Angst vor Kolposkopie

Hi ihr Lieben,

Ich hab im Jänner 23 einen positiven HPV Abstrich gehabt (PAP 3D) und meine Frauenärztin drängt mich deshalb zu einer Biopsie. Sie meinte man sieht eindeutig das was da ist, allerdings hat schon der Abstrich mit Essig sehr gebrannt.

Ich habe vor 10 Monaten meine Tochter geboren und die Geburt war so traumatisch, dass ich immer weine wenn mich jemand unten anfasst oder ganz zusammenbreche, daher hatte ich seit dem keinen Sex und jede Berührung meiner Frauenärztin löst Panik aus.

Ich hab ihr gesagt ich hätte gerne eine Betäubung weil ich so empfindlich bin und Essig schon schlimm war und sie hat mich ausgelacht und gemeint ich soll mich nicht so anstellen.

Bin ich überdramatisch? Ich habe sie nochmal nach Betäubung oder Beruhigungsmitteln gefragt aber sie meinte sowas gibt es dafür nicht und wenn ich dann Krebs habe und es zu spät ist, wäre ich selber schuld (weshalb ich noch mehr Angst habe).

Habt ihr da Erfahrung? Ich hab gelesen dass es manche als ganz harmlos wahrgenommen haben, andere als sehr schmerzhaft..

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Hallo,
gibt es jemanden ( Partner; Hebamme; gute Freundin), mit dem du über dein traumatisches Geburtserlebnis sprechen kannst? Ich stelle es mir sehr belastend vor, wenn der FA- Besuch so massiv angstbesetzt ist ( wobei deiner Beschreibung nach, deine FA jetzt auch nicht so die empathischste Person zu sein scheint, was das ganze natürlich nicht einfacher macht).

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Ich muss glaube ich wirklich in Therapie. Mein Partner ist leider keine gute Ansprechperson, da er Teil meines Traumas ist. Im Krankenhaus wurde ihm gesagt er muss mich fixieren, bevor ich ohne Betäubung einen Dammschnitt bekommen habe und meine Tochter mit Saugglocke geholt wurde. Auch wenn er nichts dafür kann, ist da sehr viel Frustration auch gegen ihn gerichtet :/
Andere Leute sagen mir oft ich soll mich freuen dass meine Tochter und ich wohl auf sind.

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Ich würde ganz einfach die Ärztin wechseln, denn im Zweifel sowieso immer eine 2. Meinung einholen. Das Schmerzempfinden jedes Menschen ist unterschiedlich, deshalb gibt es keine pauschale Antwort, wie andere das wahrnehmen. Gilt auch für das Einlegen einer Spirale.

Lokale Betäubungen verfälschen warscheinlich das Ergebnis und Sedierungen oder Narkosen bergen andere Risiken. Wenn einer überdramatisiert, dann sicher die Ärztin, allein schon die Aussage, die Patientin sei selbst schuld, wenn sie Krebs bekommt, ist unverschämt.

Bei Schuldzuweisungen, Behauptungen, Unterstellungen oder Wertungen jeder Art, kriege ich graue Haare, das scheint aber gerade bei Gyns. weit verbreitet zu sein.

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Hi

Deine Gyn reagierte nicht sehr empathisch, und vielleicht ist ein Wechsel angebracht, damit du keine Panikzustände bekommst, aber tatsächlich ist das bisschen Essig bloss ein klein wenig unangenehm. Wenn ich es vergleiche mit dem kurzen Verbrennen des Arms/der Hand im Ofen oder eine kleine Schnittwunde im Finger.. ui, da sind die genannten Beispiele für mich schlimmer 😅. Bei der Untersuchung geht es ja um eine Diagnose. Da denke ich automatisch: „Gut, bald kommt raus, was es ist.“ Da beisse ich mir die Zähne ein klein wenig zusammen (und das Ganze dauert ja einige Sekunden), und an etwas mehr als ein Prickeln erinnere ich mich tatsächlich nicht. Rational gesehen sprach deine Gyn alles korrekt aus. Trotzdem würde ich langsam schauen, dass du die Kolposkopie machen lässt. Bei mir wurde danach eine Konisation gemacht (mit Vollnarkose, ambulant), und tatsächlich war da bereits ein kleiner Herd an GBHK entstanden. Da ist man einfach froh, dass die Möglichkeiten zur frühen Feststellung da sind und alles im Guten entfernt wurde!

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Bezüglich der Geburt würde ich mir eine Therapeutin suchen. Eventuell gibt es bei dir sogar eine die Erfahrung mit Geburtstraumen hat? Hattest du eine Hebamme? Die kann die sonst sicher bei der Suche helfen.

So.. die Biopsie sollte schleunigst gemacht werden.
Wenn du es mit „Augen zu und durch“ nicht schaffst, würde ich fragen ob es eine Möglichkeit gibt das im Krankenhaus zu machen? Mit einer kurzen Betäubung..

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Ich hatte zwei Kolposkopien, aber habe weder den Abstrich mit Essig noch mit Jod als unangenehm oder schmerzhaft empfunden. Vor der Biopsie wurde das Areal mit einem Spray betäubt, was tatsächlich kurz ein wenig gebrannt hat. Dafür war die Probenentnahme schmerzfrei.

An deiner Stelle würde ich die Kolposkopie bei einem verständnisvolleren Arzt machen lassen bzw. in der gynäkologischen Abteilung einer Klinik, die Dysplasie-Sprechstunden anbieten. Ich denke, für die ist so eine Untersuchung mit Kurznarkose nichts ungewöhnliches.

Alles Gute!

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Danke! (Gilt hier an alle) - ich werde auf jeden Fall eine 2. Meinung einholen, Therapie werde ich wohl auch anfangen.

Es hilft echt einfach zu hören dass es Frauen als ok empfanden!