ohne Kind ausmachen und mal erzählen und um Rat fragen.

Du hast hier ja eine Situation, die beim falschen Herangehen ja durchaus die Psyche des Kindes beeinflusst.
Möglich wäre dann eine vorgeschobene U-Untersuchung beim Kinderarzt, der Dir dann im Anschluss ohne Kind offen sagt, ob er Deine Einschätzung teilt, dass man beim Spezialisten vorstellig werden sollte.

...glaube so würde ich es machen.
Wir haben aber auch einen super Kinderarzt, dem ich vertraue. Das ist ja Voraussetzung für meine vorgeschlagene Variante.

Alles Gute Euch!
shealove

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Hallo, danke für deine Antwort.
Ja Kinderarzt war auch unser erster Gedanke. Leider nimmt sich unserer überhaupt keine Zeit für Gespräche oder genaueres Nachfragen.

Bearbeitet von Namenlos
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Was habt ihr denn jetzt gemacht? Kinderarzt oder doch direkt zum Andrologen? Und wurde gesagt, dass das in dem Alter noch normal ist?

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Erste Anlaufstelle Kinderarzt, der müsste Deinen Sohn wahrscheinlich sowieso zum Facharzt überweisen.
Wie erklären? Ohne großen Aufwand, einfach so, dass es Fachärzte für Mädels gibt und welche für Jungs und dass man beim Heranwachsen einfach mal nachschauen lässt, ob alles in Ordnung ist, das machen Erwachsene ja auch, fertig.
Wir haben in der Familie vielfältige Krankheitsgeschichten gehabt mit Kindern - und so war es immer am besten.
Nicht zu sehr ins Detail gehen, es als "Routine" deklarieren, dann kommt er garnicht auf die Idee, bei ihm stimme was nicht.
Soll ihm der Vater wirklich seine persönlichen Probleme erläutern? Würde ich sichernicht tun, kann ein 12jähriger kaum einordnen.
LG Moni

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Hallo, danke für deine Antwort und Tipps.
Das sind gute Ideen, und ich glaub so ähnlich werden wir es machen.
Meine Angst ist nämlich jene, dass er glaubt, mit ihm stimme etwas nicht. Den Arztbesuch als Routine zu deklarieren, find ich super.
Er geht sowieso regelmäßig mit seinem Papa zum Augenarzt und um ihre Mutternale zu kontrollieren zum Hautarzt.
lg

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Na siehste, dann ist ein Arztbesuch ja für ihn nichts Fremdes. Beim einen wird eben dies untersucht, beim anderen jenes.
Ich bin schon auch für Offenheit, aber man muss sich gut überlegen, was kann ein Kind einordnen und was verunsichert es eher. Die "Krankheitsgeschichte" des Vaters ist nichts für ihn. Wir haben das auch recht gut hingekriegt, sagt meine mittlerweile längst erwachsene Tochter auch - und macht es bei der ihrigen wieder so 😉

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Hm, wenn ich mir da meinen Sohn anschaue ...

Der wird im Oktober 14 und auch da sieht es noch alles sehr "kindlich" aus. Den Hüftspeck hat er auch, aber da dachte ich, das ist normal bevor sie in die Höhe wachsen.

Bei ihm dachte ich bisher aber immer, dass die Pubertät einfach noch auf sich warten lässt. Er hat auch noch keine Haare unter den Achseln, keinen Stimmbruch. Außerdem ist er sehr klein für sein Alter, gerade mal 1,52 m.

Einzig ein paar Pickelchen und der Geruch deuten darauf hin, dass sich langsam was tut.

Die Kinderärztin, bei der wir vor 2 Monaten zur U-Untersuchung war, schien auch nicht beunruhigt.

Vielleicht geht alles erst jetzt so langsam bei ihm los ? 12 Jahre sind ja bei Jungs noch keine Zeit, was Pubertät betrifft.

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Bei uns heißen die U-Untersuchungen liebevoll Kinder-TÜV und werden nicht hinterfragt.
Ich würde an eurer Stelle den Kinderarzt mit ins Boot holen, er soll Blut abnehmen und nen Hormonstatus oder whatever man braucht veranlassen. Vielleicht könnt ihr das mit ner HPV-Impfung kombinieren, dann fällt es dem Kind noch weniger auf.

Mit 12 sind allerdings viele Jungs noch nicht in der Pubertät. Stimmbruch und Co erlebe ich in meinem Job vor allem in Klasse 8, einige fangen in 7 an und die Spätzünder kleckern bis Klasse 9, manchmal sogar 10 nach. Alles zwischen 14 und 16 ist vertreten.

Die 5er und 6er sind bei uns noch Milchbubis.

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Hallo,

also das was du beachreibst trifft auf meinen Sohn sogar noch mit 14 Jahren zu. Da hat die Entwicklung „da unten“ auch noch nicht wirklich eingesetzt. Brust oder Fettansatz hat er aber nicht. Er ist schmal und schlank und in Sachen Pubertät einfach spät dran. Ist dein Sohn denn generell übergewichtig? Damit kann das nämlich auch zusammenhängen.