Rheuma, fragen an erfahrene.

Hallo,
Ich brauche mal Erfahrungsberichte.
Ich war wegen meinem krassen Haarausfall beim Dermatologen, dort hatte ich einen erhöhten ANA wert, und er meinte ich solle mal beim Rheumatologen vorstellig werden.

Ich weiß ich hatte in meiner Kindheit eine poliartrities vom Rheumatologen diagnostiziert bekommen, die aber laut Arzt ausgeheilt war.

Nun ja, gestern hatte ich dann den Termin, und er hat ein Ultraschall meiner Hand bzw Finger Gelenke gemacht, weil ich sagte das ich gelegentlich schmerzen habe, und morgensteifigkeit.
Er machte während des Ultraschalls große Augen, und meinte, ob ich nicht furchtbare Schmerzen hätte.
Die Gelenke seien mit Flüssigkeit gefüllt und stark entzündet.
Er brach das Ultraschall dann ab, weil er sagte er muss gar nicht weiter gucken, es sieht schlimm aus.
Er nahm ne ganze Reihe Blut ab, und ich soll ne Kortison Therapie beginnen.
Außerdem soll ich thorax, Hände und Füße röntgen lassen.

Ich war völlig überrumpelt und platt.
Eigentlich war ich wegen dem Haarausfall da, und plötzlich wird mir gesagt, mein Rheuma ist zurück nach Jahrzehnten.

Meine Schmerzen sind auch grad gar nicht soo schlimm, wie sonst.

Kann das wirklich sein, obwohl ich kaum Beschwerden hab?
Mir wurde vom Hausarzt immer gesagt, ich bin halt zu unsportlich und soll mich mehr bewegen, und jetzt sowas 🤨

Kann corona das Rheuma neu ausgelöst haben? Weil ich erst seit corona wieder mehr Probleme habe.

Kann mir da jemand aus Erfahrung was zu erzählen?

Und warum Kortison? Bin nicht so begeistert davon.

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Ja, eine Covid 19-Infektion kann eine Verschlechterung einer Autoimmunerkrankubg auslösen.
Du brauchst eine wirksame antientzündliche Therapie. Cortison ist gut wirksam, günstig, und man hat damit seit Jahrzehnten viel Erfahrung. Üblicherweise startet man damit.
Es gibt auch noch andere gut wirksame Medikamente, die teilweise schwere Nebenwirkungen haben, teuer sind oder noch recht neu auf dem Markt sind und deshalb noch nicht so viel Erfahrung vorhanden ist.
Diese Medikamente versucht man erst, wenn man mit Cortison nicht weiter kommt.

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Danke für deine Antwort.
Aber Kortison unterdrückt doch nur, heißt wenn ich’s absetze flammt die Entzündung wieder auf oder?

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Wenn du es nach kurzer Zeit wieder absetzt, ja. Das Problem haben auch z. B. Asthmatiker.
Du musst erst ein paar Monate ohne Entzündung sein, bevor es ausgeschlichen oder abgesetzt werden kann. Die Entzündung muss erst wirklich weg sein. Ist aber bei den anderen Rheuma Medikamenten nicht anders.

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Hi,
und gleichzeitig schon die Ernährung umstellen.

Tierisch Eiweißfreie Vollwertkost nach Dr. Bruker.

Bisschen Arbeit, aber dein Körper wird es Dir danken.

Alles Gute

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Hallo Bundspecht,

erstmal ist es wichtig die Entzündung mit Cortison in den Griff zu bekommen.
Dieses sollte aber über einen bestimmten Zeitraum ausgeschlichen werden und du solltest zudem bei einer aktiven Rheumatoiden Arthritis auf ein Basis Medikament eingestellt werden. Zum Beispiel Methotrexat, Leflunomid oder Sulfasalazin.
Wenn diese nicht anschlagen gibt es noch Biologikatherapien.
Ich arbeite in einer Rheumatologischen Fachklinik.

LG
Ilejana

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Okay muss man den zwingend etwas nehmen dauerhaft?
Ich stille noch und wir haben noch einen Kinderwunsch …..
und soooo schlimm empfinde ich die Schmerzen eigentlich nicht.
War ja nicht deshalb da vorstellig worden, sondern wegen Haarausfall 😅

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Besprech es bitte mit deinem Rheumatologen, eine gute Therapie ist wichtig, da eine Rheumatoide Arthritis die Gelenke zerstören kann.
Welche Diagnose hast du genau?

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Hey Bundspecht!

Da hast du wohl einen sehr guten Hautarzt.
Ich habe auch Rheuma, erste Beschwerden hatte ich vor 20 Jahren schon. Ich vermute, es ist nie wirklich weggewesen. Ich konnte es gut ignorieren und hatte einfach keine großen Schübe.
Ja, Infektionen können einen Schub triggern. Aber wenn du Schmerzen eh nicht bemerkst, kann es sein, dass du die Schübe bisher nicht wahrgenommen hast; Rheuma ist jedenfalls nicht plötzlich weg. Und wenn deine Knochen schlimm aussehen, ist das Rheuma schon lange wieder aktiv.

Ich nehme auch Kortison, weil ich nun sogar in der Schwangerschaft einen Schub hatte. Schön ist es nicht, aber es hilft ungemein. Du nimmst es, bis du beschwerdefrei bist und beginnst dann, es auszuschleichen.
Hat dein Arzt schon von einer Basistherapie gesprochen bzw sich geäußert, um welche Rheumaform es sich handelt?

Lass mal deinen Vitamin D-Wert bestimmen und achte auf eine Ernährung, die reich an Omega3 Fettsäuren ist.

Liebe Grüße
Schoko

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Dein Hausarzt hat scheinbar auch keine Ahnung. Mein Arzt hat mir damals auch ausgeredet, Rheuma haben zu können. Das heißt allerdings nichts.
Kortison ist aufgrund der Nebenwirkungen keine Dauerlösung und soll vermutlich nur den aktuellen Schub abklingen lassen. Ich tippe darauf, dass der Arzt die Rheumaform prüfen möchte- Polyarthritis zeigt sich uU auch in den Organen. Dann gibt es noch andere Rheumaformen, die bspw den Rücken befallen. Je nach Rheumaform käme mtx als Immunsuppressivum in Frage. Bei Morbus Bechterew oder einer axialen Spondyloarthritis kommen Biologika in Frage.

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Danke für deine Antwort.
Ja ich lebe seit Jahren mit schmerzen in sämtlichen Körperteilen, habe mich aber ehrlich gesagt dran gewöhnt, und empfinde es als nicht mehr so schlimm 😅.
Deshalb war ich ziemlich verwundert
Er hat Blut abgenommen und ruft mich diesen Samstag an, um die die Werte mit mir zu besprechen .
Und diese Woche muss ich noch zum Röntgen, Hände, Füße und thorax.

Hab ja echt Angst, was dabei raus kommt.

Muss dann die Medikamente dann dauerhaft nehmen?
Oder nur bei Schüben?

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Also ich war heute beim Röntgen (thorax/Füße und Hände).
Da war alles völlig unauffällig.
Das beruhigt mich schon mal .