Seid Geburt panische Angst vor Krankheiten & Tod

Kennt das zufällig jemand? Ich war schon immer eher von der ängstlichen Sorte, aber seit der Geburt meines Sohnes 2020 habe ich immer mehr Angst an einer schweren Krankheit zu sterben und meine Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Ich gehe regelmäßig zu allen Vorsorge Untersuchungen und hatte sogar schon mehrere MRTs und EKG, weil ich ständig Irgendwas habe. Ich habe oft wie ein Zucken im Kopf oder Ein eingefühl in der Brust. Hab langsam das Gefühl das kommt von der Psyche.

Außerdem habe ich seit meine Mutter vor 15 Jahren Hautkrebs hatte panische Angst davor. Ich untersuche meinen Körper mehrmals täglich auf Muttermale und finde ständig eins was mich wieder beruhigt. Tatsächlich wurden auch schon mehrere rausgeschnitten die aktiv waren. Gerade warte ich wieder auf einen Befund und bin mir schon sicher dass es Krebs ist. Das Muttermal war ziemlich verändert. Ich drehe zu Hause ab und kann mich gar nicht mehr auf irgendwas freuen. Seit meine 2. Kind auf der Welt ist (4 minate( ist es noch schlimmer geworden. Sich professionelle Hilfe zu suchen ist ja auch nicht mal so einfach. So einen Platz Bekommt man ja nicht mal eben so.

Geht es vielleicht jemand ähnlich und hat jemand einen Tipp?

1

Hallo du,

ich leide auch unter einer Angststörung, allerdings etwas anderes geartet als bei dir. Wobei auch ich solche Phasen kenne, in denen man ganz sicher nur noch drei Wochen zu leben hat. Ich glaube, das allerwichtigste in deiner Situation ist, anzuerkennen dass das keine begründeten Ängste sind, sondern - wie du ja selber schon vermutest - ein psychisches Problem ist, das mE schon einer Behandlung bedarf. Ängste neigen dazu, unbehandelt schlimmer zu werden und eine Abwärtsspirale zu bilden. Ich spreche leider aus Erfahrung. Hat man den bösen Gedanken zu lange freie Hand gelassen, wird es immer schwieriger, sie sich wieder abzugewöhnen. Die hinterlassen nämlich eine Art Trampelpfad im Hirn. Je länger man ihn läuft, desto besser wird er ausgetreten und man ist immer weniger fähig, irgendwo abzubiegen und sich durchs Unterholz zu schlagen ;-)
Daher mein Tipp: Auch wenn es lange dauert, einen Therapieplatz zu bekommen, so lohnt es sich doch den ersten Schritt zu machen und irgendwo zu versuchen, wenigstens auf die Warteliste zu kommen. Unternimmst du nichts, wird sich nichts ändern. Also besser spät als nie 😊

Ich wünsch dir alles Liebe, du kriegst das schon wieder hin! Wirst sehen #klee

LG Julia mit Leo (5) und #ei 10+1

2

Hallo,
Also die Erkenntnis dass es die Psyche ist, ist schon einmal der erste Schritt in die richtige Richtung.
Ich bin 2020 das erste mal Mutter geworden und habe die gleichen Ängste entwickelt wie du. Hatte auch mehrere MRTs und war jedes Mal fest davon überzeugt Krebs zu haben.
Natürlich blieb alles ohne Befund und ich erkannte, dass meine Psyche mir ein Streich spielt. Es ist so verrückt wie real die Symptome sein können, und umso verrückter wie sie weg waren bei sauberen Befunden.. aber der Körper suchte sich ständig was neues .. was einen auf die Palme bringt.
Ich sag dir, mach eine Therapie. Ich mache auch eine seit 7 Monaten.
Du kommst nicht alleine raus. Das einzige was kommt, sind bessere Tage wo du denkst, ja super es geht wieder.
Und dann kommt ein Symptom und du bist sofort in der Spirale.
Glaub mir, ich weiß was du durchlebst und ich bin trotz Therapie noch nicht geheilt. Aber ohne Therapie wäre ich jetzt sonst wo.
Du musst lernen dieses Netz, was du dir programmiert hast im Gehirn, wieder umzuprogrammieren.
Das ist ein langer Prozess. Und den ohne Hilfe zu schaffen ist schwierig.
Lass dich auf Wartelisten schreiben. Ich war auch auf einer und hatte dann Glück und einen Platz. Ich wünsche dir alles gute 🍀 und denk daran du bist gesund.
Jeder weitere Arztbesuch füttert deine Angst.

3

Es gibt Regeln in der Therapie. Das sind 5 Punkte.. diese 5 Punkte FÜTTERN deine Angst. Solange du das machst, wirst du die krankheitsangst nicht los.
1. Körper checking
2. sicherheitssuchendes verhalten (Freunde fragen oder dieses Forum ob XY normal ist)
3. Google
4. Rückversicherung holen zB Arztbesuche

Versuche Entspannungsübungen, gehe raus in die Natur, versuche im hier und jetzt anzukommen.
Manchmal 5 min am Tag dann 10 und länger usw. Das Leben ist leider vergänglich. Also sorge dich nicht um etwas, was nicht ist, sondern genieße. Es ist ein steiniger weg aber je früher du anfängt, desto schneller gehts dir besser

5

Hallo

Wie verläuft so eine Therapie?
Muss man Medis einnehmen oder es geht eher um Gespräche usw...?

Danke im Voraus für Deine Antwort.
Lg
Nela

weiteren Kommentar laden
4

Hallo
Ich habe auch 2 Kinder (2019 und 2020) seit dem zweiten Kind ist es bei mir auch gabz schlimm.
Ich habe panische Angst vom Tod. Habe das Gefühl dass mich niemand versteht aber es macht mich echt fertig! Ich bin schon in Behandlung aber viel bringen tuts nicht. Es geht mir zwar schon besser als auch schon aber du kennst es bestimmt von dir selbst es ist ein auf und ab.
Angst vor Krankheiten habe ich auch und auch mehrere Muttermale die entfernt wurden. Seit einem Jahr „leide“ ich auch unter Herzklopfen und stechen in der Brust.
Fühl dich gedrückt! Wenn du magst können wir uns gerne weiter austauschen.