Autismus oder doch Entwicklungsverzögert??

Hallo an alle Mamis und Papis. Gerne möchte ich eure Meinung bezüglich der Frage ob meine 17 mon alte Tochter Autistisch ist oder doch Entwicklungsverzögert ist.
Anbei Übersicht was für und gegen Autismus/Entwicklungsverzögerung spricht.

Was könnte für Autismus sprechen:
Seit der Geburt gab es immer Schwierigkeiten mit dem Stillen. Seit dem sie 3 mon war, wurde sie mit der Flasche gefüttert.
Beim Stillen schaute sie immer weg und nie ins Gesicht
Blicke waren Kalt und Gefühlslos, irgendwie durch einen vorbeigesehen
Beim tragen sah sie eigentlich immer die Ohrringe oder was anderes an. Sehr selten ins Gesicht.
Kaum Lächeln oder in die Augen schauen.
Keine Reaktion wenn man ins Zimmer kam.
konnte lange allein im Bett liegen (war ein sehr ruhiges Baby)

Jetzt mit 17Mon ( vom Verhalten etwas besser geworden, irgendwie lebendiger als davor aber dennoch sehr weit von normalen Kindern):
sieht kaum in die Augen
Reagiert sehr selten auf den Namen(wohl eher Zufall??)
sehr selten ein Lächeln zurück wenn man sie anlächelt.
Kann alleine noch nicht gehen(nur wenn sie sich an unseren Fingern hält) kann sie gehen. Zieht sich über all hoch.
Geht oft auf den Zehenspitzen (ist aber in den letzten 4 Wochen besser geworden)
Keine Gestik oder Mimik.
Kein Nacharmen von Bewegungen usw
Kann nicht abbeißen obwohl Vorderzähne vorhanden sind. Allgemein isst eher was breiiges. Wir versuchen sie jetzt mehr und mehr an die feste Nahrung ranzuführen
Spielt sehr eingegrenzt. z.B wirf Bälle und krabbelt denen hinterher. Kann aber die Pyramide sammeln wenn man ihr die Ringe gibt. Wirft auch keine Bälle in die Öffnungen und versucht auch mit Puzzles(klappt jedoch nicht)
Nimmt Hände der Mutter um z.B auf das Display zu drücken. Nach Aufforderung kann sie dies auch selbst machen
Gibt oft Sachen damit man diese öffnet.
Spricht noch kein Wort
Händeflattern (evtl vor Aufregung) jedoch weniger geworden als z.B vor 2-3 Monaten
Oft dreht sie die Füße beim sitzen (man hört sogar das drehen)
"Spielen " mit den Fingern (evtl vor Aufregung) sieht irgendwie nach Selbstregulierung(Steams??) aus
Wenn sie aufwacht, so meldet sie sich selten. Man muss immer nachschauen ob sie wach ist(wenn man jedoch reinkommt, kommt machmal vor, dass sie sich reut und sogar anlächelt)
Motorisch:
Kopfhalten mit ca 2Mon
Drehen mit 5 Mon.
Kriechen ab 10 mon
Krabbeln mit 13 mon
Aufsetzten ca 13Mon
Hochziehen mit 15mon.
Seit dem 15 mon läuft sie wenn man sie an den Händen festhält.
Alleine stehen ca 20 sek ab 16 mon.
Eigenarten: manchmal "küsst" sie Gegenstände, Türen usw. Wird manchmal aggressiv und versucht die Augen zu drücken(macht dies auch bei dem Teddy). Hüpft auf den Knien durch die Gegend.
Verständnis: Wenn ich sie frage wo ist der Ball so scheint sie mich nicht zu verstehen. Allgemein ist Verständnis bei ihr recht wenig vorhanden. Beim Pämpers wechseln macht sie die Beine nach Aufforderung hoch oder wenn ich sie bitte Türen zu öffnen/schließen, macht sie dies. Beim spazierfahren schaut sie seht oft Verkehrszeichen an und dreht sich nach denen. Früher wollte sie keine neue Wege fahren, mittlerweile kein Problem
Beim sitzen macht sie Frühkindliche sexuelle Stimulation durch anspannen der Beine. Es wird zwar weniger ist aber dennoch vorhanden.


