Vater Krebsverdacht und bekommt keine Termine

Hallo zusammen,

mein Vater hat seit circa zwei Monaten Krebsverdacht.

Anfangs hieß es, man müsse die betroffene Stelle schnellstens entfernen. Mittlerweile hat er bisher ein MRT gehabt und zweimal Blut abnehmen lassen müssen, um dann Wochen auf den Krankenhaus-Termin warten müssen. Hier hieß es, man weiß nicht, ob er direkt drinnen bleibt.

Eigentlich wurde heute nichts gemacht, außer nur gelabert. Jetzt hat er im Juni wieder einen Termin, bei dem Gewebeproben entnommen werden sollen. Bestätigt sich der Verdacht, soll dann nochmal Knochenmark entnommen werden.

Wenn man den Krebs googelt, heißt es, dass die Chancen gut stehen, wenn er schnell entdeckt und behandelt wird. Er kann aber auch über das Blut-Lymphsystem streuen und andere Organe befallen. Der Lymphknotenkrebs scheint nicht operierbar zu sein und immer Chemo zu benötigen. Unentdeckt ist er immer tödlich.

Nun sind die geschwollenen Stellen schon seit zwei Monaten da, breiten sich von Hals in die Achseln aus und er soll nochmal 1,5 Wochen warten, um bei Verdachtbestätigung nochmal warten zu müssen. Krebs ist doch Zeitsache. Er könnte jederzeit streuen.

Habt ihr Erfahrung und kann man irgendwas machen, damit das Krankenhaus einen schnelleren Termin vergibt? Wahrscheinlich nicht. Aber der Gedanke, dass die zu lange warten und der mögliche Krebs dann schon gestreut hat, macht mich fertig. Alle machen sich Sorgen.

1

Hausarzt kann nicht mit Anruf unterstützen? Oder das Termin-Management der Krankenkasse? Morgen gleich anrufen und dringend darum bitten.
LG Moni

2

Mein Vater ist im Februar an Krebs verstorben und ich kann dir sagen: nichts auf dieser Welt hat mich so geschockt und ernüchtert wie die unglaubliche Trägheit des Gesundheitsapparates. Selbstverständlich läuft es nicht so wie bei Grey's Anatomy, aber es hat auch alles immer eeewig gedauert und schlussendlich hatte ich das Gefühl, die Ärzte waren so passiv, dass man fast von Anfang an an Palliativmedizin hätte denken können.

Bei uns haben meine Schwester und ich uns mit hintergeklemmt, haben Termine gemacht rumtelefoniert etc. Wenn es im Krankenhaus A zu lange dauert, frag bei anderen Krankenhäusern nach, bleibt hartnäckig und flexibel - immer Alternativen abchecken. Es ist anstrengend, aber man kann sich leider nicht drauf verlassen, dass das wer anders für euch tut.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und Gesundheit!

3

Kann der Hausarzt keine Einweisung geben fürs Kh?
Bei so einem Verdacht wird das hier eigentlich immer gemacht und man wird eben aufgenommen, um die ganze Prozedur zu beschleunigen.
Manchmal rufen die Hausärzte dann auch selber im Kh an und erklären die Dringlichkeit.

Vielleicht noch mal ansprechen.

4

Mein Vater weiß seit 2 Wochen dass er Krebs hat, er ist aber Privatpatient und hat einigermaßen zeitnah seine Termine bekommen. Auch bei ihm können aber 1-2 Wochen zwischen den Terminen liegen. Ganz so schnell, wie man sich wünschen würde, geht es also nicht.

Ich würde an eurer Stelle sämtliche Krankenhäuser in deinem Bundesland oder sogar noch weiter abtelefonieren und außerdem die Terminvermittlung der Krankenkasse nutzen. So bin ich vor einigen Jahren als gesetzlich Versicherte bei einer schweren Erkrankung an schnellere Termine gekommen. Außerdem hilft es flexibel zu sein. Ruft bei den Ärzten an und fragt nach der Warteliste für abgesprungene Patienten. Dann rufen die euch an, falls kurzfristig ein Termin frei wird.
Der Arzt kann zudem eine Eil-Überweisung ausstellen. Mein Arzt hat das damals für einen Termin gemacht.

5

Welcher Krebs steht denn im Raum?

Meine Tante ist in der GVK und hat Brustkrebs. Bei der Mamografie ist der Tumor aufgefallen, 2 Tage später hatte sie einen Termin im Brustzentrum wo nochmal geschaut wurde was für ein Tumor es ist und dann wurde gleich die Biopsie gemacht. Nachdem das Ergebnis da war wurde mit ihr zusammen besprochen welche Therapie sei braucht. Die Op war erst 3 Wochen später weil der Arzt im Urlaub war. Bestrahlung ist auch erst züzig angefangen.

Aber eine Freundin hatte jetzt auch den Verdacht aber nach weiteren Untersuchungen ist der Verdacht so gering das die Biospie auch nur gemacht wird um wirklich 100 % sicher zu sein und die ist auch erst im Juni

6

Mein Bruder hat Lymphdrüsenkrebs und außer das ein Knoten biopsiert wurde, um die Diagnose zu stellen, wird seit 3 Jahren nichts gemacht. Gerade bei Lymphdrüsenkrebs wird die Entwicklung in Stages eingeteilt und bei Stage 1 heißt die Therapieleitlinie wohl Watch and Wait. Er wird alle halbe Jahre in der Uniklinik durchgecheckt und geht wieder nach Hause. Abgesehen von den ertastbaren Knoten fühlt er sich aber gesund.

Was ich damit sagen will: Für mich war es auch ne neue Erfahrung, dass Krebs nicht unmittelbar Chemo oder Bestrahlung oder so bedeutet.

Mein Bruder ist allerdings damals direkt zu einer Uniklinik mit Onkologie und allem Pipapo gefahren, weil die Wald und Wiesen-Klinik auf dem Land überfordert war.

Vielleicht ist ne Uniklinik für euch ne Option? Mit Überweisung des Hausarztes ging die Aufnahme dort recht schnell.