Was könnte für Entwicklungsverzögerung sprechen und gegen Autismus:
Beim spielen gibt die Bälle, damit man diese werfen kann.
Neugierig wo was passiert, will es sehen und dabei sein
Schaut Kinder und Erwachsene beim Spazierfahren an(vorher war das nicht der Fall)
Hatten Besuch mit Kindern 5+9 Jahre. Tochter krabbelte zur denen und wollte wahrgenommen werden. Durch den Altersunterschied war das spielen natürlich kaum möglich.
Schaut Hunde und Tiere an. Will diese manchmal sogar anfassen
Brabbelt seit dem sie ca 8 mon ist. Es gab Tage, da hat sie nichts gesprochen und Tage da ist die Babysprache immer da
Keine Präferenzen was Essen, trinken Anziehen angeht. Allgemein scheint sie durch nichts aus der Ruhe zu bringen.
Kann überall fahren, keine Probleme mit der Öffentlich oder Geräuschen, Lichtern usw
Keine Probleme mit Veränderungen oder neuen Personen (Ärzten usw)
Kommt oft gekrochen und zieht die Arme hoch. Wenn man etwas wartet, so schaut sie auch nach oben.
Will kuscheln und wenn man nicht in der Nähe ist und sie es merkt, dann sucht sie einen und krabbelt überall rum.
Will dort sein, so Action ist, sprich wenn wir zusammen sitzen so kommt sie zur uns gekrabbelt und will nicht allein sein.
Auf dem Bett merkt sie, wenn sie am Rand ist und dreht um. (also mittlerweile dreht sie den Popo und steigt dann vom BEtt kontrolliert ab)
Wenn sie fällt(kam leider vor, nicht schlimmes) so ist der Schutzreflex doch recht ausgeprägt. Sie dreht sich z.B beim fallen schnell so rum, dass die den Fall abmildert.
Nachschlaff ist Gut ca 9-10 Stunden. Manchmal wacht sie Nachts auf und ist dabei relativ leise. Dann schläft sie dann von alleine ein. Mittagsschlaf ist Pünktlich gegen 12 Uhr und ist ca 1,5-2 Stunden komplett durch.

Frühförderung ist am laufen. Beide Fachpersonen(Heilpädagogin und Physiotherapeutin) in der Frühförderung meinen, dass die Kleine wohl nicht autistisch ist. Eine Fachperson betreut mehrere autistische Kinder und meinte, dass sie die zwar Diagnose gelesen hat aber schon beim ersten Treffen kamen ihr Zweifel ob diese auch stimmt. Sie meint, dass die Kleine definitiv Förderung braucht aber sie würde nicht von Autismus sprechen. Eher würde sie im Bereich der Zerebralparese suchen. Dies kommt uns aber nicht schlüssig vor, da die Feinmotorik Gut ist und Grobmotorik zwar verspätet aber doch da ist.
IST-Zustand: unsere Tochter ist definitiv Entwicklungsverzögert in allen Bereichen. Was uns jedoch sehr große Sorgen bereitet ist, dass sie nicht in die Augen schaut, keine Mimik, Gestik vorhanden sind. Auch das Sachverstands ist recht mau. Ohren beim HNO lassen wir demnächst überprüfen. DNA-Test war unauffällig. Test für Trissonomie13/18/21 ebenfalls negativ. Ein Vergleich (leider nicht zu vermeiden) legt große Diskrepanz zwischen unsere Tochter und gleichaltrigen Kindern . Vom Emotionalen würde ich sie auf 5 mon schätzen und motorisch auf ca 12 mon.

#danke

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Dein Kind ist 17 Monate alt, es wurden bereits viele Abklärungen gemacht, andere stehen an, und es bekommt Therapien/Förderung.
Ob autistisch oder entwicklungsverzögert oder weder noch kann dir hier im Forum niemand sagen.
Was mir jedoch sehr auffällt, ist deine gefühlt unendlich lange Liste von Defiziten. Dein Kind ist 17 Monate alt, noch fast ein Baby, beziehungsweise ein Kleinkind am Anfang der Kleinkindphase. Vieles hat noch Zeit, und selbst wenn deine Tochter sich langsamer entwickelt als andere Kinder in deinem Umfeld, so macht sie Fortschritte, entwickelt ihre eigene kleine Persönlichkeit. Zudem erhält sie ja bereits Förderung.
Ich habe autistische Kinder, mittlerweile sind sie junge Erwachsene, glücklich, erfolgreich im Beruf und Studium. Weisst du was für mich und die Kinder das Wichtigste war? Den Fokus immer und immer wieder bewusst weg von (vermeintlichen) Defiziten zu richten, sondern auf sich die Stärken zu konzentrieren, die Stärken zu fördern und sich daran zu erfreuen. Perspektivenwechsel, immer und immer wieder.
Weshalb sollte ein Kind ständig und dauernd Hinz und Kunz anlächeln? Klar, einige tun das, sind auch unfassbar süss solche Strahlekinder, aber auch ernste, kritischere Kinder sind toll. Ich finde es toll, "wenn man sich ein Lächeln verdienen muss".
Warum soll ein Kleinkind seinem Gegenüber in die Augen starren, Ohrringe sind mindestens so spannend.
"Wo ist der Ball?" interessierte meine neurotypische, extrem weit entwickelte Enkeltochter in dem Alter allerhöchstens aus Freundlichkeit und zwecks sozialer Interaktion mit der Oma. Gedacht hat sie sich aber garantiert, "was für eine dumme Frage, ist Oma doof oder blind?" ;-)

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Danke für die Antwort.
Liste der Defizite ist Lang und aus unserer Sicht leider nicht wegzureden.. Wie schon gesagt, wir haben große Angst, dass unsere Maus sich verschlechtert.
Darf ich erfahren wie du es geschafft hast die Stärken zu sehen und die Schwächen auszublenden? Wir leiben unsere Maus und sind auch Froh sie bei uns zu haben. Aber irgendwie ist die Angst um ihre Zukunft immer da. Leider vermisst dieses Gefühl das Genießen der aktuelle Zeit miteinander. Das tut weh und man dreht sich ständig im Kreis aus "suche nach Symptomen die für Autismus sprechen und dann die Enttäuschung diese gefunden zu haben"... Unsere Maus entwickelt sich aber die Ungeduld ist leider immer da...

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Bei uns war der Fall etwas anders, kognitiv waren sie offensichtlich fit, Grobmotorisch waren unsere Kinder auch unauffällig, sehr früh mit Krabbeln, Laufen usw., insofern haben wir uns keine Sorgen machen müssen (ausser beim Jüngsten, der lief "erst" mit 12,5 Monaten, das kam uns nach den anderen Kindern schon sehr spät vor. Im Dorf waren übrigens einige Kinder die erst mit 18 - 20 Monaten frei gehen konnten, keins ist autistisch, alle sind mittlerweile erwachsen und haben einen Beruf erlernt.
Eins unserer Kinder hatte kaum Mimik, das hat er bis heute perfektioniert, zumindest in der Öffentlichkeit, sein Markenzeichen. Bei einem Casting für einen Zombiefilm bekäme er garantiert die Hauptrolle ;-) Eine Tochter begann erst mit 4 Jahren zu sprechen, war aber mit 2 Jahren schon ein Computergenie. Blickkontakt lernte sie nur durch hartes Training, erst danach setzte die Sprachentwicklung ein.
Langer Rede kurzer Sinn: im Baby- und Kleinkindalter haben haben wir uns an der Individualität jedes einzelnen erfreut, im Gegensatz zu dir hatten wir in der Phase noch keinen Ärztemarathon hinter uns, es hätte keinen Grund dazu gegeben.
Da alle unsere Kinder hoch- bis höchstbegabt sind, wir Eltern selber Autisten sind, hatten wir nie Angst, dass sie es nicht packen würden, auch wenn es brutal anstrengend war. Wir waren oft völlig verzweifelt und überfordert, aber dass das Potential bei allen hoch ist und Autismus mehr Vorteile als Nachteile hat, war für uns fix. Alle haben Abitur, Studium (oder sind noch dran), machen Karriere, haben langjährige Beziehungen, kein aussenstehender Nicht-Autist würde sie je als Autisten erkennen.
Ich kann dir wirklich nicht sagen, wie es für mich wäre, wenn ein autistisches Kind kognitiv beeinträchtig wäre, da ich es nicht erlebt habe, aber in der Konstellation welche ich erlebt habe, lässt sich jedes sogenannte Defizit auch positiv sehen. Seltenes soziales Lächeln: cool, dann muss man sich das Lächeln verdienen. Usw.
Schwächen ausgeblendet habe ich nie. Schwächen waren da und real. Stärken aber auch. Defizitorientierte Sichtweise und Therapie schadet gerade Autisten mehr als alles andere. Sie sind anders, nicht mehr und nicht weniger.
Wie sagte meine Tochter als Neunjährige?: Was Normal ist, ist nur eine Frage der Perspektive.

2

Wieso genau soll dein Kind Entwicklungsverzögert sein? Sagt das der Kinderarzt oder ist das nur dein Empfinden?
Kinder entwickeln sich eben ganz unterschiedlich..
Mein Sohn (26M) trifft regelmäßig mit 2 anderen Mädchen im gleich Alter zusammen..
Während er gelaufen und geklettert ist ist das andere Kind mit ach und Krach 1,5m gekrabbelt..
Er brachte grad mal so ein Ma ma über die Lippen.. Kind 3 hat in 3-4 Wort Sätzen gesprochen..
Alles normal..

3

Danke für die Antwort.
Diagnose Verdacht auf Globale Entwicklungsverzögerung hat mit 10 Mon ein Kinderneurologe gestellt mit dem Verweis auf Autistische Züge(weil sie kein einziges Mal angesehen hat). Wie gesagt, die Kleine war damals erst 10 mon. Zwar ist sie seit dem lebendiger geworden aber sie ist leider doch sehr weit von dem Durchschnitt. Das Problem bei uns ist, dass unsere Tochter weder wirklich in die Augen schaut, noch Gestik oder Mimik hat. Sicher wären wir deutlich entspannter wenn unsere Tochter nur motorisch hinterher wäre und sozial aber normal. Wir hoffen, dass wenn sie selbständig läuft, sie danach einen Entwicklungssprung machen wird. Dadurch könnte auch das Zeigen mit dem Finger und Nachmachen kommen, jedoch es kann auch nicht kommen....
Was Verdacht auf Autismus angeht, so ist es leider nicht aus übertriebener Angst entstanden. Unsere Tochter ist definit anders und nicht das, was wir täglich sehen. Sicher kann sich noch einiges ändern aber die Zeit läuft und die Angst ist leider immer ein ständiger Begleiter.
Natürlich ist die Akzeptanz einer mögliche Diagnose Autismus schwer zu ertragen. Weit über die Hälfte der Autisten haben einen niedrigen IQ, können nicht sprechen sind lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen. da macht man sich schon große Gedanken und hat "düstere Vorstellungen im Kopf"
Ich bin natürlich weit entfern von einem Spezialisten aber krabbeln mit 26 mon, da muss doch eine Ursache dahinter sein. Fehlende Worte mit 26 mon hat doch auch seinen Hintergrund. Es gibt Refferenzwerte (Richtwerte) der Entwicklung. Diese sind natürlich als solche anzusehen jedoch mit 26 Mon sollte das Kind dabei schon laufen können (auch wenn es wackelig läuft).

5

Deine Tochter ist doch erst 17 Monate?

Die „Freundinnen“ meines Sohnes laufen mittlerweile schon.. mit 17 Monaten jedoch nicht..
Mein Sohn spricht immer noch sehr schlecht - Hno war unauffällig- bisher wurde nichts auffälliges gefunden..

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